ankunft.

"Und dann der dritte März."

"Regnerisch, aber trotzdem wunderschön."

"Ich erinnere mich dran als wäre es gestern gewesen."

"Die Ankunft."

Ich stand im schüttenden Regen, die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht gezogen. Ich mochte Regen nicht. Ich war mir  jedes einzelnen Tropfens, der mir in den Kragen lief, überdeutlich bewusst.

Meine Nägel waren zu nass, um an ihnen herumzuknibbeln, wie sonst immer, wenn ich nervös war. Ich wippte auf den Fußballen vor und zurück und trommelte mit meinen Fingern auf meinen Oberschenkeln.

Nur eine andere Person stand an dem einen der vier Bahngleise unseres Dorfes - ein alter Mann, auf einen schwarzen Gehstock gestützt. Ich fragte mich, was er wohl hier tat - er konnte nicht auf denselben Zug warten wie ich, er befand sich auf Gleis Drei, während ich auf Gleis Zwei wartete. 
Ständest du neben mir, würdest du dir bestimmt haarsträubende Geschichten über ihn ausdenken, die zu unrealistisch wären, um wahr zu sein, aber trotzdem einen lustiger Zeitvertrieb darstellten. 

Du.

Ich warf einen Blick auf die lederne Armbanduhr, die ich letztes Jahr von meiner Tante zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. 12:27 Uhr. 
Der Zug müsste jetzt jede Minute ankommen- kaum gedacht, hörte ich auch schon das unmissverständliche Rattern einer sich nähernden Bahn.

Mein Herz schlug schneller und meine Gedanken, die gerade noch relativ klar gewesen waren, verwirrten sich zu einem Karussell, dass nur von "Annie, Annie, Annie" erzählte.

Der Zug fuhr in den Bahnhof ein und hielt schnaufend. Einer vornübergebeugter Frau wurde hinausgeholfen, und sie fiel in die Arme des alten Mannes.
Sie hielten sich fest. 
Etwas wie Eifersucht krallte sich um mein Herz.

Das Mädchen, was die Frau gestützt hatte, sah sich suchend um, bis ihr Blick auf meine einsame Figur fiel. 
Du fingst wie wild an, zu winken, und mein Herz machte einen Satz. 

Ich befand mich auf dem falschen Gleis. 
Du lachtest laut auf - ich konnte das Geräusch durch den prasselnden Regen nur erahnen, sah aber, wie sich dein Gesicht verzerrte - und liefst los, dem Bahnübergang entgegen. Ich auch.

So schnell war ich wahrscheinlich noch nie gerannt. 
Hundert, fünfzig, zehn Meter - die Treppen runter - noch ein paar Schritte-

Und da standest du; die Haare, in denen sich ein paar glitzernde Tropfen verfangen hatten, wild und ungezähmt, das Gesicht zu einem Lachen verzogen, die Arme weit ausgebreitet; ein perfekter Anblick der Vollkommenheit. 

Ich schloss dich in meine Arme. 





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