Krank
Tom schlug grummelnd die Augen auf, als der Alarm seines Weckers ihn, wie üblich, um halb sieben aufweckte.
Ist es schon so spät...?
Stöhnend setzte er sich auf und brachte das Gerät zum Schweigen, bevor Redd auch noch aufwachte. Der Tanuki fuhr sich mit der Pfote über sein Gesicht. Er hatte fürchterliche Kopfschmerzen und er fühlte sich völlig erschöpft, als hätte er keine Minute geschlafen.
Seufzend erhob er sich und kniff die Augen zusammen, als ihm plötzlich schwindelig wurde. Schwankend tappte er die Treppe hinab und betrat die Küche, wo er zu seiner Überraschung seine Neffen am Tisch sitzen sah.
Sie hatten sogar bereits ihre Arbeitskleidung an und waren putzmunter. Ein seltener Anblick. Die zwei schlangen hastig eine Schüssel Cornflakes hinunter.
"Morgen, Jungs", grüßte Tom die beiden und tätschelte ihre Köpfe. "Guten Morgen, Onkel Tom!", eriwderten sie ihm Chor. Der Tanuki lächelte und machte die Kaffeemaschine an. Vielleicht würde er sich nach einer Tasse Kaffee besser fühlen.
Sein Kopf pochte immer noch, als würde jemand mit einem Hammer dagegen klopfen. Außerdem merkte er, wie sehr er zitterte obwohl ihm nicht kalt war.
Was ist heute nur los mit mir?
"Alles okay, Onkel?", fragte Timmy und blickte ihn besorgt an. "Du bist irgendwie blass."
"Bist du krank?", fragte Tommy.
"Nein, nein. Ich bin nur ziemlich müde", versicherte Tom. "Hatte keinen guten Schlaf."
Die Jungs sahen ihn eine Weile unsicher an. "Du bist bestimmt überarbeitet", meinte Timmy und sein Bruder nickte zustimmend. "Vielleicht solltest du dir mehr Auszeit nehmen." Tom lachte. "Jetzt klingt ihr schon wie Redd!"
Er setzte sich an den Tisch und nippte lustlos an seinem Kaffee. Irgendwie schmeckte er heute nicht.
Die jüngeren Tanukis sprangen auf, als sie fertig gegessen hatten. "Wir sind dann mal weg!", sagte Timmy. "Bis später, Onkel Tom!"
"...bis später!"
Die beiden flitzten aus der Küche. "Bis später, Jungs!", rief Tom ihnen hinnterher, ehe sie das Haus verließen.
Er seufzte, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schloss die Auge. Für einige Minuten blieb er in dieser Position, bis das Schwindelgefühl nachließ. Seine Ohren spitzten sich, als er Schritte auf der Treppe hörte.
Redd schlurfte langsam in die Küche und rieb sich die Augen. Sein Fell war vom Schlaf zerzaust. Tom lächelte. Er sah so süß aus. "Guten Morgen."
Der Fuchs erwiderte grummelnd den Gruß, die Augen noch halb geschlossen.
"So früh schon auf den Beinen?", neckte Tom. "Das ist ja mal was Neues."
Redd gähnte. "Ich will nicht aufwachen nur um zu wissen, dass du schon weg bist." Er drückte dem Tanuki einen Kuss auf die Wange und tappte dann zum Küchentresen um sich einen Tee zu machen.
Tom massierte seine Schläfen, als das Pochen wieder einsetzte. Vielleicht sollte er ein paar Kopfschmerztabletten nehmen, der Schmerz war kaum auszuhalten. Woher kam das denn plötzlich? Gestern hatte er sich noch nicht so miserabel gefühlt.
Er durfte bloß nicht krank werden. Das wäre jetzt kein guter Zeitpunkt, denn er hatte unmengen von Arbeit, die er erledigen musste. Und er konnte von Isabelle nicht verlangen, dass sie das alles übernahm.
"Was ist los?"
Tom sah auf, als er Redds Stimme neben sich hörte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der Fuchs sich bereits hingesetzt hatte und ihn aufmerksam beobachtete. "Du trinkst deinen Kaffee nicht. Geht es dir nicht gut?", bohrte er nach, während er mit dem Löffel in seinem Tee rührte.
Tom fuhr mit der Kralle über den Tassenrand und starrte auf das dunkle Gebräu, welches mittlerweile schon kalt sein musste. "Ich weiß nicht, irgendwie ist mir heute nicht nach Kaffee."
Redd starrte ihn ungläubig an. "Tom, bist du krank?"
Der Tanuki rollte mit den Augen. "Nun übertreib nicht. Muss man deswegen krank sein?"
"Naja, ich finde das schon ziemlich seltsam", entgegnete Redd stirnrunzelnd. "Hast du Fieber, oder so?"
Tom seufzte. "Nein, ich-" Er stoppte, als Redd plötzlich seine Pfote an seine Stirn legte. "Wow, ich glaube du hast wirklich Fieber!", sagte er überrascht und zog seine Hand schnell zurück, als hätte er sich verbrannt. "Merkst du das denn nicht?"
"Mir geht's bestens!", erwiderte der Tanuki. "Ich bin nicht krank." Mit einem Blick auf die Uhr fügte er hinzu: "Außerdem hab ich keine Zeit für diesen Unsinn. Ich muss zur Arbeit." Doch sobald er sich erhob, stand Redd ebenfalls auf.
"Warte! So kannst du nicht gehen!"
"Doch, das kann ich. Ich fühle mich topfit." Was allerdings völlig gelogen war, doch wenn er das zugeben würde, würde Redd ihn ans Bett ketten.
"Du verarscht mich doch", wiedersprach der Fuchs. Tom leerte den Kaffee in die Spüle, da er ihn sowieso nicht mehr trinken würde. "Tu ich nicht." Er hasste es eigentlich zu lügen, aber in diesem Fall blieb ihm nichts anderes übrig.
Redd hob ungläubig eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust, so wie Tom es normalerweise tat, wenn Redd mit ihm nicht ehrlich war. "Tom, ich bin dein Ehemann. Ich merke, wenn etwas nicht mit dir stimmt."
Das glaubte er ihm sofort. Redd war ziemlich scharfsinnig. Doch der Tanuki rollte erneut genervt mit den Augen. Wenn er noch länger diskutierte kam er noch zu spät. "Zum letzten Mal: Mir geht es gut. Du machst dir unnötig Sorgen, Redd."
Ehe der Fuchs noch irgendwas erwidern konnte, tappte Tom aus der Küche und stieg die Treppe zum Schlafzimmer hoch, um sich umzuziehen.
Nachdem er passende Kleidung angezogen hatte, ging er ins Bad um sich ein paar Kopfschmerztabletten einzuwerfen und sein Gesicht zu waschen.
"Bist du dir wirklich sicher, dass du arbeiten kannst?" Redd hatte ihn aufgehalten, ehe Tom das Haus verlassen konnte.
"Du willst mich doch nur den ganzen Tag für dich alleine haben, hm?", neckte Tom ihn.
"Was? Nein!" Er zögerte. "Ich meine...das auch, aber ich mach mir einfach Sorgen um dich und-"
"Wie schon gesagt", unterbrach der Tanuki ihn, "das brauchst du nicht." Er gab ihm einen sanften Kuss. "Ich muss jetzt gehen. Bis später."
Der Fuchs seufzte und ließ die Schultern sinken. "Bis später, Nookie..."
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Tom saß erst ungefähr eine halbe Stunde vor seinem Laptop, als plötzlich seine Sicht verschwommen wurde. Außerdem wurde er erneut von Kopfschmerzen geplagt. Grummelnd rieb er sich die Augen. Warum muss mir das ausgerechnet jetzt passieren?
Vielleicht brauchte er nur ein bisschen frische Luft. Hier im Service Center herrschte ohnehin eine drückende Hitze. Zumindest fühlte es sich für ihn so an.
Der Tanuki erhob sich mit einem Seufzen und musste sich am Tisch festhalten, um nicht zurück in den Stuhl zu sinken. "Ich gehe kurz nach draußen", informierte er Isabelle. Die Hündin blickte auf und lächelte ihm kurz zu. "Ist gut."
Mit unsicheren Schritten trat er hinter seinem Schreibtisch hervor. Ihm war übel. Bestimmt weil er kein Frühstück hatte. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen und in seinen Ohren begann es laut zu Piepen. Alles um ihn herum schien sich zu drehen und er musste gegen die Bewusstlosigkeit kämpfen.
Doch zu spät, sein Körper hatte keine Kraft mehr. Bevor er es zur Tür geschafft hatte, gaben seine Beine unter ihm nach und er wurde in Dunkelheit eingetaucht.
Tom wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch als er erwachte stellte er fest, dass er auf etwas weichem lag. Sein Bett vermutlich. Doch wie kam er vom Service Center in sein Schlafzimmer?
Mühsam öffnete er seine Augen einen Spalt und sah zuerst alles nur verzerrt. Nach einigen Sekunden wurde seine Sicht klarer und er erblickte Redd, der neben ihm saß und seine Pfote hielt. Der Fuchs hockte am Bettrand und wachte mit Besorgnis über seinen Ehemann.
Tom stöhnte gequält, als sein Kopf wieder zu pochen anfing. Redds Ohren spitzten sich bei diesem Geräusch. "Nookie!" Er rutschte näher an ihn ran. "Wie fühlst du dich?"
"Schrecklich", antwortete er matt. "Einfach nur schrecklich."
Redd seufzte leise. "Ich hab's dir doch gesagt, aber du wolltest nicht auf mich hören. Warum musst du immer so dickköpfig sein?" Tom sagte nichts. Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht und merkte dabei, dass ein nasser, kühler Lappen auf seiner Stirn lag.
"Wie bin ich hierher gekommen?", fragte er stattdessen. Redd blinzelte. "Isabelle hat mich angerufen, dass du umgekippt bist." Sein Fell sträubte sich leicht. "Mann, du hast mir 'nen ziemlichen Schrecken eingejagt! Jedenfalls bin ich den ganzen Weg zum Service Center gerannt und hab dich dann nach Hause gebracht."
Tom sah ihn erstaunt an. "Du hast mich nach Hause gebracht?" Der Fuchs nickte. "Yep! Schade, dass du das verpasst hast. Ich hab dich wie 'ne Prinzessin in meinen Armen getragen!" Er kicherte.
Dann griff er nach etwas, was auf dem Nachttisch lag. "Mund auf!", befahl Redd grinsend. Er hatte einen Thermometer in der Hand. Tom gehorchte ihm und ließ sich die Temperatur messen. Es vergingen nur wenige Sekund bis das Piepen ertönte.
Redd entnahm es ihm. "Siehst du? Ich hatte doch recht!" Er zeigte ihm das Ergebnis. 39,6°C. Der Tanuki seufzte und setzte sich langsam auf, doch er merkte sofort, dass das ein Fehler war. Sein Magen rebellierte und er musste würgen. Schnell presste er eine Pfote gegen seinen Mund.
Redds Augen weiteten sich. "Oh scheiße, alles okay?"
"Ich glaube, ich muss mich übergeben...", murmelte der Tanuki. Hastig sprang er auf und lief, so schnell er konnte ins Bad. Er wollte nicht unbedingt ins Bett, oder auf den Boden kotzen.
Zum Glück schaffte er es rechtzeitig und erbrach in die Kloschüssel. Als das Würgen aufgehört hatte, spülte er das Missgeschick hinunter, erhob sich auf zitternden Beinen und tappte auf das Waschbecken zu. Er wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und betrachtete sich dann im Spiegel. Er war blass wie eine Leiche.
"Geht's wieder?"
Der Tanuki blickte auf. und sah Redd im Türrahmen stehen. Er verzog sein Gesicht. "Du siehst richtig scheiße aus."
"Danke, das weiß ich selbst", entgegnete Tom trocken.
Der Fuchs nahm ihn an der Hand. "Na komm, ab ins Bett mit dir." Tom ließ sich das nicht zweimal sagen und folgte ihm brav ins Schlafzimmer.
Ächzend ließ er sich ins Bett fallen und wickelte sich in die Decke ein. Sein Körper war wie zerschlagen. Ein Schüttelfrost fuhr unaufhörlich durch seine Muskeln.
Leise wimmernd grub er sein Gesicht in das Kissen.
"Tom." Redds sanfte Stimme ließ ihn aufblicken. Der Fuchs reichte ihm eine Tasse Tee. "Trink das. Dann fühlst du dich besser."
Tom nahm mit zitternden Händen die Tasse entgegen. "Danke..." Er pustete ein paar Mal, ehe er einen kleinen Schluck nahm. Er konnte nicht wirklich einordnen was es für ein Tee war, aber es schmeckte nach irgendwelchen Kräutern.
Nachdem Tom ihn ausgetrunken hatte, legte er sich wieder hin. "Schlaf ein wenig", empfahl Redd ihm und strich ihm liebevoll über die Wange. "Wenn du was brauchst, ruf mich, okay?" Der Tanuki lächelte und nickte. "Du kümmerst dich so gut um mich. Ich hoffe ich bin dir keine Last."
Der Fuchs lachte. "Red keinen Unsinn, Tom! Ich kümmere mich gerne um dich." Er beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Tom merkte wie die Müdigkeit ihn überwältigte. Der Tee hat ihn schläfrig gemacht. Er drehte sich auf die Seite und kniff die Augen zu.
Als er wieder aufwachte, war seine Übelkeit verschwunden. Stattdessen verspürte er ein Hungergefühl. Was nicht verwunderlich war, denn er hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und sein Magen war leer.
Langsam setzte er sich auf. Schwindelig war ihm immer noch, wie er feststellte. Trotzdem schwang er seine Beine übers Bett und stand auf. Obwohl Redd gesagt hatte, dass er ihn rufen sollte, wenn er etwas brauchte, entschied sich Tom dagegen. Er wollte nicht, dass Redd alles für ihn tat, auch wenn es süß von ihm war.
Tom verließ taumelnd das Schlafzimmer und musste sich an den Wänden festhalten, um nicht umzufallen. Wie ein Betrunkener torkelte er die Treppe hinunter und schaffte es schließlich in die Küche.
Er seufzte leise, schloss für einen Moment die Augen, um das Schwindelgefühl loszuwerden und lehnte sich gegen den Kühlschrank. Das war wohl doch nicht die beste Idee gewesen.
"Tom? Was machst du denn da?"
Der Tanuki zuckte zusammen, als Redd plötzlich in die Küche tappte und ihn ungläubig anstarrte. "Du sollst doch im Bett bleiben!"
"Ich hatte hunger", erklärte Tom. "Ich wollte mir was zu Essen holen..."
"Ich hab' dir doch gesagt, wenn du was brauchst, dann sollst du mich rufen", entgegnete Redd mit einem Schwanzschnippen. "Ich weiß..." Tom merkte, wie seine Kräfte nachließen und er hatte das Gefühl, dass seine Beine ihn nicht mehr länger tragen können.
Der Fuchs lief auf ihn zu und schlang einen Arm um seine Taille. "Ich bring dich zurück ins Bett. Du kannst ja kaum stehen." Im nächsten Moment wurde Tom plötzlich hochgehoben und lag in Redds Armen. Der Tanuki war zu schwach um darüber überrascht zu sein und genoß es von ihm getragen zu werden.
"Bleib wo du bist. Ich werde dir was kochen!", sagte Redd, als Tom wieder im Bett lag. "Irgendwelche Wünsche?" Er dachte nach. "Vielleicht...eine Suppe?" Er wollte nichts vorschlagen, was für Redd zu aufwändig wäre. Außerdem war es besser etwas leichtes zu sich zu nehmen.
"Einmal Suppe, kommt sofort!" Redd eilte aus dem Zimmer. Der Tanuki kuschelte sich in das Kissen und döste vor sich hin.
Es verging ein wenig Zeit, bis Redd mit einer dampfenden Schüssel zurückkehrte.
Tom zuckte mit der Nase und allein schon bei diesem verführerischen Duft, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. "Hier, Nookie. Essen ist fertig!" Es war eine Gemüsesuppe. "Sieht lecker aus", sagte Tom erfreut.
Redd setzte sich neben ihm aufs Bett und tauchte den Löffel in die Suppe. Er pustete ein paar Mal uns streckte ihn Tom entgegen. "Sag aah~" Der Tanuki schnaubte belustigt. "Schatz, ich kann alleine essen."
"Na, na! Keine Wiederrede. Du wirst jetzt von mir gefüttert!" Tom seufzte und begriff, dass es sowieso keinen Sinn hatte ihn davon abzuhalten. Gehorsam öffnete er den Mund. "Brav", lobte Redd zufrieden.
Tom verspeiste die ganze Suppe und leckte sich dann genüsslich über die Lippen. "Das war wirklich köstlich."
Redd wedelte mit dem Schwanz. "Gut zu wissen. Dann werde ich dich ab sofort öfters bekochen."
Der Tanuki kicherte. "Ooh, wie verlockend."
Der Fuchs erhob sich und nahm die leere Schüssel. "Ich seh' später nach dir. Vermiss mich nicht zu sehr~" Tom zog die Decke bis an sein Kinn und erwiderte neckend: "Das werde ich nicht."
Es vergingen ungefähr zwei Stunden, die Tom mit lesen verbrachte, da er nicht den ganzen Tag schlafen wollte. Doch dann merkte er, wie die wallende Hitze ihn zu erdücken schien. Er seufzte gequält, legte das Buch zur Seite und kniff die Augen zusammen, als ihm wieder schwindelig wurde. Stöhnend sank er ins Bett und wünschte diese Folter hätte endlich ein Ende.
Er lag für eine Weile regungslos und schwer atmend da, bis er plötzlich hörte, wie die Tür sich öffnete. "Hey, Nooks! Wie geht's?", fragte Redd und tapste zu ihm. Toms Augen öffneten sich einen kleinen Spalt. "Nicht so gut...", murmelte er schwach.
Redd betrachtete ihn besorgt. Er griff nach dem Lappen und tupfte dem Tanuki den Schweiß von der Stirn. "Ich glaube dein Fieber ist gestiegen."
Tom wimmerte wehleidig. Er hatte das Gefühl, als würde er hier drinnen keine Luft mehr bekommen.
"Kannst du bitte das Fenster aufmachen?", bat er in einer krächzenden Stimme.
"Klar." Der Fuchs eilte um das Bett herum und riss das Fenster auf. Der Tanuki seufzte erleichtert, als ein kühler Wind hereinwehte und atmete die frische Luft tief ein.
"Ich bring dir Medizin", sagte Redd und verschwand dann wieder aus dem Zimmer.
Wenig später kehrte er mit der Medizin und einem Glas Wasser zurück. Tom setzte sich zitternd auf, warf sich zwei Tabletten ein und spülte diese mit Wasser hinunter.
"Danke..." Er legte sich wieder hin und zog eine Grimasse, als er durch die Bewegung Schmerzen in seinen Muskeln verspürte.
"Armer Nookie", flüsterte der Fuchs und streichelte ihm sanft über den Kopf.
Tom entspannte sich bei dieser Berührung, doch es hielt vielleicht nur für eine Minute an, als Redd seine Pfote wieder zurückzog. Er wollte sich gerade von ihm entfernen, aber der Tanuki packte ihn schnell am Handgelenk.
"Warte."
Redd blickte überrascht zu ihm herab. "Brauchst du noch was, mein Süßer?"
"Ja...also..." Tom zögerte. "Kannst du...ein bisschen bei mir bleiben?" Er spürte, wie seine Ohrenspitzen heiß vor Scham wurden. Was für eine lächerliche Frage das doch war.
Aber Redd lächelte ihn warm an und seine Augen strahlten. "Aww, aber natürlich!" Sein Schwanz begann wild zu wedeln, während er auf seine Seite des Bettes kletterte. Er schlang seine Arme um Toms Taille und der Tanuki kuschelte sich glücklich an ihn.
"Du bist der beste Ehemann der Welt."
Der Fuchs grinste, sein buschiger Schweif kringelte sich um Toms Hüften. "Das weiß ich bereits!" Er drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. "Schließlich bin ich dein Ehemann."
Tom schnaubte belustigt. Er legte sein Kinn auf Redds Schulter, schloss die Augen und atmete seinen vertrauten Duft ein.
"Aw, mein Nookie ist ja so anhänglich~!" Er kraulte ihn hinter seinem Ohr.
Der Tanuki schmolz dahin und gab ein erfreuliches Seufzen von sich.
"Das gefällt dir, was?", neckte Redd ihn, der seine Reaktion bemerkt hatte.
"Mmh... Hör bloß nicht auf."
Langsam wurde er schläfrig und es dauerte nicht lange bis ihn die Müdigkeit überwältigte und er in einen angenehmen Schlaf fiel.
Tom wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, doch als er wider aufwachte, stellte er fest, dass Redd immer noch neben ihm lag, schlafend. Tom lächelte warmherzig und strich mit dem Daumen über seine Wange.
Vorsichtig setzte er sich auf und stellte erleichtert fest, dass er kein Schwindelgefühl mehr verspürte. Sein Fieber war auch gesunken und seine Glieder taten ihm nicht mehr weh. Die Medizin hatte geholfen. Er war zwar noch nicht ganz fit, aber bestimmt würde er morgen wieder arbeiten können.
Der Tanuki warf einen Blick auf den Wecker. Es war halb fünf. Bald würden die Jungs nach Hause kommen. Da er sich nun einigermaßen besser fühlte, wollte er allen ein Abendessen vorbereiten. Aber zuerst musste er unter die Dusche. Er war wegen des Fiebers ziemlich verschwitzt.
Gerade, als Tom aufstehen wollte, schlangen sich zwei Arme um seinen Bauch und zogen ihn zurück. "Wo willst du denn hin?"
Er spürte Redds warmen Atem an seinem Nacken und erschauderte. "Duschen." Grinsend fügte er hinzu. "Willst du mitkommen?"
Der Fuchs schnurrte vergnügt. "Dazu sag ich nicht Nein. Jemand muss schließlich auf dich aufpassen." Tom kicherte. "Da hast du wohl recht." Er stand auf, nahm Redds Pfote und zog ihn mit sich. "Aber fang bloß keinen Unsinn an, ja?", warnte der Tanuki ihn.
Redd lachte. "Tu nicht so, als würdest du meinen Unsinn nicht lieben, Baby~" Er wackelte verführerisch mit den Augenbrauen und Tom errötete leicht bei dieser Aussage. "Du kennst mich zu gut..."
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