Chapter 38: Goodbye song
Gerne würde Minho Chan über Jeongin erzählen, aber dazu fehlte ihm die Zeit. Er war schon lang genug hier und seine Angst wurde nur noch stärker.
'Chan? Wann kommt Changbin eigentlich?'
Jetzt wo Minho explizit nach ihm fragte, bemerkte Chan, dass er nicht aufgetaucht war. Kurz schaute er auf die Uhr, sah dass er genau im Zeitrahmen war, in der die beiden sich immer trafen. „Eigentlich müsste er bald kommen." Minho steckte das Handy ein und stand auf. Unruhig fing er den Steg abzulaufen, während er den Blick fest auf das Meer gerichtet hatte. Chan sah zu, wie Minho nervöser wurde. „Keine Sorge, vielleicht brauchen sie einfach noch ein bisschen. Sie werden sicher noch kommen." Aber sie kamen nicht. Chan und Minho blieben alleine am Steg. Minho konnte nicht länger auf Felix warten. Er musste jetzt einfach fliehen. Kurz schrieb er eine Nachricht an Chan.
'Ich kann nicht mehr warten.....ich muss gehen...'
Nachdem er es geschrieben hatte, fing er an zu schluchzen. So sehr hatte er gehofft, dass er Felix noch ein letztes Mal sah, aber dieser hatte ihn sicher schon vergessen, genoss sicher seine Freiheit. Wie hätte er denken können, dass Felix ihn auch vermisste wie er ihn? Minho war dumm, dumm genug gewesen, an diesen kleinen Hoffnungsschimmer zu glauben. Minho nahm Chan nochmal kurz in den Arm, um sich von ihm zu verabschieden, bevor er ihn vielleicht nicht mehr sehen würde. Mittlerweile rannen Tränen Minhos Wange runter. Tränen, die Chan aufwischte. „Du hättest Felix gerne noch mal gesehen, oder?", fragte sein Freund sanft. Minho nickte. Bevor Minho gehen würde, musste er etwas los werden. Dazu müsste er seine Stimme verwenden, obwohl er sie schonen musste, aber das war Minho egal. Er stellte sich an den Steg, nahm einen tiefen Atemzug und rief ein „Felix, ich liebe dich!", zum Meer. Sein Rachen brannte wie Feuer, Schmerzen breiteten sich rasend schnell aus. Schmerzverzerrt rang Minho nach Luft, doch jeder Atemzug schmerzte. „Soll ich dich nicht lieber ins Krankenhaus bringen?" Minho schüttelte energisch den Kopf. Bloß das nicht! Er lief den Steg runter.
Felix hatte Minhos Liebesgeständnis gehört. Von Wellen geschützt, richtete er seinen Blick zum Steg, von den Minho weglief. Er war gerade erst an die Wasserfläche gekommen, als er Minhos Worte gehört hatte. Sein Herz schmolz bei dem Liebesgeständnis dahin. Er musste lächeln, als er es gehört hatte, fühlte sich geliebt. Doch dann sah er wie Minhos Körper zusammenkrampfte und er nach Atem rang. Seine Verletzungen zeigten ihren Tribut, ließen Minho leiden. Und das alles nur wegen ihm. Er hatte ihm das alles angetan. Wegen ihm war er nicht nur verletzt, sondern ein Mörder. Während er Minho nach Atem rang, war Felix einiges klar geworden. Dass Minho litt, wenn sie zusammen waren. Ohne ihn würde es Minho sicher besser gehen und er würde vielleicht mit den beiden Morde abschließen können. Changbin tauchte neben ihm auf. „Wieso schwimmst du nicht zu ihm hin?", fragte Changbin und sah, dass Chan auch dort war. Irgendwie hatte er ihn vermisst. Felix schüttelte traurig den Kopf. „Ich zerstöre sein Leben, Binnie.....es ist besser, wenn wir nicht zusammen sind.....", sagte Felix bitter und versuchte die Tränen zurück zu halten. „Lix...", fing Changbin an. „Ich muss weg von hier...", wimmerte Felix und wollte gerade abtauchen, als Changbin ihn fest hielt. „Schwimm zu ihm", sagte er sanft.
Felix Herz sehnte sich so stark nach Minho, wollte wieder mit ihm vereint sein, sich an ihn schmiegen und ihn küssen. Felix wischte sich die Tränen weg. Er wusste, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben sollten, aber was sprach gegen einen letzten Kuss dagegen? Weil er ihn so sehr liebte, fing Felix an zu singen. Sang genau das Lied, welches er damals schon für ihn gesungen hatte. Dieses Mal würde er es mit mehr Emotionen singen können, seine ganze Liebe reinstecken, die zum Zerbrechen geweiht war.
We keep behind close doors
Minho hielt inne. Von irgendwo drang eine sanfte Stimme in sein Ohr. Eine Stimme, die er schon mal singen gehört hatte. Sein Herz fing an laut zu klopfen. Auch Chan hatte die Stimme gehört und lauschte den Lied. Felix schwamm an der Wasseroberfläche zum Strand, während er weitersang.
It's obvious we were meant to be together
Es war Felix. Seine Stimme würde Minho meilenweit hören. Vor allem war es das Lied, was ihn so verdammt traurig gemacht hatte. Dieses Mal starb er innerlich, während er dem Lied zuhörte. Es drang tief in sein Herz rein, zerstach es langsam. Minho drehte den Kopf, um auf das Meer zu blicken, in dem Felix dort für ihn sang.
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