Chapter 19: Song from the heart

(Das verlinkte Lied singt Felix)

Felix tauchte nicht wieder auf. Sorgenvoll schaute Minho auf die Wasseroberfläche, doch der hübsche Sirenenmann war nicht zu sehen. Sofort tauchte ein Gedanken in Minho auf. Felix hatte es nicht überlebt. Vor Besorgnis gepackt, überlegte Minho nicht lange und hechtete ins Becken. Kaltes Wasser ummantelte ihn, während er versuchte in dem tiefen Becken etwas zu erkennen. Das Salz im Wasser reizte seine Augen als er sie aufriss. Felix lag auf den Beckengrund. Minho tauchte ab, versuchte zu Felix zu gelangen, der so tief unten war. Die Luft ging ihn langsam aus, seine Lungen zogen sich zusammen, doch Minho tauchte weiter. Felix blinzelte nur, als er Minho sah, wie er zu ihm hinabtauchte. Eine Sehnsucht, so groß und fremd, füllte Felix Körper aus, lies ihn nach Minho greifen und sich an ihn schmiegen.

Für einen Augenblick schauten sie sich nur in die Augen. Blau auf braun. Das Wasser wirbelte Minhos Haare und Luftblasen stiegen von seiner Nase auf, schwebten nach oben. Felix krallte sich leicht in Minhos Pulli rein, bevor er ihn mit so einer Zartheit küsste, die ihm bisher völlig fremd war. Der Sirenenmann wusste, dass es falsch war, den Menschen zu küssen, doch sein Herz sehnte sich nach ihm. Aus Minhos Mund drangen Luftblasen, während er Felix Lippen auf seinen spürte. So leicht aber voller Leidenschaft. Minho vergrub seine Hände in Felix blonden Haar, fuhr sanft darüber. Seine Luft ging aus, lies seine Lungen wie Feuer brennen. So schön der Kuss war, er musste wieder nach oben an die Wasseroberfläche. Er lies Felix los und schwamm nach oben. An der Wasseroberfläche angelangt, füllte er seine Lungen mit Luft und atmete tief durch. Nachdem sich seine Lungen beruhigt haben, schaute er sich nach Felix um, doch er blieb alleine an der Wasseroberfläche.

Felix wollte schreien. Hatte er gerade wieder diesen Menschen geküsst? Was zur Hölle machte er nur? Das durfte er nicht.!Er durfte nicht so eine Sehnsucht nach einem Menschen haben! Verdammter Minho! Was machte er nur mit ihm? Felix erkannte sich nicht wieder. Er fühlte sich wie eine andere Person. Seit er denken kann, hatte er noch nie so gefühlt, wie er sich bei Minho fühlte. So leicht und zart. Felix vergrub seine Nägel in die Kopfhaut, während er versuchte die Gefühle abzuschütteln, die ihn warm durch den Körper geflossen waren, als seine Lippen Minhos Lippen berührt haben. Er durfte nicht so fühlen! Minho war Schuld. Er löste so viel in ihm aus und das musste aufhören. Ja, das musste aufhören. Er durfte ihn nicht mehr sehen, musste den hübschen jungen Mann aus seinem Leben streichen. Auch wenn er jetzt auf ihn angewiesen war, denn Suho und Seungmin waren tot und Minho war der Einzige, der von ihm wusste und nur so von Minho Nahrung bekommen konnte, aber lieber würde er sterben als so...so für einen Menschen zu fühlen. Er beschloss dass sich ihre Wege von jetzt trennen mussten. Deswegen fing Felix an zu singen.

Minho hörte einen lieblichen Gesang aus der Tiefe des Beckens. Felix sang. Seine Stimme klang dabei so anders, sie war nicht mehr so tief wie sonst, sondern hell und klar. Es klang wunderschön. Minho hörte jedem Ton zu, den Felix sang, nahm seine komplette Aufmerksamkeit ein. Bis her hatte er sich nicht wirklich auf die Lyrics geachtet, aber jetzt als Felix zum Refrain kam, hörte er raus, von was Felix da sang. Minho spürte, dass die Worte an ihn gerichtet waren und sie berührten ihn so sehr, dass seine Augen tränten, weil ihm das Lied so traurig machte. Felix sang von einer Liebe, die nicht sein durfte. Tränen tropften in die Wasseroberfläche, vermischten sich mit dem Wasser, das leicht von Felix innigen Gesang leicht vibrierten. Sein Töne trafen Minho mit so einer Wucht, dass es ihm die Luft zum atmen nahm, während er vor sich hin weinte. Das Lied war so traurig, so herzzerreißend. Dann endete es und Minho fühlte sich leer, als würde alles Licht in ihm entflohen sein und alles in Dunkelheit gelassen hatte. Als würde er in die Tiefen im Ozean versinken, kalt, dunkel und allein. Das war also der Gesang einer Sirene. So mächtig und kräftig. Wie eine unbesiegbare Superkraft, die ihn innerlich langsam überfiel. Alles aus ihm zu sich zog, bis er nichts mehr in sich spürte.

 „Verschwinde oder ich töte dich!", schrie Felix mit voller Wucht nach oben, sein Schall so kraftvoll, dass er Minhos Körper erschütterte. Minho wollte aber nicht weg. Er wollte bei Felix bleiben, denn er spürte eine tiefe Zuneigung für Felix. So liebliche Gefühle, zart und fein. Er wusste nicht, ob es an seinem Gesang lag oder an ihm selber, dass er sich so fühlte als würde alles in ihm weinen wollte, nachdem er das Lied gehört hatte. Minho wollte herausfinden, ob sein Herz einzig alleine für Felix schlug oder er nur in Trance war. „Ich will aber bei dir bleiben", sagte Minho leise, wissen, dass seine Worte nicht nach unten kamen. „Verschwinde!", fauchte Felix weiter, dieses Mal mit viel mehr Kraft. Er musste gehen. Minho schwamm zum Beckenrand und ging.

Der Weg zurück in seine Wohnung war sehr nervenaufreibend für Minhos. Er fühlte sich immer noch leer und verlassen. Das Gefühl blieb noch lange auch nachdem er am nächsten Morgen mit rot gequälten Augen aufwachte. Er vermisste Felix mit so einer Intensität, dass es sein Herz fast schreien lies. 

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