{{20}} Scarlett
Mit halb offenem Mund starrte ich die Frau vor mir an.
Sie war eine waschechte Hexe.
Es gab sie wirklich.
Mein Kopf drehte sich zu Talay und ich musterte ihn. Sein echter Name war also Talay. Irgendwie gefiel mir dieser Name wirklich. Er passte zu ihm und....meine Augen wanderten über seine Statur.....irgendwie fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Auch, wenn er die meiste Zeit unverschämt zu mir war, schlug mein Herz schneller, wenn wir uns in die Augen sahen. Ich konnte es nicht mehr leugnen.
Und als er in seinen Augen diese Verletzlichkeit versuchte zu verstecken, ging es mit mir durch. Er hatte wahrlich eine schreckliche Kindheit gehabt und doch hatte er nicht aufgegeben. Er war zwar ein Arschgesicht, aber dennoch auch ein guter Mann. Ach was dachte ich da nur? Ich würde heute verschwinden und dann würde ich ihn nie wiedersehen. Er war nur ein Pirat und ich seine Gefangene.
Ich sah wieder zurück zu der Frau, namens Marina. »Was passiert jetzt?« fragte ich unsicher.
»Ich finde heraus, ob du diejenige sein könntest, die seinen Fluch brechen kann, bevor es zu spät ist«, erklärte Marina und wandte sich dann an Talay. »Haben die Symptome schon angefangen?«
Er nickte und als sie fragte, welche, sagte er: »Erschöpfung.«
Talay setzte sich und auch Marina nahm Platz, ihm gegenüber. Dann sah sie zu mir. »Setzt dich, Mädchen. Lass mich nachsehen, welches Blut in deinen Adern fließt.«
Etwas überfordert noch mit allem, setzte ich mich und reichte ihr meine Hand. »Sie meinen den Fluch, dass er angeblich nicht schlafen kann?«
Ich hatte ihn doch schon schlafen gesehen. Deswegen verstand ich die aufruhe nicht. Ich fuhr mit meinen Augen nochmal sein Gesicht nach. Talay wirkte schon ziemlich erschöpft. Er hatte auch immer Augenringe. Aber....wie viel Tage konnte man bitte ohne Schlaf leben?
»Es sind nun 9 Sommer«, beantwortete Marina eine Frage, die sie mir wohl aus dem Gesicht lesen konnte und ignorierte meine Hand.
Ich dachte, sie brauch mein Blut. Verwirrt zog ich meine Hand zurück und beobachtete sie, während sie die Schale mit einer rötlich schimmernden Flüssigkeit nahm. Sie legte die Hand darüber, flüsterte Worte, deren Sprache ich nicht kannte und sah dann mich an. »Sieh hinein, Halbblut. Es ist erkennbar, dass du uns nicht glaubst.« Sie deutete auf das, was offensichtlich Blut war, und als Bilder anfingen, sich kräuselnd zu zeigen und Stimmen erklangen, verzog Talay das Gesicht.
»Du wirst nicht schlafen. Nie wieder.« Ich hörte eine Stimme und sah einen jüngeren Mann, der aussah wie Talay in der Flüssigkeit lachen. »Das ist alles? Hört sich für mich wie ein Segen an.«
»Oh, Talay, irre dich nicht. Denn mit den Jahren kommt die Erschöpfung. Dann der Wahnsinn und dann die Verwirrtheit. Irrsinn wird dich in den Klauen halten, bis du nicht mehr Namen, Wesen und sein deiner selbst kennst. Bis alles, was, du dir wünschst und woran du denkst, die Arme Morpheus sein wird.«
Die jüngere Version von Talay starrte die mir fremde Frau an und lachte wieder. »Denkst du, ich bin dumm, Hexe? Jeder Fluch hat eine Lösung.«
Sie lachte ebenfalls und Macht brodelte und ließ sogar das Blut in der Schale blubbern. »Die Lösung für den Fluch ist denkbar einfach. Finde mich, schlafloser Falke. Doch um das zu schaffen, wirst du einen Kompass brauchen.«
»Einen Kompass?«
»Einen Kompass, den du weder bedienen, noch lesen kannst. Ein Kompass aus einer Familie von Hexen, deren Erbe ausgestorben ist, die seit Jahrhunderten keine Magie mehr besitzt und den nur sie lesen können.«
»Ich soll also einen Kompass finden, den ich nicht bedienen und lesen kann und der nur von einer Blutlinie ausgestorbener Hexen benutzt werden kann?«
Als die unbekannte Hexe ging, ohne etwas zu sagen, verschwamm das Bild und zurück blieb nur eine Schale voller Blut.
Marina sah mich an. »Dein Piratenlord hat die falsche Frau bestohlen und dafür teuer gezahlt.«
Der genannte Piratenlord schnaubte, verspannte jedoch etwas bei Marinas Blick.
Mein Blick ging zu Talay. »Du warst ganz schön überheblich und dafür musste ich das hier alles erleiden?« fragte ich etwas gereizt und zeigte auf meinen Körper.
Er braucht vielleicht meine Hilfe.
Behandelte mich aber wie Dreck, ließ mich hungern, nahm mir meine Unschuld und ließ mich hart arbeiten, schlug mich.....er hatte mir so viel schreckliches angetan.
Ich sah ihn mit einer Mischung aus Enttäuschung und Traurigkeit an. Doch bevor jemand etwas erwidern konnte, blinzelte ich und sah zu Marina. »Hat die Frau Kompass gesagt?«
Mein Amulett.
Sie nickte. »Ja, ein Kompass. Und dieses, so bist du diejenige, die Talay helfen kann, kannst nur du lesen.«
Ich starrte auf das Blut. Ich besaß einen Kompass, aber.... Ich sah zurück zu Talay und direkt in seine Augen....wollte ich ihm denn helfen, nach allem was er mir angetan hatte? Mein Kopf sagte nein, mein Herz dagegen war sich unsicher.
Und weil ich unsicher war, sagte ich nichts. Vielleicht war ich ja auch gar nicht diejenige, die ihm helfen konnte.
Talay erwiderte meinen Blick, sah dann aber zu Marina, die mich mit schief gelegtem Kopf musterte. »Nun, sollen wir?«, fragte sie an mich gerichtet und reichte mir ein paar der Kräuter. »Kau diese gut und dann gib sie Talay. Er wird sie ebenfalls kauen und in das Blut spucken. Soweit verstanden?«
Marina sah mich und dann ihn an. »Danach brauche ich einen Tropfen deines Blutes, Mädchen.« Sie hob den Dolch und ließ ihn dann klimpernd auf das Tablett gleiten. Sie nahm einige Kräuter, zupfte sie ab, murmelte unverständliche Worte und schmiss eine Handvoll ich die Schale mit Blut. Den Rest reichte sie mir. Dann zündete sie die Kerze an und sofort und in unnatürlichem Maße, begann der Raum nach Rosen zu duften.
Ich nickte, nahm die Kräuter aber zögerte. Wollte ich die Wahrheit denn wissen? Wenn ich die Frau war, die sein Fluch auflösen konnte, dann würde er mich doch erst recht nicht mehr gehen lassen.
Ich schluckte schwer und öffnete meine Lippen. Die Kräuter in meinem Mund, begann ich zu kauen und überlegte weiter.
Bitte, ich durfte nicht diese Frau sein.
Ich ..... mein Blick kreuzte seinen und wir sahen uns wieder an.
Mein Blick hielt ihn gefangen. Als ich kaute, verdunkelten sich seine Augen und nachdem ich aufgehört hatte, und Anstalten machte, die Masse in meine Hand zu spucken, mischte sich Marina ein. »Nicht so. Die Kräuter dürfen keine Haut mehr berühren als nötig.«
Ich hielt inne, mein Blick weiterhin auf Talay.
Sein ohnehin schon verlangender Blick wurde plötzlich hitzig.
Was war das? Wieso fühlte ich auf einmal so eine Erregung? Waren das diese Kräuter und der Rosenduft? Meine Augen legten sich auf seine Lippen, ich wollte sie spüren, am liebsten an meinem ganzen Körper. Die Erinnerung, wie er mich zwischen meinen Beinen geküsst hatte, kehrte zurück und meine Atmung beschleunigte sich. Die Kräuter in meinem Mund durften nicht mehr Haut berühren als nötig. Sollte ich ihm dann etwa.....
Wie in Trance erhob ich mich und beugte mich zu ihm runter. Meine Lippen schwebten über seinen, aber ich wartete. Durfte ich ihn denn überhaupt vor dieser Frau küssen? Oder würde er mich wieder schlagen. Aber ich wollte es so sehr. Ich sah in seine Augen, die mir mit purem Verlangen entgegenblickten.
Talay sah mir entgegen und hob den Kopf diesen einen Millimeter, der fehlte. Dann zog er mich stöhnend in einen Kuss und die Kräuter glitten von meinem Mund in seinen. Aber statt zu kauen, tanzten unsere Zungen und schoben die Kräuter hin und her.
Dieser Geschmack! Diese Lust!
Talay stöhnte kehlig und zog mich auf seinen Schoß. Seine Hände umfassten meine Brüste und er knurrte leise in diesen voll von verlangen getränkten Kuss.
»So ist es gut. Lasst euch fallen«, flüsterte Marina und ich spürte ihre Blicke. Fühlte die magische Böe, die um uns wehte und uns scheinbar enger aneinanderdrängte. »Mehr.«
Geflüsterte Worte steigerten unsere Lust und er wurde hart.
»Dein Finger, Mädchen. Talay, deiner auch.«
Mein Kopf war benebelt und zum ersten Mal, küsste ich ihn mit purem Verlangen und ohne Angst oder Unsicherheit. Unsere Lippen passten sich einander an, unsere Zungen bewegten sich, als hätten wir noch nie etwas anderes getan. Von irgendwo hörte ich Marinas Stimme, während ich in den Kuss stöhnte.
Irgendwie schaffte ich es, meine Hand von seinem Körper zu lösen und irgendwo hinzustrecken, auch Talay tat es. Ich spürte seine Härte unter mir und begann mich mit kreisenden Hüftbewegungen daran zu reiben. Ich wollte ihn spüren, hier und jetzt, mir war sogar egal, dass da noch jemand war. Ich hatte das Gefühl zu explodieren, wenn er mich nicht jetzt gleich nahm.
Marina stach erst ihm in den Finger und als sie das Blut davon ableckte, stöhnte er so von Lust benebelt wie noch nie. Sein Schwanz zuckte heftig und die Kräuter in unserem Mund verstärkten alles nur. Als auch ich, die sich hemmungslos an ihm rieb, aufstöhnte, wusste er, dass Marina nun auch mein Blut aufnahm.
Wir bekamen unsere Finger wieder und als Marina ihn bat, die Kräuter in den Topf voller Blut zu spucken, löste Talay sich genau eine verdammte Sekunde von mir. Er sah nicht hin, was Marina da machte, er hörte nur die Worte und lies sich von diesem Duft davontragen.
Seine Hände waren plötzlich überall auf meinem Körper und er fasste an, streichelt und massierte, was auch immer er berührte.
Immer wieder stöhnte er und drückte meine Hüfte fester auf sich.
»Talay.« seufzte ich mit solch einer Sinnlichkeit, dass ich vor Lust erzitterte. Ich fuhr mit meinen Fingern durch sein braunes Haar und begann ihn trocken zu reiten. Ich brauchte ihn und wollte für immer ihm gehören. Der dünne Leinenstoff meiner Hose, konnte nicht dünn genug sein. Seine Beule drückte stark gegen meine Lippen und irgendwie bekam ich es hin, dass seine Männlichkeit perfekt dazwischen glitt. Ich ritt schneller, intensiver und stöhnte laut.
Der Pirat stöhnte heißer und begann, meinen Hals zu küssen. Er verteilte seinen von den Kräutern klebrigen Speichel auf mir und ließ die Lust durch seinen Körper rasen.
Marina war vergessen.
Der Fluch war vergessen.
Alles außer ich war vergessen.
»Scarlett«, seufzte er tief. »Ich ... Gott, ja.«
Ich legte den Kopf in den Nacken und zur Seite und hatte die Augen geschlossen.
Nur noch Er.
»Talay...oh Ja...Ja!« wurde ich unkontrolliert lauter und bewegte mich so auf seinem Schoß, als würde er schon in mir stecken. Meine Finger krallten sich in seinen Mantel, als ich die Augen öffnete, gleich danach verdrehte und meine Lust fast herausschrie, als sie mich komplett einnahm und ich auf seinem Schoß kam.
Auch er atmete hektisch und biss die Zähne zusammen, als ich auf ihm kam und auch er knurrend und seufzend in seine Hose abspritzte.
Kurz herrschte Stille.
Nur der Atem und das leise Surren von Magie war zu hören.
Talay starrte mich an und seine Lippen öffneten sich leicht.
»Sie ist es, Talay«, unterbrach Marina den intensiven Moment und obwohl er nicht willens war, Magie hin oder her, den Blick zu lösen, nickte er.
»Ja, das sehe ich.« Total benommen hob er mich von seinem Schoß und funkelte Marina an. »Du hättest uns vorwarnen müssen.«
Sie schmunzelte und sah von Talay zu mir, als würde sie uns etwas Wichtiges verheimlichen. »Hätte ich das, ja?« Sie sah wieder zu ihm. »In ihr fließt das Blut der einer uralten und lägst verwässerten Hexenlinie. Swaneria. Klingelt da etwas, Mädchen?«
Ich saß wieder auf meinem Stuhl, starrte auf meinen Schoß.
Was hatte ich gerade getan?
Das....war nicht ich gewesen....
Mit großen Augen sah ich diese Marina an, dann blickte ich zu Talay. Wir... hatten es vor ihr getan und...zum ersten Mal hatte ich etwas gefühlt dabei. Nicht nur verlangen und Lust, sondern auch... Nein. Ich würde das auf keinen Fall aussprechen. Ich schluckte schwer und sah zurück auf Marina.
Mit roten Wangen nickte ich. »Meine Mutter hat diesen Namen schon einmal erwähnt, als sie mir das Amu....«
Ich stoppte und schloss meine Lippen. Nein....er hatte mich gequält. Wieso sollte ich ihm helfen! Ich wollte nicht die Hexe sein, die er brauchte. Egal, was das gerade war, ich wollte es nicht. Dachte ich, als ich langsam wieder einen klaren Gedanken führen konnte.
»Talay, lass uns einen Moment alleine.«
»Was?!«
Ihre lilafarbenen Augen, richteten sich auf ihn und als sie die Kerze auspustete und in der Schüssel plötzlich nur noch normales Wasser mit ein paar Kräuterfetzen schwammen, wurde auch er wieder klarer.
»Geh. Warte vor der Tür.«
Der Piratenlord starrte sie an, wandte sich dann aber an mich. »Du weißt, was passiert, wenn du zu flüchten versuchst.«
Mit diesen Worten stand er auf und verließ hastig den Raum.
Ich sah ihm nach.
Schon wieder bedrohte er mich.
Ich krallte meine Finger in den Stoff der Hose und sah zu der Frau. »Ich will ihm nicht helfen.« sprach ich es ehrlich aus.
Sie sah mich an. »Noch nicht.«
Ich zog die Brauen zusammen. »Niemals.« verbesserte ich sie und zeigte ihre meine andere Hand. »Er hat mir das angetan.« Ich zeigte auf den fehlenden Finger. »Er hat mich hungern lassen, mich arbeiten lassen, mich geschlagen und mich vergewaltigt....ich....bin....sie wissen, wer ich bin, nicht wahr?«
Sie nickte. »Ich weiß, wer du bist, Prinzessin Scarlett Mary Tudor. Thronerbin von England.« Marina reichte mir einen Becher Wasser. »Hast du Talay jemals gefragt, warum auch ihm ein Finger fehlt? Hast du mit ihm über die Zeit gesprochen, nachdem sein Vater ihn gekauft und verschleppt hat? Was er erlebt hat? Was ihn zu dem ... Monster gemacht hat, das er ist?« Sie sah mich an. »Hast du dich nie gefragt, warum er ist, wie er ist?«
Sie schwieg einen Moment. »Alsbald wirst du die Krone tragen und dann hast du Entscheidungen zu treffen, Mädchen. Entscheidungen, die über sein und dein Schicksal entscheiden. Talay und du, ihr seid ... verbunden. Auf einer Ebene, die du möglicherweise bisher nicht begreifen magst. Doch es ist eine Tatsache. Er ist dein Schicksal so, wie du seines bist. Das kann auch eure Sturheit nicht ändern.«
Ich sah sie geschockt an, trank vom Becher und schüttelte leicht den Kopf. Woher wusste sie, wie mein zweiter Name lautet? Dieser wurde kurz nachdem Tod meiner Mutter verboten und nie wieder genannt.
»Nein....ich...bin doch nur seine Gefangene. Als würde er mir irgendetwas erzählen. Ich....habe oft Angst vor ihm.« Ich nahm noch einen Schluck. Sie war eine Hexe, es sollte mich vielleicht nicht wundern, weshalb sie all das wusste. »Können sie in die Zukunft sehen? Ich werde vielleicht nicht die Krone am Ende auf dem Kopf tragen, wie sie vermuten. Weil ich eine Frau bin.....Talay ist zu mir so, weil ich eine Frau bin. Wäre ich als Mann geboren, dann wäre das alles....«
Ich stoppte und seufzte. Er soll mein Schicksal sein und ich seiner? Mutter hatte auch immer gesagt, dass mich dieser Kompass zu meinem Schicksal führen würde. »Ich....besitze einen Kompass.« begann ich, obwohl ich nicht wusste, wieso ich es ihr sagte. »Doch der Kompass zeigte immer in eine mir unerklärliche Richtung....egal wo ich war, er zeigt-« ich sah sie intensiv an. »-aufs Meer.«
»Aufs Meer, ja?« Marina lächelte leicht. »Sieh genauer hin, Mädchen. Das ist mein Rat an dich. Sieh genau hin und höre auf dein Herz. Das Blut in deinen Adern mag auf magischer Ebene nutzlos sein, doch es leitet deine Intuition. Einer jeden Hexe, wird stets beigebracht auf ihr Herz zu hören. Also tu es. Ich kann dir keine klare Antwort geben, oder dir sagen, was du machen sollst. Jede Entscheidung, die du treffen wirst, wird dich an den Punkt der nächsten Entscheidung bringen«, erklärte sie ernst und lächelte dann. »Und nein, ich sehe nicht in die Zukunft. Sehr wohl kann ich aber ... Dinge spüren. So wie du auch. Oder? Du bist erstaunlich gut darin, Menschen zu lesen. Ihre Augen und ihre Ausstrahlung zu deuten. Du siehst hinter die Masken. Nicht wahr?«
Die Hexe lächelte milde und stand dann auf. Langsam humpelte sie zu einem Wandbehang und schob diesen beiseite, nur um eine kleine Tür freizulegen. Sie sah mich an, als sie sie öffnete und damit den Weg in eine Gasse hinter dem Haus freigab. »Das hier, ist eine dieser Entscheidungen, die du treffen musst und die dich dem Ziel näherbringen, Mädchen.«
Ich starrte die Tür zu meiner Freiheit an, mein Herz schlug mit einem Mal schneller. Ja, ich konnte die Leute schnell lesen, sehen ob sie lügen. Ich war zwar noch unerfahren, aber ich lernte schnell.
Meine Augen wanderten zu der Tür, hinter der Talay wartete. Aber....
Langsam erhob ich mich.
Ich musste es zumindest versuchen. Ich wollte Talay nichts Böses und meinte es ernst, dass ich ihn weder hängen noch selbstständig umbringen wollte. Ich....fühlte etwas für ihn, das war mir leider bewusst. Aber er hatte nach allem meine Hilfe nicht verdient. Ja, er war so geworden, weil er eine schreckliche Vergangenheit hatte und ich würde nichts lieber tun, als seine Geschichten zuhören.
Seine tiefe Stimme, sein Duft, sein Lächeln, sein Lachen, sein Körper, seine Berührungen.... alles bereitete mir eine angenehme Gänsehaut auf der Haut. Aber....
Ich musste zu meinem Onkel. Musste meinem Vater entgegentreten und....
Ja, ich wollte Königin werden. Ich, eine Frau.
Ich ging auf Marlina zu und sah sie an. »Dann werde ich diese Entscheidung treffen und somit auch die Konsequenzen tragen.«
Ich nickte ihr dankend zu, als ich in die Freiheit hinaustrat.
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