{{12}} Scarlett

Seit der Nacht, an dem der Schiffskoch auf brutalste Weise hingerichtet wurde, waren 7 Tage vergangen. In diesen Tagen hatte ich gearbeitet, endlich gegessen und mich jede Nacht von diesem Teufel nehmen lassen.

Jede. Einzelne. Nacht.

Es tat zwar nicht mehr so weh, wie zuvor, dennoch spannte ich mich jedes Mal an. Es war unangenehm, ich fühlte mich unwohl, ausgeliefert und mochte es nicht, wenn er mich zu sich rief, als wäre ich eine Hure. Ich hasste es.

Ich zischte, als ich mir schon wieder mit der Nadel in meinen Finger stach. Ich nähte gerade ein paar Hosen von den Männern und genoss die Aussicht aufs Meer. Ich hatte die letzten Tage mindestens 2 Kilo zugenommen. Ich sah schon viel gesünder aus und musste zugeben, ich fühlte mich endlich nicht mehr so schwächlich.

Mit dem Blick auf dem glitzernden Meer, schob ich mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr, die durch den leichten Wind aus meinem Zopf heraustraten. Ich sah auf, als Moha zu mir kam. »Hallo.« begrüßte ich sie. Moha war in den letzten Wochen, in denen ich hier auf dem Schiff war, meine Bezugsperson geworden. Ich mochte sie und war froh, dass sie auf mich aufpasste. Nur wegen ihr, versuchte ich mich durchzubeißen. Ich wollte, dass sie stolz auf mich war.

»Hallo, Prinzessin. Wie läuft das Nähen?«, fragte die dunkelhäutige Schönheit und zupfte an der Hose in ihrer Hand.

Ich zeigte ihr meine Hand, an der schon drei Finger mit einem Verband versehen waren.  »Nun, nicht besonders gut. Aber 2 Hosen habe ich schon geschafft.« erzählte ich stolz.

Sie lachte und nahm mir das Nähgarn und die Nadel ab. Nun fing sie an zu nähen und machte rasch das Loch zu. »Ich hoffe, bei meiner Hose, hast du dir mehr Mühe gegeben.« Moha sah aufs Meer und schloss die Augen. »Ich weiß, es ist unnötig zu sagen, aber der Kapitän lässt dich auch heute Nacht zu sich rufen.«

Sofort sah ich sie gequält an. »Moha.« begann ich, rutschte ein Stück näher und nahm ihre Hand in meine Hände. »Kannst du nichts sagen? Bitte.« flehte ich verzweifelt und sah sie ängstlich an. »Ich kann das nicht mehr. Jede Nacht, beuge ich mich nackt über diesen......Tisch. Jedes Mal tut es weh und....ich fühl mich nicht wie ein Mensch.« Ich presste die Lippen aufeinander.

Ihr Lächeln verschwand und sie sah mich an. »Hör zu, ich habe bei Hawk vielleicht gewisse ... Handlungsfreiheiten, die andere nicht haben, aber ... Nein, nein, das kann ich nicht machen. Es tut mir leid.« Sie schluckte, sah auf die Hose in ihrer Hand und dann zurück aufs Meer. »Ich verstehe, warum du Angst vor ihm hast. Hawk kann ... brutal sein. Nein, er IST es, die meiste Zeit über. Aber ... Ich weiß das hört sich dumm an, er kann auch anders sein. Loyal und tapfer. Für seine Mannschaft macht er fast alles, wenn sie es verdient hat, versteht sich.«

Ich setzte mich auf meine Knie und sah zu ihr hoch. »Moha bitte, was kann ich denn tun.....damit ich es auch verdient habe? Ich will das nicht mehr. Ich Ertrag das nicht, bitte, ich...bin doch so unwissend in dieser Sache.« Ich biss die Zähne zusammen. »Es muss doch einen Weg geben, diesem Leid entkommen zu können. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte, so von ihm behandelt zu werden.«

Moha starrte mich an, biss sich auf die Innenseite ihrer Wange und fluchte dann. »Ich kann es nicht ändern. Da musste ich auch durch. Glaub mir. Hawk hat mich, wie dich, jede Nacht genommen und über denselben Tisch gebeugt wie dich«, erklärte sie leise und sah mir fest entgegen. Man sah ihr an, dass sie mit sich rang, bevor sie die nächsten Worte sagte. »Er mag es nicht, wenn man ihm widerspricht. Er hasst es und als Kapitän ist es sein gutes Recht. Nur ... verdiene dir seinen Respekt, Prinzessin. Zeig ihm, dass er dich zwar benutzten kann, aber du es bis zu einem gewissen Grad ... kontrollierst. Und ich weiß, das hört sich jetzt auch bescheuert an, aber diese Nächte mit ihm, können auch ... gut sein. Verdammt gut sogar. Hawk weiß sehr genau, wie man eine Frau beglücken kann. Und er weiß auch, dass eine Frau in Ekstase, ihm selbst sehr viel mehr Spaß bringt.«

Moha sah mich vielsagend an. »Sei einfach mutiger. Ein wenig nur. Halte die Balance und verlange mehr Respekt, ohne ihn zu reizen. Kleine Schritte. Für den Anfang ... Ich weiß nicht«, überlegte sie. »Sag ihm einfach, dass du, wenn er dich schon jeden Abend vergewaltigt, er Manns genug sein soll, dir dabei ins Gesicht zu sehen. Vielleicht nicht mit diesen Worten, aber so was in der Art. Nutze den vermaledeiten Tisch als Waffe gegen ihn selbst.«

Jetzt grinste Moha mich an. »Und verdammt noch eins, sag ihm bloß nicht, dass ich dir das gesagt habe.«

***

Nervös schluckte ich, als ich, wie jede Nacht, in Hawks Kajüte eintrat und zum Tisch lief. Ich hatte den restlichen Tag über Mahos Worte nachgedacht. Es war irgendwie schwer vorzustellen, dass sie auch mal in meiner Position war. Sie war nun so mutig und stark.

Ob ich auch eines Tages so sein könnte?

Ich schüttelte den Kopf. Nein, auf keinen Fall. Wieder schluckte ich und sah mich um. Wie immer war es sauber und ordentlich hier. Doch Hawk war noch nicht da. Das war nicht unüblich, öfter kam es schon vor, dass ich auf ihn warten musste.

Ich war gewaschen und hatte gegessen. Meine Zähne waren geputzt und meine Haare waren gebürstet. Ja, ich hatte endlich eine Bürste.

Tief einatmend, blieb ich am Tisch stehen und berührte ihn mit meinen Fingern. Ich rief mir Mohas Worte in Erinnerung und nickte entschlossen. Es konnte also auch gut werden? Mit ihm? Unvollstellbar bisher. Aber ich würde es versuchen.

Ich zog meine Tunika und meine Leinenhose aus, legte beides anständig auf einen Stuhl und setzte mich auf die Sachen drauf. Dann wartete ich und ging immer wieder meinen Plan durch. Mein Herz schlug doppelt so schnell und ich war zum ersten Mal wirklich aufgeregt. Sonst, wenn ich hier war, verspürte ich nur ekelt und den Wunsch es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Aber heute war das nicht so. Nicht ganz zumindest.

Ich leckte über meine vollen Lippen und sah auf, als Hawk in seine Kajüte eintrat. Sofort erhob ich mich und ging ganz automatisch zum Tisch, stoppte mich dann aber gedanklich.

Ich schaff das.
Versuchte ich mir Mut zuzusprechen.

Dieser Widerling sah zu mir und blieb in der Bewegung stehen. Sein Blick schweifte flüchtig über meinen Körper, bevor er mir ins Gesicht sah.
»Worauf wartest du? Beug dich über den beschissenen Tisch, Hexe.«

Ich zuckte zusammen. Sein Ton war wieder so scharf und herablassend.

Nein.

Ich kann das nicht.

Ich....ich war eben nicht Moha.

Enttäuscht von mir selbst, beugte ich mich wie immer über den Tisch. Meine Brüste drückten sich auf das harte Holz. Ich spreizte meine Beine und schloss meine Augen. So tat ich es immer.

Nur schnell hinter mich bringen, das waren meine Gedanken. Aber ich wollte doch etwas ändern, hatte Moha um Rat gefragt und nun.....

Ich spannte mich automatisch noch mehr an, als ich Hawks schwere Stiefel auf mich zukommen hörte. Seine Hände öffneten seine Hose und legten sich dann auf meine Hüfte.

Genauso war der Ablauf.

Wollte ich für immer wie eine Hure behandelt werden? Oder wollte ich wenigstens etwas Kontrolle erhalten?

»Bitte.....warte.« stieß ich aus und hob mein Kopf. Als ich zum ihm nach hinten sah und unsere Blicke sich kreuzten, wusste ich: Jetzt oder nie.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, stemmte mich vom Tisch hoch und drehte mich langsam herum. Nun drückte mein Hintern an die Tischkante. Ich sah zu ihm hoch und allein wie er jetzt vor mir stand, machte mir Angst. Nein, ich schaff das. Ich....schaff das.

Schwer schluckend, fuhren meine Augen hinunter und ich sah zum ersten Mal seine .....Schlange.

Meine Augen weiteten sich ein Stück.

Sie war groß und dick. So etwas bekomme ich bei mir rein?

Es war peinlich....jetzt war es peinlich, dass ich keine Ahnung von dieser Sache hatte. Unter den Adligen war es üblich, dass gerade Frauen nicht aufgeklärt wurden. Bei uns hieß es immer nur: Tue was dein Mann dir sagt oder leg dich einfach auf den Rücken und lass es über dich ergehen.
Auch so wurde es mir nur beigebracht.

Aber ich wollte nicht mehr. Nicht so.

Ich blinzelte überrascht als die Schlange anfing zu Zucken und ein Tropfen herauskam. War das dieser Samen, der eine Frau ein Kind in den Bauch setzten würde? Vermutlich.

Aber wieso zuckte er denn so? Ich sah wieder hoch zu Hawk und seine Augen leuchteten mich an. Es war irgendwie eine komische Mischung die ich nicht ganz deuten konnte, aber ein Hauch von genervt und Ungeduld schwang auf jeden Fall mit.

Doch was war die andere Emotion?

Gier?

Nein.

Ist ja auch egal.

Ich räusperte mich und setzte mich nun mit meinem Hintern auf den Tisch. »Ich....ich möchte dir in die Augen sehen.« begann ich und leckte mir erhitzt über meine Lippen. »Wenn...Wenn du mich schon jede Nacht vergewaltigst, dann....sei wenigstens so mannhaft, mir dabei auch in die Augen.......zusehen.«

Ich hatte es ausgesprochen.

Meine Stimme zitterte zwar etwas, aber sonst konnte ich meinen Ton wirklich gut halten.

Ich schob mein rotes Haar beiseite, damit mein gesamter Oberkörper frei lag und spreizte meine Beine. Ich wusste, dass das alles noch etwas unbeholfen an mir aussah, aber ich gab mir Mühe.

Ich hoffe nur, es klappt.

»Deutest du da etwas an, ich sei weniger Mann, nur weil ich dich wie eine Stute besteige?«, fragte er etwas gereizt und zog die Brauen zusammen.

Ich erwiderte seinen Blick und ......irgendwie fühlte es sich anders an. Obwohl er diese Frage gereizt stellte, konnte ich auch ein Hauch von Beleidigung raushören. Ich glaube, ich hatte es geschafft seinen Kampfgeist zu wecken.

Seine Augen wanderten über meinen Körper. Von den Augen, zu meiner Nase, weiter zu den Lippen. Den Hals hinab, über mein Schlüsselbein bis zu meinen Brüsten. Meine Warzen betrachtete er länger, bevor er seinen Blick weiter gleiten ließ und seine Aufmerksamkeit über den Bauch hin zu meiner Mitte schickte.

Hawk stützte sich neben meinen Beinen ab und kam meinem Gesicht näher, während er weiter das heiße Fleisch betrachtete und seine Schlange pulsierte.

Seine Augen fanden meine wieder.
»Ich soll dich ansehen? Bildest du dir dann ein, es sei weniger Vergewaltigung und mehr Beischlaf?«

Dieser ekelhafte Typ hob eine Hand und legte sie an meinen Oberarm, ließ seine Hand hinauf wandern und über meinen Hals hinauf zu meinem Gesicht wandern. Seine Finger packten es, jedoch nicht so grob, dass es wehtun würde. Dennoch bedeckte seine Handfläche nun meine ganze, untere Gesichtshälften.

»N...Nun...es wäre in meinen Augen männlicher, wenn du dir ansiehst, was du....bei mir auslöst.« erwiderte ich und als er mich berührte, ebenfalls anders als sonst, bekam ich eine leichte Gänsehaut. Meine Lippen halb geöffnet, antwortete ich auf seine nächste Frage: »Es...es wird für mich immer eine Vergewaltigung bleiben. Aber....ich möchte anfangen dem Mann, der mir das jede Nacht antut ebenfalls in die....Augen zusehen.«

Ich schluckte schwer. Ich glaube, ich machte es ganz gut.

»Du hast mit Moha geredet«, stellte er fest und fügte dann noch hinzu. »Du bist viel zu dünn, kleine Hexe. Ich mag meine Frauen prinzipiell etwas kurviger.«

Als er anmerkte, dass ich mit Moha geredet hatte, konnte man sofort in meinem Gesicht lesen, dass ich mich ertappt fühlte. Aber ich schob dieses Gefühl schnell beiseite und sah ich ihn ernst an. »Dürfte ich mehr essen, dann würde ich nicht mehr so dünn aussehen. Das-« ich ließ meine Finger meinen Körper entlangfahren, zwischen meinen Busen, runter zum Bauch und dann zu meiner Mitte. »-hast du zu verschulden, also sieh mich an.«

Bei der heiligen Mutter Maria, war ich denn verrückt. So hatte ich noch nie in meinem Leben mit einem Mann geredet. Ob es funktionierte? Oder würde er mich gleich wieder hart auf den Tisch drücken?

Hawk folgte mit den Augen meiner Hand, bevor er mir entgegensah und näher rückte. »Was löse ich denn bei dir aus?«, fragte er scharf und kam meinem Gesicht mit seinem Näher.

Obwohl ich auf dem Tisch saß, musste er sich noch etwas hinabbeugen. Seine Hand glitt hinab und landete auf meiner Hüfte. Als er seine nächsten Worte sprach, zeigte er gereizt Zähne. »Ich bin für viele deiner Wunden, Nähte, Blutergüsse und Narben verantwortlich, nicht jedoch für deinen abgemagerten Zustand. DU hast MIR nichts gesagt, Hexe.«

Ich wollte zurückschrecken, einen Sicherheitsabstand zwischen uns bringen, aber Moha sagte, dass ich mich beweisen müsse. Also reckte ich mein Gesicht zu ihm hoch, kam ihm ebenfalls näher, obwohl ich innerlich Panik hatte.

Ich darf nicht zurückzucken.

Sei stark.

»Angst, Ekel, Hass, Panik....« antwortete ich und wurde dann leiser, als ich weitersprach »....aber auch Neugier und Bewunderung.«

Ja, ich hatte nicht nur negative Gefühle für ihn. Aber die negativen beschatteten eben die positiven.

Und als er wieder gereizt war, wollte ich wirklich wegrennen. Aber meine Entschlossenheit, etwas zu ändern, hielt mich gefangen. »Hast du mir jemals, seit ich hier auf deinem Schiff bin, einen Grund gegeben, mich dir anzuvertrauen? Du.....bist die ganze Zeit widerlich zu mir und fragst dich dann, wieso ich geglaubt hatte, dass du mir mit Absicht kein Essen gegeben hast.«

Was war das für ein Gefühl? Zwischen meinen Beinen kribbelte es. Ich sah runter zu meiner Mitte und dann wieder hoch in seinen Augen. »Außerdem-« setzte ich stolz an. »-habe ich schon wieder zugenommen.«

»Nicht genug«, brummte er und legte auch die andere Hand an meine Hüfte. Er zog mich in einem Rück näher an die Tischkante.

Nicht genug?!

»Dann lass mich mehr essen.« sagte ich, bevor ich mich zurückhalten konnte.

Sein Blick fixierte meinen. »Ich soll dir also beweisen, dass ich ein Mann bin, indem ich dich ansehe, während ich mich an dir bediene?«

Ich blickte runter zwischen uns und sah wieder seine Schlange an. Moha sagte, es konnte auch schön mit diesem Kerl sein. Ich....wollte es wissen. Ich wollte wissen, ob diese Sache zwischen uns schön sein konnte. Bisher hatte es mir nur weh getan. Langsam ließ ich meine Augen wieder zu ihm hoch wandern. »Ja....sieh mich an.« hauchte ich und ließ mich elegant nach hinten gleiten.

Ich legte mich zum ersten Mal mit dem Rücken auf den Tisch und streckte meine Arme noch etwas unsicher über meinen Kopf hinweg hin. Mein Haar lag verteilt auf dem Holz und meine Augen fixierten ihn. Ich versuchte meine weiblichen Kurven, die ich noch besaß, gezielt einzusetzen. »Ich-« setzte ich an und mein Brustkorb hob und senkte sich. »-bestehe aus so viel mehr, als nur aus meinem Hintern. Deswegen, sieh mich an, wenn du es tust.«

Ich glaube.....

Ich hatte es geschafft.

Hawk Augen blitzten interessiert auf und mein Herz schlug mir bis zum Hals, vor Aufregung.

Was würde jetzt kommen?

Ich wollte es wissen.

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