Chapter 14: Fight against your fear
Chan schaute sehr lange auf die Surfboards vor ihm. Sein Herz sehnte sich danach einer der Boards an sich zu reißen und das vertraute Material unter den Fingern zu spüren, doch Bilder von Chenles Leiche hielten ihn auf nach den Boards zu greifen. Er war zerrissen. „Der Laden schließt in zehn Minuten", drang eine weibliche Stimme aus einem Lautsprecher. Noch zehn Minuten um sein Schicksal zu entscheiden. Würde er sich wieder ins Meer trauen und seiner Leidenschaft nachgehen oder weiter sicher an Land bleiben und das Meer sehnsüchtig nachtrauern. Er dachte an Changbin. Changbin der mit ihm surfen wollte. Kurzerhand nahm Chan eines der Boards in die Hand und kaufte es. Minho staunte nicht schlecht, als er Chan mit einem Surfboard durch die Haustür rein spazierte. „Du willst also wieder surfen? Das finde ich sehr toll." Chan fuhr sich nervös durchs blonde Haar. „Changbin hat mich überredet."
„Du scheinst ihn gerne zu mögen." Wie aus dem nicht tauchte die Umarmungsszene in seinem Kopf auf und sein Herz fing an laut zu klopfen. „Ja, er ist ein echt toller Freund." Zwar spürte Chan die ganze Nacht Angst vor Morgen, aber er freute sich. Gleich nach dem die Sonne aufgegangen war, machte er sich mit dem Board auf den Weg zum Strandabschnitt. So früh morgens war noch niemand am Strand. Nur die Möwen am Himmel. Als er zum besagten Strandabschnitt kam, legte er das Board ab. Noch kein Changbin zu sehen. Nun es war noch sehr sehr früh. Deswegen wartete Chan geduldig. Dann sah er ihn im Wasser. „Guten Morgen, cooler Dude!", begrüßte ihn Changbin. Der blonde junge Mann stand sofort auf und lief zum Meer, um so näher bei Changbin zu sein. Sein Herz klopfte dabei wieder schneller. „Bereits für unsere erste Surfstunde? Wie ich sehe hast du ein Board dabei? Kann es losgehen?" Chan schaute aufs Meer, das heute morgen sehr ruhig war. Nur leichte Wellen schlugen an den Strand. „Es gibt keine Wellen zum reiten", sagte Chan. „Die brauchst du erst mal nicht. Wir wollen ja klein anfangen. Du musst dich erst mal wieder aufs Surfboard trauen."
Chan schaute auf das Surfboard neben sich. Als er daran dachte mit ihm aufs Meer raus zu müssen, spürte er Angst in sich. Sein Trauma wollte ihn wieder einholen, ihn von seiner Sehnsucht nach dem Meer wegsperren. „Ich kann nicht", sagte er und senkte den Kopf. Das brachte Changbin dazu aus dem Wasser zu kommen. „Doch, Chan. Du schaffst das. Nimm das Board in deine Hand." Chan tat wie von ihm erwartet und hielt das Board in seine Hand. Er zitterte. „Und jetzt lauf zum Meer. Ich begleite dich." Chan zögerte. Die Angst hielt ihn zurück. Der Sirenenmann sah, dass Chan sich nicht traute einen Fuß nach vorne zu machen. So gut es ging stützte er sich und klopfte sachte an Chans Hüfte. „Dude, ich weiß doch, dass du das Surfen vermisst. Jedes Mal, wenn du darüber redest, hast du Sterne in den Augen." Dann endlich. Ein erster Schritt nach vorne. „So ist es gut" Changbin schob sich in Richtung mehr und sah zu, dass es nicht nur bei einem Schritt war, sondern bei vier. Chan kam dem Meer immer näher. Bis die Wellen seine Füße berührten. Chan zuckte zusammen aber blieb dort wo er war. Am Meer, seinem alten Zuhause. „Und jetzt weiter." Changbin schob sich ins Meer und wartete geduldig auf Chan. Der blonde Mann schaute in das hoffnungsvolle Gesicht seines Kumpels. Changbin glaubte in ihn.
Noch ein weiterer Schritt und seine Füße waren im Meer. Kühles Meerwasser schmiegten sich um seine Fußknöchel. Chan atmete tief durch, versuchte sich gegen die Angst in ihm zu kämpfen. Nach einem weiteren tiefen Atemzug trat er tiefer ins Wasser und dann noch tiefer. Das Wasser war bis zu seinen Badeshorts gelangt. Sein Körper spannte sich an, als sie das kalte Wasser an seiner Haut spürte. „Ist alles in Ordnung? Schaffst du es aufs Board?" Chan legte das Board ins Wasser. Sachte schaukelte es auf den ruhigen Wellen des Meeres. Er starrte es an. „Ich kann das nicht....", kam es leise aus seinem Mund. Verzweiflung. Was ihm einst so viel Spaß gemacht hat, sein Leben war, glich jetzt einen Alptraum. Chan musste er hier raus. Jetzt sofort. Oder er würde im Meer wie Chenle enden. Eine Hand umschlang sanft sein Handgelenk. Changbin. „Das hast du schon sehr gut gemacht. Wollen wir jetzt das ganze erstmal abbrechen und es später nochmal versuchen?" Chan zögerte nicht lange und lief zurück zum Strand. Sobald er das sichere Land erreichte, konnte er ausatmen. Der blonde junge Mann lies sich in den kühlen Sand fallen. Changbin gesellte sich zu ihm. „Und jetzt erzähle ich dir, wieso ich Angst habe."
Chan hörte Changbins Geschichte aufmerksam zu. Nachdem Changbin alles erzählt hat, verstummte er und schaute aufs Meer. Sein Fischschwanz wurde langsam trocken. Er müsste wieder ins Wasser. „Ich trockne langsam aus, deswegen muss ich zurück ins Meer. Willst du noch eine Runde probieren?" Changbins Geschichte hatte ihm ein bisschen mehr Mut gegeben. Wenn sein Kumpel sich dort aufhielt, wo seine Vergangenheit auf ihn lauerte, dann schaffte er es sich auf ein Board zu setzen. Das hatte er doch unzählige Male schon gemacht. Dann schaffte er es auch dieses Mal. Gemeinsam mit Changbin näherte er sich dem Meer. Ein Schritt, zwei Schritte, bis seine Fußknöchel wieder im Wasser verschwanden. Dieses Mal würde er sich nicht so von seiner Angst lenken lassen. Es war schwer sich gegen dieses Monster zu beweisen, aber es war nicht unmöglich. Er legte das Board vor ihm ins Wasser und setzte sich langsam auf die einst so vertraute Oberfläche drauf. „Du hast es geschafft!", sagte Changbin stolz. Ein scheues Lächeln huschte über Chans Lippen. „Ja...ich hab es geschafft!"
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