3 Der Vertrag.

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Ich hasste es meinen Stolz herunter zu schlucken. Doch am Freitag musste ich zugeben, dass ich Hilfe brauchte und wenn ich schon klein beigeben musste, dann war es okay, dass es Niall war. 

Mit Wanzen im Schatten suchte ich zuerst sein Büro auf, auch wenn Büro vielleicht ein zu starkes Wort war, für den riesigen Raum, den er sich mit acht anderen Anwälten teilte. Sein Schreibtisch war überladen von Akten und so chaotisch, dass ich mich fragte, ob er eigentlich wirklich arbeitete.

Ein Kollege erklärte mir, dass er Feierabend gemacht hatte. Da er nicht an sein Handy ging und mich schon über eine Woche ignorierte, rief ich Harry an, der für mich herausbekam, dass Niall in seinem Lieblingsrestaurant House of Small Wonder abgestiegen war. Alleine schon von dem bescheuerten Namen bekam ich Pickel.

Freiwillig hätte ich den Schuppen nicht betreten und als Dick und Doof in James Bond-Anzügen mit mir über die Schwelle des Ladens treten wollten, blieb ich prompt stehen. 

„Alter, dass kann nicht euer Ernst sein!", fuhr ich sie an. „Wollt ihr mir bald noch beim pissen zuschauen, oder was? Ich hole mir nur was zu beißen. Macht euch locker."

Das musste unbedingt ein Ende haben. Als wenn ich einen Babysitter brauchen würde. Ich würde sie am Wochenende kaum in irgendwelchen Clubs abhängen können. Denn das mit dem Abhängen hatte ich schon versucht. 

Bei Harry hatte ich den Notausgang genommen und war Doof direkt in die Arme gelaufen, während Dick mich abgefangen hatte, als ich in einer Bar durch das Klofenster gekrochen war. Er hatte sogar die beschissene Höflichkeit gehabt, mir schlussendlich zu sagen, dass ich einfach auf den Deckel des Müllcontainers springen sollte.

Das House of Small Wonder war überschaulich besucht und ich erkannte Niall in einer hinteren Ecke am Fenster. Er hatte so gerade sein Essen serviert bekommen und nippte sichtlich zufrieden an seiner Coke. Ohne zu zögern schritt ich auf ihn zu und setzte mich ihm gegenüber auf die rote Bank.

„Hey."

„Na toll, jetzt ist mir der Appetit vergangen", begrüßte er mich missmutig und ließ das Besteck sinken: „Ich habe gewusst, dass etwas komisch dran ist, wenn Harry mich mitten am Tag anruft und heuchlerisch fragt, wo ich gerade bin."

Statt mich beleidigt zu fühlen, überging ich das großzügig. Ich bediente mich an Nialls Fritten und sprach: „Ich brauche deine Hilfe, Kumpel."

„Natürlich, was sonst. Soll ich vorausschauend eine Kaution verwalten, oder liegt eine Leiche in deinem Loft."

Langsam ging mir sein Sarkasmus auf die Eier. Ich zeigte mit einer Fritte auf ihn: „Und deshalb sind die Frauen immer so schnell angenervt von dir, du musst alles gleich immer so schwarz sehen. Im Ernst Niall, kannst du für zehn Minuten aufhören pissig zu sein?"

Mein bester Freund biss in seinen Burger und schwieg, das nahm ich als Anzeichen dafür, dass er mir zuhörte. Ich reichte ihm mein Handy, denn ich hatte den Vertrag eingescannt. Obwohl drin stand, dass jede einzelne Regel absolut diskret behandelt werden sollte, so musste ich jemanden einweihen. Niall war nicht nur mein bester Kumpel, sondern er kannte sich auch mit sämtlichen Lücken und Tücken aus.

„Das hat mir mein Vater vorgestern vorgeschlagen und wenn ich es ausschlage, dann wird es unbequem für mich", erklärte ich. Niall wischte sich die Hände ab und begann dann zu lesen: „Wie unbequem?"

„So unbequem, dass ich mir zum schlafen einen Ort unter der Brücke suchen kann", übertrieb ich etwas. Darauf ging Niall nicht ein und während er las, da verputzte ich nicht nur einen Großteil seiner Fritten, leerte seine Coke und war drauf und dran seinen Burger auch noch zu vernichten.

„Übrigens, wer hat ein neues Passbild?", fragte er zwischenzeitlich und nickte auf meine Hände. Ich folgte seinem Blick und sah auf die blauen Knöchel.

„Ein Typ, dessen Nase mir nicht gefallen hat", log ich dreist und mein bester Freund wandte, sich wieder dem Vertrag zu.

Nach einiger Zeit fing Niall an zu lachen, erst leise, dann immer lauter: „Ist das dein Ernst? Klingt, als würde dein Dad dich verkaufen."

Immerhin einer sah es wie ich. Ich beugte mich leicht vor und verzog die Miene nicht: „Mittlerweile habe ich das Ding so oft gelesen, dass ich es fast auswendig kann. Aber ich traue dem nicht und wollte wissen, ob du irgendwelche Ungereimtheiten gefunden hast."

Niall zuckte mit den Schultern: „Hm... fassen wir zusammen, also der Vertrag sagt, dass du dich bereit erklärst Miss-ihr-Name-fehlt-hier-noch zu heiraten. Die Ehe muss fünf Jahre bestehen, darf Nachwuchs enthalten und muss von einem Standesbeamten geschlossen werden, sodass sie staatlich anerkannt wird."

Das hatte ich auch verstanden. Leicht zuckten Nialls Lippen: „Interessant sind die Unterpunkte. Skandale dürfen nicht an die Öffentlichkeit,Treue ist ein fester Bestandteil und Respekt. Im Gegenzug gibt es Firmenanteile von Henry & Payne, so wie weitere Vergünstigungen und sollte aus der Ehe ein Kind hervor gehen, ist dafür bereits ein Fond eingerichtet worden. - Klingt alles ganz gut." 

Er rieb sich das Kinn. „Natürlich ist so eine Art Vertrag absoluter Schwachsinn und sollte jemand so etwas ernst nehmen, dann dürfte ich ihn nicht einmal gesehen haben."

Ich sah Niall an und dann wich seine Belustigung und er verschluckte sich an seiner eigenen Spucke: „Du willst mich wohl verarschen!"

„Nein", antwortete ich trocken und zeigte mit den Daumen nach draußen. „Siehst du Dick und Doof da draußen? Sie stalken mich wahrscheinlich bis Montag, damit ich nicht noch irgendeinen verspäteten Super-Gau wage."

„Bisschen spät, laut inoffiziellen Strafregister hast du die meisten Dinge schon gebracht", stimmte Niall zu. „Aber jetzt mal zurück, du spielst doch nicht wirklich mit dem Gedanken, dich darauf einzulassen, oder? Das klingt wie der Trailer zu einem schlechten Horrofilm, der damit endet; und er richtete die Waffe gegen sich selbst."

„Sag mir, was dir aufgefallen ist", bat ich ihn und lehnte mich zurück. Niall runzelte die Stirn und schien nachzudenken: „Da sind ein paar Dinge. Erstens wirst du dich kaum an all die Klauseln halten können. Deine Beziehungen sind alle wegen deiner chronischen Untreue in die Brüche gegangen und hier steht, dass Affären außerhalb dieser... Ehe... nicht erlaubt sind." Leicht kratzte er sich am Kinn. „Diese ganzen anderen Punkte regeln eigentlich nur das gesellschaftliche Auftreten, Ansehen und wenn du dich echt daran hältst, dann würde dein Ruf einen mächtigen Pusch nach oben machen."

„Toll", sprach ich begeistert, wie ein Toter. „Wahrscheinlich schaffe ich es dann noch auf die Liste der begehrtesten Junggesellen New Yorks."

„Du wärst vom Markt, Liam", korrigierte Niall mich. „Das ist der Knackpunkt, es sind nur unverheiratete Männer drauf. Außerdem habe ich von den Tanner-Twins gehört, dass du in der nächsten Ausgabe des L✕ Ladies tatsächlich unter den Top zehn stehst."

Ich runzelte die Stirn: „Wieso nur Top zehn?"

„Frag deine Manieren", konterte Niall direkt. Er reichte mir mein Handy zurück und sah auf seinen mittlerweile fast leeren Teller. „Ich wusste ja, dass dein Vater ein cleverer Mann ist, aber das ist echt ein verdammt ausgeklügelter Schachzug von ihm, um aus dir einen ehrbaren Kerl zu machen."

Skeptisch sah ich ihn an und Niall erklärte: „Eigentlich hätte ich all mein Geld darauf gesetzt, dass er schon genug von deinen Eskapaden gehabt hat, als du die Tochter des Yale-Dekans beim Sex gefilmt hast."

„Oh, dass mit dem Film weiß er noch nicht", teilte ich einen kleinen Insider. „Zurück zum Thema, du denkst, er will mir den Scheiß nur reinwürgen, damit ich mich besser benehmen?"

Niall hatte die Hand gehoben und sich ein Sandwich bestellt, sein Magen schien dank mir immer noch zu knurren: „Ja. Die Methode ist etwas rüde, aber wenn du nicht unter einer Brücke schlafen willst, dann ist sie wahrscheinlich wirkungsvoll." Zu meinem Missfallen lächelte er selig vor sich hin.

„Du genießt das, nicht wahr?"

„Aber so was von", gab er offen zu und machte sich nicht einmal die Mühe es abzustreiten. „Ich meine, arbeiten zu gehen, dass wird dir nun echt nicht schaden. Vielleicht hörst du dann auf Geld zum Fenster rauszuwerfen."

Ich wusste nicht, was mich mehr schockierte: Das Niall wirklich glaubte, dass ich es zulassen würde, dass man meinen Treuhandfond sperrte, oder ich tatsächlich nach einem Job suchen würde. Eigentlich wollte ich nur wissen, ob es trotz dieses Vertrages irgendwelche Lücken gab, die ich für mich hätte nutzen können.

Schweigend sah ich Niall schließlich dabei zu, wie er anfing sein Sandwich zu verdrücken und fragte mich, ob fünf Jahre nicht einfach eine kurze Zeit sein konnte. Die Zeit flog schließlich nur so dahin.

Der letzte Punkt im Vertrag sagte, sollte ich gegen eine dieser Regeln verstoßen, keinen Respekt beweisen, gesellschaftlichen Pflichten nicht nachkommen und den anderen Kram missachten, mein Fond mit sofortiger Wirkung aufgelöst wurde. Inklusive sämtliche Geldquellen, die sich durch den Vertrag ergeben hatten. Etliche Güter würden dann zurück an meinen Vater fallen.

Da hatte man eine Wahl, bei der es keine Wahl gab.

Mochte sein, dass Niall den Vertrag nicht richtig ernst nahm, aber mein Vater war nicht der Typ für makabere Scherze. Er würde mir keine Pistole in solch einer Form auf die Brust richten, wenn er nicht ein bestimmtes Ziel damit verfolgen würde.

„Ich muss los", durchbrach ich schließlich die Stille und stand auf. „Melde dich, wenn du fertig damit bist die Diva zu spielen und aufhörst mich wegzudrücken, wenn ich dich anrufe."

Nialls Miene verhärtete sich und mir wurde klar, dass er sich das überlegen würde. Gerade als ich mich abwandte, sprach er jedoch: „Übrigens Liam..." 

Sofort hielt ich inne und sah ihn an. Er ließ das Sandwich sinken: „Nehmen wir an, du würdest deinen Verstand verlieren und den Vertrag wirklich unterschreiben, dann musst du clean bleiben und die Finger von allen möglichen Zeug lassen, was du nimmst, um dich zu entspannen."

Ihm war also doch noch ein Detail aufgefallen, was mir entgangen war. „Wie kommst du drauf?"

„Da ist ein Unterpunkt von wegen illegale Substanzen. Klingt ein bisschen so, als müsstest du einmal im Monat zum Drogentest. Ansonsten ergäbe die Klausel keinen Sinn", erklärte er mir ruhig, dann widmete Niall sich wieder seinem Essen.

Zum ersten mal war ich wirklich froh, dass Niall sich durch ein Jurastudium gequält hatte. Damals hatte ich ihn nur belächelt, wie er seine Abende in der Bücherei verbrachte, am Wochenende lernte und sich wegen dämlicher Prüfungen verrückt machte.

Auf dem Weg zur Tür stieß ich fast mit einem Kellner zusammen. Vor Schreck ließ er beinahe das Tablett mit den Getränken fallen, doch so schwappte der Inhalt nur über. Sofort entschuldigte er sich bei mir, obwohl er überhaupt nichts getan hatte. Zu sehen bekam er nur meine Kehrseite.

„Trottel", brummte ich nur.

Draußen hefteten sich wieder Dick und Doof an meine Fersen und da riss mir die Geduld. Ich griff zum Handy und sprach meinem Vater ein paar unschöne Verwünschungen auf die Mailbox. „Bin ich im Kindergarten, oder was! Beende sofort dieses Schmierentheater, bevor ich in Versuchung komme, einen von ihnen umzulegen, denn dann hast du mit mir weit mehr Probleme als ein geparktes Auto bei Dior!"

Wütend drehte ich mich um und fuhr Dick und Doof lautstark auf offener Straße an: „Meine Fresse, verpisst euch doch einfach!" Doch sie sahen mich nur ausdruckslos wie Roboter an. Das war ja nicht zum aushalten. 

Sichtlich genervt stieß ich eine junge Frau zur Seite, die mir mit mehreren Einkaufstüten entgegen kam und übertrieben hoch in ihr Handy giggelte.

Erschrocken verlor sie das Gleichgewicht, ihr Handy fiel zu Boden und sie selbst segelte auf ihre Tüten. „Hey du Arsch, pass doch auf, wo du hinlatscht!", rief sie mir nach, doch ohne sie auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, zeigte ich ihr den guten alten Mittelfinger.

In Begleitung von zwei Schränken wollte ich nicht um die Häuser ziehen und noch in der Limousine sah ich auf eine Nachricht von Danielle. Sie fragte, ob ich Lust auf ein paar entspannte Stunden hätte. Ich wusste was das hieß und machte kurzerhand noch einen Abstecher in mein Loft. Entspannung mit Danielle hieß in der Regel, dass es eine lange Nacht wurde und da ich es allgemein vermied, irgendetwas bei Affären anzuhäufen, musste ich definitiv noch etwas erledigen.

Vielleicht mochte mein Schulabschluss nur mittelmäßig sein, doch ich war niemals dämlich genug, um mich von einer schönen Frau so verführen zu lassen, dass ich das Kondom vergaß. Auf Beteuerungen, sie würden die Pille nehmen, fiel ich nicht rein. Mir ein Kind ans Bein zuhängen, für dass ich dann teure achtzehn Jahre blechen sollte, lag mir fern.

Ich war kein Typ, mit dem man sich in der Vorstadt nieder ließ und der verantwortungsbewusst und pünktlich seinen Pflichten nachkam. Kinder waren das Letzte, was ich wollte.

Dick und Doof blieben im Eingangsbereich des Gebäudes stehen, in dem ich mein Loft hatte und ohne ein Wort des Abschieds betrat ich den Fahrstuhl. Dämliche Lackaffen. Ich gab schließlich den zwölfstelligen Code ein, der die Wohnungstür öffnete und hielt direkt im ersten Moment inne.

Im Flur brannte Licht. Mit gerunzelter Stirn warf ich meine Jacke auf einen Sessel im Eingang und lauschte, doch es war nichts zu hören.Erst als ich durch die große Küche ging, sah ich auf dem Boden einen dunklen Mantel aus der neuen Kollektion von Burberry. Ich machte mir nicht die Mühe ihn aufzuheben, sondern trat über ihn hinweg. Im Wohnzimmer erkannte ich eine weitere Spur aus Klamotten. Hohe Stiefel, einen Kaschmirschal und ein Kleid, das genauso gut ein zu großer Rollkragenpullover hätte sein können.

Ein wissendes Lächeln zog über meine Lippen, denn jetzt wusste ich, wer sich Zutritt in mein Loft verschafft hatte und die Art, wie sie mich erwartete, gefiel mir. Ich ignorierte den Gürtel am Boden und dann blieb ich unschlüssig stehen.

Bad oder...?

Die Tür zu meinem Schlafzimmer stand einen Spalt weit auf und ich entschied mich für diese Richtung. Im Türrahmen blieb ich stehen und betrachtete genüsslich das Bild, welches sich mir bot. 

Danielle hatte es sich auf meinem Bett bequem gemacht, sie lag auf dem Rücken, nur bekleidet in dunkelroten Dessous mit Spitze. Ihre langen, schlanken endlos Beine steckten in verführerischen Strapsen und sofort juckte es mir in den Fingern sie ihr vom Körper zu reißen. Stattdessen blieb ich im Türrahmen stehen und betrachtete sie genüsslich.

„Hey Süßer", hauchte sie und spielte mit einer lockigen Haarsträhne zwischen ihren Fingern. Dann leckte sie sich über die roten Lippen: „Ich habe schon auf dich gewartet."

„Das sehe ich", antwortete ich knapp. „Ist dir nicht kalt geworden?"

Danielle lächelte süffisant. „Nein, ich habe mich ein bisschen selbst warm gehalten." Und dann demonstrierte sie mir wie. Ihre rechte Hand glitt über das Tal zwischen ihren Brüsten und fasziniert sah ich ihr dabei zu, wie sie sich selbst berührte und Vergnügen schenkte. Ihre langen Finger tasteten sich über ihren flachen Bauch und tauchten ab in ihr verführerisches Spitzenhöschen.

Dann schloss sie die Augen und wenig später rollte ein erregter Seufzer über ihre Lippen. Ihr dabei zu zusehen, wie sie sich selbstbefriedigte, machte mich unwahrscheinlich an. Lange konnte ich sie nicht regungslos beobachten, sondern begann mich auszuziehen. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und zog mir den grauen Pullover über den Kopf. Achtlos warf ich ihn auf den Boden.

Mit den Fingern strich ich über ihre Beine, erst an ihren Knöchel entlang, dann an ihren Wanden. Ich zog sie zu mir an den Rand, ging vor ihr auf die Knie und spreizte ihre Beine. Sie gab mir nach und öffnete verschleiert die Augen, doch die Hand in ihrem Höschen arbeitete weiter.

Leicht bäumte sie sich auf, sie würde jeden Moment kommen und in diesem Augenblick ergriff ich ihr Handgelenk und drückte es neben ihren Kopf auf die Matratze. Danielle sollte ihren Spaß haben, aber nicht mit sich selbst, sondern mit mir.

Ich schob ihren BH nach oben und enthüllte ihre Brüste, die perfekt in meine Hand passten. Die Knospen reckten sich mir entgegen und ich beugte den Kopf. 

Danielle hielt spürbar die Luft an, doch statt mit ihren Brüsten zu spielen zog ich eine feuchte Spur vom Tal ihrer Brüste über ihren Bauch. Dabei öffnete ich meine Hose und tastete mich mit einer Hand zu ihrem winzigen Slip. Dort ließ ich ohne zu zögern den ersten Finger in sie gleiten.

Sie war so bereit, dass ich nicht mehr lange zögern durfte. Ich löste mich kurz von ihr und nahm ein Kondom aus dem Nachttisch. Mittlerweile war ich hart und seufzte leicht, als ich mich aus meiner Boxershorts pellte. Mit der Hand fuhr ich an meinem Schwanz auf und ab, bevor ich mir das Kondom über rollte. Leicht neigte ich den Kopf und bemerkte, dass Danielle mir dabei zu sah.

Wenn es je etwas in meinem Leben gegeben hatte, was länger als ein paar Wochen hielt, dann war es die Affäre mit ihr. Normalerweise langweilten mich die meisten Frauen nach ein paar guten Ficks, aber Danielle hielt mich bei Laune. Sie erwartete von mir keinen Kitsch, nur ab und an ein paar geheuchelte Worte und Geschenke, die mir gleichgültig waren.

Tief und kraftvoll drang ich in sie ein. Sofort stöhnte sie laut auf und ich behielt das schnelle und harte Tempo bei. Danielle brauchte nur ein paar Stöße und ich sah, wie der Orgasmus sie überrollte. Sie musste wirklich verdammt heiß auf mich gewesen sein, wenn sie so schnell kam.

Keuchend rang sie nach Luft und ich gab ihr ein paar Sekunden.

„Babes, noch ist keine Zeit für eine Pause", murmelte ich und veränderte die Position. Ihr rechtes Bein legte ich auf meine Schulter und dann bewegte ich mich weiter. Ich nahm keine Rücksicht auf sie, denn sie hatte ihren Spaß schon gehabt. Genießend stieß ich in sie, nutze das Tempo, das mir gefiel und sah mit Genugtuung, dass sie sich unter mir wandte.

Danielle wurde laut und als meine Hand zwischen unsere Körper wanderte und ich sie noch weiter reizte, da fing sie herrlich an zu betteln, dass ich sie doch endlich erlösen sollte. Sie war vollkommen überreizt und ich kam ihren Gebettel nach.

Jedoch erst, als ich selbst so weit war.

Danach entsorgte ich das volle Kondom und setzte mich nackt auf dem Bettrand. Ich musste unbedingt eine rauchen. Die Zigarette entspannte mich sofort und als ich den zweiten Zug nahm, spürte ich, wie Danielle sich hinter mich setzte, ihre Brüste an meinen Rücken drückte und ihr Kinn auf meine Schulter legte.

„Das war lahm, Süßer", beschwerte sie sich, obwohl wir beide wussten, dass sie gut auf ihre Kosten gekommen war. Ich reichte ihr die Zigarette und sie nahm einen Zug.

„Dafür hast du ganz gut gestöhnt, meinst du nicht?", rieb ich es ihr unter die Nase. Sie lächelte schmal: „Ich dachte, so motiviere ich dich noch ein bisschen."

Hexe.

Belustigt drehte ich mich um. „Vielleicht solltest du in der nächsten Runde die Arbeit machen." Danielle schmunzelte und als die Zigarette ausgeraucht war, begannen wir von vorne. Der Abend war noch jung.

Normalerweise hasste ich es, wenn Affären oder One Night Stands über Nacht blieben. Bei Danielle war das nicht anders, doch egal wie oft ich durchsickern ließ, dass es mir lieber wäre, sie würde nach dem Sex das Weite suchen, sie blieb einfach.

Sichtlich durchgefickt schlurfte ich am Morgen nackt in meine Küche und trank die Milch direkt aus dem Karton, als ich sie dabei beobachtete, wie sie ihre Yoga Session abhielt. Ihr schlanker Körper bog sich und die Sonne überzog ihre blanke Haut mit warmen Strahlen. Ich wusste, dass Danielle viel Sport machte, um sich in Form zu halten. Yoga war neben Ballett und Workout nur eine Form der körperlichen Betätigung.

Ich dachte daran, dass wenn ich den Vertrag nicht unterzeichnete, ich das alles, was ich gerade hatte, aufgeben musste. Das Loft, schnelle Autos, Luxus und die Möglichkeit Frauen wie Danielle dahin zu bringen, wo ich sie haben wollte. In meinem Bett und das mit möglichst wenig Stoff am Leib. Zugebenen, es gab diese lächerliche Treue-Klausel im Vertrag, aber wie Niall schon richtig erkannt hatte; ich würde das niemals einhalten können.

Doch wer sagte, dass ich es an die große Glocke hängen müsste? Ich würde mich einfach nicht erwischen lassen.

Als ich mich auf der Küchentheke abstützte, bemerkte ich ein Ziehen auf meinem Rücken und verzog das Gesicht: „Sieht aus, als hättest du mich wieder dafür missbraucht, dir die Nägel zu schärfen."

Danielle lachte hell: „Stell dich nicht so an. Eine Frau muss ihr Revier markieren." Damit hätte sich alles erklärt. Wahrscheinlich hatte ich auch noch Beißer am Hals, als Abschreckung für andere Weiber. In Danielles Augen blitze kurz die Eifersucht auf und ich genoss das.

„Also Süßer, ich muss um neun beim Shooting sein, bringst du mich?", säuselte sie, als sie auf mich zu kam. Kurz tat ich, als würde ich wirklich darüber nachdenken, aber eigentlich kannte ich die Antwort schon: „Nein. Nimm dir ein Taxi." Sie bekam so schon genug Extras von mir, wenn ich ihr noch mehr gab, wurde das zur Gewohnheit.

Es gefiel ihr nicht, wenn sie zurück auf ihren Posten verwiesen wurde, denn Danielle verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln: „Wie du meinst." Sie ließ mich stehen und ich hatte noch nicht einmal das Verlangen ihr nachzusehen, als sie provokant die Hüften schwang.

Obwohl ich ihren reizvollen Besuch geschätzt hatte, war ich auch froh, als sie mein Loft wieder verließ. Sex hatte ich lieber mit ihr, wenn wir uns nicht in meinen Wänden befanden, denn dann konnte ich in der Regel den Abflug machen, wann immer ich wollte.

Kaum hatte ich meinen Freiraum zurück, setzte ich mich vor die Glotze. Doch richtig konzentrieren konnte ich mich auf den Schwachsinn, der lief, nicht. Frustriert holte ich den Vertrag noch einmal hervor und ging alle Punkte durch, die mich einschränken würden.

Außer den Drogentest konnte ich fast jede Regel umgehen, dessen war ich mir sicher. Mein Vater meinte mich austricksen zu können, aber ich war ausgeschlafen genug, um ihn zu linken. Dessen war ich mir sicher.

Sollte er seinen dämlichen Vertrag bekommen. Ich würde ihn glauben lassen, ich würde nach seinen Regeln spielen. So lange, bis ich wieder tun konnte, was ich wollte. Denn wer sagte, dass diese Frau, die diesen ganzen Bullshit mitmachte, es ganze fünf Jahre mit mir aushielt. Ich war gut darin jemanden das Leben zur Hölle zu machen

Doch bevor ich vorschnell unterschrieb, würde ich mit meinem Vater über einen Punkt verhandeln.

Am Montag betrat ich das Hauptgebäude von Henry & Payne. Ich meldete mich gar nicht erst an der Rezeption an und als ein Sicherheitsmann mich wahrhaftig aufhalten wollte, musterte ich ihn nur abfällig.

Ich wusste, wo ich das Büro meines Vaters fand, auch, wenn ich nicht allzu oft hier gewesen war. Im elften Stock verließ ich den Fahrstuhl und betrat eine ruhigere Etage. Die Wände waren aus Glas,ein jeder konnte in das Büro des anderen blicken. Was für ein Verlust der Privatsphäre.

An den Wänden hingen die großen Cover der Zeit, wann immer Henry & Payne einen Clou gelandet hatten. Ich kannte zu fast jedem Bild die Story, schließlich hatte ich sie oft genug von meiner Grandma hören müssen. Marlene Dietrich und Brigitte Bardot waren die wohlbekanntesten Gesichter. Rosamund Pike und Marion Cotillard waren die letzten Frauen, die es zur internationalen Bekanntheit brachten.

Ich wusste, dass beide auf dem roten Teppich immer noch Kleider von Henry & Payne bevorzugten, ein paar Dates hatten mir damit in den Ohren gelegen. Doch da beide Gesichter von Henry & Payne genutzt worden waren, bevor sie jeweils den Durchbruch um Filmgeschäft hatten, war Henry & Payne eine solche Entdeckung bislang nicht wieder geglückt.

Meine Schwester Eliza hätte ebenfalls an dieser Wand verewigt werden sollen. Etwas, was bis heute negativ an meinem Vater zu nagen schien. Ohne ein Wort an die Sekretärin im Vorzimmer zu richten, stieß ich die Tür zum gesuchten Büro aus. Von außen hatte ich schon gesehen, dass niemand drin war.

„Mr Payne, Sie können nicht so einfach – also das ist ja wohl unerhört!", empörte sich Miss Amelia, eine dürre Bohnenstange, mit einer Brille auf der Nase, die sie wirken ließ, wie ein riesiges Insekt. Ich warf mich in einem der Sessel, die vor dem Schreibtisch meines Vaters standen.

„Holen Sie mir einen Kaffee, anstatt hier einen Aufriss zu veranstalten", sprach ich gelangweilt und zog mein Handy aus der Jackentasche. Miss Amelia schnappte nach Luft, aber bevor sie auch nur ein Wort über die Lippen brachte, setzte ich hinzu: „Ohne Milch und Zucker. Wird's bald?"

Schnaubend verließ sie das Büro und ich sah mich um. Hier hatte sich nicht allzu viel verändert. Die eine Wandhälfte hatte ein riesiges Regal, in denen sich Wälzer über Stoffe und sonstigen uninteressanten Quatsch befanden. 

Die andere Seite zeigte drei große Cover mitKleidung von Henry & Payne. So als müsste mein Vater sich vor Augen halten, wieso er jeden Tag aufs neue für dieses Unternehmen stand. Hinter seinem Schreibtisch hingen Bilder, auf denen er mit berühmten Persönlichkeiten stand. Michelle Obama und Hillary Clinton waren zwei von den Allerweltsnamen, denen er die Hände geschüttelt hatte.

Ich begann Nachrichten an Harry zu schicken und sah durch BlogPins, ob irgendwelche Partyeinladungen eingetrudelt waren. Zu meiner Überraschung waren sogar zwei Anfragen dabei, ob ich Interesse hätte das nächste Wochenende auf einer Yacht zu verbringen. Zeit mit Ari Onassis zu verbringen gehörte nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, doch seine Unternehmungen hatten ein jedes Mal hohe Wellen geschlagen.

Bevor ich jedoch zusagen konnte, hörte ich, wie die Tür des Büros erneut auf glitt und als ich den Kopf hob, sah ich meinen Vater. Er schien sich über Headset zu unterhalten und hielt mehrere Zeichenmappen in der Hand. Auf seinem Gesicht spiegelte sich keinerlei Überraschung wieder, mich zu sehen, weshalb ich davon ausging, dass er von Anfang an gewusst hatte, dass ich kommen würde.

Nun denn, sollte er sich mal nicht zu früh freuen. Denn die eigentlichen Verhandlungen lagen noch vor uns.

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