12 Erpressung.

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❰   L I A M 





Fuck.

Mein Kopf dröhnte dermaßen, dass ich weiterhin die Augen zu kniff. Der Geschmack in meinem Mund war widerlich und es roch anders, als ich es gewohnt war. Demnach war ich weder bei Danielle, noch bei Harry, oder in meinen eigenen vier Wänden.

Jemand strich mir durch die Haare, ich lag auf irgendetwas Lebendigen drauf. Leicht stöhnte ich und dann spürte ich ein weiteres Paar Hände. 

Verdammt, wo war ich hier nur gelandet? 

Müde rieb ich mir über die Augen, dann öffnete ich sie. Ich vernahm den beißenden Geruch eines Joints und blickte in ein hübsches Puppengesicht. Das blonde Haar fiel ihr über die Schulter und die blauen Augen musterten mich amüsiert: „Gute Morgen."

Ich lag mit dem Kopf im Schoss von Olivia Austin, eine der Erbinnen, die eines Tages über die Hotelketten-Dynastie verfügen würde. Demnach lag es auf der Hand, wo wir uns befanden. In eine der zahlreichen Suiten der Austin-Hotelketten.

Nägel bohrten sich leicht in meine Oberschenkel und ich stöhnte: „Brooke, hör auf." Ich hatte es mal wieder nicht lassen können, was die Austin-Schwestern anging, da war ich unbelehrbar.

Ein mädchenhaftes Kichern war zu hören und sie legte sich zwischen meine Beine: „Keine zweite Runde, Liam?"

Olivia reichte den Joint über mich hinweg und Brooke nahm ihn an. Ihr Haar war etwas dunkler, hatte einen Honigfarbenen Ton, dieselben Augen, wie ihre Zwillingsschwester. Sie ähnelten sich wie ein Ei dem anderen, hatten ähnlich krankhafte Neigungen, doch in gewissen Dingen unterschieden sie sich.

Erst jetzt konnte ich mich umsehen und tatsächlich, wir befanden uns in einem luxuriösen Schlafzimmer einer Suite. Regen klopfte gegen die riesige Wandgroße Fensterscheibe.

„Zweite Runde mit euch heißt für mich bis Runde vier durchzuhalten", brummte ich. Brooke lächelte: „Und dafür bist du zu verkatert?"

„Ich werde alt, hab Verständnis", antwortete ich nur. Hinter mir strich Olivia weiter durch mein chaotisches Haar. Es war verdreht und abgefahren, was wir hier machten, aber jeder hatte irgendwo seine dunklen Flecken auf der Weste.

„Müssen wir uns jemand anderen suchen?", witzelte Olivia und nahm den Joint zurück, dabei bemerkte ich, dass Brookes Hände weiter auf Wanderung gingen. Zeit für mich aufzustehen, sonst würde sie definitiv noch ihren Willen kriegen. „Schätzchen, nein, provoziere mich nicht."

Es fiel mir etwas schwer mich richtig aufzusetzen und mir nicht sofort den Kopf zu halten.

Am Bettrand musste ich erst einmal durchatmen und bemerkte blaue Flecken auf meinen Hüftknochen: „Wirklich, Olivia?" Vorsichtig fuhr ich mit den Fingerkuppen über die wunden Stellen. Scheiße, diese Frau hatte Finger aus Eisen, so weh tat es.

„Ich wollte deiner neuen Freundin einen Gruß schicken", sprach sie gelassen und drehte den Joint zwischen ihren Fingern. Brooke lag dagegen nackt auf dem Bauch und lächelte: „Was habt ihr da eigentlich, eine offene Beziehung?"

„Das geht euch einen Dreck an", antwortete ich. Je weniger irgendwer wusste, umso besser. Niall hatte nach dem Treffen mit Sophia nicht mehr mit mir gesprochen. Langsam fragte ich mich, ob ich es nicht einfach sein lassen sollte, den Kontakt zu ihm noch aufrecht zu erhalten.

Harry hatte mir auf meiner Nachfrage auch nicht antworten können und nur gemeint, er würde sich raushalten. „Ist euer Scheiß, nicht meiner."

Sollte er sich ins Knie ficken.

„Arg", brummte ich, denn hinter meiner Stirn fand ein Feuerwerk statt. Hinter meinem Rücken rollte sich Brooke ebenfalls auf den Rücken und ihre Hand strich an meiner Wirbelsäule entlang: „Komm schon, Liam. Du hast doch sicher heute keine dringenden Termine. Leiste uns noch etwas Gesellschaft."

„Wir könnten uns auch erkenntlich zeigen", lockte Olivia mich weiter. Kurz zögerte ich und sah die beiden Frauen an, wie sie sich verführerisch zwischen den Laken räkelten. Sie hatten recht, ich musste nichts erledigen. Auf mich wartete kein Job, oder ähnliches. Fast hätte ich nachgegeben, als ich etwas klingeln hörte.

Es klang nach Guns n' Roses - Paradise City, toll, dass war eine Erinnerungsnachricht, die ich mir selbst eingestellt hatte. Nackt schritt ich auf meine, am Boden liegende, Jeans zu und hob sie hoch. Ich wühlte in den Taschen und zog mein Handy hervor.

Bullshit.

Um sechzehn Uhr hatte ich ein Essen mit Sophia im Mandarin Oriental Hotel. Knapp blickte ich auf die Rolex um mein Handgelenk und rollte mit den Augen, es war halb eins, vorab musste ich also unbedingt noch mal nach Hause, denn so konnte ich da nicht aufkreuzen.

„Ich muss los", sprach ich gelangweilt und fing an mich anzuziehen. Die Zwillinge beobachteten mich vom Bett aus und ich bemerkte, dass sie sichtlich verstimmt über meinen plötzlichen Abgang waren.

Brooke setzte sich auf die Bettkante und schlug die Beine übereinander. „Du warst auch schon einmal dankbarer."

Nun musste ich breit grinsen und schloss den Knopf meiner Hose, dabei sah ich mich nach meinem Gürtel um: „Schätzchen, wenn hier einer dankbar auf den Knien rutschen sollte, dann seit ihr das. Immerhin habe ich die Arbeit gemacht."

Olivia zog etwas zwischen den Laken hervor und fragte gespielt naiv: „Suchst du den hier?" Sie hielt meinen Gürtel in den Händen und ich streckte die Hand aus, doch sie wehrte ab: „Na, na. Du solltest wissen, dass man immer ein bisschen was tun muss, wenn man etwas von uns haben will."

Ich verstand sofort worauf sie hinaus wollte. Tief seufzte ich und dann beugte ich mich zuerst über Brooke. An den Schultern drückte ich sie nach hinten, sodass sie mit dem Rücken auf der breiten Matratze lag. Mittlerweile hatte ich mich so oft mit den Austin-Zwillingen vergnügt, dass ich genau wusste, welche was am liebsten hatte.

Sie öffnete ihre Schenkel für mich und ich ließ nicht besonders viel Zeit verstreichen, sodass ich mich zu ihr runter beugte und zwischen ihren Beinen Platz nahm. Brooke wölbte sich kurz darauf meinen Lippen entgegen. Ich begann sie genau so zu verwöhnen, wie sie es mochte. Ohne große Spielchen. Meine Zunge glitt in sie und sie stöhnte laut auf.

Für mich war es ein leichtes sie an Ort und Stelle zu halten, ich hörte, wie Olivia sich vom Bett aus erhob und neben mich trat. Meine linke Hand strich über ihre Hüfte, ich musste mich nicht einmal von Brooke lösen, um Olivia anzusehen. Denn ich kannte jede Wölbung ihres Körpers, sowie erogene Zonen.

Zugeben, die meisten Kerle fantasierten von einem Dreier. Ich bekam ihn regelmäßig, wenn ich es drauf anlegen würde. Was bei all der Fantasie verloren ging, war das es kein Selbstläufer war, mit zwei Frauen gleichzeitig fertig zu werden. Am Anfang waren es die Austin-Schwestern gewesen, nach dessen Pfeife ich getanzt hatte. Nach ein paar Übungen konnte ich nun den Spieß umdrehen, wenn ich Lust dazu hatte.

Meine Finger glitten spielerisch zwischen Olivias Beine, ich ließ sie nur kurz in sie eintauchen. Sie hielt sich an meinen Haaren fest, stand nun ganz dicht bei mir. Dann tasteten sich meine Finger weiter nach hinten, bis zu ihrer Po-Spalte. 

Sie war eine der wenigen Frauen, die ich kannte, die es vorzogen von ganz hinten in den Arsch gefickt zu werden. So war es für mich keine Überraschung, dass ich sie stöhnen hörte, als ich mit den Mittelfinger neckisch über ihren Muskelring strich.

Unter meiner Zunge erzitterte Brooke, ihre Beine spannten sich an, sie war bereit, dass ich sie durchnahm und hielt krampfhaft ihren Orgasmus zurück. Ich musste schmunzeln und dann hörte ich, dass Olivia meinen Gürtel fallen ließ.

In diesem Augenblick setzte ich mich zurück, nahm meine Finger von Olivia und hörte auf Brooke weiter zu lecken. Ganz gelassen hob ich meinen Gürtel auf und erhob mich. Völlig brutal aus ihrer Trance gerissen, blinzelte Brooke mich an und stütze sich auf ihren Ellenbogen ab. Auch Oliva wirkte überfahren.

„Ich muss wirklich los", sprach ich nur und zog den Gürtel durch die Schlaufen meiner Hose, dann hob ich die Socken und Schuhe auf. Bevor ich das Schlafzimmer verließ, leckte ich mir über die Lippen, zwinkerte dreist und sprach: „Nichts für ungut, Mädels."

Empört ließ sich Oliva auf das Bett fallen, während Brooke mir hinterher rief: „Das kriegst du zurück!"

Von wegen, setzte ich gedanklich hinzu. Doch als ich in meine Schuhe geschlüpft war und das graue Shirt von der Kommode im Flur nahm, rief ich: „Bis nächstes Mal." 

Angezogen, mit der Lederjacke in der Hand verließ ich die Suite und trat in den Hotelflur. Niemand war zu sehen. Gut so. Ich scrollte durch meine Nachrichten in Abwesenheiten.

Andy nervte mich, ob ich Lust hätte um die Häuser zu ziehen. Etliche Einladungen zum Party machen waren eingetrudelt, doch ich durchschaute die Absicht dahinter. Die meisten wollten mir auf den Zahn fühlen, was Sophia anging. Aber ich hatte kein Interesse daran, sie durch meinen oberflächlichen Freundeskreis zu ziehen. Harry und Niall kannten sie und das reichte mir vorab. Es würden sich schon genug Situationen ergeben, wo das niedrige Fußvolk auf sie stoßen würde.

Kurz checkte ich Instagram und stöhnte, denn ganz so, wie Kater Carlo es gesagt hatte, war die Follower-Anzahl angestiegen. Allen voran die Kommentare zu diesem bescheuerten gefakten Foto waren explodiert. Alle wollten eigentlich nur das eine wissen.

Ich spielte mit dem Gedanken, Harry demnächst für ein Selfie zu quälen, dann konnte ich ihn verlinken. Noch im Lauf suchte ich nach ihn und abonnierte ihn, damit er mir zumindest nicht damit in den Ohren liegen konnte.

Vor dem Fahrstuhl bemerkte ich einen breiten, großen Mann im Anzug und wartete einen halben Meter hinter ihm. Als der Fahrstuhl ankam, steigen wir beide ein und ich drückte den Knopf für das Erdgeschoss. 

Kaum hatten sich die Türen geschlossen, als ich hörte, wie der Typ hinter mir sprach: „Das nächste Mal sollten Sie sich nicht filmen lassen."

„Huh?", ich wandte mich gelangweilt um und der Kerl tippte auf seinem iPhone herum, kurz darauf vermeldete meines eine neue Nachricht und ich öffnete sie sofort. Was ich sah, ließ mich fühlen, als hätte mir jemand eine Faust in den Bauch gerammt.

Das aufploppende Video zeigte mich mit den Austin-Zwillingen im Fahrstuhl und das wir bereits dort schon ziemlich hitzig zur Sache kamen. Sofort hob ich den Kopf und begriff, dass der Fahrstuhl videoüberwacht wurde. Möglichst ruhig drehte ich mich nun um und musterte den Kerl: „Wer sind Sie?"

Der Mann überragte mich locker und schien auch sonst mehr aus Muskeln, statt aus Fett zu bestehen. Seine Augen betrachteten mich wachsam und seine Mundwinkel verschoben sich leicht nach oben: „Haben Sie wirklich geglaubt, dass Ihre Überwachung eingestellt werden wird? Dann sind Sie dümmer, als ich angenommen habe."

Der Fahrstuhl hielt an, doch statt auszusteigen, drückte ich den Knopf für das elfte Stockwerk. Sofort schlossen sich die Türen wieder, ohne das jemand dazu gestiegen war. Innerlich fing ich an zu brodeln und ballte die Hand zur Faust.

„Wer sind sie!", brachte ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und versuchte die Panik, die sich langsam breit machte, zu ignorieren. Wenn mein Vater dieses Video sah, dann war der Vertrag zwischen uns gebrochen und er würde sofort meinen Fond schließen. Das würde bedeuten, ich stände auf der Straße.

„Mein Name ist Paul Higgins", stellte sich der Schrank gelassen vor und steckte sein Handy in die Anzugstasche. „Sie können froh sein, dass ich die heutige Schicht hatte. Meine Kollegen sind nicht ganz so entgegenkommend und hätten Sie schon gemeldet."

Mir gefiel es nicht in der Falle zu sitzen. Der Fahrstuhl erreichte den elften Stock und dieser Higgins löste sich von der Wand, dann drückte er auf den Knopf für das Erdgeschoss.

„Was wollen Sie", sprach ich gezwungen ruhig und ließ ihn nicht aus den Augen. Mir war danach ihm eins in die Fresse zu schlagen, aber ich bezweifelte, dass ich ihn groß treffen würde. Geschweige denn, dass es für mich nicht mit einem gebrochenen Arm enden würde.

„Lassen Sie es ruhiger angehen", sagte Higgins ernst. „Keine Ausflüge mehr. Nicht in dieser Form."

In diesem Moment fragte ich mich, wie oft dieser Higgins mich schon gestalkt hatte. „Was wissen Sie?"

Er schmunzelte schmal: „Genug, um ernsthaft Schwierigkeiten zu machen. Erste und letzte Warnung."

Ich fühlte mich furchtbar in die Enge getrieben und ging sofort sämtliche Optionen durch, die ich hatte: „Was zahlt Ihnen mein Vater?" Leider schien der Bastard meine Gedanken zu lesen: „Meine Loyalität kann man nicht kaufen und die meiner Leute auch nicht. Ersparen Sie sich diese Demütigung."

Erneut hielt der Fahrstuhl an und der Schrank schritt an mir vorbei: „Man sieht sich. Oder auch nicht." 

Damit ließ er mich zurück und ich fühlte mich komplett überfahren. Ich wurde überwacht und hatte es nicht einmal richtig gemerkt. Arrogant war ich meiner Sache zu sicher gewesen und leichtfertig mit meinen Privileg umgegangen.

Angefressen betrat ich das Foyer des großen Hotels und zog die Sonnenbrille hervor und setzte sie auf. Noch war es ruhig, als ich an die frische Luft kam. Doch dieser Higgins machte mich nervös. Ich sah ihn weit und breit nicht, er war einfach so verschwunden. Hätte ich das Video auf dem Handy nicht gesehen, dann würde ich versuchen mir einzureden, dass es alles nur Bullshit war. Dick und Doof hätte ich noch austricken können, aber Higgins hatte mir gezeigt, dass er und seine Kollegen um einiges ausgeschlafener waren.

An der Straße hob ich den Arm und kurz darauf hielt ein Taxi. Ich ging während der Fahrt den Klatsch im Internet durch. Aber dort gab es keinen Post von mir. Niemand schien zu wissen, was ich die Nacht über gemacht hatte und es erleichterte mich ungemein. Die Warnung von Higgins schien ernst gemeint zu sein, trotzdem behagte es mir nicht, dass er mich in der Hand hatte.

Bislang hatte ich nichts ausgelassen, was gebrochene Regeln anging, aber das Video war nicht ohne. Gut, es war kein Paris-Hilton-Sex-Video, aber ich musste für diese Dummheit nicht meine verdammte scheiß Kohle verlieren! 

Zum ersten Mal war es mir nicht egal, was an die Öffentlichkeit kam. Sonst hatte mich das nicht groß gejuckt, aber jetzt hing zu viel davon ab.

Dem Taxifahrer gab ich ein großzügiges Trinkgeld, als er mich vor dem Gebäude absetzte, in dem das Penthouse lag und verschwand nach oben. Alles war ruhig, also war Sophia wieder nicht da. Ich huschte unter die Dusche, fing an mich zu rasieren und bemerkte bei einem Blick in den Spiegel, dass Olivia und Brooke beide ihre Spuren hinterlassen hatten. 

Mein Schlüsselbein sah übel aus, genauso wie meine Hüftknochen. Ich hasste es, wenn Weiber meinten mich markieren zu müssen. Zumindest hatten die Zwillinge darauf verzichtet es zu offensichtlich zu machen.

Das Mandarin Oriental Restaurant war elegant, also konnte ich da kaum in Jeans aufkreuzen, ohne irgendjemanden ans Bein zu pinkeln. Kurzerhand nahm ich den unauffällig schwarzen Anzug aus meinem Schrank und zog ein schlichtes weißes Hemd an.

Wieso konnten Sophia und ich uns nicht wie normale Leute einfach auf einen Kaffee im Central Park treffen und dort so tun, als wären wir die dämlichsten Menschen der Welt? Ich raffte es schon nicht, wie ihre Freundinnen glauben konnten, dass wir tatsächlich ein Paar waren. Wir waren wie Tag und Nacht. Solche Leute verliebten sich nicht ineinander, oder ließen sich auf so einen Drahtseilakt einer Beziehung ein.

Nachdem ich fertig mit meinem Spießerlook war, wählte ich einen Autoschlüssel aus und bestieg wenig später den dunkelgrauen Bugatti. Es tat gut wieder selbst fahren zu können, auch wenn ich mich zusammen reißen musste, um das Schätzchen nicht mal ein bisschen zu testen.

Zu meiner schlechten Laune passte der strahlend blaue Himmel nicht und auch die Musik von Led Zeppelin half mir nicht dabei, mich irgendwie zu entspannen. Ich würde froh sein, wenn dieses beschissene Essen mit Sophia wieder vorbei war. Langsam pisste mich die Schauspielerei echt an.

Vor dem Mandarin Oriental Hotel hielt ich den Wagen an und sofort kam ein Page angerannt. Ich warf ihm den Schlüssel zu und er stotterte: „N-Nummer 64, Mr Payne."

Man hielt mir die Tür auf und da ich schon öfter vor Ort gewesen war, wusste ich genau wo ich lang musste. Das Restaurant befand sich, wie der Rainbow Room, ganz oben. Der Fahrstuhl war leer und der Liftboy fragte: „Wohin?"

„Oberste Etage", sprach ich angenervt und ich stellte mir die Frage, wer diese ganzen Termine, die ich mit Sophia nun vor mir hatte, aussuchte. Man Vater beschäftigte sich ganz bestimmt nicht mit so einem Pippifax. Konnten wir nicht einmal etwas Cooles machen? Etwas ohne Dresscode und geheuchelter Höflichkeit?

Ganz, wie es bei gehobener Preisklasse der Fall war, war das Restaurant geschmackvoll und edel eingerichtet. Ich musste mich wieder anmelden und fragte mich, ob die Leute zu dämlich waren, sich einfach die Namen der oberen Gesellschaft zu merken, denn so stark veränderte sich die High Society nicht.

„Mr Payne, einen angenehmen Tag", begrüßte mich der Empfangs-Fuzzi ekelhaft freundlich. „Ihre Begleitung ist soeben eingetroffen. Soll jemand Sie zum Tisch-"

„Nein, ich finde sie so", unterbrach ich ihn unhöflich und betrat einfach das Restaurant. Ich ließ den Blick schweifen, entdeckte Geschäftsmänner, einige bekannte Gesichter, nickte höflich und sah dann in die hintere linke Ecke. Die Fenster gingen fast zur Decke und boten einen unglaublichen Ausblick über den Central Park. Der blaue Himmel verstärkte den Panorama-Blick noch.

Ich jedoch sah nur auf die junge Frau, die am hinteren Tisch Platz genommen hatte und nun aus den Fenstern sah. Es war, als würde sie mich auslachen, denn erneut stach sie hervor.

Ein leuchtendes rotes Etuikleid umschmeichelte ihren Körper und ließ sie wie ein Signal wirken. Für mich war es ein Signal mit einem bitteren Beigeschmack.

Manchmal war das Leben echt beschissen. So wie im Augenblick.


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