Die Wahl
Freya sah die Nebelschwaden durch die Marcus aus dem anliegenden Badezimmer zurück ins Schlaf und Wohnzimmer ging. Anscheinenden hatte er heiß geduscht den im Zimmer wurde es plötzlich um einiges wärmer oder lag das daran das Marcus nur mit einem Badetuch um die Taille im Zimmer stand und in Gedanken versunken vor sich hinstarrte. Freya wusste er würde es jetzt nicht merken wenn sie schnell einen Blick auf seinen anziehenden Körper warf. Verdammt soll der dumme Kuss sein, dachte sie während ihr Körper prompt auf den Anblick Marcus reagierte. Dieser schüttelte den Kopf und sah sie endlich an:"Sag, kannst du eigentlich Gedanken lesen, ich meine so richtig. Ich hab vorher nicht darüber nachgedacht. "Marcus streifte sich schnell die Jogginghose aus ihrer beider Reisetaschen über und setzte sich dann immer noch mit nassen Haaren zu ihr aufs Bett. Während er seine Haare trockenrubbelte wartete er auf eine Antwort. Freya wusste nicht recht wie sie das erklären sollte, bis jetzt hatte sie noch nie jemand wirklich nach ihren Kräften gefragt. Sie legte die Zeitschrift die auf ihrem schoss gelegen hatte beiseite und setzte sich ihm gegenüber im Schneidersitz hin. Ohne es zu merken saßen sie wieder so da wie damals bei ihrem Kuss. "Nein, also ich kann deine Gedanken jetzt gerade nicht hören oder sehen." "Aber. unterbrach er sie. "damals auf der Wiese hast du mich so angesehen als könntest du es und bei dem Soldaten konntest du es auch." "Das war nicht wirklich Gedanken lesen. Der Mann lag im Sterben und hätte jedem der bereit gewesen wäre zuzuhören alles erzählt. Bei den meisten Menschen ist das so, sie wollen einem so vieles erzählen können oder wollen aber nicht. Ich hab Hautkontakt geschaffen und so zugelassen das seine Seele mir all seine Erlebnisse erzählte. Es ist eigentlich ganz einfach, ich denke mit ein wenig Übung könntest du das auch, man muss nur seine sinne schärfen und gut zuhören." "Okay ich glaube das hab ich verstanden." Marcus lächelte sie verschmitzt an, anscheinend glaubte er nicht recht daran das er genauso gut zuhören könnte wie Freya. "Aber was war damals auf der Wiese, ich fühle immer noch den intensiven Blick von dir. Es hat sich angefühlt als würdest du in meine Seele schauen." Freya schüttelte den Kopf und antwortete ihm:" Hab ich aber nicht. Ich weiß nicht was es war das ich in deinem Gesicht in deinen Augen gesehen habe, aber ich hab mich sicher bei dir gefühlt. Manchmal sagen Augen mehr als tausend Worte." Freya zuckte die Achseln und wandte das Gesicht ab. Marcus wusste da war etwas das sie ihm verheimlichte, ein Geheimnis das sie ihm nicht erzählen wollte. Er wollte sie aber auch nicht drängen deshalb wechselte er das Thema:" Kannst du mir beibringen zuzuhören, Freya?" Freya lächelte und nahm seine Hände." Natürlich, also das wichtigste ist das du dich von deinen eigenen Gefühlen befreist. Du musst dich vollkommen auf dein Gegenüber einlassen, deine Gefühle wären da nur im weg." Freya machte eine Pause und wartete, bis Marcus ihr signalisierte er wäre bereit für den nächsten Schritt. Mit geschlossenen Augen nickte er." Ich weiß es ist schwer und am Anfang braucht man immer eine Weile bis der Kopf wirklich frei ist, aber mit der Zeit bekommt man Übung." Marcus saß vollkommen ruhig da und Freya spürte wie er seine sinne schärfte und auf das flüstern ihrer Seele reagierten. Selbst ihre Seele wollte die furchbaren Erlebnisse jemandem erzählen, loswerden was sich über die Jahrhunderte angestaut hatte. Auf Marcus Stirn erschienen steile Falten und Freya merkte wie verzweifelt er sich zu konzentrieren versuchte. Er wollte unbedingt hören was ihre Seele zu sagen hatte, aber das wiederrum brachte seine Gefühle in Wallung und seine Konzentration zu Teufel. Frustriert schlug er die Augen auf und sah sein Gegenüber an. "Was hab ich falsch gemacht? Ich konnte ein flüstern hören aber als ich genauer hinhören wollte wurde es immer leiser." Freya lächelte geduldig, als man ihr das vor knapp 500 Jahren das erste Mal zeigte war sie noch ein Kind und genauso frustriert gewesen wie er. Eine ihrer älteren Schwestern Kahlan war damals zu ihr und Rachel gekommen und hatte es ihnen geduldig beigebracht. Kahlan war 2 Jahre später ermordet und als ihre Nachbarin wiedergeboren worden. So hatten die Zwillingsschwestern nun Kahlan die Technik beibringen müssen, die zuvor sie ihnen beigebracht hatte. Ironie. " Du hast nichts falsch gemacht Marcus, du wolltest nur so unbedingt hören was meine Seele zu erzählen hatte das, deine Gefühle dich aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Du musst gleichgültig sein." "Bei dir kann ich das aber nicht." Freya sah ihn schockiert an. Marcus war ebenso schockiert eigentlich wollte er das nicht laut sagen. "Ich meine wir sind doch Freunde oder? Nur als Freunde." "Natürlich nur als Freunde." Freya lächelte etwas gezwungen und legte sich auf ihre Seite des Bettes. Marcus legte sich ebenfalls hin und sah sie auf den Ellbogen abstützend an "Also was haben wir morgen vor?"
Peter stand in der Umkleidekabine der Soldaten und bereitete sich darauf vor ein kleines Mädchen gefangen zu nehmen. Es widerte ihn an zu so einer grausamen Organisation zu gehören aber es war der einzige Weg zu überleben. Sein Onkel McCartney würde ihn zweifellos umbringen sollte er je Zweifel an Peters Loyalität hegen. Seufzend schnallte er den Gürtel mit den verschiedenen Messern um und zog sich die kugelsichere Weste an. In seinem Kopf war immer noch das blonde Mädchen und verursachte ihm Kopfschmerzen. Ihr Name war Olivia, soviel hatte er herausfinden können. Anderen Daten gab es nicht. Olivia hatte anscheinend bemerkt das Spione hinter ihr her waren und hatte ihnen das Gedächtnis gelöscht. Sie konnten sich an nichts mehr erinnern. Unwillkürlich musste Peter grinsen, seine Wächterin war sehr schlau und definitiv nicht verlegen um ihre Kräfte. "Ich bin froh das du die Jagd endlich genießt, mein Junge!" Peter sah erschrocken auf. Vor ihm stand sein Onkel und grinste ihn unverhohlen an. Peters Gedanken machten eine hundertachzig grad Wendung von dem Mädchen zu seinem Onkel und der bevorstehenden Mission. "Äh ja Onkel ich freue mich auf diese Jagd. Bin schon ganz aufgeregt." Peter lächelte und versuchte blutrünstig auszusehen. McCartney achtete nicht darauf und ging an ihm vorbei zu den anderen Männern. Erleichtert blies Peter die Luft aus seinen Lungen und stellte sich, so wie alle anderen Soldaten, um seinen Onkel herum. Jetzt würde McCartney seinen Plan erläutern. "So wieder einmal Zeit für eine Jagd. Dieses Mal handelt es sich um ein kleines Mädchen. Ungefähr acht Jahre alt. Sie hat schwarze Haare und hört auf den Namen Liz. Unsere Sucher sind sich über ihre Kräfte wie auch über ihre Zwillingsschwester im Unklaren. Zur Zeit befindet sie sich in einem Feriencamp in Norwegen. Wir werden also den Privatjet nehmen und dort einmarschieren, uns das Mädchen holen und zum Abendessen wieder zuhause sein, zusammen mit einer gut verschnürten Wächterin." McCartney drehte sich zu Peter um und sprach weiter:" Peter du wirst das Mädchen holen während wir draußen warten und die Gegend sichern. Du siehst noch halbwegs nach einem Zivilisten aus und könntest als großer Bruder oder sowas durchgehen." Peter nickte er durfte sich auf keinen Fall anmerken lassen wie sehr ihm, das alles gegen den Strich ging. Seine Wächterin kam ihm wieder in den Sinn, vielleicht konnte er ihrer Schwester ja irgendwie helfen ohne dabei seine Tarnung in Gefahr zu bringen. " Gut dann zieht er fertig an und kommt zum Flughange." Noch einmal nickte er Peter zu und ging dann voraus. Peters Herz schlug wie wild, er wollte nie einer dieser Soldaten sein aber wirklich und wahrhaftig verrat begehen? Das hier war immerhin alles was er je gekannt hat. Aber ist es das einzige was du je kennenlernen willst? flüsterte es in seinem Kopf.
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