XXXXXI: one step closer
Rob sah nur die Treppen hinauf. Wartete jede Sekunde noch schwerer darauf, bis sie doch endlich über die Stufen schweben würde.
Als er nun ihr kurzes Lachen vernahm, hielt er die Luft an. Aus dem Instinkt. Er musste alles hören, was sie sagte, von sich gab.
Und nun, wurde sein Traum war, da sie über die Treppen kam.
Vorerst bekam er nur etwas roten Stoff und schwarze Schuhe zu sehen, sowie eine schwarze Strumpfhose doch als er nun in ihr Gesicht sah, war er sprachlos. Sein Traum, nicht mit der Realität zu vergleichen, es war noch schöner als es in jedem Traum sein könnte.
Und er konnte nicht wirklich glauben, dass sie es trug. Das Bourdon Kleid.
Perfekt zu ihren rötlichen Haaren, die sie hinten hochgesteckt und vorne etwas zur Seite gekämmt hatte, passte ihr das rote Kleid mit den weiß-grünen Blumenmuster aus den späten 40er Jahren, welches schon seine Mutter getragen hat.
Auf ihren Lippen schimmerte ein roter Lippenstift, der die Harmonie um ihr ganzes Aussehen, noch etwas verzauberte. Auf dem ganzen Weg, der sie von ihm trennte, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Ihr Strahlen war erwärmend und abfärbend.
Vor den letzten Stufen, die sie noch zu bezwingen hatte, streckte er ihr seinen Arm entgegen, als wäre er Prinz, der vor ihr stand und um ihre Hand anhielt. In weiter Folge mit ihr auf dem weißen Schimmel davonreiten würde.
Doch ihm genügte es, sie nun sanft auf ihn zu zu ziehen, als ihre Hand in seiner lag und sie damit in gewisser Hinsicht zu zwingen, über die letzten Stufen zu laufen, bis sie ihre Hände auf seine Brust legte und mit schimmernden Augen zu ihm aufsah. Er legte sanft einen Arm um ihre Taille und betrachtete mit einem schüchternen Lächeln ihre Augen.
"Du siehst wunderschön aus", hauchte er hervor, längst die Blicke seiner Eltern auf sich klebend, die beide nun aus dem Wohnzimmer geschlichen waren.
"Danke", wurde ihr Strahlen noch etwas intensiver, "du auch."
Es war wieder dieser Moment, in dem sie ihn am liebsten küssen wollte. Doch, wie es das Leben so will, stand wieder jemand daneben, der zusehen konnte. Doch auch das gierige Glitzern in seinen Augen verriet, dass es nicht nur ihr so ging. So rückte er etwas ihre Brille zurecht, die sie bei ihr zuhause kaum getragen hatte und drehte sich leicht zu seinen Eltern, denen er nur bescheid gab, dass sie sicher bis ein Uhr morgens außer Haus sein würden.
"Habt einen schönen Abend ihr zwei", wurde ihnen noch nachgerufen, bevor sie verschwinden konnten und sie beide zu träumen glaubten, als sie ein Schniefen vernahmen.
"Linkin Park ist sechs Mal nominiert, was kann schon schief gehen."
Während der ganzen Fahrt, hatte sie immer wieder den Blick von ihm auf ihr hängen, worauf sie ihn schier ermahnen musste, sich auf die Straße zu konzentrieren.
"Entschuldige", klopfte er nun mit einer Hand auf das Lenkrad, bevor er in eine Seitenstraße einbog, nachdem sie auf dem Highway gefahren sind, "aber du bist wunderschön."
Das Blut schoss Sally erneut an diesem Tage in die Wangen und konnte dieses Kompliment nur zurückgeben. Als sie ihn da stehen gesehen hat, mit dem grauen Sakko und dem weißen Hemd, da wäre sie fast über die dritte Stufe gestolpert. Er hatte von da an eine noch stärker Anziehung auf sie gehabt. Dieses Kraftfeld, welches ihr fehlte, wenn er nicht in ihrer Nähe war.
"Willst du eigentlich einen Decknamen?", fragte er nun auf ein ganz anderes Thema umgesprungen, worauf sie den Kopf schüttelte.
Anscheinend befanden sie sich schon in einer geschlossenen Umgebung, worauf Sally nun wirklich lange in ihren Gedanken geträumt haben müsste. Denn haben sie gerade so etwas wie eine Sicherheitssperre passiert.
"Ich will nur meinen Spitznamen nennen, wenn sie mich nach dem Namen fragen, wenn es dir Recht ist."
"Alles gut", lächelte er ihr entgegen und hielt nun an, bevor er ein paar Sekunden verstreichen ließ, "ich bin nur so glücklich, dass du mitgekommen bist."
"Danke, dass du mich mitgenommen hast", nahm sie kurz seine Hände, bevor sie nun beide ausstiegen.
Sie waren auf einem Parkplatz zum Stillstand gekommen an welchem Ende sie schon viel Rummel erkannte. Innerlich kurz etwas zweifelnd, ob sie dies schaffen würde. Doch als Rob nun ihre Hand nahm, waren diese Zweifel wie weggebrannt. Weg aus ihr und sie mit neuem Mut erfüllt.
"Heute wirst du auch die Frauen der Jungs kennenlernen", liefen sie den halben Schotterplatz entlang, auf eine kleine Gruppe von Menschen zu, die sich lautstark unterhielten.
"Bourdie!", rief der erste aus der Gruppe ihm zu und Sally wusste, um wen es sich handelte. Die anderen verstummten nun wie aus dem Nichts und sahen zu Sally. Die Blicke der noch unbekannten Frauen bohrten sich etwas in sie, als die zwei sich dazu gesellen. Rob von jedem eine brüderliche Umarmung einkassierte, sowie auch Sally.
"Ähm, Rob", rieb sich Anna nachdenklich am Kinn und zog ihre Augenbrauen zusammen, "willst du uns nicht einmal deine weibliche Gesellschaft vorstellen?"
Alleine die Blicke der Linkin Ladies verriet, dass die Jungs nicht allzuviel, sprich nichts verraten haben, durch welches Drama sich der Schlagzeuger gekämpft hatte, die letzten Tage.
"Darf ich vorstellen", wanderte er sich an die Runde und eigentlich eher an den weiblichen Teil davon, "das ist Sally, meine Freundin."
Nach der kurzen Schweigesekunde, brach ein wildes Gewirr aus verschiedenen, charakteristisch passenden Standpauken an die Männer gewandt, die sich jeweils anders herausreden versuchten.
"Warum hast du mir davon nichts erzählt?", stemmte Elisa beide Hände in die Hüfte und sah auffordernd zu ihrem Ehemann, der mehr als ein kurzes Schlucken und durch die Haare fahren auf die Schnelle nicht parat hatte. Schließlich sich doch zu Worte aufbrachte.
"Es war eigentlich nur zu 50% sicher, dass dies zu einer Beziehung führen konnte, da die zwei sich erst..."
"Ach hör' doch auf und gib' zu, dass du es vergessen hast", boxte sie ihm auf die Schulter und er spielte nur wieder schwerst verletzt, während das aufgeregte Quietschen von Linsey das künstliche Schmerzensgejaule von Brad übertönte.
"Und deswegen habe ich es dir nicht gesagt", verdrehte Dave kurz seine Augen und schnaubte leicht amüsiert als seine Ehefrau ihm um den Hals fiel. Sichtlich erfreut von der plötzlichen Nachricht.
"Tut mir leid Mike", gähnte Anna kurz und das Paar Shinoda sah zu den Farrells, die gegenüber in dem gebildeten Gruppenkreis standen, "aber ich bin zu müde um dir etwas an den Kopf zu werfen oder überschwänglich meine Freude zu zeigen."
Mike gab ihr nur einen Kuss auf die Stirn und legte einen Arm um ihre Schultern, als Geste, dass es in Ordnung war. Er fand es süß, wie Anna immer poetisch wurde, wenn sie unter Schlafmangel litt.
Heidi stand schon wie Talinda, bei dem Neuankömmling und stellten sich vor, würden Sally schon ausquetschen, wenn Chester und Joe sie nicht davor beschützt, indem sie die Frauen an sich gezogen haben.
"Warum hast du mir denn nichts gesagt", zischte Talinda Chester zu, während er nur ein leichtes Lächeln seiner Frau schenkte, die diesen Blick allzugut kannte.
"Die zwei kennen sich ja nicht einmal zwei Wochen", hauchte Chaz und hatte nun auch einen Arm um Talinda gelegt, damit diese ihm nicht erneut entwischen konnte, während Heidi nun Rob und Sally betrachtete. Wie sich die kleine an den großen lehnte und beide gemeinsam pure Freude ausstrahlten.
"Seit ihr sicher, dass jetzt schon öffentlich zu machen?", fragte Mike etwas skeptisch und fing sich nur Nicken von Bourdon ein, der für beide sprach.
"Es ist der eine Schritt", kam es etwas leise von Sally hervor, die immer weiter hinter dem kräftigen Arm von Rob verschwand, als sie alle Augenpaare auf sich gerichtet hatte, "den wir machen wollen."
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