XXXIII: issho ni

"Du bist schwer okay Schwester", stand Joe auf, um Sally über das Bett die Hand für ein Highfive entgegenzustrecken, in welche sie nun auch einschlug.

"Nur weil sie deine Star Wars Theorie teilt", schmollte Mike leicht und legte seine Stirn in Falten, "heißt es noch lange nicht, dass sie stimmt."

"Jetzt geht das wieder los", hauchte Rob Sally in das Ohr, die sich wieder an ihn gelehnt hatte. Nach der ganzen Geschichte, wie die beiden sich eigentlich getroffen haben, natürlich ohne den Kuss erzählt, waren die Jungs positiver gesonnen als vorhin. Und das beste, sie scheinen gut mit Sally klar zu kommen, was Rob nur erleichtert innerlich aufatmen ließ.

Die Jungs waren wie seine zweite Familie und es war ihm äußerst wichtig, nicht in dem Gedanken leben zu müssen, dass Sally sich mit seiner Ersatzfamilie nicht verstand.

"Seit wann benutzt du schwer, okay und Schwester in einem Satz", zählte Chester die Wörter an seinen Finger ab und sah danach verwirrt zu Hahn, der diese Aussage nur mit einem Schulterzucken hinnahm. Mike und Joe waren in eine heftige Diskussion verwickelt und Dave saß dazwischen, während Brad und Chester sich ein wenig mit Sally und Rob unterhielten. Schier noch so kleine Details aus ihr herauskitzelten, wie es bei ihr aussah, bis Farrell aufsprang und die Mannschaft darauf aufmerksam machte, wie spät es eigentlich schon war.

"Morgen müssen wir um vier auf und um halb fünf fahren wir los", kam es tadelnd in die Runde und stummes Nicken kam ihm entgegen.

"Dann wird es wohl für mich Zeit zu gehen", klopfte sie sich auf die Oberschenkel und setzte ein Lächeln auf, bevor sie aufstand und sich von Brad, Chester und Joe verabschiedete. Sie bekam, für sie sehr überraschend, von jedem eine kurze Umarmung, bevor Rob sie aus dem Zimmer führte. Gefolgt von Dave und Mike.

"Lasst euch Zeit", hauchte Farrell in das Ohr des Schlagzeugers, welches zu weit oben war, um es zu erreichen aber das Geflüster wiederum laut genug, um für Rob verständlich. So schob Dave Mike in das Zimmer und Rob begleitete Sally bis zum Eingang.

Dort, einen Meter vor der Eingangstür im Freien, blieben sie stehen. Die Sonne stand schon tief und der Himmel tauchte sich langsam in das eintönige Dunkel mit seinen glitzernden, schimmernden Sprenkeln neben der Mondscheibe, die schon in heller Ausführung am noch blauen Himmelszelt vertreten war.

"Dann war es das also", musterte sie ihre Schuhspitzen und Rob würde sich wünschen, sich verhört zu haben. Doch er wusste, dass sie es gesagt hat. Es war eine Tatsache, die er eiskalt ignoriert und völlig ausgeblendet hat.

"Das war es nicht", kam es kräftiger von ihm als erwartet und sie sah auf, worauf seine Stimme nun etwas an Glanz verlor, "einfach mitnehmen kann ich dich nicht, aber vergessen noch weniger."

"Und was machen wir?", nahm sie seine Hände, die überraschenderweise kalt waren, "und noch wichtiger, was sind wir?"

"Weißt du es?", lächelte er leicht ihr entgegen, "ich weiß es nicht."

Sie schüttelte nur energisch den Kopf und senkte ihn. Es tat ihm weh, sie nun so zu sehen. Niedergeschlagen und trotzdem stark zu bleiben, für ihn. Doch versuchte er stark für sie zu bleiben, obwohl er binnen der nächsten Sekunde in Tränen ausbrechen konnte.

Er zog eine Hand sanft aus ihrem Griff und holte sein Smartphone aus seiner Hosentasche, bevor er ihr es mit leuchtendem Display und dem Ziffernblock entgegenhielt.

Als das Austauschen der Nummer erledigt war, standen sie nur stumm da und sahen sich tief in die Augen. Die Hände haltend und Minuten verstreichen lassend, um das Ende so weit wie auch nur möglich hinauszuzögern.

Sie konnte es nicht glauben. Dieser Tag hatte sich wie ein ganzes Jahr angefühlt. Er hatte sich angefühlt, als würde sie ihn seit Ewigkeiten kennen. Alles hat sich so vertraut angefühlt. So verdammt richtig. Sie wollte jetzt nicht seine Hände loslassen, ihm einen kurzen Blick schenken und ihn wahrscheinlich ihr ganzes Leben nie wieder sehen.

Er stand da und konnte sich kaum davon abbringen, ihre dunklen Augen zu mustern. Der Tag war ihm viel zu schnell zu Ende gegangen. Was würde er geben, um ihn in Dauerschleife halten zu können. Er wollte ihr nicht nachsehen, wie sie langsam die Straße entlangging, ihn verließ und er danach zurück in das Zimmer trottete. Er würde sie wahrscheinlich nie wiedersehen. Das war es, vor was er Angst hatte.

"Sehen wir uns wieder", hauchte sie und schlang nun ihre Arme um ihn, "irgendwann?"

"Ich weiß es nicht", legte er nun auch seine Arme schützend um sie und drückte sie leicht an sich. Sein Kinn auf ihrem Kopf abgestützt und leicht gebückt standen sie nun da.

"Ich will dich nicht loslassen", schluchzte sie kurz und vergrub ihre Nase in dem Stoff seines Shirts, worauf er sie sanft von sich drückte und so die Umarmung löste. Er bat sie kurz zu warten, worauf er mit schnellen Schritten über die Treppen in sein Zimmer lief. Nach guten fünf Minuten, die viel zu lang für ihren Geschmack waren, stand er völlig außer Atem vor ihr. In einer Hand seine schwarze Jacke haltend.

"Hier", streckte er sie ihr entgegen, "dann hast du immer eine Erinnerung an mich."

"Wirst du mich besuchen kommen", hielt sie das zusammengenähte Stück Stoff fest mit beiden Händen und drückte es an ihre Brust, als ihr wieder Tränen hochkamen. Er wollte die Tränen ersticken, mit einem Kuss. Doch er wusste, wenn er sie nun an sich zog und seine Lippen auf ihre legte, würde er in Kalifornien sterben; leidend zu Grunde gehen.

"Auf alle Fälle werde ich kommen", legte er sanft seine Hände auf ihre Schultern, "ich lass' dich nicht alleine."

Ein letztes Mal, drückte er sie nun an sich und versprach ihr mehrmals, dass er zurückkommen würde. So oft es in seiner Macht stand. So hatte er noch nie gefühlt und es war ihm auch noch nie eine Verabschiedung so schwer gefallen. Es war der Glaube, sich nie wieder zu sehen, der schmerzte; den Rob am liebsten ausblenden würde. Doch alleine der Gedanke daran, ließ ihn noch lodernder werden.

"Ich verspreche es..."

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