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We think we can change people. We see something broken and we want to put it back together, but instead we end up cutting ourselves with their broken pieces.
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Zayns point of view
Das mit Niall machte mich fertig. Es raubte mir den letzten Nerv und meinen Schlaf. Zu wissen, dass er sich in diesem Moment ebenfalls in seinem Zimmer befand und somit nur einige Meter von mir entfernt, ließ mich eine Gänsehaut bekommen. Ich verstand unsere Situation kein bisschen. Ich war mir nicht sicher, aber nach all dem Überdenken, bin ich zum Entschluss gekommen, dass Niall ebenfalls Gefühle für mich hatte. Das würde viele seiner Taten erklären oder unsere Situation jetzt. Dennoch war ich mir unsicher. Wenn es wirklich so wäre, wäre unser Problem leicht aus der Welt zu schaffen. Aber da war das Problem, ich wusste nicht, ob es so war und ich hatte schreckliche Angst. Ich konnte nicht einfach zu Niall herüberspazieren und ihm sagen, dass ich ihn liebe, ohne mir komplett sicher zu sein und die Bestätigung konkret zu haben. Ansonsten würde noch viel Schlimmeres passieren.
Denn wenn Niall einfach nur verwirrt und angewidert sein würde, würde er genauso handeln, wie jetzt. Mich ignorierend oder mir gegenüber eiskalt sein. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Ich war offen gesagt zu feige, um einfach zu ihm zu gehen und ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Wenn er dann keine Gefühle für mich hätte, wäre selbst der letzte Funken unserer Freundschaft verschwunden und es würde definitiv kein Happy End geben. Allerdings konnte ich ihn nicht mehr ansehen, ohne Schweißausbrüche und das Flattern zu bekommen, weshalb ich mir eine normale Freundschaft nach all der Zeit einfach nicht mehr vorstellen konnte.
Ich hatte kurz gesagt ein totales Chaos im Kopf und im Herzen.
Ich hörte, wie jemand die Treppe hochkam und nach dem Klang der Schritte zu urteilen, war es Harry. Ich hielt kurz inne, ehe ich die Tür von meinem Zimmer öffnete und den Kopf herausstreckte. Es war in der Tat Harry, der mich nun verdutzt ansah. Daran, wie er stand, konnte man erkennen, dass er eigentlich im Begriff war, zu Niall zu gehen. Doch nun sah er mich verwirrt an und wartete auf eine Antwort von mir. "Harry." Keuchte ich, nicht wissend woher dieser Atemmangel nun kam. Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. "Können wir reden?" Harrys Blick wurde, falls es überhaupt möglich war, noch verwirrter, doch er nickte. "Klar." Ich öffnete die Tür nun ganz und ließ Harry in mein Zimmer. Er setzte sich auf mein Bett und ich tat ihm dies gleich, nachdem ich die Tür geschlossen hatte.
Eine Weile saßen wir still nebeneinander. Ich spürte Harrys brennenden Blick auf mir, aber ich wusste nicht wie ich anfangen sollte oder warum ich ihn jetzt genau gerufen hatte. "Hör zu, Zayn.." Fing Harry an, doch ich unterbrach ihn. "Nein, Harry - ich, okay... also."
"Ich weiß nicht mehr weiter." Verzweifelt sah ich zu Harry hoch und Tränen stiegen mir in die Augen. Bestürzt legte Harry einen Arm um mich. "Versuch es mir zu erklären." sagte er sanft und lächelte mich liebevoll an. Das war der Moment, wo mir erneut bewusst wurde, wie wichtig mir Harry war. Ich liebte es, wie wir über alles reden konnten. Er hört mir stehts zu und bei ihm bin ich mir sicher, dass er mich auch immer ernst nimmt und mich versucht zu verstehen; dass er sich um mich kümmert. Es ist wundervoll zu wissen, dass du jemanden hast, der immer für dich da ist. Er ist mir echt wichtig. (He's my rock.)
Und das war ebenfalls der Moment, wo ich losließ und in Harrys Arme fiel und weinte. Ich weinte und hörte gar nicht mehr auf. Es fühlte sich an, als würde all die Last, die mir die ganze Zeit über auf den Schultern lag, auf einmal abfallen. Zwischen meinen vielen Schluchzern versuchte ich immer wieder anfangen zu erklären, aber Harry brachte mich jedes Mal wieder zum Schweigen. Irgendwann ebbten meine verzweifelten Schluchzer ab und ich beruhigte mich langsam. Ich setze mich auf und schob sachte Harrys Arme von mir. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und räusperte mich. "Tut mir Leid." Harry lachte leise. "Das ist nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Ich würde dir gerne helfen, aber dafür muss ich wissen, was los ist."
"Du weißt sicherlich, dass es zwischen Niall und mir nicht so gut läuft." Ich schluckte und sah Harry aus dem Augenwinkel langsam nicken, seinen Blick nach wie vor auf mir. "Ich bin mir sicher, dass Niall mit dir über so Einiges geredet hat. Ich weiß nicht, was, aber ich versuche es dir aus meiner Sicht zu erzählen." Ich holte Luft und zog mir meine Knie an die Brust und legte meine Arme um sie. "Heute Nacht hatte ich einen Traum. Er hat mir die Augen geöffnet. Ich muss mich endlich öffnen und jemandem davon erzählen und außerdem das Problem beheben." Harry hörte mir aufmerksam zu. "In meinem Traum war ich am Strand. An irgendeiner Küste und Niall war bei mir. Der Strand war menschenleer, nur Niall und ich waren da. Es war eine angenehme, wunderschöne Stimmung. Wir waren baden und haben auf einer Decke gepicknickt. Es war schön warm und perfektes Wetter. In dem Traum..-" Ich stockte und wurde rot. "...haben wir uns geküsst." Harry sagte nichts, also fuhr ich fort. "Auf einmal war Niall weg. Er war nirgends zu sehen und auch nicht zu finden. Ich habe ihn gesucht, aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Und... Es fühlte sich an, als hätte man mir die Luft zum atmen genommen." Ich seufzte und Harry machte große Augen, sah aber nicht sonderlich überrascht aus. "Dann bin ich aufgewacht und ich hatte Tränen in den Augen. Meine Brust tat unglaublich weh und ich habe gezittert. Und ich wusste, dass ich meinem Problem nicht länger aus dem Weg gehen konnte, wenn es mich schon bis in meine Träume verfolgt." Meine Hände zitterten. Noch nie hatte ich all dies so ausgesprochen, wie ich es jetzt tun würde.
"Es fing an, als Niall und ich immer bessere Freunde wurden. Du erinnerst dich sowieso daran, das war ungefähr 2012. Niall wuchs mir so sehr und schnell ans Herz, dass ich gar nicht wirklich merkte, wie sehr. Er wurde mir so verdammt wichtig und das in so kurzer Zeit. Wir waren noch so jung. Ich war noch so jung. Ich wusste nicht, wie sich wahre Liebe anfühlt. Irgendwann lernte ich Perrie kennen und lieben. Aber nicht auf die Weise, wie ich es damals dachte. Wir trafen uns immer öfter und irgendwann begannen wir eine Beziehung, die sogar öffentlich wurde. Ich mochte sie. Ich mochte sie wirklich, aber irgendwann wurde mir bewusst, dass das Gefühl, was ich hatte, wenn ich bei ihr war, mich nicht überzeugte. Ich fand die gemeinsame Zeit schön, aber sie hatte nicht das besondere Etwas, während die Zeit mit Niall es schon hatte. Anfangs war mir die Situation gar nicht bewusst. Ich hatte über das Kribbeln, was ich bei Niall hatte und bei Perrie nicht, gar nicht drüber nachgedacht. Doch irgendwann durch verschiedene Vorfälle wurde es mir immer bewusster. Ich wollte es nicht akzeptieren. Doch ich musste. Nachdem einige Zeit vergangen war, hatte ich mit Perrie geredet und es ihr erklärt. Sie hatte schon längt eine Vorahnung. Doch sie sagte mir, dass sie weiterhin für mich da wäre, auch wenn sie verletzt wäre. Und ich erzählte ihr alles. Dass ich nicht wüsste, was genau los ist und von allen Gefühlen, die ich erklären konnte. Ich erzählte ihr, dass ich mich in Niall verliebt hatte." Ich legte eine kleine Pause ein. Harry lächelte, was mich verwirrte. "Wieso lächelt du?" "Weil ich das bereits wusste, aber stolz bin, dass du es endlich laut ausprichst." "Wie...?" Meine Kinnlade viel runter und ich starrte Harry an. "Wir hatten alle eine Vorahnung. Die Einzigen, denen es nicht bewusst war, waren Du und Niall. Aber erzähl doch erst einmal zu Ende."
Durcheinander fuhr ich fort. "Ich denke, Niall hat dir die Geschehnisse von euer Hochzeit erzählt." Harry nickte. "Ich will, dass du weißt, dass ich mich dafür echt umbringen könnte. Ich hatte nur plötzlich so eine Angst. Ich weiß, wie sehr ihn das verletzt hat. Und ich wollte alles, außer das, weil ich nicht möchte, dass es ihm noch schlechter geht, als es ihm sowieso schon geht. Harry, ich möchte ihm helfen. Er ist mental so kaputt. Ich kann ihn nicht mehr so sehen, so emotionslos, traurig und kaputt. Ich muss ihm helfen." Erneut brannten meine Augen und Tränen bildeten sich in ihnen. Harry nahm meine Hand und drückte sie. "Er ist depressiv." Flüsterte ich nun und starrte verschwommen zur gegenüber liegenden Wand. "Und ich fühle mich so schuldig. Weil ich Schuld bin." Eine Träne verließ mein rechtes Auge. Harry zog mich an sich. "Psscht, Zayn. Sag das nicht. Die Sache mit dir scheint ein verstärkender Faktor geworden zu sein, aber ich denke, dass bei Niall noch Einiges mehr zu seinem Zustand geführt hat." Er küsste mich auf den Kopf und ich war Harry in diesem Moment so dankbar. "Ich will ihm helfen. Und ich weiß nicht wie." Wisperte ich. Eine Weile war es leise, während Harry mir immer wieder über den Rücken strich. "Wie wäre es, wenn du ihm erst einmal von deinen Gefühlen erzählst. Das wäre ein guter Anfang." Brummte Harry in meine Haare. Ich hob meinen Kopf. "Ich kann ihm das doch nicht einfach sagen! Was, wenn das alles verschlimmert!" Müde vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Es wurde erneut still.
"...Er liebt dich auch."
Mein Atem stockte und mein Herz ebenfalls. Kurz darauf schlug es dreifach so schnell, wie in der Sekunde davor. Ich riss meinen Mund auf, um etwas zu sagen, doch ich wurde durch eine aufschwingende Tür unterbrochen. Ich sah auf und sah Niall im Türrahmen stehen. Verwirrt sah er uns an, ehe er etwas murmelte und wieder schnellstmöglich verschwand. Geschockt sah ich zwischen Harry und der halb offenen Tür hin und her. "Na los, Zayn! Jetzt oder nie!" Panisch sah ich in Harrys grüne Augen. Er nickte und lächelte mich warm an. "O-okay." Ich rappelte mich auf und rannte förmlich Niall hinterher, aber natürlich nicht, ohne mich vorher noch am Türrahmen zu stoßen.
Alles oder nichts.
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HIER BIN ICH!
IS ANYONE THERE AT ALL?
Ich komme einfach nicht zum schreiben. Aber ich gebe mir wirklich die allergrößte Mühe.
Nächstes Kapitel kommt das, worauf ihr alle wartet. Vielleicht.
All the love xx.
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