Kapitel 8: His Friends
Es war über eine Woche vergangen das ich Eric das letzte mal gesprochen hatte. Nach dem „Vorfall" in meinem Zimmer lief er mir wie der Pest aus dem Weg.
Immer wenn er mich sah, drehte er ab und ging in eine andere Richtung. Als ich ihn bei seinen Freunden sah und auf ihn zuging um mit ihm zu reden haute er ab und zu den letzten zwei Stunden in Neurologie tauchte er erst gar nicht mehr auf.
Wie sollte ich jetzt das Projekt fertig bekommen?
Es war schließlich eine Partnerarbeit!
Ich verließ gerade das Hauptgebäude zu den Parkplätzen. Normalerweise brauchte in mein Motorrad nicht und konnte jeden Tag zu Fuß laufen aber heute wollte ich raus bei dem schönen Wetter und zu einem Park am Stadtrand, um da das schöne Wetter zu genießen.
Immer nur in meinem Zimmer zu bleiben und zu lernen tat meiner Psyche auch nicht gut.
Auf dem Weg zu meinem Motorrad vibrierte mein Handy, es war erneut mein Bruder, der mich anrief doch ich ignorierte ihn jetzt schon seid der Party. Ich wollte einfach nicht mit ihm reden. Er wollte mich zu seinem Vergnügen demütigen und ich war noch nicht darüber hinweg.
Gleichzeitig fiel mir auch auf das Joy mir geschrieben hatte.
„Morgen Party???" stand in ihrer Nachricht.
Nach der Party hatte ich ihr meine Nummer gegeben. Ein großer Fehler, denn sie spamte mich regelrecht voll mit Partynachrichten und dem neusten Klatsch.
Ich war so fokussiert auf mein Handy gewesen, das ich da nicht bemerkt hatte, das jemand meinen Weg kreuzte.
„Hey pass auf!" rief die Person und ich schaute erschrocken hoch.
Es war einer von Erics Freunden. Der Schwarzhaarige mit den grünen Augen. Ich glaube sein Name war Kay und er war der jenige mit dessen Freundin mein Bruder mal was hatte.
Er lächelte mich freundlich an.
Immer wieder hatte ich den ein oder andern Freund von Eric bei uns auf dem Campus gesehen und naja ich kannte sie schon alle von der letzten Party bei meinem Bruder.
Ich hatte sie öfter heimlich beobachtete. Die schienen ein eingeschweißtes Team zu sein und sie pflegten ein schon so etwas wie ein familiäres Freundschaftsband miteinander. Das konnte man echt gut an ihrem Verhalten erkennen.
Und so innige Freundschaften entstanden eigentlich nur wenn etwas einschneidendes oder schlimmes passiert war, an dem alle beteiligt waren.
Manchmal schafften es aber auch innige Kinderfreundschaften so lange zu halten.
Naja aber irgendetwas sagte mir, das da mehr hinter steckte.
Ich tippte deshalb auf die erste Variante.
Die Narben die Kay im Gesicht hatte und die Narben an Erics Bauch ließen mich das vermuten.
Was gäbe ich dafür solche Freunde zu haben, die immer zu einem standen.
Kay schnipptet mit den Fingern vor meinem Gesicht
„Hey alles okay bei dir?" fragte er.
Ich nickte nur schnell, da seine Freundin mich schon argwöhnisch musterte. Sie stand plötzlich neben ihm.
„Ja...eh Ja, sorry ich muss besser aufpassen wo ich hinlaufe!"
Damit ließ ich sie stehen und ging gerade Wegs zu meinem Motorrad. Ich schnappte mir meinem Helm und bevor ich ihn überzog fanden meine Augen Eric und wie er an einem alten Truck lehnte. Er unterhielt sich mit seinen zwei Freunden, die mich gar nicht mehr wahrnahmen. Dafür lagen seine blauen Augen auf mir.
Ich schüttelte das seltsame Gefühl, das in mir aufkam ab und zog schnell den Helm über.
Danach setzte ich mich gerade auf mein Motorrad, als ich den Motor startet stand er vor mir.
Wie immer, mit dem selben boyischen Grinsen auf den Lippen und so als wäre nie was gewesen.
„Hey Little Bird!" schnurrte er über meinen Motor hinweg.
Was wollte er jetzt?
Leana stellte den Motor ab und zog den Helm ab. Ich hatte ihren Weg geblockt, als sie wegfahren wollte.
"Little Bird? Neuer Spitzname?" Fragte sie sarkastisch und schaute mir direkt mit ihren Moosaugen in meine blauen.
Sie war sauer, das merkte man sofort und ich konnte es ihr auch nicht verübeln. Ich hatte sie bewusste ignoriert und sitzen lassen.
"Ja ich dachte weil du Leana nicht magst, wird es Zeit für einen neuen Spitznamen und weil du so tollpatschig bist sie ein kleiner Vogel bei seinen ersten Flugversuchen, dachte ich passt Little Bird."
Antwortete ich lachend und hielt ihrem Blick stand.
Sie verschränkte genervt die Arme über ihrer Brust.
"Leana ist mein richtiger Name, kein Spitzname!" Korrigierte sie mich genervt.
"Ohhh little Bird, was hat dich so zickig gemacht?" Ärgerte ich weiter und grinste sie breit an.
Bevor sie antworten konnte tauchten Megan und Kay neben mir auf. Wir hatten vor im Park zu picknicken und Abends ins Kino zu gehen. Die anderen wollten auch kommen.
"Bist du eine Freundin von Ric?" Wollte Megan wissen und musterte Leana, die sich sichtlich unwohl fühlte. Megan war wieder ihre Prüferrolle gefallen.
"Ich weiß nicht ob wir Freunde sind, aber wir sind Projektpartner in Neurologie!" Erklärte Leana schüchtern und sah kurz zu mir. Sie war so süß, wenn sie sich schämte.
Megan nickte aber behielt ihre Abwehrhaltung.
"Wie heißt du?" Wollte Kay freundlich wissen. Er war der offensichtlich angenehmere Gesprächspartner. Leana entspannte sich gleich.
"Ich bin Ana!" Stellte sie sich vor und streckte die Hand nach beiden aus. Ich war beeindruckt wie freundlich sie zu meinen Freunden war, obwohl sie sie so überfallen hatten.
Sie schüttelten nach einander ihre Hände und selbst Megan legte ihre Haltung ab.
"Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss los aber es war nett euch kennenzulernen!" Beendete sie das seltsame Vorstellen und legte ihren Helm wieder an. Megan und Kay nickten freundlich und bevor sie den Motor wieder anstellen konnte, stoppte Kay sie ein letztes Mal.
"Hey hättest du Lust mit uns allen heute Abend ins Kino zu gehen?"
Verwundert drehten sich alle drei Köpfe zu ihm um.
Was hatte er vor?
"Ähhh ich weiß nicht." Antwortete sie überfordert und blickte zu mir.
"Ja komm doch!" Bestärkte ich Kay und grinste. Warum grinste ich wieder so blöd.
"Ich überlege es mir okay!" Sagte sie und Megan begann sie jetzt noch mehr zum kommen zu drängen.
Was war denn hier jetzt los?
"Um 20:30 am Kino "Sunnings" treffen wir uns"sagte Kay noch bevor sie den Motor startete und uns nochmal winkte bevor sie abfuhr.
"Meinst du sie kommt?" Fragte ich leise an Kay gewannt. Megan war schon vorgelaufen zum Auto.
Er schüttelte grinsend seinen Kopf.
"Keine Ahnung Bro...aber ich glaube dich hat es ziemlich erwischt!" Antworte er lachend.
"Stimmt doch gar nicht! Die ist süß ja und wir sind Freunde. Aber mehr nicht." Protestierte ich und zog meine Augenbrauen kraus.
Doch das brachte Kay nur noch mehr zum Lachen.
"Wie du meinst! Komm jetzt du weißt wie ungeduldig Meggi ist."
Im Auto angekommen, saß Megan schon zappelig in der Mitte meines Trucks. Kay und ich schoben uns auf die Nachbarplätze und ich startete den Motor.
"Endlich scheinst du ja mal normales Mädchen gefunden zu haben." Schmunzelte Meg und sah mich mit ihren braunen Augen an.
"So ein quatsch Meg, wir sind nur Freunde!" Antwortete ich und Kay lachte wieder. Megan wirkte eher frustriert.
"Also da lernst du mal ein dezentes Mädchen kennen und da seid ihr dann nur Freunde? Naja...wobei nach ihr seid ihr ja noch nicht mal das!" Redete sie weiter und mein Kopf schnellte zu ihr herüber.
"Wie meinst du das?" Wollte ich ehrlich wissen.
"Das hat sie doch selber gesagt, das sie noch nichtmal weiß ob ihr Freude seid. Was hast du wieder angestellt?" Wollte sie genervt wissen und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Unsicher entließ ich die angestaute Luft!
"R-I-C!" Mahnte mich Kay und ich spürte seinen Blick auf mir genauso wie Megan's.
"Sagen wir ich habe einiges angestellt!"
Antworte ich gepresst und dachte an die zwei Situationen in denen ich schon verkackt hatte.
Wobei ich mir ja noch nicht mal sicher war ob ich was von ihr wollte!
Vielleicht war es ja besser einfach Freunde zu sein. Ich weiß nicht ob ich jetzt etwas ernstes wollte.
Was ich auf keinen Fall mochte, das sie mich über meine Vergangenheit ausfragte. Die hatte ich ganz weit nach hinten geschoben.
Und im Moment lief alles soweit gut. Kein Drama, keine Überraschungen und kein Schmerz, obwohl ich nicht behaupten konnte, das ich glücklich war.
Megan forderte wieder meine Aufmerksam und wollte auf der ganzen Fahrt wissen, wer sie war, was sie machte und wie wir uns kennen gelernt hatten. Den unangenehmen Teil ließ ich jedoch weg.
Die Wette mit ihren Bruder, wie ich sie beim laufen umgerannt hatte, das ich nach dem schönen Abend bei ihr abgehauen war ohne einen wirklichen Grund und sie eigentlich schon seid Tagen mied und ignorierte.
Als wir ankamen und ausstiegen warteten schon die anderen auf uns. Kay hielt mich jedoch zurück.
"Hey man, ich weiß wie schwer es ist von Freunden umgeben zu sein, die alle in einer Beziehung stecken. Aber bitte überleg dir gut was du willst! Ana scheint ein nettes Mädchen zu sein, anders als die Puppen die du sonst angeschleppt hast. Wenn du sie magst, dann mach einen Schritt und bemüh dich um sie.
Solltest du aber den geringsten Zweifel haben, dann lass sie in Ruhe! Denn ich glaube gerade sie hat es nicht verdient verletzt zu werden."
Damit klopfte er mir auf den Rücken und schloss zu Megan auf die unsere Freunde schon fleißig begrüßte.
Er hatte recht! Ana war nett aber wollte ich wirklich was von ihr? Es wäre falsch ihr erst Hoffnungen zu machen, für eine kurze Nummer, um sie dann abzusägen.
Nein das konnte ich nicht, dafür war sie mit schon viel zu wichtig geworden.
Ich schob die Worte von Kay und meine Gedanken an Seite und konzentrierte mich auf meine Freunde. Schließlich setzte ich mein bestes Lächeln auf und drängte all meine dunklen Gefühle und Gedanken in mein Unterbewusstsein zurück, so wie ich es immer tat.
Denn sonst würden die Menschen sehen, was ich wirklich fühlte, dann wäre ich ganz schnell alleine auf dieser Welt und das könnte mich zerstören.
Deswegen konnte ich nur hoffen das mein "Little Bird" heute das Weite suchte und nicht zum Kinoabend kommt, denn wenn sie kommt weiß ich nicht ob ich sie eh wieder los lassen kann!
So das war jetzt mal ein tiefer Einblick in Kays Gefühle...
Glaubt ihr wirklich das er das immer unterdrücken kann?
Wir Leana zum Kino kommen oder nicht?
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