Ich hatte mir einen schwarzen Hoddie übergeworfen und meine schwarze NF Kappe
Tief ins Gesicht gezogen, während ich aufgeregt mit meinen Fußspitzen auf und ab wippte.
Ich hoffte, dass er uns nicht mehr lange warten ließ. Langsam wurden meine Beine taub, weil ich schon so lange zwischen all den fremden Menschen auf einem Fleck stand, dicht an dicht gedrängt.
Eine Situation die sich nicht vermeiden ließ, wenn meinen seinen Lieblingssänger hören wollte.
Kay stand direkt hinter mir, das spürte und beruhigte mich.
Ab und zu legte er seinen Arm auf meine Schulter und zeigte mir so, dass er noch da war.
Plötzlich verdunkelte sich die große Halle und die Show ging los. Die Lichter in der Halle blitzten auf und die Musik begann zu spielen. Kurz darauf stürmte NF die Bühne und er rappte zum Beat. Ich konnte nicht an mich halten und sang gleich mit.
Mein ganzer Körper kribbelte vor Freude und Aufregung.
Ein Blick nach hinten zeigte mir, dass auch Kay die Show genoss und manche Passagen mit sang.
In ihm hatte ich das erste Mal ein wirklich guten und echten Freund gefunden und in dem Moment hier auf dem Konzert, mit Kay und Eric, der Zuhause auf mich wartend, war ich einfach nur vollkommen glücklich!
**
"Das war der absolute Warnsinn!" Kreischte ich glücklich, als wir aus der großen breiten Tür am Ausgang traten. Die frische Abendluft wehte mir um die Nase und erzeugte eine kleine Gänsehaut an meinem Armen.
Kay lachte und legte einen Arm um meine Schulter.
"Ja, da hast du recht! Danke das du mich eingeladen hast. Das war einer der besten Tage die ich je hatte."
Ich grinste glücklich zu ihm herauf, als wir auf sein altes Auto zuliefen und beide einstiegen. Kay hatte sich angeboten uns zu fahren und ich konnte jetzt entspannt daneben sitzen und die letzten zwei Stunden auf mich wirken lassen.
Es war wirklich ein tolles Konzert gewesen.
Mein Handy vibrierte in meiner Jackentasche und ich zog es heraus. Vielleicht hatte Ric mir ja geschrieben.
Doch mit bedauern stellte ich nur fest, dass es eine E-Mail der Verwaltung für die Studentenwohnheime war, die mir nochmal mitteilte, dass morgen ein weiteres Bett, Schrank und auch schon meine Mitbewohnerin einziehen sollte.
Genervt steckte ich mein Handy zurück in meine Tasche.
"Keine gute Nachricht?"
Kay sah mich neugierig an und ich wippte mit dem Kopf erst auf und ab und schüttelte ihn anschließend ganz.
"Ach ich weiß nicht. Ich bekomme eine neue Mitbewohnerin in mein Einzelzimmer und weiß nicht was ich davon halten soll! Ich war immer alleine und jetzt muss ich mir dir paar Quadratmeter meiner Privatsphäre auch noch teilen. Andererseits wollte ich damals auch so neue Freunde kennen lernen. Aber jetzt habe ich ja dich, Joy und Eric. Ich glaube das reicht mir erstmal..."
Die ganzen Informationen sprudelten so aus mir heraus und ich schenkte Kay einen kleinen Seitenblick.
"Ich fühle mich sehr geschmeichelt das du mich zu deinem engen Freundeskreis zählst."
Ich lachte über diese Anmerkung und boxte ihm leicht gegen seinen Arm.
Dann wurde ich ernst.
"Was ist, wenn sie ein Biest ist? Oder sie mich hasst und mir das Leben zur Hölle macht? Oder sie beklaut mich?"
Ich wurde zum Ende immer panischer und sah Kay mit großen Augen an.
Er legte beruhigend die Hand auf meinen Oberschenkel und zog sie anschließend wieder zurück.
"Cup mach dir nicht so viele Sorgen. Die wenigsten Studenten sind verrückt und zudem musst du dich nicht mit ihr anfreunden, wenn du das nicht willst. Du musst nur mir ihr auskommen.
Hast du einen Namen bekommen?"
"Ähhh ja, ja das habe ich. Sie heißt Jessica Stroke und kommt aus Utah hier her."
"Ja das klingt doch normal. Sicher hat sie einfach die Uni gewechselt, für besondere Kurse. Vielleicht bleibt sie auch nur ein paar Monate und ist dann wieder weg. Du kommst schon klar, da bin ich mir sicher."
"Ich hoffe du hast recht!"
"Bestimmt. Du bist so ein lieber und umgänglicher Mensch, da ergibt sich sowas von ganz alleine."
Ich nickte ihm zu und zwang mir ein Lächeln auf das Gesicht. Sicher hatte er recht und ich reagierte einfach nur über. War es nicht auch das, was ich unbedingt wollte? Eine Mitbewohnerin, wie jeder andere um mich zu sozialisieren?
Ich atmete hörbar aus und versuchte mich zu entspannen. Kay half mit auch mich abzulenken und wir beide waren ganz schnell wieder bei anderen Themen.
Durch den späten Abend brauchten wir nicht allzu lange zu meinem Wohnheim. Kay war so lieb und brachte mich im Dunkeln bis zur Eingangstür und verabschiedete sich mit einer kurzen Umarmung bei mir.
Auf dem Weg zu meinem Zimmer meldet ich mich kurz bei Eric und das ich gut im Wohnheim angekommen war. Ich hatte das Bedürfnis ihm mitzuteilen, dass es mir gut ging, auch wenn wir kein Paar waren.
Kurz erinnerte ich mich wieder an das Telefonat von heute und spürte einen kleinen Stich in meiner Brust.
Wollte er mich nicht? Ich meine er musste mir zwar nicht sagen, dass er mich liebte aber da war doch was zwischen uns oder?
Sonst würde er mich doch nicht so oft sehen wollen?
Doch ehe ich mir noch weiter Fantasien zusammen reimen konnte, kam prompt eine Antwort von ihm. Er rief mich an und ich nahm ab.
"Danke Little Bird das du mir Bescheid geben hast. Ich war kurz vorm durchdrehen und ich vermisse dich und ich muss ganz dringend mit dir reden. Können wir uns morgen sehen? Oder besser gesagt, willst du mir mir auf ein Date gehen?"
"JAAAA"
Ich schrie die Antwort fast und stoppte mich selber noch gerade rechtzeitig. Schließlich war es schon spät und es hieß bestimmt keiner gut, wenn ich hier so rum brüllte.
Es war dann doch nur ein Hauch meiner Stimme.
"Ja." Wiederholte ich nochmal leiser und laut genug das Eric sie verstand.
"Super, ich kenne da den perfekten Ort!" Sagte er fröhlich.
Wie verabschiedet uns und hatten fest vor, uns direkt Samstag morgen zu sehen.
Eric wollte mich abholen, mit mir frühstücken und noch etwas, was er mir nicht verriet. Mein Bauch kribbelte vor Vorfreude.
Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd als ich zu meinem Zimmer herauf lief und die Tür mit Schwung öffnete.
Jedoch erschreckte mich ein erstickender Schrei und auch ich antwortete mit einem lauten Quietschen, weil ich innerlich zusammen zuckte.
Vor mir stand eine junge Frau mit dunklen Haaren und nur einem knappen Nachthemd. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie sah mich erschrocken an.
"Wer bist du und was machst du in meinem Zimmer?" Schnauzte sie mich an und ich stand immer noch wie angewurzelt und vor Schreck an meiner Stelle.
Sie stämmte wütend ihre Hände in die Hüfte und funkelte mich sauer an.
"Es...also es tut mir leid, aber äh das ist auch mein Zimmer."
Meine Stimme klang nicht fest und ich suchte den Lichtschalter an der Innenseite meines Zimmer um mehr Klarheit in die Sache zu bringen. Schließlich schien bis jetzt nur das schlechte Licht des Flures in den Raum.
Die Mimik des Mädchens wurde etwas sanfter und ich blickte gespannt in mein Zimmer und erblickte gleich das zweite Bett am anderen Ende des Raumes, wo vorher mein Schreibtisch gestanden hatte.
Er wurde zur Seite in die Mitte des Zimmers geschoben und sah da etwas trüb und verloren aus.
Auch war meine Lichterkette abgerissen und das Bild auf meinem Schreibtisch mit meinen Eltern lag zerbrochen und in Einzelteilen auf der Tischplatte.
Erschrocken stürmte ich in mein Zimmer und nahm den Bilderrahmen in die Hand. Unbedacht wie ich war, griff ich leider in eine der Glasscherben am Rand und schnitt mit sofort in den Finger.
"Ich zischte auf und versuchte schnell die Quelle der Blutung zu stoppen."
Mit einem Taschentuch drückte ich auf die Wunde.
"Was machst du da?"
Die Stimme der Frau, die einfach in mein Zimmer eingedrungen war trat an mein Ohr.
"Die bessere Frage ist, was hast du getan? Warum hast du mein Zimmer zerstört?"
Wütend blickte ich mich um und musterte den Eindringling. Die hatte jedoch nur ein für mich selbstgefälliges Grinsen im Gesicht.
"Das war keine Absicht. Die Möbelpacker waren einfach was grob beim Umräumen und haben dabei das Bild herunter gerissen."
Ich nickte schwach, hatte aber das Gefühl warum auch immer, das sie mich in dieser Hinsicht angelogen hatte.
Langsam sammelte ich weiter die Scherben auf, während meine neue Mitbewohnerin mich einfach nur von der Seite beobachtete, anstatt zu helfen.
Anschließend verkabelte ich meine Lichterkette neu.
"Bist du bald fertig? Wir sollten schlafen."
Sie sagte es zwar netter aber etwas in ihrem Unterton ließ mich innerlich erschaudern.
Ich nickte kurz, stellte alles weg und griff nach meinem Schlafsachen um mich umzuziehen. Doch das machte ich sicher nicht vor einer Fremden.
Ihren seltsamen Blick dabei , ignorierte ich komplett.
Ohne mich überhaupt vorgestellt zu haben legte ich mich ins Bett und knipste das Licht aus.
Sie sollte ja wissen wer ich war. Die Verwaltung hatte sie genau so informiert, wie mich. Warum war sie schon heute da?
In der E-Mail hieß es klar und deutlich, das sie erst morgen kommen sollte und ich wollte dabei sein!
Wie ein Buritto rollte ich mich ein meine Decke und drehte ihr bewusst den Rücken zu.
Von ihr kam auch kein Wort mehr und ich fragte mich erneut, warum sie verdammt nochmal heute schon gekommen war und mir meinen schönen Tag so versaut hatte.
Leise und ohne eine Laut von mir zu geben, quollen die dicken salzige Tränen in meinen Augen auf und drohten überzulaufen.
Aber wie immer passierte das nicht.
Schon lange hatte ich mich nicht mehr so unwohl gefühlt. Das hier sollte doch mein Rückzugsort sein, aber so würde ich mich hier wohl kaum mehr wohl fühlen.
Irgendwann begann ich Pläne zu schmieden, wie ich mich aus dieser misslichem Lage retten konnte und darüber wurde ich immer müder, bis ich dann doch in einen festen Schlaf driftete, indem ich nichts mehr mitbekam.
Mein ermüdeter Körper gab einfach auf.
Hallo ihr lieben 🫶
Nach langer Zeit, kommt hier wieder ein Update. Keine Sorge ich werde die Story zu Ende schreiben ✍️
Nur fehlt mir oft zeig und Kreativität. Vielleicht ist der Bann auch jetzt gebrochen und ich komme besser voran.
Viel Freunde bei diesem Kapitel 🤓
AnnaYlvie
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