Kapitel 16: Eis, Eis Baby
Eric fuhr uns zu einem sehr guten Softeisstand, gar nicht so weit entfernt von unserer Schule. Ich wählte natürlich Vanille mit Karamellcréme und Schokosträuseln.
Eric nahm Schokolade, Schokoladensoße mit Schokosplittern. Er stand wohl sehr auf Schokolade.
Ich genoß den ersten Bissen und schloss dabei genüsslich meine Augen. Wir hatten uns in die Nähe des Eisladens auf eine Bank gesetzt.
Als ich die Augen öffnete, merkte ich ich das ein großer Teil meines Eises fehlte.
Empört starrte ich Ric an, der sich vor lachen kaum noch halten konnte. Doch sein Mund war noch voll, von meinem Vanilleeis.
„Eyyyy"
"Das ist mein Eis!"
"Darüber lässt sich streiten! Ich habe es schließlich bezahlt" Lachte er gehässig auf und zog ein Fratze um mich aufzuziehen.
Ich zog einen Schmollmund.
"Na wenn das so ist, willst du noch mehr?" fragte ich freundlich und hielt ihm meine Waffel hin.
Er nickte und griff nach meinem Handgelenk, um mein Eis näher an sein Gesicht zu bringen.
Doch kurz vor seinem Gesicht schoss ich nach vorne und meine Eiscreme landete um seinen Mund bis hoch zu seiner Nase.
Ich konnte mich vor lachen kaum noch auf der Bank halten, so lustig sah sein verzerrtes Gesicht aus.
„Ohhhh jetzt bist du fällig!" rief er noch und ich schaffte es nicht mich noch in Sicherheit zu bringen.
Da war sein Schokoladeneis schon über meiner Wange bis zu meinem Kinn und Mund.
Ich lachte immer noch noch schob ihn weit genug von mir weg.
"Hör auf!" japste ich unter meinen unregelmäßigen Lachanfällen, bis ich mich langsam beruhigte.
"Das ist eine Schande um das Eis. Hast du vielleicht eine servierte?" wurde ich wieder ernst.
"Nein leider nicht." Schmunzelte Eric und seine hellen Augen funkelten vor Schalk.
"Und was machen wir jetzt?" fragte ich ein wenig verzweifelt. Schließlich wollte ich die klebrige Masse nicht den halben Tag in meinem Gesicht haben.
"Ich wüsste da was." sagte Eric tief und das blau seiner Iris wurde dunkler. Behutsam griff er nach meinem Kinn und zog mein Gesicht näher an seines. An meiner Wange angekommen lecker er sanft mit seiner Zungenspitze das Eis von meiner Wange zum Kinn ab, bis kurz vor meinem Mund. Sein heißer, stoßweiser Atem prallte von meinen Lippen ab und mein kochendes Blut rann durch meine Adern bis zu meiner Ohrmuschel, bis ich nur noch ein dumpfes Rauschen hörte. Mein Herz schlug dreimal so schnell wie vorher und ich sehnte mich nach der Berührung seiner weichen und vollkommenen Lippen.
Endlich erlöste er mich als er sanft mit ihnen über meine fuhr. Eine dicke Gänsehaut legte sich Hals abwärts, als er in mein dichtes Haar griff und den Kuss vertiefte. Wir mischten Vanille mit Schokolade, Lust mit Gefühlen und Sanftheit mit Gier...
Denn ab dem Punkt wusste ich das ich immer mehr von Eric Wyatt Miller wollen würde.
Ich hätte ewig so weiter machen können, den Rausch den wir auslebten genießen können, doch ich wollte das nur mit ihm teilen und keinem anderen. Als hätte er Gedanken lesen können löste er sich diesmal von mir. Ich weiß auch nicht, ob ich in der Lage gewesen wäre, diesen Kuss zu beenden. Er hatte etwas mit mir gemacht! Ich war ihm verfallen...
Eric grinste mich schief an, bevor er meine Hand nahm und mich mit sich hoch zog.
"Lass uns hier verschwinden!" raunte er mir zu.
Ich nickte wie in Trance und er führte mich zurück zu seinem Auto. Den Rest unseres Eises aßen wir schweigend auf dem Weg zum Parkplatz.
Als Eric den Motor startete legte er seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel und ließ sie dort liegen. Eine erneute Hitzewelle entfuhr mit, als er leicht zugriff.
"Ich würde dir gerne noch etwas zeigen." sagte er leise und wirkte fast wieder schüchtern.
Nach einiger Zeit kamen wir an einem Waldstück an weit außerhalb der Stadt. Nervös began ich auf meiner Unterlippe zu kauen.
So fingen doch immer die besten Horrorfilme an. Das dumme unschuldige Mädchen folgte dem heißen Kerl vom College in den Wald und dort bringt er sie um und verbuddelt sie im Wald.
„Ric....wo sind wir hier?" fragte ich etwas ängstlich und er schaltete das Radio aus, aus dem irgendein Popsong ertönte.
Er hatte den Weg über mitgesungen.
"An einem wirklich schönen Platz." Antwortete er mir, was mich wirklich nicht beruhigte.
Nervös wischte ich den Schweiß von meinen Händen an der Hose ab.
"Wir sind da!" Ließ er verlauten und schnallte sich ab.
Ich starrte nur auf den dunklen Waldweg vor uns.
Als ich mich nicht bewegte, sah mich Eric schief grinsend an.
"Komm schon Leana, ich tue dir nichts. Ich werde dich nicht umbringen oder so!" Lachte er.
Wir waren ein ganzes Stück aus der Stadt gefahren aber ich vertraute ihm.
Das seltsame Gefühl, wich einem Kribbeln und ich folgte ihm.
Er legte seinen Arm ganz selbstverständlich um meine Schulter und ging voran.
Es dauerte nicht lange und ich durchlöcherte ihn trotzdem mit Fragen, als wir an einer großen sehr schön hergerichteten Holzhütte an einem Berg ankamen.
Er sagte kein Wort sondern lachte nur immer wieder.
Vor uns erstreckte sich ein wunderschöner Naturpark.
Als ich den Namen des Schildes laß über der Karte, kam mir dieser Park direkt bekannt vor.
Zumindest sagte mir der Name etwas.
Freude stieg in mit auf.
"Was machen wir hier?" Wollte ich wieder wissen.
"Stehst du auf Nervenkitzel?" Fragte er verwegen und grinste.
"Ich weiß nicht..." wurde ich unsicher und rieb mir über meinen rechten Arm.
"Keine Sorge! Ich verspreche dir, dass du Spaß haben wirst." Lächelte er mir zu und griff nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken.
Das Kribbeln das die Geste auslöste ging durch meinen ganzen Körper.
Eric zog mich mit sich zu einer Art Seilbahn aber ohne die Bahn. Irritiert sah ich umher, bis wir zu dem kleinen Haus davor liefen und eintraten.
Erst jetzt sah ich, das eine Wand fehlt und den Blick zu dem Abgrund freigaben.
Die Seile führten quer durch den Raum.
Während Eric uns für was auch immer anmeldete, sah ich mich weiter um.
Am Ende der Seile wurde gerade ein Pärchen in eine Ausrüstung aus Karabiner und Verschlüsse gesteckt.
Anschließend wurden sie neben einander mit dem Rücken an die Seile aufgehangen.
Die Frau kicherte glücklich und griff nach der Hand des Mannes.
Anschließend schubste einer der Veranstalter die beiden an und schon segelten sie davon, gefolgt mit einem spitzen Freudenschrei der beiden.
Der Veranstalter lachte. Und kehrte ihnen den Rücken zu.
Meine Augen waren immer noch auf den Punkt gerichtete an dem das Paar vor Sekunden gestanden hatte.
Natürlich stieg mein Puls und meine Augen waren geweitet.
Der junge Veranstalter trat auf mich zu und lächelte uns freundlich an.
Er kam vor mir zum stehen und sah auf mich herunter. Eric stand noch am Tresen und sprach mit einer Frau.
"Bist du die nächste?"
Verlegen steckte ich mir eine Strähne hinter mein Ohr und drehte mich zu Eric um, doch der bekam nicht viel von meiner Situation mit.
"Also ich ähhh..ich warte auf.." formulierte ich ungeschickt und mir wurde gleich warm im Gesicht."
"Du brauchst keine Angst haben. Komm ich zeig dir alles." Er legte eine Hand auf meinen Rücken und wollte mich zur Ausgangsposition schieben, als Eric einschritt.
"Hey Finger weg von meinem Date!" Sagte er ruhig aber fest.
Der Mann stoppte sofort und entfernte seine Hand von meinem Rücken.
"Sorry Alter, ich dachte sie sei alleine hier." Entschuldige sich dieser und ging zurück zu der Seilbahn.
Eric sah ihm noch einen Moment hinter her, bevor er mich sanft anlächelte.
"Alles okay?" Fragte er.
"Ja klar. Bin nur etwas nervös wegen dem Ding." Ich seufzte und deutete auf die Abfahrt, dabei schüttelte ich mich leicht.
Eric lachte tief und griff nach meiner Hand.
"Vertrau mir, das macht Spaß."
Versuchte er mich zu beruhigen und zog mich zum Einstieg.
"Ja...ja das sagst du jetzt bevor du uns umbringst." Entgegnete ich.
Erics Gelächter hallte in dem kleinen Raum wieder.
Der Mann half uns in die Sicherheitsanzüge, wobei Eric darauf achtete das er mich nicht mehr als nötig anfasste.
Ich rollte mit den Augen als er es sah.
Anschließend wurden auch wir „Aufgehangen" und ich griff aufgeregt nach Erics Hand. Das Adrenalin kitzelte meine Blutbahnen und ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken.
„Bereit?" fragte der Angestellte und wir beide bejahten.
„Eins...zwei...drei!"
Zählte er herunter und gab uns einen kräftigen Schubs.
Ich schloss die Augen und Eric entwich ein Jubelruf der uns befeuerte.
Ich merkte die Schwerelosigkeit und traute mich erst nicht meine Augen zu öffnen.
„Los Leana, das musst du sehen." rief Eric und jauchzte erneut.
Doch ich traute mich noch immer nicht.
„Little Bird du verpasst alles! Mach die Augen auf Baby..." Eric drückte meine Hand und mein Herz klopfte von all den Gefühlen unglaublich schnell.
Doch jetzt tat ich das was er wollte und öffnete meine Augen weit.
Erst tränenden sie ein wenig von dem Fahrtwind, doch als ich die atemberaubende Natur unter mir sah, verschlug es mir glatt die Sprache.
„Wunderschön oder?" sprach Eric mich erneut an und ich konnte nur Nicken.
Plötzlich schrie er einfach los. Ich zuckte zusammen und sah ich ihn erstaunt an.
Was war das denn?
Doch er ließ sich nicht beirren und schien vergessen zu haben, dass ich mich neben ihm schwebte.
Als er fertig war sah er zu mir herüber.
„Jetzt bist du dran."
Wieso sollte ich jetzt auch einfach wie eine Verrückte herum schreien?
„Schmetter einfach alles heraus was dich traurig und wütend macht."
Forderte er mich auf und sah mir einen Moment tief in die Augen.
Warum nicht!
Ich dachte an mein Bruder der mich aus irgendeinem Grund hasste, an meine alten „Freunde" und an die Eltern die mich grundlos verstoßen hatten.
Ich schrie wie am Spieß und ich merkte wie mir die Tränen in die Augen schossen.
Eric sah mich fasziniert an und obwohl ich furchtbar aussehen musste, trat ein Lächeln auf seine Lippen als ich fertig war.
„Wow beeindruckend."
Kommentierte er meinen Ausbruch als ich ihn verlegen ansah.
So einen Ausbruch hatte ich schon seid Jahren nicht mehr gehabt.
Er nahm meine Hand platzierte einen Kuss auf den Handrücken und zusammen genossen wir die letzten zwei Minuten, bevor ihr in dem Tal des Nationalparks ankamen.
Wir wurden von einem weiteren Mitarbeiter befreit und mit meinen Wackelpuddingpeinen liefen ich zum Ausgang.
Gerade als ich aus dem kleinen Haus heraus schritt, hörte ich mein Telefon klingeln.
Ich kramte in meiner Jackentasche und fand mein Handy.
Arvid hatte sich wieder gemeldet und somit hatte ich einen weiteren Anruf von ihm verpasst.
Frustriert fuhr ich mir mit der flachen Hand durch mein Gesicht.
Ich war komplett aufgewühlt, auch der Ausflug mit Eric hatte mich emotional gemacht, weil ich an all das denken musste was in meinem Leben gerade nicht rund lief.
Als ich mein Handy zurück steckte bemerkte ich etwas in meiner Tasche.
Es war ein kleiner gefaltete Zettel.
«Wenn du kein Lust mehr auf den blonden hast und mehr Abenteuer erleben willst, ruf mich an
-Joe»
Da drunter war noch eine Handynummer gekritzelt.
„Alles in Ordnung?"
Eric erschreckte mich.
Sofort zerknüdelte ich den kleinen Zettel und vergrub meine Handy in meinen Jackentaschen.
Anschließend nickte ich nur und schenkte ihm ein Halbherziges Lächeln.
Das Problem mit meinem Bruder konnte ich nicht länger vermeiden und aufschieben. Es musste geklärt werden.
Da es schon dämmerte fragte ich Eric.
„Fährst du gleich zum Verbindungshaus?"
Er kratzte sich in Nacken. Das machte er immer wenn er unsicher war.
„Ja das hatte ich vor, aber ich dachte wir zwei könnten vorher noch was essen, was richtiges!"
Er war so süß und hunger hatte ich wirklich.
Einen Tag das Gespräch mit meinen Bruder zu verschieben würde doch auch nicht mehr viel ändern oder?
„Gerne!" jetzt lächelte ich ehrlich und stellte mich auf Zehenspitzen um ihm einen Kuss zu geben, doch er war mir zu groß.
„Was hast du vor Little Bird?" er lachte schelmisch.
„Na dich küssen was sonst!" ich schlug im auf die Brust.
„Na komm her!"
Er bückte sich und verschränkte die Arme unter meinem Po, um mich zu sich hoch zu ziehen.
Ich drückte ihm einen Kuss auf die warmen Lippen.
Nichts konnte und sollte mir diesen Abend noch ruinieren....
Hallo ihr Lieben,
Ich weiß letzte Woche ist das Update wieder ausgefallen. Dafür hole ich euch jetzt mit einem schönen Kapitel ab.
Leana und Eric waren auf ihrem ersten Date. Wie hat es euch gefallen?
Wie wird Ana wohl mit ihren Bruder umgehen? Und dieser kleine Zettel von Joe, könnte der nochmal relevant werden?
Schreibt mir gerne was ihr denkt!
LG und ein schönes Wochenende:)
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