Wehrhafter Winter

Kapitel 7

Lore

Ich würde diesen faulen Zauber noch zu Beginn einen Riegel vorschieben!
Ich weiß nicht, welche Art von Illusion dieses Rabenkind verwendete, aber ich würde ganz sicher nicht darauf hereinfallen! Gefährtin? Sie? Ausgeschlossen!
Wie es aussah, hatte die Rabenkönigin ihre Taktik geändert. Anstatt uns ihre Heerscharen an Verfaulten entgegenzustellen, benutzte sie nun Verführung.
Ich schnaubte, weil die Idee so lächerlich war.
Ja, dieses Mädchen sah nicht aus wie die anderen Rabenkinder, die ich in den zerstörten Dörfern gesehen hatte. Vor allem schien sie in einem Alter zu sein, wo von diesem Ort eigentlich nur noch Ruinen übrig sein sollten. Doch natürlich konnte auch das nur eine Illusion sein.
Raben, Wechselhäuter waren immer schon begabt darin gewesen, andere zu manipulieren und sie zu lesen. Das war bereits ihre die einzige wirklich erwähnungswürdige Kraft gewesen, bevor sie sich der Hexenkönigin angeschlossen. Ihre eigenen Fähigkeiten hatten sie damals besonders anfällig für das manipulative Geflüster der Hexenkönigin gemacht. Eine Ironie der Geschichte. Die Puppenspieler waren zu selbst zu Marionetten geworden. Verdient hatten sie es!
Die Raben waren kein Verlust für die Welt der Wechselhäuter gewesen, die stets körperliche Kraft und Dominanz bevorzugte.
Der Gedanke, dass ein so schwaches Wesen, selbst wenn es nicht unter der Kontrolle der Hexenkönigin stand, wie der Rest ihrer Sippschaft, war absurd. Ich war ein Wolf, ein Berserker, ein Alpha noch dazu. Ein verfickter Prinz, der sein Leben damit verbrachte, das Hexen-Miststsück zu bekämpfen.
Warum sollten die Götter mich derart bestrafen und mir ausgerechnet sie zur Gefährtin geben. Lächerlich.
Erneut ließ ich meinen Blick über das Mädchen wandern, nahm ihren Geruch wahr und ignorierte das Ziehen zwischen meinen Beinen. Mein Schwanz betrachtete sie ganz und gar nicht als Strafe, nahm ihre üppigen Kurven, ihre stolze Haltung und diesen funkelnden Blick mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis.
Sie würde nicht zu den Frauen gehören, die meine Dominanz einfach so akzeptierten, sie würde dafür etwas fordern. Sie würde eine Herausforderung sein, eine Jagd. Das gefiel dem Tier in mir, doch ich legte es zurück an die Leine und bemühte mich, mein Blut wieder in die oberen Regionen meines Körpers zu pumpen.
Dieses Rabenkind manipulierte mich!
"Löse ihn! Sofort!", knurrte ich sie an und ließ mit voller Absicht meine Fänge hervorschnellen und mein Gesicht diesen Schatten annehmen, der deutlich meinen Wolf präsentierte.
Sie sollte sehen, dass ich kurz davor war, sie zu zerfleischen. Sie sollte sehen, dass ich angepisst war und dass sie mir, was auch immer sie da gerade machte, aufhören musste, wenn sie überleben wollte. Sie musste!
Denn solange mein Kopf, mein Wolf sie als Gefährtin betrachtete, konnte er nichts weiter tun, als ihr zu drohen. Andernfalls hätten meine Klauen längst ihr Blut auf dem Schnee verteilt.
Selbst wenn sie tatsächlich irgendwie als Kind von Ewigkeit hierhergelangt war und tatsächlich zu den dort noch in Freiheit lebenden Raben-Wechselhäutern gehörte, würde sie es schon bald nicht mehr sein.
Sie war eine Gefahr für die Menschen hier, ständig davon bedroht, ebenfalls den Versprechungen der Hexenkönigin anheimfallen und unnütz dazu.
Sie zu beseitigen, war geradezu gnädig.
"Ich weiß nicht, was du meinst!", zischte sie zurück und hatte sogar die Nerven, störrisch das Kinn zu heben und mich anzusehen als...wäre ich der Idiot von uns beiden.
Ich spannte mich bei dieser offenen Herausforderung meiner Dominanz an, packte ihren Nacken und gab ein tiefes, aggressives Knurren von mir, als ich sie na mich zog. Sie zuckte zusammen, ob wegen dem harten, sicherlich schmerzhaften Griff genau an der Stelle, wo ihr Genick knacken würde, sobald sie getan hatte, was ich verlangte, oder von dem Knurren, wusste ich nicht. Aber ich bemerkte den Schleier der Furcht, der sich über ihren sonst so störrischen Blick legte.
Gut so.
Sie sollte Angst haben. Genug, um diesen Fluch von mir zu nehmen, der mich an sie band, damit ich ihr einen schnellen Tod bringen konnte.
"Vorsicht, Vögelchen. Ich kann lügen riechen!", drohte ich ihr offen und anstatt davon eingeschüchtert zu sein, verengte sich ihr Blick erneut.
"Dann solltest du wissen, dass ich nicht lüge, Holbirne!", fauchte sie trotz der Spur der Angst. Ich drückte mit meiner Hand etwas fester zu, wollte ihr den verdammten Hals brechen. Meine Muskeln spannten sich an, waren bereit das hier zu beenden, doch mein Wolf weigerte sich vehement!
Scheiße!
Ich schleuderte sie von mir, als ihr Duft wieder begann, meine Sinne zu vernebeln und ich viel zu deutlich wahrnahm, wie schnell ihr Herz zwischen diesen Brüsten schlug, wie einfach es wäre, ihr dieses Mieder herunterzureißen und mich zwischen ihre Beine zu drängen.
Widerlich.
Ich hatte Ansprüche, was meine Ficks anging und sie entsprachen diesen nicht mal ansatzweise. Sie war zu klein, zu hübsch, zu schwach. Sie war ein nichts.
Sie landete auf ihren Hintern mitten im Schnee, Grim wich ihren Körper flinck aus und sträubte die Federn durch die Schuppen als sie sich von meinem brutalen Stoß schnell erholte und unverblümt begann zu zetern.
"Ich weiß nicht, was dein Problem ist, aber wenn du dieses Gefährten scheiß meinst, dann glaub mir: Ich würde es sofort lösen, wenn ich könnte, wer will schon gezwungen sein, sein leben mit einem riesigen, brutalen Ochsen zu verbringen! Das ist unter meiner Würde!"
Ich hielt kurz inne.
Wartete drei, vielleicht vier Herzschläge ab.
Wartete darauf, dass mein Verstand die Worte erfasste und sie anders zusammen setzte als beim ersten Mal denn... hatte dieses Miststück MICH gerade zurückgewiesen?
Hatte sie gerade gesagt, dass ICH derjenige war, der IHRER nicht wert war?
Wut kochte in mir hoch und diesmal war es nicht nur die meine, sondern auch die des Stolzen Alphas in mir, der seine Zähne fletschte.
Klauen schossen aus meinen Händen, waren bereit, sie zu zerfetzen, ihre Gedärme im Ganzen im Schnee zu verteilen und ... nein.
Mein Wolf wollte ihr immer noch nichts tun, sondern sie lediglich ... vom Gegenteil überzeugen.
Verdammte göttliche Scheiße!
"Du wagst es!", brüllte ich so laut, dass selbst Grimm zusammen zuckte und ... auf sie zu trottete, um sich unter ihren Röcken zu verstecken? Was bei der schwarzen Macht... Dieses treulose Vieh!
Das Rabenkind schien ebenso verwirrt von dem Tun meines Drachentieres zu sein. Es lenkte ihre Aufmerksamkeit sogar so weit ab, dass mein Wolf protestierte. Ich war nicht unwichtiger als mein verfluchtes Haustier!
Ich stampfte auf sie zu, beugte mich herab, packte Grim am Nacken und zerrte es von ihr weg, als es kurz auf quietschte und ... ich dafür einen gezielten Tritt in mein Gesicht erhielt.
Ich schrie als meine Nase brach und mich so weit ablenkte, dass ich mein treuloses Haustier fallen ließ und ich dabei zusehen musste wie dieses Dreckstück sich erhob und erneut die Flucht ergriff.
Hatte sie mir tatsächlich ins Gesicht getreten?
Dafür würde ich sie büßen lassen!

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