Versprechungen
Kapitel 48
Lore
Ich achtete darauf, dass das Vögelchen mir tatsächlich folgte, während ich auf die Hütte zusteuerte und hoffte, dass diese Verwünschung nicht allzu lange anhalten würde. Für gewöhnlich Nutzten sie sich ab.
Als Kind hatte ich schon mal eine „Strafe" von der Vettel erhalten, die mir nasse Socken beschert hatte, immer wenn ich mir vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hatte. Doch ich war zu alt um auf diese Weise erzogen zu werden und die Formulierung "Eichel auf den Kopf, wenn ich irgendwie spät bin" war so schwammig, dass ich es nicht einmal aktiv würde kommen sehen können. Und dann auch noch so harmlos, dass sie Jahrzehnte aktiv sein könnte. Auf eine Aufhebung durch die Vettel selbst konnte ich mir keinerlei Hoffnung machen. Selbst wenn sie es wollen würde - was sie nicht tat - wäre es unmöglich. So funktionierte Druidenmagie nicht, man konnte das nicht zurücknehmen. Der Preis war bezahlt, die Verwünschung vollendet. Doch er würde mit der Zeit verfliegen. Hoffentlich schnell.
"Wenn du sagst Teilverwandlung...dann meinst du das wie gerade mit den Reißzähnen?", fragte Winter hinter mir. Das Vögelchen stellte erstaunliche Fragen, über die ich noch nie selbst nachgedacht hatte. Wie den Unterschied zwischen Alpha und Berserker. Was es war, und was es nicht war, war für mich stets so natürlich gewesen, dass ich mir nie über eine Definition Gedanken gemacht hatte. Und so suchte ich länger nach Erklärungen als nötig.
"Ja. Neben der Berserkerform an sich können wir uns auch nur Teil von uns verwandeln. Und manche Dinge sind dann einfach größer als die menschlichen Versionen. Zähne, Krallen und... andere Dinge." Was auch sehr gefährlich sein kann.
Die Vettel hatte es bewiesen, indem die nur kurz die Kontrolle über ihre Form verloren und Winters Haut am Handgelenk verletzt hatte. Wahrscheinlich hatte das Vögelchen es nicht einmal mitbekommen, aber da waren Krallenspuren gewesen. Zum Glück heilte der Speichel eines Wechselhäuters ziemlich gut.
Ich hörte ein Schnauben hinter mir, dass mich dazu brachte, stehenzubleiben. Dieser Laut klang spöttisch. Was an meiner Antwort hatte also jetzt schon wieder ihr Missfallen erregt?
"Was war das'?"
"Was?"
"Dieses Schnauben? Was war das?", fragte ich und trat an sie heran. Ich deutete mit meinem Finger auf ihre winzige Nase, die wieder unzufrieden zuckte.
"Ich habe nicht geschanupt"
"Doch hast du!" Und ich wollte verdammt nochmal wissen wieso. Was an meiner Erklärung war unzureichend?
"Ich...warum müsst ihr Männer immer diese Andeutungen machen? Es ist so albern gerade, weil... Genau die Männer, die betonen, wie groß ihre primären Geschlechtsorgane angeblich sind, für gewöhnlich lediglich eine durchschnittliche Größe haben."
Ich blinzelte verwirrt.
Einmal. Zweimal. Moment. Ich hielt inne, ging meine Antwort noch einmal durch und ... ja, sie hatte recht, es klang nach einer Andeutung, auch wenn ich das nicht gemeint hatte. Bis jetzt zumindest denn ... ja.
Ich konnte dank meines Berserkerblutes dafür sorgen, dass mein Schwanz größer wurde, wenn sie glaubte, einen noch größeren ertragen zu können. Was mir nicht gefiel war, dass scheinbar andere Männer ihr gegenüber mit ihrem angeblich großen Schwanz prallten und sie aus Erfahrung wusste, dass sie es meist nicht waren.
Das gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht.
Mein Wolf drückte sich an meine Haut wollte mich dazu zwingen, jeden Mann auszumerzen, den Winter schon einmal nackt gesehen hatte, auch wenn ich kein Recht dazu hatte. Sie gehörte mir erst seit einer Woche. Alles, was davor passierte war Vergangenheit. Für sie und auch für mich.
"Ist das so?", fragte ich deshalb lediglich zerknirscht.
"Ja!"
Ich verdrängte das nagende Gefühl der Eifersucht und konzentrierte mich darauf, ihre Befürchtungen zu zerschlagen. Denn ich war ein großer Kerl, in jeder Hinsicht.
"Ich verspreche dir Vögelchen, du wirst nicht enttäuscht von meinen "primären Geschlechtsorganen" sein, ob in meiner menschlichen Form oder ...in meiner Berserkerform."
Sofort nahmen ihre Wangen einen dunklen, rötlichen Ton an und ließen sie eher wie eine scheue Jungfrau aussehen, als die erfahrene Frau, die sie angeblich war. Sie räusperte sich, während ihr Blutdruck sich wieder beruhigte, doch der schwere Geruch der Erregung blieb. Mein Wolf gefiel das und auch ich mochte es ihr an der Nasenspitze ansehen zu können, in welche Richtung ihre Gedanken abdriften.
"Ich bin mir sicher, dass mich jeder zufrieden stellen würde", gab sie Haspeln von sich und ich runzelte die Stirn.
Auch wenn ich es toll fand, dass sie keine enttäuschenden Erfahrungen gemacht hatte, war die Wahrscheinlichkeit dafür doch sehr gering. Scheiße.. Sogar ich hatte enttäuschenden Sex gehabt.
Und... Ich erinnerte mich an die Nacht, als ich meine Hand zwischen ihre Schenkel gedrückt hatte, ihre Enge, den leichten Anflug von Schmerz in ihrem Geruch und die Tatsache, dass sie kein bisschen nach einem Mann gerochen hatte. Und ... sie war eine Heilerin, also musste sie keinen Sex gehabt haben, um nackte Männer zu sehen.
"Du bist Jungfrau und ich versichere dir, dass ein kleiner s'Schwanz für dich sehr unbefriedigend sein kann." kommentierte ich und anhand ihrer wieder aufflammenden roten Wangen wusste ich nun: Ich lag goldrichtig. Sie war tatsächlich unberührt, was bedeutete, dass ich der Erste sein würde. Und der Letzte.
Der Wolf in mir grummelte erst zufrieden, bevor er dann doch unsicher wurde. Obwohl es eine große Ehre sein würde, bedeutete es Arbeit, Zurückhaltung und eine Menge Einfühlungsvermögen und ... eigentlich alles andere, in dem ich außerordentlich schlecht war. Mist.
"Das geht dich nic-" Sie führte den Satz nicht zu Ende. Natürlich nicht, ihre Instinkte mussten dagegen protestieren, diese Lüge auszusprechen. Denn, es ging mich sehr wohl etwas an, denn ich würde der grobschlächtige Wechselhäuter sein, der ihr die Jungfräulichkeit nahm. Und diese Verantwortung lag schwer.
Sie ging an mir vorbei in Richtung Hütte und knurrte dabei irgendwie etwas davon, dass sie den Knochenbruch hätte wählen sollen. Ich schmunzelte und beließ es dabei. Es hätte keinen Sinn, ich konnte nichts sagen, was sie nicht verärgern würde und ich hatte die Befürchtung: Dass ich das für den Rest meines Lebens immer wieder verspüren würde.
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