Schwur
Kapitel 27
Lore
Mein Wolf hatte übernommen und war nicht bereit, seine Gefährtin gehen zu lassen. Sie war seine Beute, sein Eigentum und er würde jeden und alles zerfetzen, was sich zwischen ihm und sie stellte. Der Instinkt in mir schlug Purzelbäume, als sie mich der Lüge und des Betrugs an den Göttern bezichtigte. Ich war nie ein ruhiger Mann gewesen und es hatte schon weniger gebraucht, um mich die Kontrolle verlieren zu lassen, aber ihr Vorwurf machte es schlimmer. Gerade, weil es genau ins Schwarze getroffen hatte.
Ich hatte vor, die Natur, das Gleichgewicht zu verraten und sie meinen Bruder zum Fraß vorzuwerfen, aber ... mein Wolf hatte andere Pläne mit ihr und er war es jetzt, der über mich herrschte. Besonders nachdem sie weggelaufen war und damit den Jagdinstinkt in ihm angesprochen hatte.
Also hechtete ich ihr hinterher, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Und als ich aufgeholt und sie zu Boden gerissen hatte, wusste ich was sie sah. Mich. Halb verwandelt. Sie starrte in die groteske Fratze meiner Zwischenform, sah brutale Gesichtszüge, Wolfszähne und krallen an den Händen. Nur mein Körper, breiter und noch einmal ein Stück größer war menschlich. Doch meine Instinkte waren es nicht. Es gab nichts Menschliches an mir. Als ich ihr entgegen knurrte, der Frau, die man für mich bestimmt hatte und sie nun unter mir spürte, wollte ich sie. Trotz all meiner Pläne.
Ihr kleiner Körper unter meinem brachte mein Blut in wallung, und zwar nicht aus den richtigen Gründen. Ich sollte wütend sein, weil sie vor mir wegrennen wollte, doch stattdessen hatte es mich so hart gemacht wie noch nie zuvor in meinem Leben.
Winter starrte zu mir hinauf, ihre großen hübschen Augen so geweitet, dass sie in ihrem Gesicht nochmal riesiger aussahen. Ihre vollen Lippen einen Spalt breit geöffnet. Ich hörte ihren Herzschlag und spürte wie sich mein Puls ihren anpasste. Einheitlich, zusammengehörend.
In einer Abwehrhaltung hatte sie ihre Finger gegen meine Brust gedrückt, aber...sie versuchte nicht mich vorzuschieben, hielt sich daran fest, als würde sie sonst fallen. Lächerlich. Sie lag bereits unter mir, könnte mir nur noch entkommen, wenn sie es schaffte, den Boden zu verschmelzen.
Und neben ihrer Panik über meinen Anblick mischte sich noch etwas anderes in ihren köstlichen Geruch. Schwer, weiblich und unwiderstehlich. Ich, mein Wolf, drückte sich fester an sie. Meine Erektion presste sich unmissverständlich gegen ihren zierlichen Körper. und...sie keuchte. Ängstlich, verwirrt, aber auch erregt. Der Mondschein, der durch die Pinien um uns herum viel verlieh, ihre dunkle Haare einen hübschen Nussbraun schimmern, ließ ihre Haut so etwas blasser erscheinen, als sie eigentlich war.
Sie war so verdammt schön, roch so unendlich köstlich und würde sich noch so viel besser anfühlen, wenn ich einmal in ihr wahr.
"Ich liebe es zu jagen, Vögelchen. Wenn du wegläufst ist das wie eine Einladung für meinen Wolf", zwängte ich die Worte in einer monströsen Tonlage zwischen meinen Fänge hervor. Es war schwer in dieser Form zu sprechen. Überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Ich packte ihre Hüfte und drückte sie unmissverständlich gegen meinen Schwanz. Ihre Augen wurden noch einmal größer. Ihre Pupillen waren so geweitet, dass es unnatürlich wirkte.
"Und ,mein Wolf wird dich verschlingen. Vollständig."
"Warum willst du mich dann gefährden?" fragte sie, während der schwere Geruch von Erregung, der von ihr ausging, sich intensivierte. Dem Vögelchen gefiel, was sie da spürte und mein Wolf war vollkommen aus dem Häuschen deswegen. Doch ich war es der ihr antwortete. Oder besser analog.
"Werde ich nicht" Mein Wolf mochte es nicht, aber ich war von Natur aus nie ein guter Mann gewesen. Was spielte da eine Lüge mehr oder weniger schon in meinem Leben?
Winter schluckte. Ihre zarte Kehle bewegte sich dabei und brachte mich dazu, meine Zähne in diese versenken zu wollen, genauso wie andere Körperteile.
"Lore" Mein Name aus ihrem Mund war wie ein Rausch, der mich überkam. Ich wollte, dass sie ihn nochmal sagte, ihn nochmal stöhnte, ihn schrie, in purer Ekstase.
"Schwöre es." Ich erstarrte.
Cleveres kleines Vögelchen. Sie vertraute mir nicht, wollte es aber versuchen, wahrscheinlich weil ihre Hexenmutter sie gelehrt hatte, auf das Schicksal zu vertrauen. Dem Gleichgewicht, das auch mein Volk verehrte und heiligte. Die Natur. Die Götter, die darin lebten. Und vor diesen war ein Schwur ebenfalls etwas Heiliges. Niemals würde mein Wolf bewusst dagegen verstoßen. Aber natürlich wollte Winter es noch bindender.
"Schwöre es auf deine Vorfahren und auf deine Nachkommen." raffiniertes Vögelchen und absolut brillanter kleiner Rabenwechselhäuter. Fuck. Das konnte ich nicht. Es ging nicht. Ich kann auf eine Menge schwören und lügen, aber nicht auf... Scheiße.
Doch was hatte ich für eine Wahl? Ich brauchte sie und ihre Fähigkeiten um meinen Bruder zu retten und vielleicht liebte mein Wolf die Jagd, aber wie oft konnte ich ihn dabei bändigen und verhindern, dass er sich und mich dabei nicht an aus Versehen an sie band. Endgültig.
Ich wollte sie nicht als Gefährtin und musste sie irgendwann loswerden. Welpen mit einem Rabenwechslehäuter? Undenkbar. Eine Verbindung mit ihr? Ebenfalls undenkbar. Mein Rudel würde das nie akzeptieren, schon gar nicht, wenn Winter versagte und ich tatsächlich den Platz meines Bruders einnehmen müssen. Verdammt. Es könnte das Rudel spalten, vielleicht ausradieren. Aber ... mein Bruder war wichtiger. Der Versuch, wichtiger.
"Sie würden dich nie akzeptieren, dich bei der ersten Gelegenheit in Stücke reißen" gestand ich ihr ehrlich. Das musste sie verstehen. Sie musste wissen wie mein Rudel von ihr denken würde. In gewissen Dingen waren wir die Barbaren, vor die ihre Mutter sie gewarnt hatte
"Dann lass mich gehen", erwiderte sie und obwohl sie um eine feste Stimme bemüht war, hörte ich, wie sie zitterte. Mein Wolf winselte, spürte ihre tiefe Enttäuschung, ihre Trauer.
"Ich brauche eine Heilerin, für meinen Bruder", wieder eine ehrliche Antwort und sie runzelte die Stirn.
"Dann", sie schluckte wieder, " dann lass mich danach gehen." Ein vernünftiger Vorschlag. Die einzige, die mir blieb. Die ihr blieb.
"Schwöre auf deine Vorfahren, dass du mir nichts antust, bis ich deinem Bruder geholfen habe und dann lass mich gehen. Ich entbinde dich dann von deinem Eid."
Ich erhob mich von ihr, wieder in meiner vollständigen menschlichen Form. Und als ich vor ihr stand und einfach nickte, wusste ich eines nur zu deutlich: Es war Blödsinn. Wir waren Gefährten, ich könnte sie nie gehen lassen und mein Wolf riss an seiner Leine, weil er es auch wusste. Doch ich gab nach.
"Ich schwöre bei meinen Vorfahren und meinen Nachkommen, dir wird nichts gehen, solange du bei mir bist" Eine genaue Formulierung war nicht nötig, es gab bei einem solchen Schwur keine Wortklaubereien. Sprache war unwichtig für die Götter, aber sie hörten ihn dennoch und besiegelten mein Schicksal. Ich würde sie beschützen müssen, bis sie mich von all dem entband. Wobei ich schwören könnte, dass die Götter mir heiser ins Gesichts lachten.
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Momentan machen mir die Wattpad statuten einmal mehr zu schaffen. Ich hab zwar dutzende Geschichten aber keien davon darf/kann hier auf Wattpad erscheinen. ZU skandalös, zu brutal, zu psychologisch....
wenn sich Keeping ann und Two clashing hearts den ende neigt...wird es schwierig hierfür noch KOntent zu haben. bis jetzt hab ich nur raven of darkness. desswegen kommt das heute. XD
Wer man sehen will was es auf patreon noch gibt: hier mal Werbung in eigener Sache:
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