Kontrollverlust - Teil 1

Kapitel 33

Lore

"Du hast mich nicht geweckt", erwiderte ich doch konnte mich nicht davon abhalten aus dieser flüchtigen Berührung mehr zu machen. Meine Finger umfassten ihre Hand. Betastete ihre zarten Knöchel. Sie war so klein und so zerbrechlich. Halb menschlich. Wenn ich zu fest zupackte, würde ich sie verletzen. Ich sollte sie nicht berühren. Sie war zu zart für mich. Dabei war sie für einen Menschen nicht wirklich klein.

Der Kontrast unserer Finger war verstörend. Ihre Hände hatten hier und da Schwielen, aber nichts was von Kampf herrührte. Sie war eine Heilerin. Ihre winzigen Narben stammten von hauchzarten Kratzern, die Büsche und Dornen hinterlassen hatten, wenn sie Kräuter oder anderes gesammelt hatte. So stellte ich es mir vor. Wenn sie Dinge zermahlte oder Tränke aufkochte. Meine kamen vom groben Leder meiner Axt um den Griff, von Kämpfen und Blut.

"Weil ich so gut riche?" Ich lächelte wieder. Sie war intelligent, sie musste wissen, dass meine Zurückhaltung nur an einem dünnen faden hing und dennoch ließ sie es zu, dass mein Daumen auf den Innenseiten ihrer Handflächen drückten, die Muskeln dort massierten, bevor er weiter zu ihrem Puls glitt. Er flatterte. Wie ein zarter, kleiner Schmetterling.

Ihr Duft wurde intensiver und eine kernige Note mischte sich darunter, die ich mich zwang zu ignorieren.

"Nicht nur gut, Vögelchen. Unwiderstehlich." Dann ging es mit mir durch. Der Wolf gewann und ich zog ihren Arm zu mir, drückte meine Nase gegen ihre Haut. Es war als würde ich nach Hause kommen. Meins.

Meins.

Meins.

Sie roch als würde sie mir gehören.

"Du bist so warm." Ihr Daumen strich über meine Wange.

"Wolfsblut ist das heißeste von allen Hautwechslern. Abgesehen das der Drachen natürlich. Deswegen können wir so weit im Norden leben. Uns ist so gut wie nie kalt"

Ihre Augen schlossen und öffneten sich wieder, ein violetter Schimmer trat darin und ich könnte schwören so etwas wie Federn unter ihrer Haut zu riechen. Sie konnte sich nicht verwandeln, könnte sie es, hätte sie es jetzt getan. Weil ihr kalt war.

Die Erkenntnis traf mich wie ein Faustschlag in die Magengrube. Sie fror. Meine Gefährtin fror.

"Mir ist die ganze Zeit kalt", gestand sie und wie zur Bestätigung fuhr ein Schauer durch ihren Körper. Ich nahm ihn wahr. Er kratzte an meine Sinne. Mein Wolf erhob sich und ich saugte bereits die Luft in meine Lungen um ihr zu sagen, dass ich sie wärmen konnte. So wie nur ein Wolf, ein Mann, ihr Gefährte es konnte. Ich wollte es. Ich wollte unter ihre Decken schlüpfen, sie an mich ziehen und meine Nase fester gegen ihre duftende Haut drücken. Sie schmecken, ihren Körper erhitzen und ihr beweisen, dass sie in meinen armen niemals frieren würde. Wenn sie mich nur ließe...

Meine Finger um ihren Arm wurden fester, eindringlicher und auch jetzt wehrte sie sich nicht. Mein Wolf erfasste die Witterung ihrer Erregung. Wie Säure brannte, sie sich durch meinen verstand, durch alles, was mich menschlich machte, durch alles was anständig war. Mein Geduldsfaden riss und ein Knurren drang tief in meiner Kehle. Der Klang hallte durch das Zelt, als ich mich bewegte und bei ihr war. So schnell.

Sie bedrängte.

Ich schob mich zu ihr, rutschte unter die Decke und sie ließ meinen blick nicht los. Drehte sich von selbst auf den Rücken als ich mich über sie schob. Ihre Hand, die ich festgehalten hatte, landete auf meiner nackten Brust. Nicht abwehren, sondern wärme suchend.

"Ich kann dich wärmen"

Wie ein Wolf, wie ein Mann, wie ein Gefährte.

Das violette Schimmern in ihren Augen wurde stärker. Das hier passierte nicht nur, weil sie fror, sondern auch weil sie Trost brauchte und ich würde ihr beides geben.

Ihr leichtes Nicken sorgte dafür, dass ich es mir wagte, mein Gewicht vorsichtig auf ihren Körper sinken zu lassen, dann senkte ich den Kopf. Wir brauchten keine weiteren Worte und ich auch kein weiteres Zugeständnis. Es kam als sie ihr Gesicht meinen entgegenstreckte und ihre Lippen über meine strichen.

Ich wollte mich zurückhalten, mich sanft vorantasten, doch ihr Geschmack, der auf meine Lippen prickelte machgte es unmöglich. Kaum war diese zarte Berührung vergangen, verlor ich den Halt und versank in ihr.

Ich presste meinen Mund auf ihren, küsste sie verzweifelt und hungrig, biss sie mir nur wenige Sekunden später die Lippen öffnete und meine Zunge in ihren Mund eroberte. Ich wollte mehr. Immer mehr.

Winter erwiderte den Kuss, versuchte mit der Leidenschaft, die ich ihr entgegenbrachte Schritt zu halten, aber ich war zu forsch, zu schnell, und einfach nur ... ich. Kurz dachte ich, dass es für sie zu viel wäre, dass ich eine Grenze überschritt aber, anstatt mich von sich zu jagen, wurde sie weich unter meinen Lippen. Erhob sich, ließ sich treiben.

Meine Hand wanderte an ihr Gesicht, schob sich ihr in den Nacken, hielt sie an mich gedrückt, als sich zum letzten Mal mein Mensch erhob, um das Richtige zu machen.

"Willst du das?" fragte ich. Winter nickte heftig, schluckte und dann war ihr Mund auf meinen, ihre Finger umfassten meine Schultern und ich ertrank in ihr.

Der Nebel hatte sich über mir zusammengezogen und mich vernichtet.

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Link dazu ist in meiner Bio. Aufgrund der Spicy-Kapitel ist ein Mindestalter von 18 Jahren genau wie bei meinen Geschichten erforderlich. ^^

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