Eifersucht Teil 2
Kapitel 31
Winter
"Bei den Göttern, ist das nicht unwichtig? Schneidet ihn los, schiebt ihn zurück in sein Zelt und dann lass und schlafen gehen. Ich bin müde und es furchtbar kalt, Lore!", unterbrach ich den sich anbahnenden Machtkampf zwischen meinen Gefährten und Larson. Einen den der Berserker ohne Frage gewinnen würde aber ich war genervt und ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, wenn Larson etwas zustieß. Lore wandte seinen Blick zu mir und sah mich an.
Ich trug nicht viel, hatte die Arme schützend um mich geschlungen und klapperte bereits etwas mit den Zähnen. Dann grinste er wölfisch. Geradezu verschlagen. Ich ahnte nichts Gutes.
"Ja. Da hörst du es, Junge. Meine Gefährtin verlangt danach das Bett mit mir zu teilen. Aber vielleicht ist es ganz gut, dass du hier bist. Wenn du nicht schlafen kannst, kannst du auch Wache halten, nichts wahr?" Ich runzelte erneut die Stirn. Was hatte Lore vor?
Seine Pranke löste sich von Larsons kragen und er baumelte zurück, dann folgte ein Handzeichen des Berserkers und einer der anderen Männer durchschnitt das Seil, wobei Larson ungeschützt auf den Boden aufschlug.
"Gebt ihm ein Messer und setzt ihn an das Lagerfeuer meines Zeltes, wenn der Wendigo angreift, wird er als erstes gefressen!", verkündete Lore mit einem Grinsen und drehte sich von dem Händlersohn weg. Ich stöhnte wieder, wollte Lore fragen, was genau er sich dabei dachte, als er mich einfach packte, auf seine Arme nahm um mich an sich drückte.
"Wa-" ich unterbrach mich selbst. Für eine Sekunde genoss ich die enorme Körperwärme, die von ihm ausging und war ihm dankbar, bis ich den Spott in Lores Augen sah und erahnte, was er damit verursachte.
"Liebe Götter verschont mich vor Männern und ihren Egos!", hauchte ich. Absichtlich so laut, dass alles es hören konnten, doch alles, was Lore daraufhin tat, war, weiter zu grinsen, wie ein Irrsinniger. Das hier war reines Platzhirsch Gehabe und er wollte Larson unter die Nase reiben, dass er mich nicht mehr haben konnte. Es war nicht wirkliche Eifersucht, die ihn dazu trieb, sondern schlichte Alpha-Attitüden.
"Ich will nicht, das er vor dem Zelt sitzt und uns bewacht. Das ist irre, Lore, er wird wahrscheinlich bei der ersten Gelegenheit weglaufen. Was willst du damit überhaupt erreichen, außer ihn unsere Gefährtschaft unter die Nase zu reiben?", flüsterte ich meinen Gefährten mahnend zu.
"Ich will Schlafen. Zudem halten meine anderen Männer ebenfalls wache", erwiderte er dann ohne zu zögern und obwohl ich wusste, dass dies nur die halbe Wahrheit war, ließ ich ihn das durchgehen.
Er hatte recht. Er musste schlafen! Ich hatte ihn das selbst angemahnt und als auch ich herzhaft gähnte, wusste ich, dass es vielleicht keine schlechte Idee war, selbst wenn es aus den falschen Gründen heraus passierte.
Aber noch etwas anderes machte mich stutzig.
"Moment. Wenn doch eh zusätzlich alle anderen Wache halten, warum wolltest dann nicht mit ins Zelt kommen?" Die Frage war überflüssig, denn ich kannte die Antwort. Doch sie entkam mir dennoch, weil mir kalt war und ich wahrscheinlich ebenfalls irre wurde. Lores Grinsen viel in sich zusammen und ich presste die Lippen aufeinander, versuchte mich, in seinen Armen etwas weiter von ihm zu entfernen, während er mich zurück zum Zelt trug. Diesmal zumindest nicht wie eine Kriegsbeute, sondern eher wie eine Braut. Aber das machte nichts besser.
Lore sagte nichts und ich fragte nicht noch einmal. Eigentlich wollte ich es nicht hören. Er war draußen geblieben, weil ich im Zelt lag. Wahrscheinlich war die erste Nacht so furchtbar mit mir gewesen, dass er jetzt Abstand wollte und ich beließ es dabei. Das Schweigen, das über uns viel, war der finsteren Nacht viel zu ähnlich.
Als er mich endlich absetzte, sah ich ihn nicht mehr an, flüchtete mich sofort ins Zelt und schlüpfte sofort unter die Decken. Ich hörte noch wie Lore mit seinen Männern redete, ihr Lachen und Larsons weitaus höhere Stimme dazwischen, als er von den Männern geradezu genötigt wurde wach zu bleiben.
"Wir halten dich schon wach, Junge!", lachte einer von Lores Komparsen und ich vernahm Larsons scharfe Erwiederung, die wieder mit einem Lachen der Männer vergolten wurde. Fast könnte er mir leidtun, aber das tat er nicht. Es war mir egal. Wenn es auch nur ein wenig stimmte, dass er kein "Nein" verstand, verdiente Larson es zurecht gestutzt zu werden.
Dann, irgendwann als sich mein Körper endlich wieder aufgewärmt hatte, hörte ich es rascheln. Jemand kroch ins Zelt und ließ sich neben mir auf den Rücken fallen. Ich rückte weiter von Lore weg und auch wenn ich mir einbildetet seinen blick auf mir zu spüren, sagte er nichts. Nahm mir nichts von meinen Befürchtungen, stellte nichts richtig. Aber vielleicht gab es auch nichts zu beschönigen. Es stimmte. Er mied es und gerade musste es furchtbar sein dennoch wieder neben mir zu liegen. Das tat weh. Ich beschloss, dass er es verdiente. Zumal er es sich selbst eingebrockt hatte. Er hätte nicht den Alpha vor Larson markieren müssen. Aber wahrscheinlich war auch das eher sein Instinkt gewesen und jetzt hasste er sich selbst dafür. Und mich. Verdienter maßen.
Ich war gerade dabei einzunicken, als er sich plötzlich neben mir bewegte.
"Du riechst lecker, Vögelchen. Mein Wolf will sich in dir verbeißen und dich verschlingen. Es ist gefährlich in deiner Nähe zu liegen. Aber im Moment ist es unabdingbar. Es gibt einen Mann der dich begehrt, das hält der Wolf nicht aus, er muss dem Rivalen beweisen, dass du zu ihm gehörst."
Ich ließ seine Worte einige Sekunden auf mich wirken, dann drehte ich mich zu ihm. In dem Zelt erkannte ich nichts aber ich spürte seine Nähe, seinen Blicken. Er beobachtete mich. Ich fühlte mich winzig in seiner Gegenwart und erstaunlicherweise gefiel es mir.
"Mir wäre es auch lieb, wenn Larson schnell akzeptiert ,dass er keine Chance hat. Ich weiß nicht, ob es einfach nur unfassbar dumm oder mutig ist, dass er sich dir entgegenstellt. Ich kenne ihn nicht sehr gut", gestand ich und zog die Knie etwas an mich heran, als ein kühlerer Wind um das Zelt fegte. Ich hatte mich bereits tief in die Decken und Felle vergraben aber es reicht kaum um...
Ein weiteres Gewicht machte sich über meinen Körper breit. Lore hatte mir ein weiteres seiner übergeschmissen.
Ich wollte es ablehnen, doch dann erinnerte ich mich daran, dass er schon einmal halb nackt durch den Schnee gestampft war. Ihm schien selten kalt zu sein.
"Er war keiner deiner Freunde?", nahm er dann das Gespräch wieder auf. Ich musste lachen.
"Nein. Sicher nicht. Ich hatte nicht wirklich Freunde im Ort. Ich war das komische Findelkind und einfach anders. Als Kind waren sie ziemlich gehässig zu mir, als ich älter wurde, sorgten sie dafür, dass ich es zumindest nicht hören konnte. Ich hab dem Bächersohn die Nase gebrochen, als er mir einmal zu nahe getreten war, das hat mir Respekt eingebracht."
Lore lachte kurz. Tief und brummig und ehrlich amüsiert über diese Geschichte. Die meisten wären entsetzt, dass ich als Frau so etwas tat, aber er schien damit kein Problem zu haben.
"Deine Mutter war sicher sehr stolz auf dich, sie kam mir vor wie jemand, der sehr stolz darauf wäre" Er hatte recht. Ich lächelte ebenfalls.
"Also sie hat mich schon getadelt, denn sie musste seine Nase schließlich wieder richten und es hat ihr auch etwas Ärger eingebracht aber ja ... sie war stolz auf mich. Auch wenn ich mir dabei selbst die Hand verletzte. Am Tag danach hat mein Vater mir gezeigt wie man zuschlägt, ohne sich zu verletzen." Er knurrte zustimmend.
"Das ist gut. Du solltest wissen wie du dich verteidigst. So gut es eben ohne Fänge und krallen geht." gegen die Monster da draußen würde mir das wohl dennoch kaum etwas bringen. Nichtmal gegen die hier drinnen.
Dann verstummten wir wieder beide. Ich spürte, dass Lore noch etwas sagen wollte. Doch er tat es nicht und ich auch nicht. So schlief ich ein
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Ab montag wird es spicy.....👀
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