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"Du wirst nie wissen, wie sehr ich dich geliebt habe, weil niemand eine verheilte Wunde fragt, ob sie jemals weh getan hat."
Pov: Andy
"Hey..." begrüßt mich meine Mutter leise, als ich ihre Wohnung betrete.
Ich habe sie seit dem Unfall nicht mehr gesehen, Mikey hatte mir erzählt, wie sehr sie unter diesem Unfall gelitten hatte.
Sie musste Physiologische Hilfe in Anspruch nehmen... Ich fühle mich ihrgegenüber so schlecht als wäre ich Schuld, dass es ihr so schlecht geht.
Erst jetzt, nach einem halben Jahr, kann ich mich dazu überwinden sie zu besuchen...
Aber auch nur, weil Jack an meiner Seite ist. Alleine hätten mich meine Schuldgefühle wahrscheinlich noch umgebracht.
"Hey, Mom...wie geht es dir?" frage ich zögernd... Ich weiß nicht, wie ich mich ihrgegenüber verhalten soll... Jack betritt hinter mir das kleine Wohnzimmer meiner Mutter, in welchem ich zum ersten Mal in meinem Leben Gitarre gespielt hatte.
Ich spüre seine Hand, die sich beruhigen auf meine Schulter legt.
Meine Mutter bittet uns auf dem Sofa Platz zu nehmen und antwortet auf meine Frage mit einem glücklichem "Bestens!".
Ich nehme platz, rücke aber sofort näher zu Jack heran, sobald er sich gesetzt hatte.
Er legt mir unauffällig eine Hand auf den Rücken, was mich etwas beruhigt.
Ich wende mich meiner Mutter zu, sehe ihr zum ersten Mal wieder in die Augen.
Mir wird einmal wieder mehr klar, wie ähnlich wir uns doch sind.
Wir haben die selben blauen Augen, aber auch charakterlich sind wir uns sehr ähnlich.
Sie trommeln nervös mit ihren Fingern auf der Leder Couch herum, was mich zum schmunzeln bringt, denn diese Angewohnheit hat sie mir vererbt.
Mom scheint zu merken, dass ich sie anstarre, denn sie ergreift nun unerwartet das Wort.
"Andy...bevor du etwas sagst, muss ich euch jemanden vorstellen." sagt sie schnell.
Dann steht sie abrupt auf und lässt mich und Jack alleine im Wohnzimmer zurück.
Dieser sieht mich fragend an. Ich seufze nur und zucke mit den Schultern.
"Geht's?" fragt er mich leise. Ich nicke nur, lehne mich aber gleichzeitig zurück, sodass mein Rücken gegen die weiche Lehne des Sofas gedrückt wird.
Jack zieht seine Hand zurück, da sie sonst eingeklemmt worden wäre.
Sofort umfängt mich wieder diese Leere, die ich nach der Trennung von Rye sehr gut kennengelernt hatte.
Ohne Jack an meiner Seite hätte ich diese Zeit wohl kaum durchgestanden.
Es tut immer noch so sehr weh, wenn ich an unsere gemeinsame Zeit zurück denke, wie glücklich wir waren... Zumindest ich war glücklich... Rye scheint unsere Beziehung nichts bedeutet zu haben.
"Andy..." holt mich Jack wieder in die Realität zurück.
"Alles gut?" fragt er mit besorgter Stimme.
Ich nicke, er legt mir seinen Arm um meine Hüfte.
Mein Kopf sinkt erschöpft auf seine Schulter, bis meine Mutter wieder ins Zimmer tritt.
Ich setzte mich wieder kerzengerade auf, Jack lässt seine Hand zurück in seinen Schoß wandern.
"Darf ich Vorstellen? Das ist Marcus!" flötet meine Mutter fröhlich. Ein mir bislang Fremder Mann betritt hinter Mom den Raum.
Mir klappt der Mund auf, ich will sprechen was mir jedoch nicht gelingen möchte.
"Hallo Andy! Ich habe schon sehr viel über dich gehört. Freut mich dich endlich persönlich kennenlernen zu dürfen!" spricht dieser Typ überaus freundlich.
Er hat bereits graue Haare, ist schätzungsweise Ende 50... Ist groß, zumindest größer als ich, was jedoch nicht besonders schwierig ist.
Er sieht aus wie eine alte Ausgabe von Brad Pitt... Aber trotzdem will sich mir nicht erschließen was er hier zu suchen hat!?
"Was soll das Mom??" frage ich sie, hoffe nicht die Antwort von ihr zu bekommen, die ich befürchte.
"Andy... Ich habe ihn... Bei meinen Therapiestunden kennengelernt. Wir sind ein Paar und-" fängt sie an, doch ich habe genug gehört.
"WAS SOLL DAS??? DU WARST DIE GANZE ZEIT ALLEINE UND NUN??? JETZT KOMMST DU MIT DEM AN?
WIR SIND IMMER ALLEINE KLARGEKOMMEN MOM!
WIR.BRAUCHEN.IHN.NICHT!" schreie ich, versuche mit aller Kraft meine Tränen zurückzuhalten.
Ich spüre wie Jack mich an meinem Arm aus dem Haus meiner Mutter zieht.
Ich schlage wie wild um mich, will nicht gehen und meine Mutter mit diesem Mann alleine lassen.
Wir waren immer glücklich allein, wir haben alles alleine durchgestanden.
WIR BRAUCHEN IHN NICHT!
Als wir Jack's Auto erreicht hatten, breche ich zusammen.
Pov: Rye
"MIKEY!" brüllt Jack im Treppenhaus.
Mikey reißt die Haustür auf und fragt was los sei.
"Hilf mir Andy hier hoch zu tragen, ich schaffe es nicht allein." antwortet Jack, ich sprinte zur Haustüre an Mikey vorbei, renne die Treppen hinunter, bis ich auf Jack treffe.
Als ich hörte, dass etwas mit Andy nicht stimmt, wurde mein Kopf ausgeschalten und mein Herz hat das denken übernommen.
"Was ist mit ihm??" frage ich hektisch, warte Jack's Antwort nicht ab und renne zu seinem Auto.
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HEII
Wie hat dir das Kapitel gefallen?
Tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber es gab ein paar Probleme mit dem Internet.
Danke für's Lesen! 💖 💖 💖
Love youuu so much! 💖 💖 💖
~lea 💖
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