The Originals (1600 Wörter)

Hey, ich heiße Amelia Silver und bin, um es gleich zu Anfangs zu sagen, ein Vampir. Doch wie zu dem geworden bin, was ich bin und von wem ich verwandelt wurde, das ist eine lange Geschichte.

Lehnt euch zurück und macht es euch bequem. In meinem Leben ist nicht immer alles so gelaufen, wie es sollte...

~

Ich war gerade mal 16 Jahre alt, als ich nach einem heftigen Streit mit meinen Eltern von zu Hause weg lief. Damals war noch vieles anders und ich hatte eigentlich gedacht am nächsten Tag, oder bereits am Abend schon, wieder zurück zukommen, doch wie das Leben es so will, rannte ich viel zu weit über die breiten und langen Felder und durch ein paar kleine Wäldchen, mit nicht mehr als einer Wasserflasche.

Schon nach ein paar Stunden bekam ich natürlich Hunger und die Sonne neigte sich bereits den Bergspitzen vor mir zu.

Ich drehte mich keuchend um, doch sah nicht mehr als braune Felder vor mir. Mein Zuhause war verschwunden. Der inzwischen orange Himmel hatte es einfach so verschluckt.

Also ging ich weiter. Ich war zu weit entfernt, als dass ich hätte zurück gehen können und vor mir glaubte ich ein paar rote Dächer erkennen zu können.

Meine Flasche war schon längst leer, als die Sonne hinter den Bergwipfeln verschwand und ich nun genauer die große Stadt betrachten konnte. Sie war meine Rettung.

Aus dieser neuen Hoffnung schöpfte ich Energie und raffte mich auf, noch die letzten paar hundert Meter, welche letzendlich doch mehr waren, als es aussah, schnell hinter mich zu bringen und zwischen die ersten Häuser zu taumeln.

Ich strich mir meine zerzausten Haare aus dem Gesicht und lehnte mich erschöpft an die Hauswand. Sie bestand aus Holz und war recht morsch. Zu der Zeit gab es noch keine so guten Häuser wie heute.

Müde atmete ich durch und schleppte mich weiter. Zum Glück hatte ich schnell einen Brunnen gefunden und tauchte meine Flasche darin ein.

Gierig trank ich ein paar Schluck von dem kühlen Wasser und schaute mich, schon viel gestärkter, um.

"Was tut eine junge Magt alleine in der Nacht hier?", fragte plötzlich eine Stimme hinter mir.

Ich zuckte leicht überrascht zusammen und drehte mich um. Ein Mann stand vor mir. Er hatte ein weißes Hemd an, welches voller Blut war. Sein Lächeln schien fast schon grausam zu wirken. Ich wusste, wenn ich nun Angst zeigte, würde ich sterben.

"Ich bin von Zuhause weg gerannt. Mein Weg war zu lang, als dass ich ihn hätte zurück gehen können", antwortete ich also und trat näher.

Er schien fast schon überrascht von meinem Mut zu sein. "Und du fürchtest dich nicht vor einer Blut hungrigen Bestie?", fragte er immernoch mit diesem bösen Lächeln im Gesicht.

"Nein, denn ich würde sowieso sterben und will der 'Bestie' nicht die Genugtuung geben, dass ich mich vor ihr fürchte", antwortete ich fest und blieb direkt vor ihm stehen. Der Gestank nach Blut schlug mir entgegen.

Er legte seinen Kopf leicht schief und schaute mich einige Sekunden lang einfach nur an, bis hinter ihm plötzlich eine Person erschien. Hatte ich sie vorher einfach nicht bemerkt, oder war sie gerade einfach aus dem Nichts entstanden?

"Was tust du da, Bruder?", fragte er. Der Mann schien auf den ersten Blick viel vornehmer zu sein, als jener, welcher vor mir stand. Dieser hob gerade seine Hand und schaute trotzdem mich weiter an.

"Wie ist dein Name?", fragte er etwas weniger böse. "Amelia Silver", antwortete ich bloß fest und schaute ein wenig zu ihm auf.

"Nun, Amelia Silver, willst du wieder zu deiner Familie zurück?", fragte er prüfend. "Nein", antwortete ich sofort.

Der Mann weiter hinten trat nun näher. "Klaus?", fragte er etwas verwirrt.

Ein weiteres Zischen, wie das, als der andere Mann erschienen war, ertönte und neben mir schrie eine Frau auf, welche uns wohl gerade beobachtet hatte.

Ich sah kurz zur Seite. Eine andere Frau hing gerade an ihrem Hals und saugte ihr offensichtlich das Blut aus, denn Sekunden später fiel sie tot zu Boden und eine kleine Blutlache bildete sich um sie.

Ich riss mich zusammen, hob bloß meine Augenbraun und drehte mich ruhig zu Klaus zurück.

"Beachtlich", sagte er bloß. Plötzlich erschien dieses Zischen direkt neben mir und die Frau von vorhin beugte sich über mich.

"Rebekah, nicht", zischte Klaus sofort und hielt sie mit einem Arm ab, ihre Zähne auch in meinen Hals zu schlagen. Ich wich keinen Centimeter vor den pulsierenden Adern unter den Augen von Rebekah zurück, welche ganz knapp vor mir stand und hatte meinen Blick weiter auf Klaus gerichtet.

"Die hier lassen wir am Leben", vollendete der Mann vor mir seinen Satz noch und schaute kurz zu der Frau neben mir.

Ich blieb bei den drei Vampiren und verschwendete keinen Gedanken mehr an meine Familie. Sie schenkten mir ein besseres Leben, als ich es jemals bei meinem alten Zuhause bekommen hätte.

Jahre lang verstand ich nie, warum sie mich beschützten und großzogen, auch wenn Rebekah nie wirklich mit mir einverstanden war, umso mehr beschützte mich Nicklaus und auch Elijah hatte mich schnell lieb gewonnen, da er in mir die verloren geglaubte Menschlichkeit von Klaus erkannte.

Schließlich wurde ich 24 und somit auch selbstständiger. Acht Jahre hatte ich nun fast täglich trainiert und auch mein Verhältnis zu Klaus verbessert, obwohl ich immer wusste, dass ich die einzig richtige Schwachstelle für ihn und auch Elijah, darstellte. Die beiden waren Ur-Vampire und hatten sich innerhalb 1000 Jahren viele Feinde gemacht. Oft fühlte ich mich schlecht, als Klaus etwas für mich aufgeben musste. Immer wieder wurde ich bedroht und immer wieder wurde ich verletzt. Also beschloss ich an meinem Geburtstag nicht mehr die Zielscheibe für die Feinde der Ur-Vampire darzustellen.

~

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Etwas sagte mir, dass ich beobachtet wurde. Ich ließ meinen Atem immernoch gleichmäßig weiter führen und glitt stattdessen lautlos mit meiner rechten Hand unter den Polster, bis meine Fingerspitzen das Holz berührten und es umschlossen. So zog ich blitzschnell den Pfahl hervor, drehte mich in der selben Bewegung um und ließ ihn los. So schnellte er durch die Luft und landete kurz vor Klaus' Herz in seiner Hand.

Er sah überrascht zu mir. "Ein normaler Vampir wäre jetzt tot", sagte er bloß und ließ ein wenig Stolz in seiner Stimme mitschwingen. So trat er an das Bett und setzte sich zu mir.

"Alles Gute zum Geburtstag, Amy", lächelte er leicht. "Danke", antwortete ich und setzte mich neben ihn.

"Du darfst dir etwas wünschen", mischte Elijah sich ein und trat in die Türe. Klaus schaute nur kurz zu seinem Bruder, dann wieder zurück zu mir.

Ich zögerte und wandte meinen Blick ab. "Ich weiß, dass ich eine Schwachstelle bin", fing ich langsam an. "Nein!", fuhr Klaus mich sofort an. "Es wäre alles viel einfacher! Ihr müsstet mich nicht die ganze Zeit beschützen!", widersprach ich schnell.

Klaus stand wütend auf. "Das werde ich nicht machen", sagte er wütend und verließ schnellen Schrittes den Raum.

Ich erhob mich ebenfalls und wollte ihm nachgehen, als Elijah sich mir in den Weg stellte.

"Elijah, bitte", widersprach ich und wollte mich vorbei zwängen, doch er ließ mich nicht durch.

"Lass ihn gehen", sagte er ruhig. Ich seufzte leicht und blieb stehen.

"Warum will er mich nicht verwandeln?", fragte ich leise. "Weil du ein Leben führst, das er nie hatte", kam die schnelle Antwort.

Ich sah Elijah direkt an. "Elijah...", fing ich an, doch er schüttelte sofort den Kopf. "Ich werde es auch nicht tun, Amy" "Ihr werdet mich beide verlieren", flüsterte ich und trat dann an ihm vorbei.

Elijah blieb in meinem Zimmer zurück. So ging ich zu meinem Stammplatz. Vor dem Zifferblatt der Turmuhr von New Orleans. Immer wenn ich nachdachte, setzte ich mich hier hin und schaute nach unten auf die vielen Menschen. So wie jetzt.

Ich saß einfach nur da und sah an meinen Beinen vorbei nach unten. Niemand sah mich hier oben. Ich war nur ein kleiner schwarzer Punkt aus ihrem Blickfeld.

Hier oben fühlte ich mich, als ob ich mein Leben selbst in der Hand hatte. Ich konnte einfach so nach vorne kippen, doch natürlich wusste ich, dass ich es niemals tun würde. Ich würde zu viel verlieren.

Leise seufzte ich und strich mir meine blonden Haare hinter mein Ohr. Irgendwann würden Klaus' Feinde es schaffen mich zu töten und dann würde er es für immer bereuen mich nicht verwandelt zu haben.

"Du weißt, dass ich es niemals tun würde", sagte ich leise, als ein leiser Windhauch meine Wange berührte.

"Warum nicht?", kam bloß die Antwort. Es war eine weibliche Stimme.

Überrascht zuckte ich auf und schaute mich um. Neben mir stand eine junge Frau mit glatten, braunen Haaren.

"Wer seid Ihr?", fragte ich misstrauisch und war schon auf den Beinen. Der Grad, auf welchem ich balanzierte, war nicht sehr breit.

"Ist das so wichtig?", antwortete sie und warf einen Blick nach unten.

"Es ist faszinierend", murmelte die Frau leise. "Ein Leben in der Hand zu halten", erklärte sie und schaute wieder zu mir.

Ich holte leicht Luft und trat vor sie. "Ich kann mich wehren", sagte ich entschlossen. "Ich weiß und ich weiß auch wer dich beschützt", antwortete sie nicht gerade feindselig.

"Was wollt Ihr?", fragte ich nun noch verwirrter. "Du solltest mehr Dinge hinterfragen", sagte sie und trat dann einfach um die Ecke. So verschwand sie so schnell wie sie gekommen war.

(Ich weiß, dass das Ende ziemlich abrupt kommt, doch ich selbst habe diese Geschichte wo anders in einem Buch weiter geführt, weil sie zu lang war und vielleicht kommt die Ganze auch irgendwann mal raus. Wir werden sehen... Natürlich könnt ihr auch die hier wieder verwenden, ich wollte nur mal erklären, warum das ganze hier so plötzlich geendet hat)

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