#Rewilz || Der Ring
~Felix' Sicht~
Still betrachtete ich den schlichten goldenen Ring an meinem Finger. "Du trägst ihn immer noch.", stellte Petrit fest und betrat das Zimmer. "Ich bringe es einfach nicht übers Herz ihn ab zu nehmen", gab ich zu und drehte mich zu ihm. "Du musst es akzeptieren! Sebastian ist nicht mehr und er kommt auch nicht mehr wieder.", meinte der braunhaarige und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Aber... Ich hätte einkaufen gehen sollen! Ich hätte über diese Straße gehen sollen!", langsam wurde ich lauter. Noch immer warf ich mir seinen Tod vor. Es raubte mir den Schlaf, dass er vielleicht nicht hätte gehen müssen. "Wie oft hab ich dir in diesen vier Monaten gesagt dass du nicht schuld bist?!?", fragte Petrit, nahm die Hand weg und drehte sich um. "Tschuldigung! Aber...Ich fühle mich einfach so schuldig! Es ist nur gegangen, weil ich zu faul war! Ich hab ihn nicht mal zum Abschied geküsst!", meinte ich, setzte mich auf die Couch und stützte meinen Kopf auf meinen Händen ab. Petrit setzte sich neben mich und strich mir über den Rücken. "Du musst anfangen damit abzuschließen! Er hätte gewollt, dass du dein Leben weiter lebst!", sagte er. "Du hast recht!", stimmte ich ihm zu und stand auf. Im Flur zog ich meine Schuhe und meine Jacke an, packte meine Handy ein und verließ die Wohnung.
Ich war auf dem Weg zu Rewi's Lieblingsplatz, er lag etwas versteckt am Rhein. Petrit folgte mir schnell. Wohl schon wieder, um fest zu stellen, dass ich nichts dummes tat.
An meinem Ziel angekommen, nahm ich den Ring ab und betrachtete ihn zum letzten mal. Ich erinnerte mich: an den Antrag, an sein Liebesgestämdnis, an unser Outing, an unseren ersten gemeinsamen Urlaub als Paar und an unser erstes Treffen.
Schließlich holte ich weit aus und warf den Ring in den reißenden Fluss. Anschließend drehte ich mich zu meinem Freund und er nahm mich in den Arm. Die ersten Tränen kamen und ich begann laut zu schluchzen. "Wieso tut es immer noch so weh?", krächzte ich. "Es wird nie aufhören weh zu tuen, es wird mit der Zeit nur ein wenig milder.", meine Petrit und strich mir vorsichtig über den Rücken.
~52 Jahre später~
Ich sitze in meinem Rollstuhl, an dem Grab von Sebastian. Ich war nun 73 Jahre alt und hatte ihn immer noch nicht vergessen. Ich liebte ihn noch genauso wie damals. Und Petrit hatte rechte gehabt, der Schmerz war immer noch da. Allerdings konnte ich jetzt an schöne Zeiten zurückdenken und mich freuen, dass ich dies mit ihm erleben durfte.
Als ich mich an diesem Abend ins Bett legte, spürte ich es. Ich merkte, dass meine Nacht gekommen war und, dass ich nun Rewi wiedersehen würde. Mit einem Lächeln auf den Lippen schliefen ich ein und schon bald empfing mich Sebastian mit offenen Armen im strahlend hellen Licht...
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Ich hoffe, dass auch wenn es so wenig war, dieser OS euch irgendwie trotzdem berührt hat. Bis zu nächsten mal!
Comment after editing: Wow, das war auch vorher gar nicht so scheiße xDD
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