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Felix öffnete die Tür mit seinem Hausschlüssel und lauschte kurz. Im Inneren des Hauses herrschte Stille, also waren Sooa und Jaehwan bereits im Bett. Seine Tante hatte nichts dagegen, wenn er mal an einem Wochenende später nach Hause kam. Minho und er hatten schon die eine oder andere Gruppenarbeit bis spät in die Nacht gemacht. Der Schüler schlich sich zu seinem Tür und öffnete die Tür. Als ihn etwas grob an der Schulter packte und ihn in die Dunkelheit seines Zimmers zog. 

Gleißend rote Augen, in denen ein Höllenfeuer loderte, musterten ihn kritisch, während lange, scharfe Nägel sich in seine Schulter bohrten und Felix das Gefühl gaben sein Fleisch aufzureißen.

„Du bist eingetroffen."

Das Etwas mit den roten Augen sprach mit einer so fürchterlichen, tiefen Dämonenstimme, dass Felix widerliche Gänsehaut bekam. Er spürte seine Nackenhaare sich aufrichten. Also würde das rotäugige Wesen spüren, dass es mit seinem Auftritt Felix komplett in Angst fallen lies, stieß er ein amüsiertes Lachen aus, was Felix noch mehr Angst machte. Er hatte noch nie so ein schreckliches Lachen gehört, es ging ihm richtig tief in die Knochen.

„Es ist nicht nett von mir, dir meine Identität zu verschleiern. Schließlich hast du mich befreit. Ich danke dir, Felix."

Mit einem Schlag ging seine Deckenlampe an und gab ein Bild wie aus einem Horrorfilm preis. Vor ihm stand ein schlanker Mann mit schwarzen Haaren in eher altmodischeren Kleidung. Seine Augen leuchteten in einem intensiven Rot. Auf dem Kopf thronten zwei lange, dunkelgraue Ziegenhörner. Aus seinem Rücken wuchsen zwei nachtschwarze Schwingen, wie die einer Fledermaus. Seine Hände waren mit ultralangen und sehr scharfen Krallen ausgestattet. Eine davon hielt ihn immer noch fest. Vor ihm stand ein waschechter Dämon. Nie hätte Felix gedacht, dass sie auf der Erde verweilen..oder stammt dieser hier direkt aus der Hölle, um ihn zu töten?

„Ich bin Agramon, doch solange ich dir 'Gesellschaft' leiste, ist es dir gestattet mich Hyunjin zu nennen. Dank dir konnte ich aus meinem Amethystgefängnis befreien. Der Aufenthalt dort hat mich stark geschwächt, deswegen wirst du mir deine Seele geben, damit ich wieder zu Kräften komme."

Felix versuchte die Informationen zu bearbeiten. Er hatte einen Dämon befreit? Aber wie? Er hatte keine Rituale durchgeführt, das würde ihn niemals in den Sinn kommen. Wer stets in Angst lebte, brauchte nicht noch mehr Angst. Wie war es also möglich ein Wesen aus der Hölle aus seinem Gefängnis zu befreien?

„Ich...ich habe dich nicht befreit", stammelte Felix voller Angst. Er spürte, wie sich die Nägel noch mehr in sein Schulter gruben. Warmes Blut quoll aus den Wunden, die Hyunjin entstehen lies. Er wagte einen Blick auf seine Schulter. Rote, dicke Rinnsaale an Blut rannen über seine Pullover und sogen sich in den hellen Stoff ein. „Du hast die Goldkette, in der mein Amethystgefängnis befindet, zerstört. Somit ist das Sigel, welches mich gefangen hielt, ebenfalls zerstört und ich konnte fliehen." Felix erinnerte sich an die Goldkette die immer noch in seiner Jackentasche lag und die er sich morgen vorknüpfen wollte. Das war also ein Gefängnis gewesen und er war so dumm gewesen und hatte einen Dämon befreit. Das kann nicht wahr sein! Mit ihm ging doch wieder die Psyche durch. Er wacht später auf, mit vollgepisster Hose und Angst in seinem Körper. Felix fand seine Fassung wieder, die die Höllenkreatur an sich gerissen hatte und schrie sich die Seele aus dem Leib. Er wollte dass Sooa kam und ihn tröstete. Er wollte, dass sie ihm sagte, dass alles nur ein böser Traum war wie immer. Seine Alpträume haben sich weiter entwickelt. Ihnen war langweilig geworden und jetzt waren sie auf der Suche nach einem neuen Kick. Sie ließen ihn einen schaurigen Dämonen sehen, der seine Seele wollte.

„Das wirst du bereuen."

Hyunjin löste sich in schwarzen Rauch auf.

Sooa stürmte in Felix Zimmer und sah ihren Enkel mit blutender Schulter und angsterfüllten Blick. Sobald Felix seine vertraute Tante sah, rannte er zu ihr und umarmte sie fest. „Sooa....ich...ich hab einen schrecklichen Alptraum...Ich...ich hab einen Dämonen gesehen....und er wollte meine Seele...wann...wann hört es endlich auf....ich will einfach nur schlafen." Sooa war sofort alarmiert. Felix hatte sich im Schlaf etwas angetan. Anders konnte sie sich die blutende Wunden auf Felix Schulter nicht zusammenreimen. Allerdings war ihr suspekt, dass das Bett noch gemacht war. Als würde Felix es diese Nacht noch nicht benutzt haben. „Schon okay. Ich bin hier. Felix? Was hast du mit deiner Schulter gemacht? Komm, wir versorgen sie." Felix war unfähig ihr zu sagen, dass es der Dämon war und lies sich von seiner Tante ins Badezimmer bringen. Schluchzend entledigte er sich seinem zerstörten Pullover. „Sooa..ich will nicht einschlafen....", wimmerte Felix und zuckte zusammen als seine Tante seine Wunden versorgte. Sie waren recht tief. Was wenn Felix vor dem Schlafengehen von einem streunenden Hund angegriffen worden war? Sie klebte ein paar Pflaster auf Felix Schulter bevor sie ihn sanft an beide Arme nahm. „Felix, sag, wurdest du überfallen, als du nach Hause kam? Hat das dir jemand vielleicht angetan?"

„Es war Hyunjin, der Dämon."

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