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 Die FF enthält Gewalt, Ombrophobie (Angst vor Regen), PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) und Mord

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Unaufhörlich prasselte dichter Regen gegen die Windschutzscheibe der Lees. Der Sturm draußen verdeckte die Sonne und tauchte den Himmel in einen Kriegsort, an den Grau gegen Grau kämpfte. Kein normaler Mensch bei Sinnen würde sich bei so einem scheußlichen Wetter nach draußen wagen, wenn in ihrem Zuhause ein warmes, leckeres Getränk und eine flauschige Decke auf einen warteten. Die Lees hatten allerdings keine andere Wahl als sich auf die regendurchnässte Straße zu fahren, da es schon sehr spät war und Felix ins Bett musste. Mit seinen gerade zwölf Jahren trauten sie ihm noch nicht zu alleine einen Abend zu verbringen und ihre Babysitterin war kurzerhand krank geworden. Somit besuchten die Eltern ihre Freunde, die sie aus Unizeiten noch kannten, mit Felix. Da die Freunde von den Lees sich alle ein paar Jahre mal sehen konnte, war das Treffen unheimlich wichtig für seine Eltern gewesen. Er hatte nichts dagegen. Felix lernte gerne neue Leute kennen, auch wenn sie viel älter waren als er. Die Erwachsenen hatten interessante Geschichten gehabt, die er zu gerne gelauscht hatte, während sie ihm die eine oder andere Süßigkeit zustecken, als klar wurde, dass er mitkommen würde.

Jetzt lehnte Felix müde das Gesicht an die Fensterscheibe des Familienautos und sah dem Unwetter beim Wüten zu. Nur zu gut, dass er hier drinnen im warmen Auto saß und er nur den starken Regen auf das Autodach hören konnte. Da fühlte er sich gleich sicherer. „Eomma? Ist es noch lange, bis wir zuhause sind?", fragte er und lugte zu seiner Mutter, die auf den Beifahrer des Autos saß und unruhig auf die dunkle Straße schaute. „Bald, Schatz, es sind nur ein paar Kilometer." Beruhigt lehnte sich Felix wieder an die kühle Scheibe. „Und was-"

Ein lauter Krach riss ihn sofort aus dem müden Zustand raus. Das Auto wurde zur Seite geschleudert. Glassplitter zerschnitten die Luft, während Felix heftig durchgeschüttelt wurde. Ein grelles Licht eines Lastwagen raste an seinen braunen, vor Schock erstarrten Augen vorbei. Ein Hupen verschmolz sich mit den blechernem Geräusch des Auto zu einer Symphonie der Destruktion. Felix Kopf wurde hart an die Fensterscheibe gedrückt, so heftig, dass er ein schmerzhaftes Pochen an seinen Schläfen spürte. Das angefahrene Auto gab noch ein paar letzte Geräusche von sich, bis es ruhig wurde. Felix schnallte sich aus. Ein schmerzerfülltes Wimmern drang aus seinen bebenden Lippen. Er wusste was gerade passiert war. Sie hatten einen Unfall gehabt. „Eomma? Appa?", fragte er seine Eltern vorsichtig. Felix kletterte aus dem kleinen Raum der eingedrückten Rückbank hervor. Das Auto war zur Seite gekippt und dementsprechend war es mühselig sich nach vorne zu ziehen. Felix war ziemlich schummrig und schwindelig. Er hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen. Bestimmt lag das an den schmerzhaften Pochen in seinem Kopf. Felix bekam die Hinterseite des Beifahrersitz zu fassen und zog sich nach vorne. Stück für Stück zwang er sich durch das implodierte Metallgestell des Autos zu seinen Eltern. Das schwarze, lange Haar seine Mutter kam in Sicht. Felix reckte den Kopf zu ihr und fing laut an zu schreien.

Eine langer Glassplitter der zerstörten Windschutzscheibe wurde dank dem Aufprall in ihr linkes Auge gerammt worden und hatte sie sofort getötet. Blut tropfte aus der Wunde und fiel hinab auf den Schoß seiner Mutter.„Eomma....", wimmerte Felix voller Schmerz. Er hatte zum ersten Mal gesehen, wie jemand tot war. Tiefer Verlustschmerz fraß sich in sein Herz. Weinend wollte er sich zu seinem Vater wenden und Halt bei ihm finden. „Appa?", fragte Felix noch mit einer kleinen, kindlichen Portion an Hoffnung, die noch vom Schock übrig geblieben war. Neue Tränen schossen aus seinen geröteten Augen, als er den Anblick seines geliebten Vaters sein. Auch ihn hatte die Bösartigkeit des Unfalls nicht verschont. Er hatte leblos den Kopf in einem ungesunden Kopf angewinkelt und starrte in endlose Dunkelheit. Blut rann ihn an der Schläfe.

Seine Eltern waren beide tot.

Was machte er jetzt? Er fühlte sich so wahnsinnig hilflos. Er...er musste nach draußen. Ja, irgendjemand muss doch vorbei fahren und ihnen helfen! Felix wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte die Fahrertür aufzubekommen. Dabei musste er über den Schoß seines Vaters klettern. Vertraute Wärme begrüßte ihn zum letzten Mal, als er sich zu seinen Vater hievte und versuchte die Tür aufzubekommen. Er versuchte nicht in das tote Gesicht seines Vaters zu schauen. Schon mit zwölf versuchte er zu überleben, denn wenn er hier drinnen blieb, wird er nur das Schicksal seiner Eltern erwarten. Felix wollte bei ihnen sein, doch er wusste, dass seine Eltern nicht wollen, dass er tot war, er solle leben, deswegen drückte Felix mit ganzer Kraft gegen die Fahrertür und bekam sie dann doch noch auf. Auch wenn es nur ein Stück war und er seinen Körper hindurchzwängen musste. Draußen erwartete ihn der heftige Regen, der ihn gnadenlos ins Gesicht prasselte und seine Tränen wegwusch. „Hilfe!", wimmerte Felix gen Himmel. Dann noch einmal. Etliche Male, bis ihm ganz kalt wurde und er bis auf die Knochen durchnässt war.

Als würde hohe Mächte ihn endlich erhört haben, blieb ein Auto stehen und eine Frau stieg aus. Sie sah das Unfallauto und sah den kleinen Jungen am Boden kauern. Zitternd und schluchzend. „Oh mein Gott", stieß sie entrüstet aus. Vorsichtig näherte sie sich den Jungen, der sie mit großen, traurigen Augen anschaute. „Hilfe....."

„Keine Sorge, ich werde dir helfen. Was ist passiert? Kannst du mir das sagen?" Das Kind war vollkommen verschreckt. Ein Wunder, dass es so einen Unfall überlebt hatte. Das Auto war komplett zerstört. „Meine Eltern...sind tot....sie sind...drinnen....", erzählte Felix und umschlang seinen Körper mit den zitternden Armen, während der Regen immer noch auf ihn fiel. „Steig in mein Auto, dann bist du geschützt vom Regen. Ich rufe die Polizei an, okay?"

„Und...und meine Eltern?" Felix wollte sie nicht zurücklassen. „Die Polizei wird sich darum kümmern, okay?" Tapfer nickte Felix und stand auf. Dabei merkte er, dass seine Hose sehr warm und nass war. Weinend näherte er sich der Frau, die den Uringeruch des Jungens wahrnahm. „Keine Sorge, es ist okay. Du hast was sehr schlimmes überlebt. Komm mit." Und so stieg Felix mit nasser Hose und neu erworbenen Trauma in das Auto, während die Frau die Polizei anrief. 

Die Idee und alle Handlungen stammen von meiner Wenigkeit. Sie wurden von keiner anderen Dämonenstory auf Wattpad übernommen. Nur dass ihr Bescheid wisst, falls sich andere Stories mit meiner hier ähneln

-Fén

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