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Er will schon anfangen leicht angespannt auf und ab zu wippen. Der Junge hat wahrscheinlich das Gefühl geweckt, dass sein Leben in Gefahr ist und die Polizei hat nach dreißig Minuten immer noch kein Klingeln erzeugt. Und dann wundern die sich, wenn sie eine Leiche finden.
Geschockt würde nach dieser Zeit wohl auch der Mörder sein Messer fallenlassen und sich neben den Beamten hocken, während er sich fragt, wie es in dieser Zeitspanne nur dazu kommen konnte?!
Grinsend hört Taehyung plötzlich jedoch etwas. Es kommt immer näher. Dass er dies nur hört, weil sein Ohr an die Tür gequetscht, wohl jeden Laut aufnimmt sollte außer Acht gelassen werden. Immerhin ist diese Vorstellung allein schon komisch. Er war so ungeduldig, dass er sich fast schon automatisch zur Tür begab und all sein Hörvermögen dagegen drückte. Naja, wenigstens hat es eine frühe Erkenntnis von ungewollter Anwesenheit mit sich gebracht.
Also der nun folgende Part ist zwar geplant und auch diese Gesellschaft irgendwie, jedoch ist das Risiko von Fehlern stark in Höhe gebunden. Die Polizisten müssen ihr Handeln nur minimal anders gestalten, als er es erwartet und in seinen Plan eingebaut hat und alles wäre aus. Dies darf nicht geschehen. Bis jetzt hat er doch alles so gut angepasst.
Somit nutzt er es aus, dass nicht erst ein Klingeln ihn die Gegenwart übergab, sondern seine Ohren diese fast schon auffälligen Stimmen früher wahrnahmen.
Er dreht sich nach links. Wendet sich komplett von der Eingangstür ab und öffnet das Loch in der Wand, welches so schön vor ihn liegt. Dieses, welches ihn zu den Kleinen bringt.
Er betritt den Raum. Sofort erblickt er Leere. Keinen kümmerlichen Körper der ängstlich oder vielleicht auch weinend auf dem Bett liegt. Nichts. Jedoch überkommt ihn nicht mal annähernd auch nur der kleinste Hauch von Panik.
Er ist noch hier und ein Spiel schadet nicht. Es ist alles ein Spiel.
Die Zeit ist zwar der größte Feind in einem aufgestellten Plan, Spaß sollte jedoch immer einen Platz finden. Grade will er die Tür in einem immer mehr verengenden Spalt schließen, da nehmen seine Ohren ein Geräusch wahr. Das Verstecken war schnell gesiegt, aber echt kurz. Sein Kopf fällt zu dem Platz, welcher eigentlich versteckt vor kurzem noch hinter der offenen Tür lag.
Die Augen des Jungen weiten sich, als er realisiert, dass er entdeckt wurde. Die Angst nimmt ihn ein und Taehyungs Lippen fliegen gespritzt in die Höhe, während seine Augen ein leichtes Funkeln in sich tragen. So süß wie ihn die Angst einnimmt. Er will flüchten, von hier weg. Jedoch erstarrt er in diesen emotional auftretenden Gefühlen gebunden und kann einfach nur zu sehen wie der Ältere immer weiter auf ihn zukommt.
Er kommt vor dem Kleinen zum Stehen und dann nehmen seine Ohren es wahr. Das Klingeln, endlich und dann auch noch so perfekt passend. Seine Hand fährt wieder herauf, zu dem Kinn. Angelegt schmiegt sie sich perfekt an den Kiefer, welcher eine betonte Jawline hervorruft. So jung, so zerbrochen, so schwach und gleichzeitig perfekt. Die Schwäche macht er sich zu seinen Gunsten und auch ohne Heirat werden sie auf ewig aneinander gebunden sein. Wie der Fall des Regens es wollte, darf er erst schwinden, wenn die Ruhe nach dem Unwetter eingekehrt ist. Nur zu gut, dass sein Plan nur wenig Zeit braucht und das Herbstwetter schon tagelang die Feuchte des Himmels fallen lässt.
Die Ohren vom Kleinen nehmen es auch wahr. Den Ton. Er erhofft sich Freiheit, der schrille Ton soll sie zu seinen Ohren schwebend in sich tragen. Aber dies ist nicht mehr als ein Gespött von gesponnenen Gedanken. Freiheit wird er nie wieder sein nennen können.
„Die erste Runde vom Spiel ging an mich. Jedoch bin ich der Spieler und du nur eine kleine Figur welche geschwungen von meinen Händen beweglich übers Feld geführt wird."
Der hoffnungsvolle Blick fällt und wieder ängstlich, als auch verwirrt, sieht er den Fremden an. Die Bewegung seiner Brust ist beschleunigt. Fast wie das Auto der Reichen, welche nur eines sagen wollen 'von null auf Hundert in so wenigen Sekunden.'.
Langsam beugt sich Taehyung nach vorne zu seinem selbst anerkannten Eigentum. Sein Kopf kommt neben dem Kopf des Jungen zum Stehen und seine Lippe beruht sein Ohr. So hauchzart, spalten sie sich, er ergreift das Wort und spürt bei dem zarten Auftreten von ruhig geflüsterten Worten immer das Ohr an seinen zart pinken Streifen des Mundes.
„Ich hab dir auf ewig gesagt. Der Regen fällt, solang die Sonne mich ergriffen nicht all meine lebenswichtige Flüssigkeit entsaugt."
Er zieht sich zurück. Sein Blick fällt auf Jungkook. Nicht wirklich schwer erkennbar schluckt dieser. Versucht seine Angst zu verbannen, aber außer, dass sein Kehlkopf stark heraussticht und der Kloß in seinem Halse bestehen bleibt passiert nichts. Die Angst bleibt bestehen, die Verwirrung der Frage bleibt bestehen und die Verweigerung von vernünftig erklärenden Worten ist nie geschwunden. Das Grinsen ist gefallen, stattdessen liegt ein leicht freudiges Schmunzeln auf den Lippen des Fremden.
„Augen zu mein Kleiner. Bis gleich~"
Der Kopf des Älteren schnellt wieder zu dem zierlich, schwachen und ängstlichen. Er nimmt die Bewegung wahr, er nimmt den Zusammenstoß ihrer beiden Köpfe wahr, seine Augen weiten sich, jedoch kann er nicht schreien. Nur seine Augen sind aufgerissen. Jedoch bemerkt er auch dies nicht mehr wirklich, weil in Dunkelheit gehüllt fällt er in eine so irreale Welt. Nichtmal Träume suchen ihn Heim. Sein Körper hat ein Ende gesucht, wollte Erholung von diesem Leben, in Ohnmacht gehüllt ist er zwar noch im Leben gebunden, aber die Ruhe und das Gefühl des Schlafens fallen beruhigend über ihn.
Grade will der Körper zusammensacken und in kompletter Erholung auch den Beinen keinen Grund der spannenden Muskeln des Stehens offenbaren, da fängt ein Arm des Älteren diesen zarten Körper auf. Der eine Arm hält den Jungen und angewinkelt liegt die Hand des anderen auf seiner Stirn. Diese Kopfnuss war stärker als gewollt, fast hätte er auch bei sich selbst die Lichter für eine kurze Zeit ausgeknipst. Jedoch war dies nicht im Plan toleriert und dadurch nicht durchgezogen, auch nicht ausgeführt. Die Hand von seiner Stirn lösend umfasst auch diese die schlafende Gestalt, eh er den Kleinen vom Boden erhebend in seinen Armen, an sich drückend, trägt. Langsam dreht er sich um und kommt vor der Tür wieder zum Stehen. Sein Fuß nutzt diesen noch klein existierenden Spalt von ihr aus, um sie aufzustoßen. Er macht einen kleinen Schritt nach hinten, eh das Loch der Wand von dem Schwung seines Fußes ausgehend wieder komplett geöffnet ist. Zusammen mit seinem Besitzt passiert er den Flur.
Vor seiner Tür kommt er zum Stehen. Vor dieser erkennt er zwei zarte Silhouetten. Er geht nach hinten, bis die Wand seinen Rücken küsst und er sich etwas gegen sie lehnt. Seine Lippen tragen wieder dieses Grinsen und er lauscht.
Erneut ertönt der schrille Ton. Das Klingeln dringt in jeden Raum, durch die räumige Stille schallend erreicht sie dabei gefühlt hundertfach das Ohr von Taehyung.
„Da drinnen regt sich nichts."
„Der Hilferuf kam auf jeden Fall von hier. Gehe einen Schritt zurück. Ich trete die Tür ein!"
Sein Zeichen, das Signal worauf er gewartet hat. Der eine graue Umriss welchen er durchs Glas erkennt, wird immer kleiner. Er reckt kurz seinen Hals, atmet nochmal tief ein während sein Kopf an der Wand gelegen, den Blick zur Decke richtet.
„Jetzt!"
Der Umriss kommt wieder näher und Taehyung setzt sich in Bewegung. Er biegt um die Ecke geht ein bisschen weiter, seine Schritte hallen über den Boden, er öffnet eine Tür und voller Gewalt springt auch die vom Eingang auf, nachdem der Polizist mehrere Male gegen gesprungen ist. Er hört mehrere Schritte geschwind tritt Fremde in sein Haus. Er betritt seine Garage und öffnet die Tür von seinem Auto. Wenn zwei die Wohnung betreten, sollten im Gegenzug zwei sie verlassen. Dieses Gleichgewicht der atmenden Lungen in den vier Wänden seiner Hausung sollte eingehalten werden.
Er setzt den schlaffen Körper auf einen Sitz, schnallt ihn an und schließt dann die Tür von seinem Wagen, eh er um das Auto geht und selbst einsteigt. Er legt viel Wert auf dieses Gleichgewicht, also sollte er langsam echt los. Den Schlüssel legt er um, der Motor springt an. Die Polizisten setzen ihre Füße rennend voreinander, er fährt von seinem Grundstück.
Sie erblicken das Auto und erfährt die Straße entlang. Sie erreichen ihren Streifenwagen und setzen zur Verfolgung an, er ist im Schutze vom all den anderen Autos aufgenommen wie unsichtbar, nicht mehr auffindbar.
Die erste Partie gewann er gegen seinen Kleinen.
Die zweite hat die Polizei verloren, wobei diese ihre Niederlage wohl kaum akzeptieren wird und eine umfassende Suche einleitet.
Die dritte und letzte Partie ist gegen das Leben und diese kann er unmöglich verlieren.
Die Röte der Ampel beleuchtet erhellend sein Gesicht, während sein freudiges Grinsen bei der Farbe der Warnung perfekt aufgehend seine Bestimmung gefunden zu haben scheint.
Dann soll das Spiel in den Zügen des Endes gelenkt werden, der Blinker klingt ab, das Auto fährt und die Straße legt von Menschen erbaut, den Weg, zum letzten Platz des Spiels, vor.
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