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Sachte öffnen sich die noch schwer liegenden Lider seiner in Dunkelheit gehaltenen Augen, jedoch sieht er auch dann Nichts. Das Öffnen seiner Seelenfenster ist schwer, sie scheinen wie vom Kleber der Tränen, über Nacht zusammengewachsen zu sein und fast schmerzlich entreißt er die Haltung der Haftung.
Sein Blick ist schwer. Er fällt durch die Dunkelheit. Kann dabei nicht deuten, ob diese bei einem Funken von Licht bekanntes offenbaren oder weiterhin in Fremde gehüllt bestehen würde.
Jedoch ist er sich sicher, er ist nicht tot.
Dabei sind seine letzten Erinnerungen die der Kälte und Nässe, an der Straße. Diese Kombination scheint ihm dabei mit dem Stechen in seiner Brust vereint, wie ein tödliches Duo. Aber er sitzt in der Wärme, wohl ausgeschlafen, auf einer weichen Unterlage, welche ihm ein Gefühl des geborgenen Friedens offenbart. Das Wissen wo er ist, bleibt ihm jedoch in der Ferne gehalten immer noch komplett verfallen.
Er kann es auch nicht überprüfen, zu groß ist das Risiko von neuem Schmerz, wenn er aufsteht und sich vielleicht den Kopf stößt. Auf diesen Schmerz kann er verzichten, vor allem weil es nur dunkel ist. Er fühlt sich wohl, es ist warm und weich. Jedoch schweifen seine Gedanken plötzlich wieder zurück zu dem Grund, welcher ihm die Kälte der mit Nässe überfüllten Straße als Aufenthalt übergab.
Das Stechen in seiner Brust kehrt zurück, der Schmerz so ungeliebt zu sein, lässt stumm in Verzweiflung gehüllt eine Träne herab auf die Unterlage tropfen. Sein Körper bebt jedoch nicht von dem Schmerz der Tränen geleitet, sondern langsam zittert er vor Angst.
Auch die Erinnerungen an diesem Mann kehren wieder ein. Diese Worte linderten das Stechen.
Er erinnert sich nicht mehr daran, was passiert ist. Er weiß nur noch, dass sein Nicken den Mann ihn umgreifen ließ. Dann folgte ein leichtes Wippen des Gehens, eh er einschlief.
Dies heißt also, er ist bei dem Mann. Im Unbekannten, in einer Wohnung von jemanden den er nicht im Geringsten kennt. Er wüsste also selbst in Helligkeit gehüllt nicht, wo sein Aufenthaltsort sich befindet. Er weiß auch nicht aus welchem Haus der Mann kam nur, dass diese Straße auf seinem Weg nach Hause liegt und er sie täglich passiert. Das weiß er.
Dieses in Minderheit gehaltene wenige Wissen gibt ihm jedoch keine Erleichterung. Auch die Tatsache, dass der Mann ihm tatsächlich Schutz vor seinen Schmerzen und vom Wetter bedingter folgender Krankheit geboten hat, gibt ihm keine Ruhe. Er hat das getan, was schon Kindern im so zarten und jungen Alter als komplett verbotene Handlung gesprochen wird. Er ist mittlerweile im letzten Schuljahr, also schon volljährig und er hat sich in scheinbarer Dummheit gehüllt nicht an das gehalten, was seine Eomma ihm tausendmal gesagt hat und was sich eigentlich komplett in seinem Kopf festgesetzt haben sollte.
Er wollte unbedingt das Gefühl haben, nicht der letzte Schutt zu sein. Und dieser Mann gab ihm diesen erschienenen Wunsch, in den Gefühlen seiner kompletten Schwäche.
Jedoch hat er mittlerweile Angst.
Der erste Eindruck der Wärme und des gewollten Wollens muss nicht das endgültige Bild sein. Es kann komplett falsch sein und auf dieses Wohlbefinden, kann sich die folternde von Maske der Höflichkeit befreite Gestalt des Mannes zeigen. Er will aufstehen, etwas suchen wie er entkommen kann und weg von einer möglichen Zukunft des Folterns, lieber einsam in seinem eigenen Schmerz sterben. In Schmerzen, welche sein Herz ihm offenbart. Er will nicht von der Hand der Unbekanntheit und Fremde langsam gleitend sein Ende finden.
Aufstehen geht aber nicht. Diese Dunkelheit unterstützt seine eh schon ausgeprägte Angst und außer Zittern, kann er keine Bewegung ausführen.
Plötzlich nehmen seine Ohren etwas wahr, statt Erleichterung eines weiteren Lebewesens, in sich zu tragen und die Hoffnung, dass die Dunkelheit bald ihr Ende findet, wird sein Zittern und die Angst nur verstärkt. Er kommt. Die Fremde wagt ihren Weg zu ihm, bleib doch bitte so unbeholfen friedlich. Mehr Schmerzen, als die welche sein Herz preisgibt, will er nicht verspüren. Es ist für ein einziges Leben schon Leid genug.
Plötzlich öffnet sich ein Spalt an der Wand und voller Helle, kommt ihm das Licht entgegen. Sich gegen dieses plötzliche Auftreten wehrend, schließen sich seine Augen sofort. Er hört wie Schritte auf ihn zu schreiten, er will seine Augen öffnen, aufgrund der Helligkeit ist dieses Bedürfnis in Langsamkeit etwas ungelegen ausgeführt. Ein Klicken und ihn überführt komplette Helligkeit, seine Augen öffnen sich jedoch fast wie im gleichen Takt auch wieder komplett.
Leicht zitternd fährt sein Blick durch den ganzen Raum und sein Kopf kommt in dieser Untersuchung zum Stehen, als er eine Gestalt erblickt. Wie vom Licht umgeben, könnte es der Engel im Licht sein, welcher ihn begrüßt, jedoch erkennt er schnell, wer es wirklich ist. Dieser nette Typ. Nur in trocken und heller, besser erkennbar.
Der Typ kommt genau vor ihn zum Stehen. Sein Blick fährt den Körper von Jungkook ab, welcher immer noch auf dem Bett sitzt und von einem Zittern übernommen ist. Als die Augen des Typen bei dem Gesicht des Jüngeren zum Stehen kommen und vibrierend dieses Zittern wahrnehmen, legt sich ein Grinsen in der Hebung gebogen, auf seinen Lippen nieder.
„Sag mir, wer ließ dich gestern im Regen so gebrochen alleine?"
Keine Begrüßung? Ist es denn überhaupt ein guter Morgen also, selbst wenn dies gekommen wäre, hätte er es hinterfragt?
Aber was ist das überhaupt für eine Frage? Nur weil der Mann ihn in Nettigkeit gehüllt aufgenommen hat, heißt dies nicht, dass die Entblößung seines Lebens folgt. Jedoch hat dieses grinsende Etwas, ihn komplett in Schwäche entblößt schon im Regen betrachtet. Was hat er also zu verlieren? Alles.
„Darf ich bitte gehen?"
„Bekomme ich eine Antwort? "
„Nein und ich möchte gehen. Jetzt."
Er will aufstehen, an den Typen vorbeigehen und ohne ihm Achtung zu schenken, dem Licht folgen und hoffentlich schnell die Tür in seine Freiheit finden. Er hätte sich nie darauf einlassen dürfen. Mittlerweile ist sein Herz taub, sehnt sich nach rein gar nichts, sein Kopf schreit nur in voller Lautstärke der Betäubung, dass er hier wegmuss. Gestern als er diesen Fehler beging, war es genau andersherum. Sein Herz schrie verzweifelt nach Wärme, Liebe, Freude und Zuneigung, während sein Kopf unterlegen von diesen Schmerzen ignoriert wurde.
Der erste Teil, das Aufstehen, von seinem Plan gelingt. Er setzt sich sogar in Bewegung.
Aber etwas hält ihn auf. Sein Handgelenk wird plötzlich umfasst und er kommt nicht weiter zum Licht, er muss stehenbleiben. Der Griff um sein Handgelenk wird bei einem versuchten weiteren Schritt stärker und sein Arm schmerzt ziehend, beinah wie ausgerissen.
Der Ältere sieht in Kalt an, emotionslos fallen seine Mundwinkel. Er war so nett zu diesem kleinen zerbrochenen Etwas und so wird es ihm gedankt? Sofortiger Verlust. Er war nicht mal Böse oder sonst was, sobald er Bewegung wahrnahm, ging er zu dem Zimmer, in dem der Kleine ist. Es ist morgens. Sobald er den Süßen ins Bett gelegt hat, schlief dieser durch bis jetzt.
Seine Gedanken werden gestoppt, als die Lippen von dem Schwächeren, vor ihm, sich bewegen und Wörter, schwingend zitternd, seine Ohren erreichen.
„Bitte, es hat doch schon aufgehört zu regnen."
Bittend sieht ihn der Jüngere an, während seine Augen schon einen Hauch von Angst in sich tragen.
„Woher willst du dieses Wissen in dich tragen? Kannst du durch verschlossene Fenster blicken? Außerdem bist du mein und ich werde dich behalten. Für immer.", erschrocken weiten sich die eh schon ängstlichen Augen, langsam schreitet er nach hinten, eh sein Gehen stoppt und sein Zittern schwingend an der Wand weitergeleitet wird. Es gibt keinen Weg des Weichens, die Wand hält ihn gefangen.
„Aber-"
„Auch ein Aber wird es nicht geben. Für immer."
Mit fester Stimme schreitet er mit einem angepassten Schritt, im Raum schallend, auf ihn zu. Jungkook will flüchten, jedoch kann er dies nicht, sein Wärter steht genau vor ihm.
Auf dessen Lippen ist ein Grinsen geschwungen, während seine Hand bedacht und langsam, an dem Kinn des Jüngeren, Platz nimmt
Ja natürlich der Regen ist beendet, aber sein Plan war, den Jungen für immer bei sich zu behalten und sein zu nennen. Und an Pläne hält sich Taehyung. Dies hat er schon immer getan und genauso lang war ihm auch egal, wie es dabei anderen ergeht.
Dass die Rollläden geschlossen sind und die Straßen eh immer Geräusche von sich gibt, unterstützt seinen Plan dabei wie gewollt perfekt. Die Geräusche des Alltags und der nicht vorhandene Blick nach Außen können das Auftreten vom Regen nicht abstreiten. Also bleibt der Junge bei ihm bis er sagt, der Regen ist beendet und die Wetterfee, sagt Regen der Unendlichkeit hervor.
Woher weiß Taehyung nicht, aber sein Süßer erfasst plötzlich Mut. Sein Körper ist immer noch vom Zittern umhüllt von diesem wie eingenommen, jedoch umfasst eine Hand plötzlich das Handgelenk der Hand, welche an dem Kinn gelegen ist. Fast wie in einer Bewegung gebunden, wird die Hand aus ihrer eigentlich gemütlichen Position am Kinn gerissen.
Taehyungs Blick fällt auf seine Hand, diese ist noch in der von dem Jüngeren gehüllt. Seit wann darf man so mit ihm umgeben? Plötzlich lässt die kleinere Hand seine los und der Körper vor ihm will von der Wand weg, wie geplant endlich flüchten. Bevor dies jedoch gelingen kann, entsteht ein Rollentausch und die Hand von Taehyung umfasst das zierlichere Handgelenk des Flüchtlings.
Wütend dreht Jungkook sich um und will Taehyung sagen, dass er endlich gehen will.
Als er jedoch den Blick des Älteren sieht, stockt nicht nur sein Atem, sondern auch sein Herz.
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