-2. unplaned meetings-
"Hey", keuchte er, als er dann direkt neben ihr stand und sie überrascht ansah, "Ich hatte nicht damit gerechnet hier, in dem Unwetter, irgendjemanden zu treffen! Wieso stehst du hier so mitten im Sturm?"
"Dasselbe könnte ich dich fragen!", erwiderte sie, ohne ihm in die Augen zu sehen. "Und wie hast du es raus geschafft, ohne, dass dich die Leute praktisch mit ihren Blicken durchlöchern?"
"Ich bin nachts raus...", sagte er voller Überzeugung, und Mina zog beide Augenbrauen hoch, "Nein Spaß, während des Frühstücks... Das ist jetzt wirklich war!"
"Jaja...", sie wollte sich umwenden, um das Gespräch nicht noch peinlicher zu machen, als es eh schon war, doch er gab noch die Antwort auf ihre Frage: "Ich mag dieses Wetter, auch wenn viele es nicht glauben... und es nicht mögen...", zum Ende hin wurde er immer leiser, so dass die letzten vier Wörter fast im Heulen des Windes untergingen.
"Deine Schwester wird doch sicher Bescheid wissen, dass du hier draußen bist, oder? Oder hast du es jemandem aus deiner WG gesagt?", wollte er dann wissen.
Sie drehte sich ruckartig um: "Woher weißt du..."
"Amina Finnigan, sechstes Jahr... Willst du noch mehr wissen?"
"Ähm... also damit..."
"Damit hast du jetzt wohl nicht gerechnet, oder?"
"Wenn ich ehrlich bin: Nein..."
"Aber du weißt doch auch wer ich bin, oder?"
"Cedric Diggory, siebtes Jahr..., aber das ist ja klar, dass man das weiß, woher kennst du mich? Ich mein, meine Schwester kann man ja noch kennen, die sorgt ja auch oft genug für Probleme, als das man sie nicht kennen kann... mein Bruder auch... aber ich?"
"Das monatliche Hufflepuff-Schokoladenwettessen?"
"Da hab ich nie eins gewonnen!", als sie das aussprach, ballte sie grinsend die Fäuste, und dachte an das letzte Wettessen, bei dem sie dabei gewesen war: Marie hatte gewonnen, das war eigentlich von Anfang klar gewesen. Sie gewann eigentlich jedes, bei dem sie nicht krank war, oder etwas anderes vorhatte. Mina hatte sich geschworen, sie eines Tages fertig zu machen.
Er runzelte die Stirn: "Trotzdem... deswegen kennt dich ganz Hufflepuff... du bist doch immer die, die Schokolade hervorzaubert, wenn sie alle ist..."
"Ich zaubere sie nicht hervor!", protestierte sie, während der Regen langsam an ihren Füßen entlang, in ihre Gummistiefel rann und sie ganz nass machte.
"Du meinst jetzt aber nicht, dass du jeden Morgen fünf Tafeln Schokolade in deinen Umhang steckst, oder? Das wäre..."
"Was? Was wäre das? Komisch? Ja, das bin ich, ich bestreite es nicht mal!", sie wusste selbst das es so war, schließlich war sie in der BBCWG, da waren alle irgendwie verrückt.
"Nein, ich meinte..."
"Verrückt? Das bin ich auch!..."
"Vorhersehend", unterbrach er sie.
"Das war aber nicht das, was du eigentlich sagen wolltest!"
Leicht verlegen gab er zu: "Nein, eigentlich wollte ich sagen: mariefreundlich...", er grinste, "Aber wenn ich so dein Gesicht sehe, war es eine gute Idee das nicht zu sagen."
Sie schaute ihn ziemlich entsetzt an, blinzelte schneller als im Sekunden-Takt. Dann plötzlich, von einem Moment auf den anderen, begann sie zu Lachen. Mitten in dem Gewitter schüttelte sie sich vor Lachen, und hatte das Gefühl, dass sein Grinsen dadurch noch breiter wurde.
"Vielleicht", begann sie schließlich kichernd, "Hast du damit recht!"
"Eigentlich schade, dass ihr ausgezogen seid!", murmelte er schließlich, nach einem weiteren Lachflash, und der Wind trug seine Worte zu ihr. "Die Wettessen sind nicht halb so spannend wie vorher! Ihr müsst unbedingt mal wieder kommen!"
"Sicher!", sagte sie, leicht lächelnd, und mit einem ganz komischen Gefühl im Magen. Wie ein Flattern.
"Ich hab gehört, dass sogar Leyla Riddle in eurer WG wohnt! Ich denke, dass das wahr ist, denn ich hab sie schon ewig nicht mehr im Gemeinschaftsraum gesehen!"
"Das ist richtig! Was ist daran jetzt so ein Problem?"
"Ach nichts, wir können uns nur nicht wirklich leiden..."
"Wieso das? Sie ist echt nett, manchmal ein bisschen rätselhaft und verschlossen, aber nett!"
"Nicht wichtig!", erklärte Cedric und schaute weg.
"Ich muss jetzt dann sowieso wieder rein! Ich fühl mich gerade so, als würd ich mitten im See stehen...", Mina schaute auf ihre Gummistiefel, die mittlerweile schon halb im Schlamm (Autorin: für mich heißt das immer noch Gatsch) steckten, da sie sich nicht wirklich vom Fleck bewegt hatte. Ihre Socken waren schon vollkommen durchnässt, von der Jeans mal ganz zu schweigen. Und bis sie in dem diesigen Wetter zum Schloss gefunden hatte, war sie wahrscheinlich eh schon so nass, als hätte sich mitsamt dem Regenmantel und den Gummistiefel unter die Dusche gestellt.
Die beiden verabschiedeten sich, Cedric wollte noch etwas nachsehen, und Mina drehte sich wieder in die Richtung, in der sie die Schule vermutete. In dem dichten Nebel sah man keine fünf Meter weit. Und so stand sie plötzlich alleine inmitten weißer Nebelwände und versuchte irgendwie ihre Orientierung wieder zu bekommen.
Schließlich entschied sie sich für irgendeine Richtung, in der sie Hoffentlich bald auf das Internat stoßen würde.
Und während sie hilflos durch mehrere Lacken und schlammige Wiesenteile stampfte, dachte sie zurück an die Begegnung, die sie gerade mit diesem nahezu perfekten Typen, Cedric Diggory, gehabt hatte. Und unwillkürlich schlich sich ein Lächeln in ihr Gesicht, das nicht von ihrem Lieblingswetter herrührte.
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