17. Kapitel
Leya atmete tief die frische Luft ein und streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen, die heute auf sie alle schien.
Elsa hatte sie und die Kinder aus dem Langhaus geholt.
„Ich liebe Tilda und Liv. Aber sie können sehr anstrengend sein. Und du warst dieses Mal leider das Opfer!", hatte sie gelacht.
Leya konnte dem nur zustimmen.
Kaum war Raik verschwunden, war sie von Tilda in Beschlag genommen worden. Schon jetzt plante sie die Hochzeit, obwohl Leya ihr versichert hatte, dass weder Raik noch sie auf eine große Feier bestanden.
Raik hatte wohl so etwas geahnt und hatte Leya gebeten, seine Mutter zu bremsen. Doch das war leichter gesagt als getan. Tilda war voller Begeisterung, weil ihr Sohn nun endlich aus Liebe heiraten würde. Sie konnte es auch kaum erwarten, dass Tjark endlich nach Hause kommen würde und sie ihm die gute Neuigkeit berichten könnte.
Liv hatte sich leider auch anstecken lassen und war mit kostbaren Stoffen gekommen, aus denen sie Leya ein Kleid nähen wollte.
Natürlich hielten beide nichts davon, dass Raik und Leya noch im Winter heiraten wollten. Sie sollten lieber bis zum Frühling warten, wenn die ersten Blumen blühten. Aber Leya hatte das leise Gefühl, dass Raik sich nicht darauf einlassen würde.
Irgendwann war sie verzweifelt verstummt und hatte alles über sich ergehen lassen. Bis Elsa kam und sie herausholte.
Sie hatte einen Schlitten besorgt und wollte mit den Kindern und Leya zu einem Hügel gehen, der etwas abseits vom Gut lag.
„Ich muss wirklich deine Ruhe bewundern, Leya. Ich hätte die beiden schon längst angebrüllt oder wäre in Tränen ausgebrochen."
Leya kicherte.
„Sie wollen mir ja einen Gefallen tun und meinen es wirklich ganz lieb. Aber du hast Recht. Noch einen Moment länger und ich wäre schreiend davon gerannt."
Elsa lachte lauthals.
„Willkommen in der Familie, Leya. Ich glaube, das hat jede Frau, die einen Drachenträger zum Mann nehmen wollte, durchgemacht."
Leya nickte.
„Jule hat es mir schon erzählt. Und Naya blieb leider auch nicht verschont, weil Liv und Tilda in der Zeit bei ihr waren."
Einen Moment dachte sie an Jülf.
„Und weil sie gerade dabei waren, haben sie gleich die nächsten fünf Hochzeiten vorbereitet. Meine eingeschlossen. Ich glaube, die Männer waren zwei Wochen hintereinander besoffen."
Elsa lachte.
„Das hätte ich gerne miterlebt. Ich kann mir die beiden wirklich lebhaft vorstellen, wie sie alles in die Hand genommen haben und die Männer nur Handlanger waren."
Leya nickte lachend.
„Es war wirklich so. Ich glaube, ich habe meinen Jarl noch nie so verzweifelt gesehen, wie am Tag seiner Vermählung."
Sie setzte Merle auf den Schlitten und sie stapften mit den Jungs einen Hügel hinauf.
„Wer will als erstes?", rief Elsa und die Jungs hoben ihre Arme nach oben.
„Ich! Ich!"
Merle, die das noch nicht erlebt hatte, sah sie alle nur neugierig vom Schlitten aus an. Sie setzten die Jungs zu ihr und schubsten sie an.
Elsa lief ihnen hinterher, falls einer vom Schlitten fiel, doch es lief alles gut.
Sie tobten so eine ganze Weile, bis Elsa der Meinung war, dass auch sie es mal versuchen wollten. Sie schnappte sich Bjarne und fuhr mit ihm den Hügel hinunter.
Lönne, Merle und Leya sahen ihnen hinterher, bis sie im Wald verschwanden. Man konnte nur noch ihr Lachen hören. Dann war es still und beide kamen wieder angelaufen.
„Die nächsten sind wohl wir, Lönne. Ich glaube, Merle ist müde."
Merle hatte ihren Kopf auf ihre Schulter gelegt. Ihre Augen fielen immer wieder zu. Elsa kam zu ihnen und nahm ihr Merle ab, während Lönne sich schon auf den Schlitten setzte.
„Beeil dich, Leya. Ich will ganz schnell fahren!"
Sie lachte und setzte sich hinter Lönne. Sie nahmen Schwung und sausten den Hügel herunter. Als sie unten angekommen waren, lachte Lönne sie an.
„Ich war ganz schnell, nicht wahr, Leya?"
Sie küsste ihn auf die Stirn.
„Ja, das warst du Lönne! Ich hatte beinahe Angst, aber du bist ein sehr guter Schlittenfahrer!"
Sie nahm den Strick und wollte gerade wieder loslaufen, als sie Elsa schreien hörte. Kurz danach Bjarne.
„Mama! Hilf uns!"
Schnell rannte sie hinter einen Baum und sah nach oben. Ein Mann stand oben und schlug auf Elsa ein. Lönne wollte gerade losrennen, um seiner Mutter zu helfen, doch Leya hielt ihn auf.
„Hör mir ganz genau zu, Lönne. Du rennst zu deiner Großmutter und holst Hilfe!"
Er starrte sie an.
„Aber Mama..."
Sie schüttelte den Kopf.
„Du kannst ihr nicht helfen. Nicht alleine. Lauf!"
Er zögerte noch einen Augenblick.
„Lauf, Lönne! Sofort!"
Er sah noch einmal auf den Hügel, dann rannte er los.
Leya sah auf den Boden und fand einen Knüppel.
Besser als nichts.
Sie rannte den Hügel hinauf.
„Hör auf!", schrie sie und ließ den Knüppel auf den Mann sausen. Doch er hatte sie kommen gesehen und schlug ihr den Knüppel aus der Hand.
„Mama!", weinte Bjarne, als der Kerl ihr ins Gesicht schlug.
„Sie ist nicht deine Mutter!", brüllte er Bjarne an.
Leya warf sich wie eine Besessene auf seinen Rücken und zerkratzte ihm das Gesicht.
„Lass meine Kinder in Ruhe!"
Er packte sie und warf sie zu Boden.
„Es sind nicht deine Kinder. Sie sollten mir gehören. Mir und Ingrud!"
Er hob die Faust und schlug ihr ins Gesicht.
Leya wurde es schwarz vor Augen. Sie hörte nur noch, wie Bjarne den Mann anbrüllte.
„Lass Mama in Ruhe!"
Dann verlor sie die Sinne.
„Raik Tjarksson? Die Seherin möchte dich sprechen!"
Raik hob erstaunt die Augenbrauen, als ihn ein schmutziger kleiner Junge ansprach.
Die Seherin?
Was wollte sie von ihm?
Sie waren vor zwei Tagen am Gut von Jarl Thyrsson angekommen. Die Pferde waren eigentlich schon bepackt und warteten nur darauf, dass es wieder losging.
Er hatte bisher viel Glück gehabt. Die Sonne hatte die ganze Zeit geschienen und sie waren schnell vorangekommen. Aber das Beste war der Bernstein, den er hier bei einem Bauern gefunden hatte. Dieser hatte ihm Raik sehr gerne gegeben und hatte nicht einmal etwas für das Schmuckstück verlangt.
„Ich freue mich, wenn ich etwas zu der Legende beitragen kann. Ist deine Auserwählte eine gute Frau?"
Raik hatte genickt und sich den Bernstein genauer angesehen. Im Innern barg er ein kleines Stück Holz, das wie ein Hammer geformt war. Er hatte gegrinst. Ein Thorhammer! Das passte zwar nicht ganz zu seiner sanften Frau, aber es schadete ja nichts, wenn Thor schützend seine Hand über Leya halten würde.
Nun wollte er gerade wieder los reiten, um schnell wieder nach Hause zu kommen.
„Was will sie von mir?"
Der Junge zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht. Aber du solltest dich beeilen."
Er rannte los und Raik hatte Mühe, ihm durch die Menschenmasse zu folgen, die sich um die Pferde versammelt hatte.
Vor einer kleinen Hütte hielt der Junge an. Sie lag Abseits der anderen Häuser. Vor der Hütte waren Pfähle aufgestellt worden. Tierschädel zierten sie.
Raik schüttelte sich etwas.
Sein Vater hatte ihm erzählt, dass vor Jahren auch bei ihnen eine Seherin gehaust hatte. Doch Una war auf einmal verschwunden. Man hatte sie nicht gefunden. Einige Männer sagten, dass sie wahrscheinlich gestorben war und Tiere ihren Leichnam verschleppt hatten. Andere munkelten, dass die Götter selbst Una zu sich geholt hatten.
Sie war eine merkwürdige Frau gewesen, das hatte ihm auch Stijn versichert. Aber ihre Prophezeiungen hatten sich immer bewahrheitet.
Und nun sollte er selbst eine Seherin kennen lernen.
Der Junge öffnete die Tür und Raik trat herein.
„Raik, Sohn des Tjark, welcher der Sohn von Gunnar ist. Komm näher!"
Raik tat einen Schritt und sah dann eine alte runzlige Frau vor sich am Feuer sitzen. Ihr schlohweißes Haar hing ihr wirr im Gesicht, das mit Runen tätowiert war.
„Noch näher! Ich bin eine alte Frau und kann nicht mehr gut sehen." Sie kicherte irre. „Zumindest nicht, was das weltliche angeht. Setzt dich."
Sie zeigte auf einen Holzblock und Raik setzte sich. Gespannt wartete er, was sie ihm zu sagen hatte, aber sie schwieg. Nur ab und zu warf sie einige Zweige in das Feuer. Sie schien auf etwas zu warten. Kurz danach öffnete sich wieder die Tür und Raik sah, dass sie auch Sjard zu sich hatte rufen lassen. Sjard sah ihn verwirrt an, aber Raik konnte nur mit den Schultern zucken. Er hatte ja selbst keine Ahnung, warum er hier war.
„Ah, das ist auch Sjard, Sohn des Stijn, welcher der Sohn des Gunnars ist. Setzt dich zu deinem Vetter."
Sjard setzte sich und die Frau breitete ein Stück Leder aus.
„Ich freute mich, als die Götter mir sagten, dass ich Nachfahren der Gunnarssons kennen lernen würde. Aus den kleinen Bengeln sind Männer geworden und auch ihr werdet von den Göttern geliebt."
Wieder kicherte sie und Raik lief ein Schauer über den Rücken. Die Alte war ihm nicht geheuer.
Sie öffnete einen Stoffbeutel und warf den Inhalt auf das Leder. Knochen und kleine Holzstücke, auf denen Runen gezeichnet waren, fielen herab und die Alte stocherte etwas in dem Gewirr herum. Dabei stimmte sie einen Singsang an, der alles noch schauderhafter machte.
Dann verstummte sie und sah zu ihnen.
„Raik Tjarksson. Du hast erst einen falschen Weg gewählt, doch du hast sich besonnen, so dass die Götter wieder ein Auge auf dich warfen. Die Frau, die auf dich wartet, ist diejenige, welche die Götter für dich gewählt haben. Trauriges Kind, doch du schenkst ihr das Glück, dass ihr niemand sonst schenken kann. Allerdings werden es die Götter euch nicht einfach machen. Der dunkle Wikinger ist auf dem Weg und er fordert, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Dein Weib wird unsicher sein, aber du musst für sie entscheiden."
Raik kratzte sich verwirrt am Kopf.
Dunkler Wikinger?
Wer sollte das sein?
Bevor er nachfragen konnte, wandte sie sich an Sjard.
„Du bist deines Vaters Ebenbild. Genau wie dein Sohn das deine ist. Du scheinst das Glück für dich gepachtet zu haben. Doch ruhe dich nicht darauf aus. Das Leben besteht nicht nur aus Spaß. Und verlasse dich nicht immer nur auf deinen Vetter. Er wird es schwer genug haben."
Auf einmal wischte sie hektisch über die Knochen und schrie auf.
Langsam hob sie den Kopf und sah zu ihnen auf.
„Es hat begonnen. Die Prüfungen, die jeder Gunnarsson einholt...sie beginnen. Eilt euch! Reitet nach Hause. Eure Frauen..."
Raik sprang auf.
„Was ist mit unseren Frauen? Was ist mit Leya?"
Die Alte sackte in sich zusammen und wurde von einem Mädchen gestützt, die Raik vorher gar nicht bemerkt hatte.
„Rasch! Eilt euch!", flüsterte die Alte.
Raik starrte sie an, dann rannte er aus der Hütte.
Er hätte es sich denken können!
Genau das hatte er vermeiden wollen, als er Ingrud zur Frau nahm. Dich erspürte, dass es ihm bei Leya beinahe den Verstand raubte. Sie war in Gefahr und er hatte sie alleine gelassen.
Er rannte zu seinem Pferd und sprang auf.
Sein Bruder sah ihn merkwürdig an.
„Sjard und ich müssen vorauseilen! Irgendetwas ist mit unseren Frauen."
Airikr nickte.
„Geht. Wir werden die Lebensmittel sicher zu Thorvald bringen!"
Raik sah, dass auch Sjard schon auf sein Pferd gesprungen war. Die Menge machte Platz und sie galoppierten von dem Gut.
Langsam kam Leya wieder zu sich. Ihr Gesicht schmerzte und sie stöhnte auf.
„Mama?"
Sie hörte Bjarnes weinerlich Stimme und wollte schon aufspringen, doch ihre Hände und Füße waren gefesselt.
„Ich bin wach, Bjarne. Geht es dir und deiner Schwester gut?"
Bjarne, der vor ihr saß, nickte. Er hatte die Arme um Merle geschlungen, die leise schniefte.
„Wo sind wir?", flüsterte sie.
Bjarne holte tief Luft.
„Der Mann hat uns in einen Wagen gesteckt. Er ist komisch. Zu dir und Elsa war er böse, aber zu uns war er nett. Er hat uns in Pelze gewickelt und jedem einen Apfel gegeben."
Er wischte sich mit dem Arm über die Augen.
„Er will, dass wir ihn Vater nennen! Ich mag ihn nicht. Ich will zu Da!"
Sie merkte, wie alles um sie herum ruckelte.
„Wo ist Elsa?", flüsterte sie erneut.
„Ich bin hier!"
Leya versuchte sich zu drehen, aber es gelang ihr kaum.
Elsa lag neben ihr und stöhnte.
„Geht es dir gut?", fragte Leya.
Elsa schüttelte den Kopf.
„Nein. Ich glaube, mein Bein ist gebrochen. Es schmerzt. Außerdem habe ich eine Wunde am Arm. Es blutet wie verrückt."
Leya stützte sich an der Wand ab und setzte sich hin. Merle kam auf sie zu gekrabbelt und schmiegte sich an sie. Sanft küsste sie die Kleine auf die Stirn. Auch Bjarne setzte sich zu ihr.
„Habt keine Angst. Euer Vater wird uns suchen. Er wird uns holen kommen."
Am liebsten hätte sie die Arme um die Kinder geschlungen, doch die Fesseln lagen fest um ihre Handgelenke.
„Wo ist Lönne?", flüsterte Elsa.
Leya beugte sich leicht zu ihr.
„Ich habe ihn nach Hause geschickt. Er soll Hilfe holen."
Elsa lachte spöttisch.
„Sie werden uns nicht finden, Leya. Wir sind schon Stunden unterwegs und unsere Männer sind nicht hier. Wer ist der Kerl?"
Leya wusste es selbst nicht.
Elsa stöhnte leise, als sie versuchte, sich bequemer hinzulegen.
„Er hat Ingrud erwähnt und deine Kinder haben Recht. Er will, dass sie ihn Vater nennen."
Leya zog hilflos ihre Schultern nach oben.
„Raik hat kaum über Ingrud gesprochen."
Elsa stöhnte erneut. Leya sah das Blut, dass ihren Arm herunter rann.
„Sjard hat mir mal etwas im Vertrauen erzählt. Seltsam. Es ist noch nicht so lange her. Wir wussten ja, dass Raik Ingrud nicht geliebt hat. Aber Ingrud mochte Raik auch nicht sonderlich. Sjard erzählte mir, dass sie wohl einen anderen Mann geliebt hat, Raik aber reicher war als dieser Mann. Meinst du, dass ist er?"
Da war sich Leya nicht sicher, deswegen zuckte sie nur mit den Schultern.
„Was hat er nur vor?"
Elsa stöhnte wieder auf.
„Ich weiß es auch nicht. Ich hoffe nur, dass Sjard und Raik uns finden werden!"
Bilal griff sich an die Brust und krümmte sich leicht vor Schmerzen. Sven sah ihn bekümmert an, aber er kannte das schon.
Bilal hatte immer seltsame Vorahnungen, die sich in Schmerzen äußerten. So war es gewesen, als ein Überfall bevorstand und als seine Frau gestorben war.
„Ein Überfall?", fragte er alarmiert.
Bilal schüttelte den Kopf.
„Nein! Es hat nichts mit unseren Leuten zu tun."
Noch einmal verzog er schmerzhaft das Gesicht, dann stand er auf und hielt sich an der Stuhllehne fest.
„Ich muss zu Yngvi.", stöhnte er.
Sven stand auf und stützte ihn.
„Was willst du bei der Alten? Ich denke, du glaubst nicht an ihre Voraussagen?"
Bilal schüttelte den Kopf. Er fühlte sich auf einmal so schwach.
„Das tu ich auch nicht. Aber wenn mir jemand helfen kann, dann sie."
Er versuchte einen Schritt zu gehe, aber ohne Svens Hilfe, wäre er zusammengebrochen.
Sven rief nach Männern.
„Helft ihm! Er muss in seine Kammer!"
Bilal stöhnte.
„Ich muss zu Yngvi!"
Sven legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Ich werde sie holen! Ruh dich aus, Bruder. Ich bringe sie hierher!"
Er sah den Männern hinterher, die Bilal weg schleiften. Er war in Sorge. Wenn Bilal so war, konnte es nichts Gutes bedeuten.
Runa und Skadi, Svens Frauen kamen zu ihm.
„Ein Überfall?", fragte Runa leise.
Auch sie hatte es schon einige Male miterlebt und war sehr besorgt.
Sven schüttelte den Kopf.
„Er sagt nein!"
Skadi wirkte nicht weniger besorgt.
„So habe ich das noch nie erlebt. Ich werde Thyri zu ihm schicken."
Sven nickte, dann rief er einen Sklaven zu sich.
„Sattle mein Pferd und ein weiteres. Ich werde Yngvi suchen und sie hierherbringen."
Runa nickte.
„Beeile dich, Gemahl! Ich ahne Schlimmes!"
Das ließ sich Sven nicht zweimal sagen. Er zog sich seinen warmen Umhang an und ging nach draußen. Kaum waren die Pferde da, ritt er schon los.
Nach einer Weile merkte er, dass ihm jemand folgte. Es war Hálmarr, Thyris Sohn.
„Was willst du hier? Mach, dass du nach Hause kommst!"
Hálmarr schüttelte den Kopf.
„Nein, Herr. Ich werde mit euch reiten. Bilal ist...ich will, dass es ihm besser geht."
Sven holte tief Luft.
„Nun gut! Aber wenn du nicht hinter mir herkommst, bist du auf dich alleine gestellt!"
Hálmarr nickte und Sven trieb wieder sein Pferd an. Nachdem sie eine Stunde geritten waren, kam ihnen eine junge Frau entgegen. Sie hob beide Arme und winkte ihnen zu.
„Yngvi? Ich wollte dich gerade holen."
Sie nickte und stieg auf die Stute, die er mitgebracht hatte.
„Ich weiß. Er braucht mich dieses Mal."
Sie schnalzte mit der Zunge und ritt voran.
Sven sah zu Hálmarr, der mit den Schultern zuckte.
Dann ritten sie ihr hinterher.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top