Chapter 12 - When I see you again


It's been a long day without you, my friend
And I'll tell you all about it when I see you again

BLEIERNE Schwere drückt auf meine Augenlider, sodass ich Mühe habe, sie zu öffnen.
Ich blinzel ein paar Mal, bevor ich ein weißes Bettgestell erkennen kann und dahinter ein schmales Fenster mit Ausblick auf Couruscant. Ich will mich aufsetzen, um den Gips um mein linkes Bein und den dicken Verband um meine Brust besser begutachten zu können, doch eine Stimme hält mich auf. 

Und was für eine Stimme.
"Bleib liegen!", sagt sie leise. Ich drehe meinen Kopf nach links und traue meinen Augen kaum. Neben meinem Bett sitzt wirklich Obi Wan. Für einen kurzen Moment bleibt mein Herz still stehen, um dann in der doppelten Geschwindigkeit loszuschlagen. Überrascht reibe ich mir die Augen, doch sein Blick aus seinen schönen, blauen Augen haftet noch immer an mir.

"Obi Wan! Was- was machst d-du hier?", krächze ich und wünsche, ich hätte zuvor einen Schluck Wasser getrunken.

Obi Wans Gesichtszüge sind ernst und besorgt, als er antwortet: "Ich habe von dem Attentat gehört. Umso schöner ist es, Euch zu sehen, Taia", sein Blick schweift zu meinen Haaren, sein Gesicht hellt sich auf, "Ihr tragt sie länger."

Ich lächel zaghaft und freue mich gleichzeitig innerlich, dass es ihm aufgefallen ist. "So auch Ihr", kommentiere ich seine schulterlangen, honigblonden Haare. Der Jedi schmunzelt, bevor er entgegnet: "Zehn Jahre sind seit unserem letzten Wiedersehen vergangen und erst jetzt, da ein Attentat auf Euch, oder vielmehr Königin Amidala verübt wurde, sehe ich Euch wieder. Manchmal frage ich mich, ob es Zufall oder Schicksal war."

Die Erinnerungen an den Sprengkörper bei meiner Ankunft in Couruscant tauchen schlagartig wieder auf. Die gleichen Gefühle beim Anblick der Waffe durchfluten mich nocheinmal: Furcht, Schock und Schmerz. 
"Was genau ist passiert", frage ich mit der gleichen Leere in der Stimme, die auch mein Herz gefüllt hatte, als Obi Wan ging. Dessen werde ich mir erst jetzt bewusst.

"Jemand hat eine Handgranate nach Euch geworfen. Er muss wohl ein schlechter Werfer gewesen sein, denn die Waffe hat Euch um einen Meter verfehlt", erklärt Obi Wan, bei ihm hört es sich nach einem alltäglichen Szenario an. Vielleicht ist er es wirklich gewohnt. 
Immer noch geschockt ziehe ich die Krankenhausbettdecke weiter nach oben, als könne sie mich vor jedem weiteren Angriff schützen. "Weiß man schon etwas von dem Attentäter?"
"Nein, nichts. Leider." Ich nicke. Eine unangenehme Stille breitet sich zwischen uns aus, von der ich hoffe, Obi Wan möge sie mit erlösenden Worten vertreiben. Ich war noch nie von der Sorte Quaseltanten gewesen, hatte eher zugehört, ein paar sarkastische Kommentare eingeworfen oder Ratschläge gegeben. Ich starre weiter aus dem Fenster vor mir, ohne wirklich die sich mir bietende Aussicht zu beachten. Obi Wan neben mir räuspert sich, ihm ist die Situation wohl genauso unangenehm wie mir.

Wenn nicht gleich jemand etwas sagt, renne ich mitsamt Gips und Tropf aus diesem Krankenzimmer. 
Dann geht die Tür auf. Ich merke, wie wir beide erleichtert ausatmen und die herein kommende Krankenschwester dabei beobachten, wie sie die Geräte überprüft und Sachen tut, die Krankenschwestern eben machen.
Als sie schließlich wiedergeht, verabschiedet sich auch Obi Wan mit den Worten: "Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen, die Dame", zwinkert mir zu und geht. Wieder allein.

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Es dauert noch einige Tage, bis ich entlassen werden kann. In der Zeit besuchen mich abwechselnd Padmé oder die Zofen. Obi Wan lässt sich nicht blicken, wahrscheinlich hat er zu viel zu tun... Padmé ermuntert mich mit Beschreibungen über Anakin. Ich kann es kaum glauben, auch ihn bald wiedersehen zu können. Mir fällt auf, dass meine beste Freundin oft über ihn spricht und bald ist es an mir, sie dumm anzugrinsen.

An einem regnerischen Nachmittag werde ich endlich von den Fesseln des Krankenbettes befreit. Zwar darf ich mich nicht zu sehr anstrengen und muss auf Krücken gehen, doch besser als den gesamten Tag rumzuliegen und auf dieselben Hochhäuser zu starren.
Die erste Person, die keinen weißen Kittel trägt, ist Anakin. Der kleine Junge von Tatooine ist groß geworden. 
Als er mich sieht, stiehlt sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. Hätte er mich nicht in eine Umarmung geschlossen und laut Taia gerufen, hätte ich ihn fast nicht erkannt. 
Ungelenk erwidere ich die Umarmung. Als ich über Anakins Schulter sehe, wird mein Lächeln breiter. Obi Wan steht in einiger Entfernung hinter uns und beobachtet zufrieden unser Wiedersehen.

Kaum hat sich Anakin von mir gelöst, kommt sein Meister auf mich zu, breitet seine Arme aus und schließt auch mich in eine feste Umarmung. Viele verschiedene DInge geschehen dabei gleichzeitig. Zum einen nehme ich einen Duft nach Sandelholz, Obi Wans große Hände an meinem Rücken und seine weichen Haare wahr, die mein Ohr streifen. Zum anderen werde ich von einer Welle an Gefühlen überrollt, als er mich berührt. Gefühle, die unmöglich nur meine sein können. Es ist, als gehen sie auch von ihm aus. Etwas Warmes, das mir Schmetterlinge in den Bauch treibt und mein Herz schneller schlagen lässt. Romantische Gefühle, glaube ich zumindest. Am liebsten würde ich für immer so stehen bleiben. Hier in Obi Wans Armen, geborgen vor der Realität, abgetaucht in einer Welt, in der nur wir beide existieren.

Seine Umarmung fühlt sich an wie ein Ritt durch die hohen Gräser auf Naboo. Schmeckt wie Eis mit Erdbeeren an einem heißen Tag und macht so viel Spaß, wie mit Kylain durch die Straßen Kerens zu ziehen. Es ist-

Nur wiederwillig löse ich mich aus der Umarmung, denn so langsam wird es auffällig. Ich kann Anakins verstohlenen Blick auf mir spüren, der sagt, was ich denke. Was war das
Als ich zögernd und mit geröteten Wangen zu Obi Wan schaue, sehe ich leichte Verwirrung auf seinem Gesicht. Täusche ich mich oder hat er ähnliches gefühlt?

"Wollen wir, Meister?", durchbricht Anakin den Moment. Ich bin dankbar und sauer zugleich. Etwas hat sich verändert. Darüber muss ich unbedingt mit Padmé reden.  "Wohin geht ihr?", will ich wissen. "Zu Senatorin Amidala."
"Ich komme mit", bestimme ich froh, nicht allein durch das Gebäude humpeln zu müssen.

********************
Mit mir haben wir leider länger gebraucht als gedacht, sodass wir unpünktlich zu der Besprechung kommen. Padmé hat dies jedoch in dem Augenblick vergessen, als ich und Anakin sie anlächeln. 

"Ich wusste nichts von deiner Entlassung", teilt Padmé überrascht mit und ich bekomme die dritte Umarmung an diesem Tag. "Ich muss mit dir reden", flüster ich ihr zu, kurz bevor sie mich aus ihren Fängen entlässt.

Besorgt schaut sie mich an, doch ich gebe ihr mit einem Kopfschütteln zu verstehen, dass alles in Ordnung ist. 
"Wie lautet Euer Plan?", wendet sich die Senatorin an Obi Wan.
"Unser Befehl lautet, Euch zu schützen. Nach diesem Attentat ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Assassin noch einmal zuschlägt."
"Ich habe eine Idee, wie wir den Angreifer am schnellsten schnappen können", schaltet sich nun Anakin ein, sein Blick ist fest auf die Senatorin geheftet, "Wir werden einen Köder legen, um ihn so in die Falle zu locken. Euch wird nichts geschehen, wir müssen ihn nur in Sicherheit wiegen, dass Ihr unbewacht seid."

"Wie stellst du dir das vor?", meldet sich Obi Wan zu Wort, er scheint gar nicht angetan von dem Vorschlag. 
Da kann ich ihm nur beipflichten und humpel mehr oder weniger selbstbewusst näher zu ihm: "Ich bin Eurer Meinung. Eine unachtsame Sekunde kann über Leben und Tod entscheiden."
"Da macht Euch mal keine Sorgen, Taia", erwidert Anakin und grinst mich selbstsicher an, bevor er wieder seinen Blick zu Padmé wendet, "Die Senatorin ist bei uns gut aufgehoben."
Ich kann ihn nur skeptisch ansehen, seine draufgängerische Art hat er also über die Jahre nicht verloren.

Obi Wan neben mir seufzt nur und fährt sich einmal durchs Haar, sodass ein paar lose Strähnen wild in sein Gesicht fallen.
Sieht gut aus, denke ich und betrachte unauffällig seine verstrubbelte Frisur. Ich hoffe nur, das Jedi keine Gedanken lesen können, denn ich bilde mir ein, den Jedimeister grinsen zu sehen.

"Gut, erläutere deinen Plan, Anakin", fordert Obi Wan ihn auf, was dieser sofort tut. Etwas zu euphorisch, wenn ihr mich fragt.
Und wie es kommen musste, kommt es: Anakins Plan wird in die Tat umgesetzt.
"Soll ich nicht an ihrer Stelle eingesetzt werden? Ich bin ihr Double!", werfe ich noch ein, mir ist das mit Padmé zu riskant.
"Auf keinen Fall", entgegnet Obi Wan harsch, bevor ich auch nur weitere Argumente finden kann, "Ihr seid verletzt. Außerdem weiß der Attentäter sicherlich von einem Double und wird dieses Mal besser aufpassen."

Von seinen harten Worten leicht erschrocken senke ich den Kopf und mache einen Schritt zurück. Er hat ja doch Recht.
Als ich zu Padmé aufsehe, sieht sie nur wissend zwischen ihm und mir hin und her. Die Bestätigung für ihre Vermutungen würde ich ihr noch diese Nacht liefern...

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