Kapitel 36

"Ich glaube das ist keine so gute Idee, Rafa." Grinsend beäugte mich Rafael. "Keine Sorge, ich halte dich." "Dann reiße ich dich mit in den sicheren Tod." Er lachte und zog mich auf die Füße. "Stell dich nicht so an." Wackelig folgte ich ihm und hoffte, dass es mich nicht jetzt schon auf die Nase legen würde.

Nach der Schule hatte Rafael auf mich gewartet und war kurzerhand mit mir zur Eislaufbahn am Rockefellercenter gefahren.
Und jetzt stand ich hier in Schlittschuhen und fragte mich ob ich den heutigen Tag überlebte.
"Bist du schon mal Schlittschuhlaufen gewesen?" Ich nickte. "Einmal und nie wieder." Lachend nahm er meine Hand und ich folgte ihm widerwillig mit kleinen Schritten.
Vor dem Eingang zur Eisfläche blieb Rafael stehen und sah mir in mein missmutiges Gesicht.
"Vertrau mir einfach, okay? Ich halte dich und du wirst schon nicht hinfallen." Er grinste. "Und wenn doch?" "Dann fliegen wir zusammen auf die Fresse."

Unsicher setzte ich meinen ersten Fuß auf das Eis und hatte gleich das Gefühl wegzurutschen. Eine starke Hand schloß sich um meinen Ellenbogen. Ich schaute auf in zwei braune Augen die mich amüsiert anfunkelten. "Ich hab doch gesagt ich lass dich nicht fallen."
Seine Hand um meinen Arm gab mir Sicherheit. Eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus und ich schenkte Rafa ein zaghaftes Lächeln.

Mit Rafael auf der einen Seite und der Bande an der anderen überwand ich die ersten Meter auf dem glatten Eis.
Wie schon so oft fühlte ich mich einfach sicher in seiner Nähe.
Ich hatte keine guten Erfahrungen mit Schlittschuhlaufen gemacht. Als kleines Kind hatte ich mir den Arm gebrochen und hatte seitdem keinen Fuß mehr auf das gefrorene Wasser gesetzt.

Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte ich fest, dass mich Rafael auch nach mehreren Minuten noch nicht losgelassen hatte. Sein einer Arm war noch immer um meine Hüfte geschlungen, seine andere Hand umschloss meine.
Ein angenehmes Gefühl durchströmte meinen Körper.
"Willst du nicht mal die Bande loslassen?", lachte Rafael neben mir. "Ich halte dich doch." Zögernd löste ich einen Finger nach dem anderen bis ich schließlich nur noch mit Rafaels Hilfe auf dem Eis stand. "Na siehst du? Geht doch."

Rafael zog mich von Zeit zu Zeit immer mehr von der schützenden Bande weg in die Mitte der Eisfläche.
Und ich fühlte mich zunehmend sicherer und ich musste zugeben, dass es mir so langsam wirklich Spaß machte.
Rafael hatte mich nach und nach losgelassen nur meine Hand hielt er noch immer fest mit seiner umschlossen.
Ich genoss die Zeit mit ihm. Vielleicht sogar ein bisschen zu sehr.
Nach der ganze Sache mit Sam hatte ich eigentlich nicht vor so schnell wieder einen Jungen so nah an mich heran zu lassen. Aber irgendwie fühlte es sich bei Rafael einfach gut an. Es fühlte sich richtig an.
Ich wusste, dass er mich genauso sehr wie Sam, wenn nicht sogar mehr als er, verletzten konnte. Aber ich hoffte, dass er es nicht tun würde.

~~~~

"Also, ich hab Hunger. Sollen wir noch was essen gehen?" Ich nickte schnell. "Gute Idee." Grinsend zog mich Rafael übers Eis in Richtung Ausgang. Er schlängelte sich an kleinen Kindern und verliebten Pärchen vorbei. Ich versuchte ein wenig zu ihm aufzuholen was dazu führte, dass ich über meine eigenen Füße stolperte, ausrutschte und das erste mal Bekanntschaft mit dem Eis unter mir machte. Rafael hatte ich an der Hand mit mir nach unten gezogen und so lagen wir nun lachend nebeneinander auf der kalten Eisfläche.
Mühselig rappelte sich der große Junge neben mir wieder auf und streckte mir schließlich seine Hand entgegen, die ich nur all zu gerne annahm.
Durch den Schwung und das glatte Eis unter den Kufen meiner Schlittschuhe kam ich Rafael nahe. Sehr nahe. Meine eine Hand ruhte auf seiner Brust während die andere noch immer von seiner umschlossen war. Grinsend blickte er auf mich herab und rückte die Mütze auf meinem Kopf wieder zurecht.
Ich hatte den Kopf in meinen Nacken gelegt damit ich in seine braunen Augen schauen konnte.
"Alles gut bei dir?" Ich nickte. "Sorry, dass du wegen mir..." "Hey, ich hab doch gesagt wenn du hinfällst, fall ich mit dir auf die Fresse." Ich lachte und auch er stimmte kurz darauf ein.

Langsam und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen löste sich Rafael von mir und zusammen überwanden wir die letzten Meter bis zum Ausgang.

Keine zehn Minuten später saßen wir wieder in Rafaels Auto. Die Sitzheizung wärmte meinen durchgefrorenen Körper während Rafael gut gelaunt bei den Liedern im Radio mit summte.
"Wohin gehts jetzt?" Er sah mich kurz vor der Seite an. "Du bist wirklich neugierig. Ein Freund von meinem Vater hat eine kleine Pizzeria hier in der Nähe. Hört sich das gut an?" "Und wie."

Rafael lenkte den Wagen durch die Stadt über der langsam die Dämmerung hereinbrach. Mein Kopf ruhte an der Scheibe neben mir und mein Blick glitt über die Menschen die durch die Straßen eilten. Die meisten hatten ihre Gesichter in ihren Schals versteckt und die Hände tief in den Taschen ihrer Mäntel vergraben. Man merkte deutlich, dass der Winter vor der Tür stand. Die Temperaturen waren kaum über null Grad und der Wind der hin und wieder durch die Straßen fegte war eisig kalt.

Nachdem Rafael am Straßenrand geparkt hatte stiegen wir aus und ich folgte ihm zu einem kleinen Restaurant auf der anderen Straßenseite. Kaum waren wir durch die Tür gegangen empfing und eine angenehme Wärme und ein Duft nach frischer Tomatensoße hüllte uns ein.
"Rafael, ragazzo mio, wie geht es dir? Und wer ist die hübsche Dame an deiner Seite?" Freudig kam ein rundlicher Mann auf uns zu und schloss Rafael in seine Arme. "Ciao, Antonio. Das ist Roxana. Giovannis Tochter." Die Augen des Mannes weiteten sich und ein strahlendes Lächeln legte sich auf seine Lippen ehe er mich in eine herzliche Umarmung zog. Etwas überrumpelt sah ich zu Rafa, der mich angrinste. "Du bist deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, Roxana. Wie geht es denn deinen Eltern?" "Den beiden geht es gut. Dad arbeitet zwar viel, aber ansonsten..." "Ach das war schon immer so. Kommt mit ihr zwei, ihr bekommt meinen besten Tisch." Fragend sah ich Rafa an, der allerdings nur ein 'Ich erklär es dir später.' mit den Lippen formte.

Einige Minuten später saßen wir an einem Tisch etwas abseits der anderen. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und stoppte schließlich bei Rafael. "Also?" "Wie gesagt, Antonio ist ein Freund meines Vaters und meine Eltern gehen hier schon seit jeher essen. Selbst als das Restaurant noch Antonios Vater gehörte waren sie schon hier. Und ich schätze deine Eltern waren auch oft mit meinen Eltern hier. Als ich mit meiner Familie hier war, hat Antonio immer nach deinen Eltern gefragt, schon seit ich denken kann eigentlich." Er trank einen Schluck von seinem Wasser. "Auch wenn Mom und Dad nie ein Wort darüber verloren haben glaub ich, dass sie deinen Eltern irgendwie vermissen. Die beiden waren so ziemlich die engsten, vielleicht auch die einzigen richtigen Freunde, die meine Eltern in den Staaten hatten." Er schaute auf seine Hände während er geredet hatte und spielte etwas mit einem Lederarmband das sein Handgelenk zierte.
"Was war eigentlich zwischen meinen und deinen Eltern vorgefallen? Ich meine irgendwas muss ja passiert sein, oder?" Noch immer blickte er nicht auf. "So wirklich vorgefallen ist eigentlich nichts. Deine Mom war mit den Zwillingen schwanger und ich schätze mal, dass sich die beiden eben um ihre Familie kümmern wollten."
Wieder trank er einen Schluck Wasser und sah mir dann schließlich doch wieder ins Gesicht. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine vollen Lippen.

"Ich glaube wir beide bringen unsere Familien wieder zusammen."

~~~~

Es war schon dunkel als Rafael und ich vor meiner Haustür standen. Vor unserem Haus gab es keinen Parkplatz weshalb wir etwas weiter gehalten hatten und Rafael drauf bestand mich bis nach Hause zu bringen.

Grinsend sah ich hoch in sein Gesicht. "Danke. Der Tag heute war wirklich schön." "Find ich auch.", lächelte Rafael mich an und zog mich kurzerhand in eine Umarmung. Eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus und ich musste ein wohliges Seufzen unterdrücken als mir sein Geruch in die Nase stieg.
Leicht löste er sich von mir.

Er hauchte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.
"Gute Nacht, Kleine."

Yo Potatoes 😊

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🙈

Ich finde es ja echt süß von euch, dass ihr die Story so feiert und ihr auch die Rafanacht immer so unterstützt, aber ich kann nicht jede Woche eine Lesenacht veranstalten. Erstens gibt das echt ne Menge Arbeit und zweitens wäre sonst die Story doch viel zu schnell vorbei.
Außerdem wäre es ja dann nichts besonderes mehr 🙈
Ich hoffe ihr versteht das 🙊

Und wenn wir schon mal dabei sind... ich habe schon ein paar mal privat Nachrichten bekommen, warum ich so gut wie nie auf Kommentare antworte. Ich finde einfach, dass die Zahl der Kommentare von euch "bestimmt" werden solltet und nicht wegen meinen Kommentaren viel höher sein sollte.
Und außerdem will ich nicht dass vielleicht irgendjemand eingeschnappt ist weil ich nicht auf dessen Kommentar geantwortet haben 🙈

So das wars 😂

Ach ja und ich hab mir was überlegt.
Die die mich schon etwas länger verfolgen und Ein Bad Boy zum verlieben gelesen haben wissen vielleicht, dass ich dort das ein oder andere "Gewinnspiel" gemacht habe. Und das will ich hier auch mal wieder versuchen.

Roxy und ihre Familie sind doch auf das Fest der Salvatores eingeladen.
Ich will, dass ihr mir bis zum 25.08.17 eine Privatnachricht schickt, in der ihr beschriebt, wie das Fest ablaufen soll oder was passieren soll.
Dann solltet ihr noch schreiben wie ihr heißt/heißen wollt und wie ausseht/aussehen wollt.

Ich wähle ein bis zwei Gewinner aus die dann eine kleine Rolle in dem Kapitel mit dem Fest bekommen.

Es würde mich freuen wenn viele von euch mitmachen würden 😊

Love you ❤️

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