Kapitel 27
"Hey! Lass das Mädchen in Ruhe!" Mein Angreifer wurde von mir weggerissen und ergriff die Flucht.
Ich wusste trotz der Maske ganz genau, dass es Sam war.
"Alles in Ordnung bei dir?" Ich blickte auf und sah in zwei strahlend blaue Augen die mich besorgt musterten. Schnell nickte ich. "Danke." "Kein Problem. Darf ich fragen wie du heißt?" "Roxana." "Ich bin Danny." Ich betrachtete gerade den als Pirat verkleideten jungen Mann als Rafael, Luca und Vince um die Ecke gestürmt kamen. Dahinter Cara. "Gott sei Dank, dir geht es gut.", seufzte Cara und zog mich in ihre Arme. Ich löste mich von ihr und betrachte die drei Jungs. Luca und Vince musterten mich besorgt, währen Rafa Danny skeptisch ansah.
"Gehts dir gut, Roxy?" Rafaels Augen hafteten auf mir und schienen nach irgendwelchen Verletzungen zu suchen. "Ja, dank Danny.", nickte ich. "War es Sam?" Wieder nickte ich.
"Wo ist dieser Wichser?" Luca war wütend. Eindeutig. Er hatte Sam noch nie leiden können und dank mir schien er jetzt noch einen Grund mehr zu haben ihn zu hassen.
Rafael kam währenddessen auf mich zu und legte einen Arm um meine Schultern. "Ich glaube wir sollten gehen. Luca und ich knöpfen und Sam schon noch vor." Er wandte sich an meinen Retter. "Danke..." "Danny." "Richtig. Also, danke Danny. Wir sind dir was schuldig." "Quatsch, das war selbstverständlich."
"Trotzdem."
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Cara, Luca, Vince, Rafa und ich hatten es uns auf der Couch im Penthouse der Salvatores bequem gemacht und schauten uns Filme an. Auch wenn es schon 3.00 Uhr Nachts war, dachte keiner von uns auch nur im Entferntesten daran schlafen zu gehen.
Rafael Kopf lag auf meinem Schoß während sich Cara halb auf ihm und halb auf Vince ausgebreitet hatte.
"Und was schauen wir jetzt?" Luca stöberte gerade durch Netflix, als mir ein Film einfiel den ich vor einiger Zeit mit den Zwillingen gesehen hatte. "Such mal nach Malavita." "Was ist das?" "Ein Film über 'ne Mafiafamilie." "Mafia?!", stießen Luca und Rafa gleichzeitig aus, während Rafael hochschrak und mit seinem Kopf gegen mein Kinn knallte. "Aua! Und ja, ist 'ne Komödie. Nichts schlimmes." Mit zusammengekniffenen Augen tastete ich mein Kinn ab. Man, hatte der Junge einen Kopf aus Stein?
Rafael lachte kurz auf, ehe er mein Kinn eingehend betrachtete. "Alles noch dran."
Grinsend platzierte er seinen Kopf wieder auf meinem Schoß und richtete seinen Blick auf den Bildschirm.
Kopfschüttelnd und mit einem Lächeln auf den Lippen sah auch ich auf den Bildschirm auf dem gerade die ersten Sekunden des Films flimmerten. Bonny, die es sich noch kurz zuvor vor dem Sofa bequem gemacht hatte, sprang zu Luca auf einen Sessel und legte sich quer über ihn während Rafas Rottweiler Levi noch immer schnarchend auf dem Boden lag. Irgendwie erinnerte er mich an Carter.
Irgendwann schweifte mein Blick vom Fernseher zu Rafaels Arm der auf seinem Bauch lag. Ich musterte die Tattoos die unter seinem Shirt hervorschauten.
"Auf dem Rücken gehts noch weiter." Ich schreckte aus meinen Gedanken. "Hm?" Rafael schmunzelte. "Meine Tattoos. Auf dem Rücken hab ich auch noch welche." Ich sah mich kurz um. Die anderen schienen eingeschlafen zu sein. "Ich finde Tattoos echt faszinierend." "Hast du schon mal darüber nachgedacht dir eins stechen zu lassen?" "Schon, aber ich weiß nicht was. Für mich sollte es schon eine Bedeutung haben. Und außerdem würden mich meine Eltern köpfen wenn ich mich tätowieren lassen würde bevor ich volljährig bin." Er lachte, richtete sich langsam auf und schob Caras Kopf von sich. "Sollen wir ins Bett? Ich hab nicht so sonderlich große Lust auf dem Sofa zu pennen." Einverstanden nickte ich und ließ mich von Rafa auf die Beine ziehen.
Im oberen Stockwerk wollte ich gerade in Richtung des Gästezimmers gehen, als mich Rafa zurück zog. "Da hat sich Vince für ein paar Tage breit gemacht." "Ich hab gedacht seine Eltern wohnen in New York." "Tun sie auch. Aber offiziell sollte er erst ab nächster Woche hier sein." Mehr oder weniger verstehend nickte ich. "Und ich schlaf dann...?" "Bei mir. Währe ja nicht das erste mal.", grinste er verschmitzt. Lachend sah ich ihn an. "Ich geh nur noch schnell ins Bad." Rafa nickte und verschwand in seinem Zimmer.
Cara hatte mir vorhin eine Jogginghose und ein Shirt von sich gegeben weshalb ich mir wenigstens keine Sorgen machen musste, dass es zu unbequem werden würde.
Ich stellte mich vor den Badezimmerspiegel und entfernte die letzten Überreste des angetrockneten Kunstbluts aus meinem Gesicht. Tia hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.
Während ich so in den Spiegel sah, kamen die Erinnerung an den Vorfall von vorhin und auch an die Sache in der Gasse wieder hoch. Jedes Mal musste mir jemand helfen weil ich zu schwach war. Ich hatte bis jetzt Glück, aber was wenn mich Sam irgendwann abpasst wenn niemand in der Nähe war? Ich hätte nicht die geringste Chance gegen ihn.
Seufzend trocknete ich mein Gesicht und huschte aus dem Bad in Rafaels Zimmer. Der Anblick der sich mir dort bot war alles andere als schlecht.
"Jetzt kenn' ich dein Rückentattoo auch." Erschrocken drehte sich Rafael, der sich scheinbar gerade umzog, zu mir um. "Man Roxy, erschreck mich doch nicht so." Ich grinste und betrachte seinen Rücken genauer. "Der Tiger ist noch nicht fertig. Aber mir fehlt gerade einfach die Zeit." Er zog sich sein Shirt über und ließ sich rücklings auf sein Bett plumpsen. Ich setzte mich im Schneidersitz zu ihm und sah in an. "Warum ein Tiger?" Er zuckte die Schultern. "Meine Nonna hat mich früher immer ihren kleinen
Tiger genannt. Sie hat gemeint ich sei genauso stark. Vor ein paar Jahren wurde sie dement. Aber aus irgendeinem Grund hat sie sich immer wieder an meinen Spitznamen erinnert." Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Irgendwie hab ich das Tattoo für sie gemacht." "Das ist wirklich schön."
"Ja. Sie hat es nur leider nicht mehr gesehen."
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"Verdammt, sei doch leise!"
"Wer redet hier denn die ganze Zeit?"
"Haltet einfach beide die Fresse!"
Verschlafen öffnete ich erst mein eines, dann mein anderes Auge. Luca, Cara und Vince standen grinsend vor mir und hielten ihre Handy in den Händen. "Gut geschlafen, Roxy?" Ich blickte mich leicht um. Ich lag quer im Bett, mein Kopf auf Rafaels Bauch.
So waren wir heute Nacht schon im Bett gelegen und hatten geredet.
Die drei begannen zu lachen.
"Ihr habt drei Sekunden um euch aus meinem Zimmer zu verpissen, sonst setzt es was.", murrte Rafael.
"1..."
Die drei blieben standen.
"2..."
Noch immer keine Regeung.
"3..."
"Rennt!"
Zufrieden gähnte Rafael und legte einen Arm auf meinen Bauch. "Na geht doch." Kichernd versuchte ich mich aufzurichten, wurde aber von ihm zurückgehalten. "Lass. Du bist so schön warm."
Ich streckte meinen Arm aus und griff nach meinem Handy. Geschockt riss ich die Augen auf. "Es ist schon halb drei!" "Na und? Wir waren ja auch lange wach." "Meine Brüder rasten schon aus. Genauso wie meine Eltern." Seufzend richtete Rafa sich auf und fuhr sich durch die dunklen Locken. "Okay, komm ich bring dich heim." "Musst du nicht. So weit ist es ja nicht." "Muss ich nicht, mach ich aber trotzdem."
Zusammen verließen wir kurz später Rafaels Zimmer und stiegen die Treppen nach unten.
Unten saßen Cara, Vince und Luca am Esstisch und sahen uns grinsend an. "Heiße Nacht gehabt?" "Schnauze, Blondie." Vince schnaufte empört. "Du sollst mich nicht so nennen!" "Und du sollst mir nicht die ganze Zeit auf die Eier gehen! Scheint so als bekommen wir beide nicht was wir wollen."
Während die beiden sich stritten und Luca amüsiert zuhörte wandte ich mich an Cara. "Kann ich deine Sachen behalten? Ich gib sie Rafa am Montag in der Schule." Sie machte eine abwehrende Handbewegung. "Kein Stress. Klar kannst du es behalten. Mit dem ganzen Kunstblut auf deinem Kleid könnte man meinen du hättest einen Mordanschlag überlebt."
Rafa wollte sich gerade den Autoschlüssel schnappen als seine Schwester ihn zurück hielt. "Kannst du vielleicht mit den Hunden raus?" Genervt stöhnte er. "Könnt ihr das nicht mal machen?" "Ich war vorhin schon mit Ihnen draußen als du noch gepennt hast. Und jetzt hopp hopp."
Vince sah Rafa schadenfroh an während dieser versuchte die beiden Hunde anzuleinen. "Grins nicht so, Blondie. Sonst kannst du dir einen neuen Platz zum schlafen suchen."
Rafael drückte mir Bonnys Leine in die Hand und lief Richtung Tür. "Tschüss Leute."
"Tschüss Roxy!"
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Ich hatte Rafael die Leine von Bonny gegeben und stieg gerade die Treppen zur Haustüre nach oben als mein Handy klingelte.
Mir euch sämtliche Farbe aus dem Gesicht als ich den Namen auf dem Bildschirm las.
"Alles in Ordnung, Rox?" Kopfschüttelnd sah ich Rafael an und streckte ihm mein Smartphone entgegen.
"Der kann was erleben!"
Yo Potatoes :)
Hats euch gefallen?
Was denkt ihr wie es weiter geht?
Love you ♥️
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