Audiophilie
Audiophilie
Substantiv, feminin
Audio-philie <=> Liebe zum Klang
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Ich weiß noch ganz genau, was es damals bei mir ausgelöst hat, als ich Celli's Kopfhörer ausprobierte. Bis dahin kannte ich nur diese ollen kleinen Plastikstöpsel, naja und als ich dann zum ersten Mal Celli's Kopfhörer aufsetzte, lernte ich Bass kennen. Ich war so geflasht davon, wie viel an Sound mir bis dahin gefehlt hat! Und so kramte ich zuhause in der Schublade mit Elektronikgeräten herum, darin fand ich einen klobigen, alten Kopfhörer (weiß leider nicht mehr von welcher Firma, aber so'n ,,High Fidelity" Aufdruck oder so gabs) und der Klang auch toll, allerdings war der Bügel auf einer Seite abgebrochen, sodass man den Kopfhörer beim Gebrauch mit zwei Händen halten muss. Naja, zumindest war das schon mal etwas. Es hat meine Audio-Leidenschaft entfacht.
Später fing ich an, eigene Musik zu komponieren, zu produzieren, und manchmal, wenn ich Freunden meine Lieder schickte, kam die Rückmeldung, dass der Sound schlecht sei. Was mich wundert, denn über meine Kopfhörer klang doch noch alles super! Natürlich sind Wiedergabe und das eigene Hörempfinden subjektive Angelegenheiten, aber sind unsere Hörgewohnheiten so verschieden, dass sich da solche Diskrepanzen bilden? Da stieß ich auf ein fundamentales Problem. Lautsprecher können keine Töne 1:1 wiedergeben und jeder Hersteller hat seine ganz eigenen "Eigenarten, sage ich mal", wie derselbe Ausgangston unterschiedlich reproduziert, sprich, wiedergegeben wird. Unterschiedliche Lautsprecher "verfärben" Töne unterschiedlich. Doch im gleichen Zug wurde mir die Lösung bewusst. Ich muss als Produzent meiner Lieder Wege finden, wie sich Töne auf meinem System so realistisch wie möglich wiedergeben lassen und dazu muss dieses Abhörsystem so kalibriert sein, dass sie selbst nicht zu stark färbt - am besten gar nicht. Solch ein Abhörsystem muss also möglichst neutral und so ehrlich wie möglich Töne reproduzieren können - und da kommen wir zu Abhörsystemen der sogenannten "Referenz"-Klasse.
Ausgangslage ist das Instrument. Es wird durch Mikrofone abgenommen. Hier passiert schon die erste Verfärbung am ursprünglichen Signal, denn auch Mikrofone nehmen Töne unterschiedlich auf. Das Signal wandert über Kabel in ein Mischpult (zwei weitere Störquellen), dann über Studio-Lautsprecher und schließlich als Schallwelle durch den Raum ins Ohr der abmischenden Person. Was hier im Tonstudio passiert, ist der Versuch, die aufgenommenen Signale so aufzubereiten, dass sie bei möglichst vielen Lautsprechern möglichst gut wiedergegeben werden - und das ist ein nahezu unmögliches Unterfangen, wenn das eigene Abhörsystem unzureichend kalibriert ist. Selbst der Raum verfälscht den Klangeindruck, was zu schlechten Entscheidungen in der Abmischung führen kann. Abhörsysteme der Referenz-Klasse (damit ist auch der Raum gemeint, in welchem also abgemischt wird) sind darauf spezialisiert, einen möglichst ehrlichen und authentischen Klang zu reproduzieren, die der abmischenden Person dabei helfen sollen, die richtigen Entscheidungen beim Abmischen zu treffen.
Ich bin also ein Mensch, der die Audiophilie aus einer eher technischen Ecke betrachtet, der als Produzent die ehrliche Klangwiedergabe sucht. Eine andere audiophile Person könnte hingegen als reiner Konsument besonders hohen Wert auf eine verfärbte Klangwiedergabe haben, die ein besonders eindrucksvolles Hörerlebnis beschert. Für den reinen Hörgenuss setze ich jedoch weiterhin auf Natürlichkeit und Ehrlichkeit im Klang, auch wenn das manchmal bedeutet, dass schlecht abgemischte Musik ein noch schlechteres Hörerlebnis zur Folge hat.
Nun verfüge ich weder über die Räumlichkeiten, in denen sich Schallwellen optimal bewegen können, noch über die Mittel für große Studiolautsprecher der Referenzklasse. Daher verwende ich ausschließlich Kopfhörer der Referenzklasse. Allerdings werden hierbei wichtige, räumliche Faktoren außer Acht gelassen, die man in einem optimalen Tonstudio vorfindet. Es wird davon abgeraten, ausschließlich über Kopfhörer abzumischen, es sei denn man produziert für den ausschließlichen Kopfhörergebrauch.
Mein erster Referenz-Kopfhörer war der AKG K-701, bekannt und geliebt für seine sehr weite Soundstage. Soundstage umschreibt die erlebte Bühne der Musik (meist auf horizontaler Ebene, aber auch in der Vertikalen), also Räumlichkeit könnte man sagen. Es wird ein Raum aufgespannt aus Klängen und man kann fast eine Tonlandschaft erkennen. Sehr beeindruckend, wenn Töne so wiedergegeben werden, dass man denkt, sie kämen aus deinem Umfeld. Auch immer sehr beeindruckend ist, wenn man bei der Umschreibung von Klängen solche Phrasen, wie ,,dort drüben" und ,,dort hinten" verwendet. Ein sehr analytischer Kopfhörer, der durchaus Spaß macht, aber auch etwas flach und zweidimensional wirkt. Die Basswiedergabe litt stark bei diesem Modell.
daher mir ein Nachfolgegerät besorgt, und zwar den AKG K-712 Pro
Dieser Kopfhörer wird zwar als Referenzkopfhörer beworben, aber aus meiner Erfahrung wird er dieser Aufgabe nicht gerecht. Er produziert zwar bessere Bässe und tatsächlich spielt er wärmer als seine Vorgängermodelle (was ich beim K-701 vermisst habe), aber leider auf Kosten der sonst analytischen Fähigkeiten. Dieser Kopfhörer ist ein angenehmer, warmer Unterhalter mit toller Soundstage, aber leider ein ziemlich schlimmer Fehlkauf gewesen, um darauf abzumischen.
Von vornherein war mir wichtig, dass ich ein Soundsystem benutze, welches so nah wie möglich an den Sound herankommt, wie er in einem akustisch eingerichteten Sound-Studio klingt. Das geht natürlich nicht mit einem Soundsystem, das diesen Sound verfälscht, wie etwa die "Beats - by Dr. Dre"-Kopfhörer, die dich mit unrealistischen Bässen von der Straße fegen würden (damn you Beats!!).
Natürlich geht nichts über das physische Erleben, wenn ~dieser Bass~ dich fundamental in Mark und Bein zu erschüttern vermag. Und, wenn wir dann von solchen Dingen wie "Auflösung" und "Scaling" anfangen - also das, was die "lebensechte" Lautstärke beschreibt, wirst du natürlich in einem akustisch professionell eingerichteten Soundstudio mit einem Sounderlebnis belohnt werden, welches nahezu jedem Kopfhörersystem vorzuziehen ist, das nicht im vier- oder gar fünfstelligen Euro-Bereich liegt.
Was rede ich da überhaupt? Selbstverständlich wird nie ein Kopfhörersystem das optimale Studio ersetzen können - völlig egal, wie hochpreisig so ein Ausnahmekopfhörer auch sein mag. Der Einfluss der Räumlichkeit, und dass der Schall sich darin ausbreitet, spielt hierbei eine enorme Rolle.
Ein gut kalibriertes Kopfhörersystem kann zumindest die eigenen Limitierungen eines Home-Studios auf neue Level bringen. Aber professionelle Studios werden sie in Sachen Produktion niemals vollständig ersetzen können. Also Weltklasse-Sounds, die den Grammy verdienen, würde ich mit Kopfhörern allein mit ziemlicher Sicherheit niemals erzielen. Dazu braucht es ausgewachsene Studios.
Ich, für meinen Teil aber, suchte vernünftige Basswiedergabe und einen analytisch-kritischen Sound. Meine nächste Anschaffung war der Hifiman-Sundara, und dieser erledigt diesen Job erstaunlich gut!
Der HIFIMAN Sundara
Die meisten "normalen" Audiosysteme, werden zwei Dinge nicht können. Sie werden kaum, oder gar keine Sub-Bässe unterhalb der ca. 50 Hertz-Marke wiedergeben können, sowie extrem hohe Frequenzen jenseits der 16.000 Hertz. Alles, was unterhalb von 50 Hertz liegt, wird als Grollen oder "Rumble" beschrieben, was erlebt wird, wenn die Erde bebt. Das ist ein Gefühl, das den allermeisten Menschen in Situationen, in denen tatsächlich die Erde bebt, Unbehagen bereitet. In dieser Anwendungen hingegen: Tiefes Wohlbehagen - und das spürt man.
Alles, was über der 16.000 Hertz-Marke liegt, wird einem Empfinden zugeschrieben, das jenseits durchschnittlicher, menschlicher Empfindungen liegt (einige ganz besonders begabte Menschen hören immerhin sogar bis zu 20.000 Hertz!) und man müsste eher eigentlich eine Fledermaus sein, um solche Geräusche wahrnehmen zu können.
Der Frequenzbereich des Sundara: 6 - 75.000 Hertz
Mein damaliger Tutor und Physiklehrer erzählte einmal, dass es eigentlich keinen Sinn machen sollte, wenn Lautsprechersysteme Töne (re-)produzieren, die der Mensch nicht wahrnehmen kann, weswegen solche über das Maß hinausgehende Angaben mit entsprechender Vorsicht zu betrachten sind (Marketingstrategie!), aber erklärte auch, dass gewisse Obertöne in den extrem hohen Frequenzgängen mit Obertonreihen wechselwirken, die in hörbaren Frequenzgängen liegen, was wohl zu einem realistischeren und/oder präziseren Höreindruck führen mag.
Was ich aber definitiv sagen kann, ist, dass der Sundara analytischer und massiver klingt als meine bisherigen Anschaffungen. Natürlicher, neutraler, näher am Geschehen. Vor allem ist die außergewöhnlich natürliche Wiedergabe in dieser Preisklasse zwei Dingen zu verdanken, die den Sundara von bisherigen Kopfhörern unterscheidet. Wie bereits erwähnt: der (übertrieben?) erweiterte Frequenzgang. Zum anderen die Verwendung "planarer" Lautsprecher-Technologie gegenüber herkömmlichen "dynamischen Lautsprechersystemen".
Der dynamische Lautsprecher stellt die gebräuchlichste Form in Kopfhörern dar und ist zudem relativ niedrigpreisig. Dynamische Lautsprecher gibt es in verschiedenen Größen, von den kleinen InEar-Treibern bis zu den großen Studio, bzw. Konzert-Lautsprechern.
In Kopfhörern sind diese Lautsprecher ein kleines bisschen kompakter aufgebaut, funktionieren aber exakt auf dieselbe Weise:
Planare Lautsprecher hingegen bestehen aus Magneten und einer hauchdünnen Membran mit einer Spule. Die Membran ist zwischen zwei Magneten eingebettet und wird durch elektrische Impulse bewegt. Im Gegensatz zu dynamischen Treibern vibriert die dünnere und leichtere Membran gleichmäßig, effizienter; sie spricht schneller an.
Die Instrumenten-Separierung verbessert sich dadurch enorm! Jedes Instrument hebt sich eindeutig ab. Tiefen-Layering gewinnt eine neue Qualität. Kurze, schnelle Töne kommen knackiger. Bässe reichen tiefer und sauberer getrennt - also da gibt es kein nerviges "Verschmieren" der Bassfrequenzen in andere Frequenzen. Planare Lautsprecher haben einen ganz eigenen, für planare Lautsprecher typischen Bass. Schwer zu beschreiben. Er klingt trockener mit einer Art Oberflächen-Struktur. Wie wenn einfaches Holz einfach nur holzfarben aussieht, aber höherwertiges Holz eine schöne Maserung dazu hat. Dynamischer Bass klingt oft voluminöser und im großen Stil würde ich auch nur dynamische Lautsprecher verwenden, aber ganz nah am Ohr ist der "planare Bass" sauberer, präziser, mehr an der wahrgenommen Wahrheit (also du kannst natürlich auch minderwertigeres Holz nehmen, aber dann hast du eben keine schöne Maserung mehr on top of it, you know).
Diesen Sundara benutze ich seit knapp 2 Jahren. Seinen Nachfolger wollte ich mir anschaffen, wurde dann aber auf einen ganz besonderen Kopfhörer aufmerksam. Wieder mit planaren Lautsprechern. Ich glaube, wenn man einmal in den Genuss von planaren Kopfhörern kommt, bleibt man in der planaren Welt. Bestellt habe ich ein äußerst seltenes Exemplar am 19. Dezember vergangenen Jahres und ziemlich genau 4 Monate später, am 19. April, kamen die Kopfhörer bei mir an. Sie sind ein Auftragsbau (d.h. sie lagerten nicht in einem Lager, sondern der Bau wurde halt von mir beauftragt), von einem einzigen Mann handgefertigt, made in Charkiw. Und wie wir wissen, liegt quasi das Epizentrum der russischen Invasion, yep, in Charkiw.. Seit gestern bin ich stolzer Besitzer der
,,Verum 1 mk2"
in der abgebildeten Ausführung "Bubinga"
Übrigens: ,,Verum" latein (die Endung -um lässt auf Neutrum schließen, aber weils übersetzt Wahrheit bedeutet, bleibe ich beim sie). Und warum bin ich so verrückt? Ein einziger Mann, der unter Bombenbeschuss diese Kopfhörer baut, 4 Monate Wartezeit, die Unsicherheiten. Man kann sie ja nicht einmal vorher testen. Und solange dort ein verdammter Krieg tobt, äußerst schwieriger Support und dergleichen. Dazu gabs nur so'n Kabel, nen billigen Pappkarton und ne Menge Bubble-Wrap... Keine Schutzhülle, keine Accessoires, nicht einmal ne Rechnung lag bei.
Warum das alles? Preislich liegt sie gleichauf mit meinem Sundara. Unterschied ist, ihr Erbauer hat keine Mitarbeiter zu bezahlen, keine Werbekosten, kein Schnickschnack. Die gesamten Kosten konzentrieren sich vollends in der Soundpräsentation und dem Material. Mit 349€ spielt sie preislich in derselben Liga, wie ein Hifiman Sundara, klanglich aber liegt sie zwischen 800 bis 1100€, folgt man den Reviews auf Youtube und in Foren online. Die Verum ist ein Nischenprodukt innerhalb eines Nischenhobbys.
Sie sind ein kleines bisschen größer als der Sundara, auch ein kleines bisschen schwerer. Der Sundara trägt sich (bisher noch) bequemer, weil die Polster "eingetragen" sind, wohingegen die Polster an der Verum noch etwas steif sind. Das braucht seine Zeit. Auch die Membran, welche den Sound erzeugt, muss sich noch einschwingen. Dies wird ca 100 Stunden in Anspruch nehmen, wodurch der Sound untenrum wuchtiger und die scharfen/hohen Frequenzen weicher werden. Äußerst gelungen finde ich den Anpressdruck. Der ist genau richtig, sodass man vergisst, überhaupt Kopfhörer zu tragen. Der Kopfhörer integriert sich sehr schön, während man ihn trägt.
Beim ersten Anhören, war ich etwas enttäuscht. Sie klingt dem Sundara sehr ähnlich und ich dachte mir so, hmm, dafür hab ich so lange gewartet und 349€ ausgegeben? Sie klingt dem Sundara sehr ähnlich, aber natürlich auch anders irgendwie. Nach einer kurzen Eingewöhnung kam erstaunliches zutage. Also in meinen EQ-Einstellungen hatte ich die ganz hohen Frequenzen bei 13.000 Hz abgesenkt. Der Sundara ist ein fein auflösender, analytischer Kopfhörer, und um ihm a bissl die Schärfe zu nehmen, diese Absenkung in den hohen Frequenzen. Ich weiß, dass die Verum ein warmer Kopfhörer ist und diese Absenkung bei 13.000 Hz würde keinen Sinn machen, also habe ich diese Absenkung deaktiviert und plötzlich war es wieder da! Und dann ging es erst richtig los - omg. Dieser Kopfhörer ist eine Potenzial-Maschine! Plötzlich eröffnen sich neue Bereiche, die ich mir nicht einmal vorgestellt hätte mit dem Sundara.. Da höre ich mich durch meine Song-Bibo hindurch. Referenz-Songs. Bei einer Schlagzeugstudioaufnahme merkte ich, dass es zwar gewohnt echt und richtig wiedergegeben wird, aber ...irgendetwas fehlt. Es war eine Subbassanhebung bei 60 Hz. Etwas, was mir mit dem Sundara nie eingefallen wäre. OMG noch nie in meinem Leben habe ich so einen fantastischen Bass über Kopfhörer gehört. Aber es macht Sinn mit der Verum. Wie und warum?
Die Verum hat eine erstaunliche Fähigkeit. Sie bildet die Sounds in der Vertikalen total gut ab! Besser als der Sundara! Damit hat man ein Gefühl von Größe und noch mehr im Raum der Aufnahme zu stehen. Man fühlt sich näher am Geschehen. Und da macht es Sinn, dass diese ganz tiefen Frequenzen einfach deutlich gefehlt haben mit dem Sundara. Wow, bin ich geflasht! Die Verum klingt höher auflösend. Größer und noch etwas detaillierter. Sie erreicht tiefere Frequenzen. Die Tonalität ist besser getroffen. Songs klingen organischer, weniger "steril" / dünn / schmal. Also die Verum hat eine ganz besondere Eigenschaft. Sie hat das Potenzial, neue Potenziale aufzudecken. Wirklich sehr interessante Kopfhörer(!), die in einfach allen Bereichen tatsächlich (potenziell) besser klingen (werden) als der Sundara (!), und das, my Dude, umso besser das Ausgabegerät ist, das du als Endverbraucher verwendest.
Am Handy werden sie beide ähnlich klingen (was voll das Qualitätsmerkmal ist, ironischerweise), aber je raffinierter deine Wiedergabegeräte sein werden, desto mehr wirst du feststellen, wie sehr und wie früh der Sundara nicht mehr mithalten kann.
Boah, bin ich zufrieden, ey!
https://youtu.be/OLy4QVp68_U
Hier habe ich ein relativ gutes Sound-Beispiel. In dieser Version hatte ich mit dem Sundara den ersten Ansatz erreicht, den Sound so viel näher zum Geschehen zu bringen, dass ich mit dem Sundara zum ersten Mal das Gefühl hatte, tatsächlich dort im Publikum zu sitzen. Mit den so hochgelobten AKG-K712 Pro kam ich bei weitem nicht so nah heran wie mit dem Sundara! So, und nun mit der Verum bin ich so krass geflasht, wie krass echt und richtig und einfach so nah diese Aufnahme klingt und wirkt. Diese Gitarre da. Beim Sundara hat mich immer gestört, dass sie ein wenig klingt, wie wenn man die Gitarre durch das Kabel, welches direkt ins Mischpult geht, dort abgenommen wird und man dieses Direktsignal bei der Aufnahme verwendet hat, anstatt den Klang der Gitarre, wie er im Raum klingt (verstärkt und unverstärkt). Und jetzt ist auch dieses Problem verschwunden. Ich sitze dort im Publikum und diese kleinen und aber feinen Schall-Reflexionen des Raumes, die zurück in die Mikrofone einstreuen, diese Magie ist die Verum in der Lage wiederzugeben. Diese Details! OMG
Worauf ich aber eigentlich hinauswollte, und warum dies ein gutes Sound-Beispiel ist: objektiv gesehen, ist das eine qualitativ schlechte Aufnahme - ohne jeden Zweifel. Das wäre bei weitem nicht zu vergleichen mit dem Produktionswert eines Yosi Horigawa's zum Beispiel. Auf vielen Geräten wird dieser Live-Mitschnitt nicht das Gefühl vermitteln, als wäre man vor Ort. So fein skalieren und wiedergeben, das werden die meisten Geräte nicht schaffen. Stell dir diese kleinen tragbaren Musikboxen von JBL vor, oder so. Die produzieren einen Sound, den man gut mit sich tragen kann, aber nie wird man sich dabei fühlen, selber vor Ort zu sein. Man müsste dieses Video vielleicht in einem Kinosaal abspielen, stelle ich mir gut vor. Dann würde man diesem Gefühl sehr viel näher kommen.
https://youtu.be/TTpyRCNbqy8
Nuno Bettencourt - Midnight Express
Die Gitarre wird oben wiedergegeben, weil die Lautsprecher oben angebracht sind. Mit dem Sundara hatte ich das Gefühl im Publikum zu sein und die Menschen und die Gitarre würden genau so klingen, als wäre man selbst vor Ort, aber die ORTBARKEIT der Gitarre, aufgrund dessen, dass die großen Konzert-Lautsprecher ja oben über der Bühne angebracht sind, das wird mir jetzt erst richtig deutlich. Ich frage mich, wenn ich darauf achte, ob das der Sundara auch macht?
Einfach nur wow!
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