• SM und LB •
Wunsch von Gifthexe
Wörter: Wischmopp /Feuchte Träume und Lollipop
Ich hoffe, dass dir der OS gefallen wird.
Sebas POV:
„Du elendiger, lappiger Wischmopp"
Hinter mir höre ich Gabriele schon auflachen, was mir jedoch relativ schnuppe ist.
Die Beleidigung war doch kreativ, also, was hat er denn?
Vollkommen wutentbrannt schreite ich auf den dritten im Bunde, Luke Browning zu, welcher mit einem Gesichtsausdruck wie aus Stein in einem Klappstuhl sitzt und mich mustert.
Dieser Idiot hat mich nun schon das dritte Mal an diesem Wochenende von der Strecke gedrängt.
Das dritte Mal!
In drei Sessions!
Das kann doch nicht wahr sein oder wohl?
In Bahrain hat er es ebenfalls schon gemacht und sich nicht einmal mehr Entschuldigt.
Seit dem Tag kann ich den Älteren schon nicht leiden, aber gerade habe ich das Gefühl, dass meine Wut ins Unermessliche schießt, was bei meinem Temperament nicht wirklich vorteilhaft ist.
Sobald wir an der Strecke sind, versuche ich ihm eigentlich aus dem Weg zu gehen, bin dann entweder bei Red Bull, aber auch die meiste Zeit bei Dino und Paul im Prema-Zelt.
Dort fühle ich mich einfach viel wohler.
Nichts gegen Gabriele, auf keinen Fall, aber Luke...
Ich kann ihn einfach nicht ab.
Sowohl Gabriele, als auch die Prema-Fahrer haben mich schon gefragt, was denn die Sache wäre, da alle sonst gut mit Luke klarkommen...sie haben ihn sogar als sehr ruhig beschrieben und nett soll er ebenfalls sein.
Da frage ich mich aber, in welchem Paralleluniversum alle denn leben würden, dass sie nicht sehen, was ich sehe.
„Warum? Jetzt mal ehrlich, was habe ich dir getan? Wieso musst du mich immer abdrängen. Heute habe ich die Punkte deshalb verloren und gestern die Reverse-Grid-Pole, nur, weil du Arschloch es nicht schaffst, einmal vernünftig zu fahren.",werfe ich ihm an den Kopf.
Unbeeindruckt sitzt er mir gegenüber, die Arme vor der Brust verschränkt und hört sich mein Geschrei an.
Mehrere Mechaniker tummeln sich schon um uns rum, damit sie eingreifen können, sollte etwas passieren, doch ich lasse mich nicht von diesen beirren.
„Du, bist selber zu feige irgendwas dazu zu sagen. Erbärmlich bist du, nicht mehr und nicht weniger. Am besten wäre es doch einfach gewesen, wenn du deinen Sitz einfach nicht bekommen hättest, dann hätten wir wenigstens eine faire Person mehr auf der Strecke und nicht so einen Idioten wie dich."
Um mich herum atmen einige Leute zischend die Luft ein.
Immer noch keine Reaktion meines Gegenübers, nur ein kleines Zucken seiner Mundwinkel ist wahrzunehmen.
Will er mich jetzt etwa auch noch provozieren?
„Was denkst du eigentlich, wer du bist?",schreie ich ihn an und will losstürmen, als mich Gabriele und mein Renn-Ingenieur mich an den Schultern packen.
„Sebas. Nun ist es auch mal gut gewesen",zieht Gabriele mich aus der Box.
„Was denn?",habe ich gar kein Verständnis für meinen Teamkollegen,"Er ist doch selber Schuld, wenn er sich so dumm verhält"
„Trotzdem ist das kein Grund, ihn so anzuschreien",will der Italiener mir nur ruhig erklären, doch ich schüttle mich von ihm ab.
„Du checkst es auch nicht oder?"
Ehe ich eine Antwort mitbekomme, Stürme ich schon davon und finde mich keine Minute später im roten Prema-Zelt wieder.
„Sebas, was ist denn los?",ist Paul der erste, der mich abfängt.
„Es ist schon wieder Luke. Du hast es doch bestimmt gesehen, wie unfair er schon wieder gewesen ist. Es hat mir meine Punkte gekostet und...."
„Komm erstmal runter",zieht Paul mich in den hinteren, ruhigeren Teil der Garage und pflanzt mich dort auf eine Liege.
„Bei dem Deppen? Niemals!",atme ich schwer, komme dann aber doch zu Ruhe.
„Okay, und was ist jetzt genau passiert?",setzt Paul sich neben mich und legt seinen Arm um meine Schultern.
„Er hat sich nicht einmal entschuldigt und dann bin ich vielleicht ein wenig sehr laut geworfen und habe gesagt..."
„Ja, du hast was gesagt?",schaut der Este mich an, die Stirn gerunzelt.
„Dass er am besten das Cockpit doch gar nicht hätte bekommen sollen, da er ein unfairer Fahrer ist",murmle ich.
Erst jetzt fällt mir auf, wie kindisch meine Worte waren.
Auch Paul guckt schockiert.
„Sebas, das kannst du doch nicht sagen! Weißt du, was für ein langer Weg das für ihn gewesen ist, überhaupt hierher zu kommen?"
Das wusste ich wirklich nur am Rande, hatte es gerade aber vollkommen ausgeblendet.
Scheiße.
„Also wenn ich du wäre, dann würde ich mir mal ganz schnell etwas einfallen lassen, um das wieder gut zu machen. Es ist fürs Team ja ebenfalls doof und nicht, dass du von Ollie noch Ärger bekommst.",redet Paul auf mich ein.
Stimmt. Da war ja was.
„Danke Paul, ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde.",ziehe ich den Esten einmal in meine Arme und bin dann auch schon wieder auf dem Weg zu Hitech.
Dort ist weder Luke, noch Gabriele zu finden.
„Sebastian Montoya".
Oh oh. Die Stimme meines Renn-Ingenieurs hört sich gar nicht gut an.
Langsam drehe ich mich um und mache mich ganz klein.
„Du wirst dich entschuldigen müssen. Sowas ist inakzeptabel. Ja, er ist am Wochenende mehrere Male unfair gewesen, aber das ist kein Grund, ihn so anzugehen. Hast du das verstanden?"
Stumm nicke ich.
„Wo ist er denn Jetzt?",frage ich leise.
„Er und Gabriele sind ins Hotel gefahren, mit dem Rest des Teams. Du kannst entweder laufen oder wartest noch bis nachher",erklärt er mir, jedoch kommt für mich nur letzteres in Frage.
Anscheinend ging es ihm doch ziemlich nahe,s omg wäre er noch hier.
„Ich laufe dann mal los",krame ich in meinen Sachen herum, schultere meinen Rucksack und mache mich auf den Weg zum Hotel.
Eigentlich ist es ein wirklich schöner Tag.
Die Sonne scheint hell und warm von Himmel, die Temperatur ist nicht zu heiß und nicht zu kalt, alle um mich herum sind einfach nur happy...und ich?
In mir macht sich jetzt ein schlechtes Gewissen breit.
Was kann ich denn machen, dass Luke nicht mehr böse auf mich ist?
Meine Reaktion war wirklich übertrieben, aber manchmal muss das Temperament eben raus.
Grübelnd mache ich Mich auf den Weg durch die engen Menschenmassen im Paddock und es dauert schon seine Weile, bis ich mich zum Ausgang durchgequetscht habe.
Es ist doch immer schön, erkannt zu werden, jedoch Ist es in diesem Moment einfach nur lästig.
Das schlechte Gewissen in meiner Brust wird immer größer und ich will es um alles in der Welt endlich loswerden.
Sobald ich das Streckengelände und den ganzen Trubel hinter mir gelassen habe, fühle ich mich ein wenig befreiter, jedoch muss ich immer noch ein gutes Stück laufen und mir eine berechtigte Entschuldigung ausdenken muss ich auch noch.
Es war wirklich nicht mein Recht das so zu sagen, denn Luke hatte so um den Sitz kämpfen müssen und ich hatte das Glück, dass es relativ schnell feststand, dass ich den Sitz bekomme.
Erneut trifft ein Schwall der Lautstärke meinen Ohren und lässt mich aus meiner Gedankenblase hinaustreten.
Mein Weg führt mich doch tatsächlich über einen Jahrmarkt.
Toll.
Gerade bin ich aus dem Chaos raus und dann das.
Andererseits...jeder mag Süßes und vielleicht finde ich hier auch etwas für Luke, obwohl er es ja erst morgen Abend essen könnte.
Aufmerksam schaue ich mich um und entdecke an einem Süßigkeitenstand einen riesigen Lollipop.
Das wäre doch etwas.
Jeder liebt die Teile doch.
Keine fünf Minuten später halte ich Genau diesen riesigen Lollipop in der Hand und mache Mich auf den Weg zum anderen Ausgang,welcher näher am Hotel dran ist.
Weiter zehn Minuten Fußweg und schon bin ich da.
Naja, jetzt kommt aber auch erst der schwerste Teil des Ganzen.
Luke aufsuchen und sich entschuldigen.
Er ist im Zimmer neben mir, das weiß ich, nur muss ich gleich auch noch klopfen und alles.
Meine Güte, das wird unangenehm werden.
Kurz halte ich inne, lausche an der Tür.
Von innen kommt ein Geräusch vom TV, jedoch kann ich aufgrund des australischen Akzentes nicht wirklich etwas verstehen.
„Feuchte Träume" ist das einzige, was zu mir durchdringt.
Wenn ich mich da mal nicht verhört habe.
Okay Sebas, einfach Klopfen. Das wird schon.
Zögerlich klopfe ich an und warte, bis sich die Tür öffnet.
Dies tut sie Gott sei Dank nach wenigen Momenten, jedoch schlägt Luke, sobald er mein Gesicht erblickt, die Tür wieder zu.
Zu seinem und auch meinem Leidwesen war mein Fuß schneller und hält die Tür auch.
Schmerzvoll zische ich auf.
„Das hast du dir verdient",kommt es trocken von innen,"Was willst du hier? Ich denke, du hast dich gerade deutlich genug ausgedrückt".
Schluckend schlüpfe ich Durch die Tür und finde mich in einem total chaotischen Hotelzimmer wieder.
„Guck nicht so. Das ist normal",brummt Luke und verschränkt seine Arme vor der Brust,"Nun sage, was du zu sagen hast und dann verschwinde"
Ach du scheiße, da habe ich mich wirklich in etwas hereingeritten.
„Also, ich..ich meinte das gerade nicht so. Ja, es hörte sich schon scheiße an, aber ich meinte das nicht so. Mein Temperament ist da mit mir durchgegangen. Ich weiß, wie lange du kämpfen musstest, bevor du den Sitz bekommen hast und mir ist ebenfalls klar, dass meine Worte es nicht gut machen können, was ich gesagt habe und ach. Ich habe mich einfach doof verhalten und es tut mir leid."
Während ich gesprochen habe, konnte Ich Luke zuerst nicht einmal anschauen, doch als ich es getan habe, ist mir aufgefallen, dass der Brite ein ziemlich fleckiges Gesicht hat.
„Wenn du wegen der Sache geweint hast, dann tut es mir wirklich wirklich leid...ich",fahre ich mir durch die Haare,"Ich habe dir auch den hier mitgebracht..ich weiß nicht, ob du den magst, aber jeder mag doch eigentlich Süßigkeiten und deshalb dachte ich mir.
Zögerlich ziehe ich den Lollipop hinter meinem Rücken hervor und halte ihn Luke entgegen.
Dieser mustert mich, die Arme immer noch verschränkt, kommt mir dann jedoch entgegen, um mir den Lollipop aus der Hand zu nehmen.
Dachte ich zumindest.
Ich meine, dies tat er auch, aber er tat noch mehr.
Er zieht mich auch an sich heran.
Was hat er denn jetzt vor?
Will er mich schlagen oder so?
Ich will schon in Deckung gehen, als ich von der Wärme des anderen Körpers eingehüllt werde und sich beide Arme um meinen Körper schlingen.
Also vielleicht doch erwürgen oder erdrücken?
Nein, ich sollte eines besseren belehrt werden.
Im nächsten Moment spüre ich einen Druck auf meinen Lippen.
Geschockt reiße ich meine Augen auf.
Luke küsst mich.
Ich habe aber noch nie jemanden geküsst.
Ich weiß doch gar nicht, wie das geht.
Luke scheint zu merken, dass etwas nicht stimmt und zieht sich sofort zurück.
„Sebas, ich keine Ahnung, aber ich...es fühlte sich irgendwie so richtig an, ich...",stammelt er schon los, doch ich unterbreche ihn:"Das, das war mein erster Kuss".
Die Augen des Briten werden ganz groß.
„Wie? Ich dachte, dass du...also fandest du es gar nicht schlimm?"
Kurz gehe ich in mich.
Nein, eigentlich nicht, es fühlte sich tatsächlich schön warm an.
„Nein, das nicht. Ich, ich war nur geschockt, denn ich wusste gar nicht, was hier gerade passiert",murmle ich ein wenig peinlich berührt, schaue erneut lieber auf den Boden, als in das Gesicht des Älteren.
Im nächsten Moment merke ich jedoch, wie sich fremde Finger zwischen meine schieben und weiter mien Kinn sanft nach oben drücken.
„Das muss die beim besten Willen nicht unangenehm sein",werde ich freundlich angelächelt,"In der Situation war ich auch schon."
„Kannst du es vielleicht noch einmal machen?",frage ich stotternd und im nächsten Moment legen seine Lippen wieder auf meinen.
Nur dieses Mal kann ich es auch vollkommen aufnehmen und es fühlt sich wirklich, wirklich gut an.
„Und?",löst Luke sich dann doch relativ schnell von mir.
„Es..es ist schön...",meine ich schnell,"Aber wie kann das? Ich meine, ich war die ganze Zeit sauer auf dich und jetzt fühlt sich das Küssen so, so gut an?"
Es verwirrt mich.
„Vielleicht hat es erst einmal gewaltig knallen müssen, bevor es hierzu kommen konnte",überlegt Luke.
„Das kann sein",zucke ich mit den Schultern,"Das gefällt mir auf jeden Fall besser, als das davor."
„Da kann ich dir nur zustimmen",grinst Luke und erst jetzt fällt mir auf, wie schön er eigentlich ist.
Wieder fange ich seine Lippen ein.
Ein einfach tolles Gefühl.
„Luke? Deine Tür ist halb offen. Ist alles okay? Ach, gibt es ja nicht"
Peinlich berührt lösen wir uns voneinander und blicken zu einem schmunzelnden Gabriele, welcher in der Tür steht.
„Dann habt ihr euere Probleme ja klären können",stellt er fest und beginnt zu lachen.
„So kann Mans sagen",kratze ich mich am Kopf, steige dann jedoch in sein Lachen mit ein, was auch Luke mitreißt.
Friede, Freude, Eierkuchen.
So ist es doch am schönsten.
Keine Streitigkeiten, bloß pure Harmonie.
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Beendet am 1.5.23
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Und da haben wir schon wieder Freitag.🤍
Für mich ist es der letzte Freitag in der zwölften Klasse und ich kann gar nicht abwarten, bis wir Ferien haben 🥰
Die beiden haben auf jeden Fall Spaß gemacht, obwohl ich Luke erst einmal googeln musste, da ich's so gar nichts über ihn wusste.
Habe dann aber einiges gefunden und unter anderem festgestellt, dass wir tatsächlich am selben Tag Geburtstag haben haha😂
Egal, genug Gelaber...ich hoffe, dass es euch gefallen hat 🤍
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