• RS und MS •

Robert POV:

Endlich! Endlich bin ich wieder an der Strecke! Was habe ich es auch vermisst!
Und dann auch noch in Monaco ! Ach, was ist das toll. Gut gelaunt schlendere ich durch den Paddock, wobei es auch interessant ist, alles mal aus der Betrachter-Perspektive anzuschauen. Auch Oscar ist hier, was ebenfalls toll ist, da wir uns letztes Jahr echt, echt gut verstanden hatten und er ein wirklich netter Zeitgenosse war. Getroffen hatte ich den Australier durch Zufall am Eingang vom Paddock, woraufhin wir beschlossen hatten, zusammen unser altes Team, Prema Racing, zu besuchen, da wir doch mit ihnen als Team sehr zusammengewachsen waren.

"Es werden sich bestimmt alle freuen, dass wir sie besuchen kommen", meint der Australier, als sich das Prema-Zelt in unser Sichtfeld schiebt.

"Auf jeden Fall. Ich muss aber zugeben, dass ich alle auch sehr vermisse", gebe ich lächelnd zu, worauf Oscar mit nickend zustimmt. Prema bemüht sich immer um ein gute Stimmung im Team, was ihnen auch immer gelingt, wodurch alle immer gerne (zusammen)-gearbeitet haben. Auch alte Fahrer wurden immer gerne gesehen, weshalb Oscar und ich nicht davon ausgingen, dass wir störten.

"Buongiorno", rief ich gut gelaunt ins rote Zelt, unter welchem Prema seine beiden Autos stehen hatte.

"Das gibt es ja gar nicht; unser top Duo des letzten Jahres", lacht Rene uns direkt entgegen.

Schon war diese Gefühl wieder da, dieses Gefühl von zuhause. Bei Prema hatte ich mich immer Wohl gefühlt, egal wie gut oder wie scheiße es mir ging. Sie waren immer für mich da und auch alle meine Teamkollegen, welche ich in meinen 4 Jahren bei Prema hatte, waren immer super nett gewesen und wir kamen alle immer noch super miteinander aus. Manchmal feierten wir alle sogar noch zusammen, was jedoch her selten vorkamen, da wir alle jetzt unterschiedliche Jobs haben und zum Teil gar nicht mehr in Europa waren, sondern in Amerika fuhren.

" Na Rene, wie geht's?", fange ich sofort ein Gespräch mit meinem ehemaligen Teamchef an.

"Alles super wie immer und bei euch", grinst der Italiener uns beide an.

"Bei uns auch", lächelt Oscar und blickt sich um, ob er vielleicht alte Bekannte wieder trifft.

"Ich muss nochmal kurz rüber zur FRECA, fühlt euch wie zuhause", meint Rene noch, bevor er die Box verlässt und uns stehen lässt.
"Viel beschäftigt, wie immer", lacht Oscar und ich stimme ihm zu. René war wohl der am meisten beschäftigste Mann, den wir beide kannten.

So schlendern wir beide durch die Prema Garage und treffen ein paar alte Mechaniker wieder und auch Dennis und Jehan, welche sich auf das Hauptrennen , welches heute Mittag stattfindet, vorbereiten.

Auch bei den FRECA Zelten schauten wir vorbei, auch um mit Paul, DIno, Sebas und Hamda zu quatschen und ihnen Tipps geben zu können, da Monaco dann doch eine Nummer für sich ist.

Gegen zwölf Uhr machen wir uns dann zurück in Richtung des Formel1-Paddocks, da Oscar zu Alpine musste und ich dann einfach noch ein wenig schlendern kann. Insgeheim hoffte ich, das ich Mick über den Weg laufen würde. Wir sind Teamkollegen 2020 in der Formel 2 gewesen und hatten uns super verstanden, wobei ich, zu meinem Leidwesen, Gefühle für den deutschen Rennfahrer entwickelt hatte, jedoch zu feige gewesen bin, um Mick das zu gestehen, weil ich gar nicht wusste, wie er dazu stand.

Doch war er immer mein Anker gewesen, gerade, als mein Vater den Kampf gegen Corona verloren hatte. Er ist immer für mich da gewesen, wofür ich ihm gar nicht dankbar genug sein kann und nicht weiß, wie ich mich jemals revanchieren soll.

In Gedanken versunken mache ich mich auf den Weg zur Ferrari-Hospitality, wo ich zu Mittag esse und ein wenig mit Arthur quatsche, welcher zwar kein Rennwochenende hat, jedoch hier ist um Charles zu supporten.

"Hast du eigentlich mal mit Mick geredet?", fragt der Jüngere mich nach eine Weile.

"Wie?", stelle ich mich auf dumm.

"Jetzt tue nicht so Rob, wir wissen alle, dass du damals in Mick verschossen warst und deiner Reaktion nach zu urteilen, bist du es immer noch", urteilt der Monegasse.

"Ja, aber..", starte ich einen versuch, zu widersprechen, jedoch fällt mir kein gutes Gegenargument ein.

"Merkste selber nh", lacht Arthur und schaut mich durchdringen an, woraufhin ich meinen Blick senke.

"Man Arthur, dass ist alles so kompliziert", jammere ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

"Nein, ist es nicht. Es ist alles sehr einfach Robert. Weißt du was, du gehst jetzt einfach in die Haas-Box und schaust von dort das Rennen. Sag einfach, Mick hätte es erlaubt und dann werden die auch nichts sagen. Außerdem kennen die dich ja.", schlägt Arthur vor, doch ich schüttle nur den Kopf.

"Nie im Leben, das kannst du vergessen", versuche ich zu widersprechen, doch der Monegasse hält mir die Hand vor den Mund, damit ich nicht weiterreden kann.

"Du kommst jetzt mit mir mit. Wenn du nicht alleine gehst, dann komme ich halt mit", verdreht Arthur die Augen und zieht mich aus der Hospitality hinaus in Richtung Haas-Garage. Eigentlich will ich nicht, wehre mich aber auch nicht dagegen.

"So, wir sind da", erklärt mir Arthur überflüssiger Weise, "Ab jetzt kennst du den Weg oder?" Stumm nicke ich. "Na dann, euch noch einen schönen Tag", grinst der Monegasse und winkt mir noch einmal zu, bevor ich mich umdrehe und noch einmal tief Luft hole.

OK, Rob, beruhigen. alles entspannt. Dies rede ich mir noch ein paar mal ein, bis ich dann doch den Mut fasse und in die Haas Garage eintrete, wo ganz schöner Trubel herrscht.

Überall laufen Mechaniker herum, was aber auch nicht verwunderlich ist, da das Rennen immerhin in zwei Stunden losgeht.

Ein wenig unbeholfen steh ich also herum und such die Garage nach dem Deutschen ab, kann ihn jedoch nicht finden.

Im nächsten Moment merke ich dann jedoch, wie mir jemand seine Hände auf die Schultern legt. Erschrocken drehe ich mich um und halte mir erstmals vor Schreck die Brust, bevor ich realisiere, wer da hinter, beziehungsweise jetzt vor mir, steht.

"Hey Rob, das ist ja eine tolle Überraschung, was machst du denn hier", scheint sich der Deutsche sichtlich zu freuen, dass ich hier bin, was auch mich entspannter werden lässt.

"Ich wollte dir noch einmal viel Glück wünschen", rücke ich immerhin mit der halben Wahrheit heraus.

"Das ist sehr nett, danke", bedankt sich Mick und strahlt ihn aus seinen großen, blauen Augen an.

"Wenn du magst, kannst du auch gerne hierbleiben und das Rennen schauen.", bietet er mir daraufhin sofort an.

"Ja gerne, hatte eh keine Ahnung von wo ich es hätte schauen sollen", grinse ich leicht verschmitzt und folge meinem ehemaligen Teamkollegen in seine Box, wo er mich in Richtung des VIP-Bereichs schiebt und mir einen freien Platz zeigt.

"Perfekt, danke", bedanke ich mich.

"Kein Problem, immer gerne", bekommt er von Mick als Antwort, "Falls du was brauchst, sag einfach beschied, ich muss jetzt so langsam mal los, du weißt schon, vorbereiten.", hängt er noch hinten dran, bevor er verschwindet, um sich vorzubereiten.

Hier ist es wirklich entspannt, muss ich schon zugeben. Micks Physiotherapeut hatte mir in der Zwischenzeit eine Flasche Wasser gegeben, bevor er nochmal mit Mick in seinem Drivers Room trainiert.

Während drinnen reges Treiben herrscht, werfe ich einen Blick nach draußen, wo es sich immer mehr zuzieht.

"Sieht nicht gut aus", meine ich zu Günter, welche gerade neben mir steht.

"In der Tat nicht. Wir müssen jetzt echt hoffen, dass es trocken bleibt, denn Regen ist hier immer unschön", taucht Mick plötzlich wieder hinter uns auf.
„Ach, für dich doch nicht, du bist doch hier der Superstar ", lache ich und lege einen Arm um Micks Schultern, was Günter neben uns lächelnd zur Kenntnis nimmt.
„Jaja, sagt der Richtige", lächelt Mick mich an, wobei mir ganz warm ums Herz wird. Lange schaue ich in die blauen Augen meines Gegenübers, verliere mich in diesen und kann mich gar nicht mehr von diesen lösen.

Unterbrochen wird unser Moment, als ein Regentropfen auf meine Nasenspitze tropft und mich vor Schreck zusammenzucken lässt.
Auch Mick lässt von meinen Augen ab, lächelt mich jedoch immer noch an.
„Viel Glück gleich", hauche ich leise.
"Danke Rob, schön das du hier bist", murmelt dieser genauso leise, lehnt sich vor und drückt mir einen schnellen Kuss auf die Wange.
„Immer gerne", hauche ich und lege meine Hand an die Wange, so sich das Gefühl von Micks Lippen gerade hineinbrennt.
Ich weiß nicht, wie lange ich im immer stärker werdenden Regen stehen bleibe, bis Bewegung in mich kommt und ich irgendwie zurück auf meinen Platz in der VIP Lounge begebe.
Hatte Mick das wirklich gerade getan? Oder habe ich mir das nur eingebildet?
Immer ich spüre ich die Lippen des Deutschen auf meiner Wange. Wieso hat er das getan? Ich bin gerade so verwirrt und in Gedanken, das sich gar nicht mitbekomme, wie schnell die Zeit rennt.
Gegen 14.20 höre ich die Motoren aufheulen, wodurch ich wieder aus meinen Gedanken und in die Realität gerissen werde.
Alle fahren raus, nur um nach 10 Minuten wieder in die Box geschoben zu werden.
„Was ist los? ", erkundige ich mich bei einem Mechaniker.
„Verzögerung aufgrund des Wetters", ist die Antwort, die ich erhalte.

Tatsächlich hatte es noch ein wenig gedauert, bis die 20 Boliden auf die Strecke konnten, doch jetzt ist es endlich soweit.
Mick startet von P15, was echt nicht so schlecht ist.
Das Rennen läuft auch echt nicht schlecht für meinen ehemaligen Teamkollegen, denn er kann sich recht gut auf seiner Position halten und macht auch sonst keine Fehler.
Entspannt lehne ich mich nach hinten und schaue auf mein Handy, um kurz eine Story zu machen, um zu zeigen von wo ich das Rennen verfolge.
„Thanks to @haasf1team" setze ich noch darunter, bevor ich einen lauten Knall höre.
Scheiße, das ist ganz und gar nicht gut.
Eine gute Sekunde später schwang auch das Fernsehbild zur Unfallstelle und was ich dort sehe, dreht mir den Magen um.
47.
Auf dem Auto ist eine 47.
Mick.
Scheiße.
Panisch schaue ich auf den Bildschirm, um zu sehen, ob er aussteigen kann, jedoch wird zu meinem Leidwesen zuerst ein Replay eingeblendet.
„He is ok", höre ich plötzlich jemanden in der Box sagen und atme erstmal erleichtert auf.
„Robert!"
Erschrocken drehe ich mich zu Günther um, welche rmit leicht gerunzelter Stirn hinter mir steht. „Micks Physio und Trainer gehen gleich in Richtung Medical Center und da wollte ich dich fragen, ob du.."
Doch ich ließ ihn gar nicht ausreden:„Natürlich komme ich mit. Es ist Mick. Wo sind die beiden?"
„In Micks Raum und suchen Sachen zusammen ". Daraufhin nicke ich und bin schin halb aus der Box raus, also Günter hinterherwirft:„ Macht was draus!"
Kopfschüttelnd, jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen mache ich mich auf den Weg zu Micks Drivers Room, wo die anderen bereits auf mich warteten.

Zusammen machen wir uns auf den Weg zum Medical Center, wo wir erfahren, dass Mick bereits eingeliefert wurde.
„Geh du Rob", meint sein Physio, „Du wirst glaube ich am sehnlichsten erwartet.
„Ist das wirklich ok? ", frag euch vorsichtshalber noch einmal nach.
„Hätte ich es dir sonst angeboten? Jetzt hopp hopp Shwartzmann", lächelen beide mir entgegen.
Ok, das ist eindeutig.
Dann mal los.
Am Schalter erkundige ich mich nach Mick und mir wird Gott sei Dank ohne Nachharken sofort gesagt, wo er ist.
Kaum hatte ich die Info, bin ich auch schon los.
Als ich vor der Tür stehe, wandelt sich die Hektik um in Sorge. Was ist, wenn doch etwas Schlimmeres passiert ist?
Nerv ich dann nicht nur?
„Mach schon Rob", ermahenen mich dann doch meine Gedanken und auf ihr Signal hin drücke ich die Tür auf.
Mick liegt auf einer Liege und schaut mit großem Augen zu mir.
„Rob? ", haucht er.
„Genau der Bin ich", lache ich leise und setze mich an sein Bett. Sofort lege ich seine Hand in meine, mir egal was er denkt, ich brauche ihn einfach gerade bei mir.
„Ich hatte so Angst", murmle ich irgendwann.
„Ach Rob, das wollte ich nicht. Auch der Unfall, das war einfach so doof von mir, hätte ich doch bloß das Auto unter Kontrolle gehabt und... ", fing der Deutsche sofort an, doch ich unterbreche ihn sofort in seinem Redeschwall, indem ich seinen Kopf vorsichtig zu mir drehe, da ich nicht sagen kann, wie sehr sein Nacken in Mitleidenschaft gezogen worden ist. „Hör bitte auf damit. Das hätte jedem passieren können, gerade bei dem Wetter. Es ist gerade hier scheiße, weil jeder Fehler gleich bestraft wird, jedoch ist das einzig Wichtige, das du wohlauf bist. Wenn dir was passiert wäre, ich kann mir das gar nicht ausmalen, ich ich... "
„Ey Rob, jetzt musst du aber aufhören. Alles ist gut. Mir geht es soweit gut. Ich habe zwar ein paar Schmerzen, jedoch nichts Ernstes, wirklich. Aber es ist süß, wie du dich um mich sorgst. Das bedeutet mir echt viel.", stoppt der Deutsche meinen Redeschwall. Stumm schaue ich ihm in die Augen, wie vorher schon. Sie glänzen so unglaublich blau, wie der Himmel draußen oder das Wasser eines tiefen, blauen Ozeans. Jedoch sehe ich dieses Mal noch etwas ganz anders darin.
Ich sehe, wie gerührt er wirklich von meinen Worten ist und wie viel diese ihm bedeuten, wie viel ich ihm bedeute.
Geleitet von diesem Gefühl überbrücke ich die letzten Zentimeter, welche uns noch getrennt hatten und lege meine Lippen auf seine.
So etwas schönes hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gefühlt. Es ist einfach unbeschreiblich. Mick erwidert den Kuss mit leichtem Druck und zieht mich fester an sich, was den Kuss nochmal vertieft.
Wie lange, wie lange hatte ich hierauf nun schon gewartet? Zu lange! Jedoch habe ich jetzt alles, was ich will.
Mick scheint es ähnlich zu gehen, denn keiner von usn beiden macht Anstalten, den Kuss lösen zu wollen, bis wir hinter uns ein Räuspern hören, weshalb wir erschrocken auseinander fahren.
Günter steht in der Tür, mit dem Teamarzt, einem Arzt des Medical-Centers und den beiden, die mich hierher begleitet hatten.
„Endlich", seufzen die drei Haas-Mitarbeiter, was Mick läuft auflachen und mich erröten lässt.
„Mick liegt mir schon seit letztem Jahr mit dir in den Ohren, doch hat sich nie getraut, etwas zu machen", grinst sein Physio, worauf Mick errötet und den Blick senkt.
Lächelnd hebe ich den Kopf des Deutschen wieder an und setze einen Kuss auf seine Wange.
„Bei mir war es nicht anders. Fragt mal Paul, der wird erleichtert sein ", lache ich und alle anderen stimmen mit ein.
Das Mick das Selbe Problem hatte wie ich, hätte ich ja nicht ahnen können, jedoch bin ich unendlich froh, dass sich alles jetzt aufgeklärt hat, denn dadurch macht Mick mich zum Wohl glücklichsten Menschen auf diese Planeten.

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Hey,
Heute Auch mal wieder ein OS von mir.
Dieses Mal aus der Schule, wo ich gerade 7/8 frei habe, aber noch 9/10 hab
Meine Mathearbeit heute lief auch mehr schlecht als recht, aber was soll's.
Ich hoffe euch gefällt der Os und ihr hattet einen besseren Tag als ich Bisjetzt 🤍
Man ließt sich!

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