• KF und JE •
Wunsch von Gifthexe
Rabe/ Tee/ Kuschelstunde
Kaylen POV:
P7 im Feature-Race heute vorm F1 Rennen...da sagt man nicht nein zu oder?
Wie George Russell jetzt sagen würde, consistency is key und da ist Platz 7 doch ganz solide.
Da ich auch noch der beste ART Pilot bin, kann ich wohl mit mir zufrieden sein.
Mit einem Kaffee in der Hand laufe ich nun durch den Paddock, will vielleicht mal beim F2-Team vorbeischauen, als ich fast einen Raben über den Haufen renne, der sich mitten im Paddock mit ein paar Kollegen niedergelassen hat.
Kopfschüttelnd betrachte ich die Vögel durch meine Sonnenbrille und schaue dann hoch, nur um zu sehen, dass Franco nach mir winkt.
Grinsend ändere ich meinen Kurs und laufe zu Franco hinüber, welcher im Laufe des letzten Jahres ein guter Freund von mir geworden ist.
Oft hängen wir auch zusammen nach den Rennen ab, einfach weil wir uns so gut verstehen.
„Na mate. Herzlichen Glückwunsch zum Podium",hüpfe ich mit einem kleinen Sprung in die MP-Garage, kann meine Freude über das solide Ergebnis dann doch eher schwer verstecken.
„Danke danke. Platzt sieben nimmt man aber auch mit",lächelt Franco und drückt mich einmal kurz an sich.
„Was ist denn hier für eine Hektik?",Drehe ich mich einmal im Kreis, denn hinter uns laufen einige MP-Mechaniker in Aufregung hin und her.
„Keine Ahnung",zuckt Franco mit den Schulter,"Vielleicht etwas mit Jonny"
„Was hat er denn?",runzle ich besorgt meine Stirn, denn ich kenne den Jüngeren schon lange und ich mag es nun wirklich nicht, wenn es einer Person schlecht geht und wir als Fahrer sind dann doch eine große Familie, da macht man sich automatisch Sorgen.
„Er hat eine chronische Erkrankung und sein Arzt und auch der Teamarzt meinten, dass es eventuell zu Rückfällen kommen kann.",erklärt Franco mir, als plötzlich ein Mechaniker von MP neben uns steht.
„Franco. Kannst du Jonnys Sachen vielleicht holen? Der Arzt ist gerade bei ihm und er scheint einen kleinen Rückfall zu haben. Er gehört so schnell wie möglich ins Hotel.",redet dieser auf den Argentinier ein.
Dieser nickt und will sich schon von mir verabschieden, doch ich komme ihm zuvor:"Ich helfe dir mit. Ich hab eh nichts vor, also kann ich auch helfen.
Dankbar lächelt Franco mich an und zusammen laufen wir in den Aufenthaltsbereich der drei MP-Piloten, in welchem sich zu diesem Zeitpunkt jedoch nur der Brite und eine weitere Person sitzen, vermutlich der Arzt.
„Was sollen wir machen?",bieten Franco und ich sofort unsere Hilfe an, da der Arzt doch ein wenig gestresst zu sein scheint.
„Die Taschen und dann ab ins Auto",fordert die zweite Person im Raum auf und sofort schnappen wir uns die Taschen, jedoch werfe ich noch einen Blick auf den Jüngeren.
Unglaublich blass ist er und sein Gesicht ist schmerzverzerrt.
Irgendwie tut er mir ja leid.
Keiner sollte so leiden sollen und der Schmerz scheint schon stark zu sein.
„Es ist aber nichts ganz ganz Schlimmes oder?",wende ich mich an Franco, als wie den Raum verlassen.
„Kommt drauf an, wie du das definierst",legt Franco seinen Kopf schief.
„Also lebensgefährlich",konkretisiere ich meine Aussage, denn das wäre dann doch sehr krass.
„Nein, eigentlich nicht, soweit ich weiß, ist es das nicht mehr, da die Teamärzte wissen, wie man damit umzugehen hat.",erklärt der Argentinier mir und ich Nicke.
Dann ist es ja gut, aber es ist auf der anderen Seite ja auch ihr Job.
„Und was passiert jetzt?",frage ich weiter, da meine Sorge nicht wirklich weniger wird.
„Ich denke mal, er wird ins Hotel gebracht und dort auf sein Zimmer verfrachtet und dann sieht man weiter, wie schlimm es ist",zuckt Franco mit den Schultern.
Danach breitet sich ein bedrückendes Schweigen zwischen uns aus, was auch nicht gebrochen wird, ehe wir beim Auto angekommen sind.
Generell wirklich die Luft um mich herum plötzlich so erdrückend und einengend.
„Und was macht ihr dann? Also ihr Fahrer?",durchbreche ich die Stille.
„Eigentlich müssen wir noch ins Debrief, sonst wären wir wahrscheinlich mitgekommen. Ein wenig Gesellschaft ist dann doch ganz schön, aber was soll man machen",seufzt Franco.
Genau in dem Moment kommt mir eine Idee.
„Ich kann mich erstmal um ihn kümmern, vorausgesetzt er will das. Wir sind fertig mit dem Debrief und ich habe eh nicht zutun. Dann helfe ich lieber, anstatt irgendwo rumzusitzen und nichts zu machen",biete ich an.
Kurz mustert Franco mich, scheint zu überlegen oder vielleicht auch zu hinterfragen, wieso ich das ausgerechnet anbiete.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es selber nicht so genau, aber es fühlt sich einfach richtig an.
„Solange du ihn nicht manipulierst",lächelt er dann aber doch.
„Okay, ich hole nur eben schnell meinen Rucksack. ART wird es wohl verstehen",lasse ich ihn wissen und bin dann auch schon wieder im Paddock und bei ART.
Dort suche ich schnell meine Siebensachen zusammen und stehe, ehe ich mich versehe, wieder bei Franco am Auto.
„Die beiden sollten gleich hier sein. Der Arzt bringt Jonny und dich dann ins Hotel",erklärt Franco mir,"Mari und ich kommen dann nach, sobald wir fertig sind"
Verstehend nicke ich.
Genau in dem Moment kommen die beiden Angesprochenen schon auf uns zugelaufen, wobei Jonny immer noch krank aussieht.
Schnell eilen Franco und ich zu den beiden, um Jonny zu stützen.
„Wenn es okay ist, dann würde ich mit euch ins Hotel kommen",wende ich mich an den Teamarzt, als wie Jonny auf die Rückbank verfrachtet haben.
Kritisch werde ich gemustert, was ich aber auch verstehen kann, denn wieso sollte ich helfen. Ich bin einfach nur ein Freund von Franco, der in einem anderen Team fährt, mehr nicht.
„Ich will nur helfen. Vielleicht für ein wenig Gesellschaft sorgen",rede ich weiter.
„Okay, dann rein mit dir",meint der Arzt und scheucht mich ebenfalls ins Auto.
Ich nehme neben Jonny auf der Rückbank Platz, welcher mich verwundet mustert.
„Kaylen, was machst du denn hier?", kommt es über seine Lippen, während er ein Gesicht aufgrund der Schmerzen verzieht.
„Franco und ich haben zufällig mitbekommen, dass es dir nicht so gut geht und dann dachte ich, dass ich dir helfen kann oder einfach nur eine gute Gesellschaft für dich sein kann, vorausgesetzt du möchtest nicht alleine sein.",lege ich meinen Kopf schief und warte auf die Reaktion des Jüngeren.
„Das ist lieb von dir. Mari und Franco müssen noch ins Debrief und da ist ein wenig Gesellschaft doch ganz gut. Vorausgesetzt du willst den ganzen Tag im Hotelzimmer verbringen",murmelt Jonny.
„Das will ich.",versichere ich ihm und betrachte den Jüngeren genauer. Er ist nicht mehr ganz so blass, wie er es zuvor gewesen ist, jedoch wirkt er immer noch nicht gesund und scheint auch ziemlich schwach zu sein, denn immer wieder kippt sein Kopf nach vorne.
Mit besorgter Miene passe ich über die Autofahrt auf, dass es ihm gut geht und auch, als wird endlich am Hotel angekommen sind, weiche ich nicht von seiner Seite.
Schnell nehme ich beide Rucksäcke aus dem Kofferraum, werfe sie mir dann über die Schultern und mache mich dann auf den Weg zu den anderen beiden, nur, um einen Arm um Jonnys Hüfte zu schlingen.
Dankbar schenkt dieser mir ein schwaches Lächeln und lehnt sich im nächsten Moment doch tatsächlich an mich.
Sofort wird mir warm und ein Lächeln schleicht sich ebenfalls auf meine Lippen.
Ich tue das Richtige, da bin ich mir zu hundert Prozent sicher.
„Kann ich euch beiden alleine lassen oder braucht ihr noch irgendwas?", wendet sich der Teamarzt an uns, als wir vor dem Hotelzimmer des MP-Piloten stehen.
Abwartend schaue ich diesen an, doch dieser schüttelt nur seinen Kopf, während er die Tür mit zittrigen Händen aufschließt.
„Okay, falls was sein sollte, ich bin in meinem Zimmer, werde aber auch ab und zu zur Kontrolle vorbeikommen ",nickt dieser uns beiden noch zu, ehe wir alleine im Hotelzimmer stehen.
Wieder breitet sich eine Stille zwischen uns aus und dieses Mal weiß ich auch nicht, wie ich sie unterbrechen kann.
„Danke, dass du mitgekommen bist",kommen die ersten Worte von Jonny, die die Stille dann doch durchbrechen.
Schüchtern werde ich gemustert.
„Kein Problem, ich helfe gerne",lächle ich ihn aufmunternd an,"Kann ich etwas für dich tun?"
„Nein, also ich würde mich eigentlich gern umziehen und dann einfach aufs Sofa?"
Das klingt in meinen Augen eher wie eine Frage, obwohl er sich ja nicht nach mir richten soll, sondern ich mich nach ihm.
„Natürlich kannst du das machen. Lass dir Zeit und dann machen wir es uns hier bequem, was hältst du davon?",schlage ich vor und bekomme ein zaghaftes, zustimmendes Nicken, ehe der Jüngere schon verschwunden ist.
Da ich mich dann doch ein wenig nutzlos fühle, mache ich mich auf und suche einen Wasserkocher im Zimmer.
Fast jedes Hotelzimmer hat doch einen, also wird dieses wohl auch eins haben.
Bingo.
Im Schrank finde ich dann auch das, was ich gesucht habe.
Daneben lagen zwei Teebeutel mit Kräutertee.
Schnell schnappe ich mir diese, gehe zur kleinen Spüle und fülle dort den Wasserkocher auf.
Danach lege ich die Teebeutel in zwei Tassen und warte, dass entweder der Tee oder Jonny zuerst fertig wird.
„Du musst doch nicht extra Tee machen",ist der Brite dann doch schneller als der Tee.
„Oh doch. Das soll ja helfen",versuche ich ihn ein wenig aufzumuntern, denn er sieht immer noch ein wenig geknickt aus.,"Komm, wir gehen jetzt erstmal auf das Sofa."
Ohne zu protestieren folgt der Jüngere meinen Worten und lässt sich auf dem Sofa des Hotelzimmers nieder.
„Decke?",krame ich kurz in meinem Rucksack herum und ziehe nach einer kurzen Suche meine ART-Decke aus meinem Rucksack.
„Was du alles mit dir rumschleppst",werde ich leicht belustigt gemustert, als ich die Decke über dem Jüngeren ausbreite, welcher sich auch direkt in diese hineinkuschelt.
„Ja, scheint aber ja doch seine Vorteile zu haben",lege ich meinen Kopf schief und mache mich zurück auf den Weg zum Wasserkocher, welcher mittlerweile lustig vor sich hin blubbert.
„So, einmal eine Teelieferung", stelle ich die beiden Teetassen vor uns auf dem Tisch ab.
„Danke, aber du weißt, dass das nicht hätte sein müssen",dreht sich Jonny zu mir und schaut mich dankbar an.
„Es soll dir doch wieder besser gehen und in so einer Situation kann Tee manchmal Wunder wirken",erkläre ich, schnappe mir dann die Fernbedienung."Formel2 oder etwas anderes?"
„Schalte ruhig Formel2 ein, ich will sehen, wie es ausgeht. Dennis und Jehan sind ja beide weiter vorne.",dreht Jonny sich wieder zum TV, als dieser angeht.
„Dann Formel 2",suche ich schnell den Sender und lege die Fernbedienung neben mir auf das Sofa, ehe ich ich mich ebenfalls etwas bequemer positioniere.
„Wie geht es dir eigentlich, also ist es schon besser geworden?",will ich das Gespräch aufrecht erhalten.
„Ein wenig, der Tee hilft übrigens",lässt der Jüngere mich wissen,"Wenn du möchtest, dann kannst du ruhig mit unter die Decke kommen. Es ist bequemer so."
Ein wenig rot ist er dabei um die Nasenspitze, was mich auflächeln lässt.
So sieht der Jüngere doch schon ganz süß aus.
„Gern",lächle ich, jedoch auch eine Spur schüchterner als noch zuvor und robbe ein wenig näher an den Jüngeren heran.
Unter der Decke ist es wirklich mollig warm und sofort umfasst mich ein Gefühl von Zuhause.
Auf dem TV läuft gerade die Einführungsrunde des Formel2 Rennens.
Aufgeregt beuge ich mich dem TV ein wenig entgegen.
Das wird bestimmt spannend.
Auch Jonny beugt sich ein wenig nach vorn, soviel, wie es mit den Schmerzen halt geht.
Nachdem der Start erfolgt war, lege ich mich wieder zurück und merke dabei, wie der Jüngere ein wenig näher an mich heran rückt.
Auch diese Tatsache bringt mich wirklich breit zum Lächeln, also rutsche ich ebenfalls ein Stück nach links, lasse sogar einen Arm um die Schultern des Briten wandern.
„Darf ich mich vielleicht...?"
Schluckend bricht der Jüngere seinen Satz ab und beißt sich auf die Unterlippe.
Ihm ist die Unsicherheit deutlich anzusehen, doch ich finde nicht, dass er einen Grund dazu habe muss.
Vielmehr würde ich es mir sogar wünschen, dass er in meinen Arm kommt.
Aus diesem Grund frage ich einfach gar nicht weiter nach, sondern ziehe ihn vorsichtig in meine Arme.
„Okay so?",meine ich.
Stumm nickt er mir zu, die Wangen rot wie Tomaten.
Ach man, ich will ihn doch auch nicht in Verlegenheit bringen.
Für einen kurzen Moment sitzt der jüngere noch etwas verspannt da, lehnt sich jedoch irgendwann bedacht zurück und vergräbt sich an meiner Brust.
Lächelnd lege ich eine Hand auf seinen Rücken und fahre sanft drüber.
Immer und immer wieder, bis der Brite schließlich in meinen Armen eingeschlafen ist.
Die Ruhe sei ihm aber auch gegönnt.
Derweil wende ich mich dem Formel-2 Rennen zu, welches gerade im TV läuft.
Ungefähr bei Rennhalbzeit platzen Franco und Mari in den Raum herein.
Ich hatte die Tür extra nicht geschlossen, damit die beiden schnell reinkommen können.
Franco will gerade ansetzen, etwas zu sagen, jedoch halte ich einen Finger an meinen Mund, um ihm zu signalisieren, dass er leise sein soll.
Verständlich nickt er und lässt sich mit seinem Teamkollegen auf dem Sofa nieder.
„Kuschelstunde oder wie sieht es hier aus?",mustert Mari uns lächelnd und ich nicke nur, bedacht das Jonny wirklich seine Ruhe bekommt.
„Jonny ist ja in besten Händen" ,lächelt Franco mich an.
Grinsend nicke ich, wende mich dann aber dem Renngeschehen zu.
So verbringen wir den restlichen Nachmittag auf dem Sofa, denn Jonny soll sich ja auch ausruhen können und wenn meine Anwesenheit dabei hilft, dann bin ich doch gerne hier.
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Beendet am 1.4.23
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Ich muss ganz ehrlich mit euch sein, dass ich zuerst dachte, dass die beiden mir schwerer fallen würden...dabei liefen sie doch ganz flüssig hier😄
Ich hoffe, dass es euch gefallen hat und wünsche euch einen tollen Start ins Wochenende 🤍
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