• FD und TP •
Felipe POV;
Mal wieder ein erfolgreiches Rennen, wieder ein Podium im Hauptrennen...
Läuft doch alles super.
Jubelnd fahre ich über die Ziellinie und strecke meine Hände gen Himmel.
Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber Jack sei es auch gegönnt, wirklich.
Ein Podiumsplatz kann sich bestimmt sehen lassen und ich nehme mal an, dass ich meine Führung weiter ausbauen kann.
Wo Theo gelandet ist, weiß ich nicht.
Eigentlich schaue ich immer nach, wo mein ärgster WM-Rivale gelandet ist, denn es ist an wichtig für meine Ergebnisse und so weiter.
So denkt mein Team und auch die breite Zuschauerschaft.
Die breite Zuschauerschaft und mein Team wissen jedoch nicht, dass ich auch nach den Ergebnissen schaue, weil mich Theo interessiert.
Er ist drei Jahre jünger und fährt schon das zweite Mal um den Titel mit, das kann sich definitiv sehen lassen.
So erfolgreich war ich in seinem Alter definitiv nicht, was mich den Jüngeren ein wenig bewundern lässt.
Aber abgesehen davon ist der Franzose auch privat sehr interessant. Zumindest in meinen Augen.
Clem meint die ganze Zeit, ich hätte mich verliebt, dass ich nur von ihm reden würde, dass ich mich mehr für Theo interessieren würde, als für ihn...
Ernst meint der gebürtige Franzose das natürlich nicht, zumindest den letzten Punkt.
Jedoch erwischt er mich Augenscheinlich immer dabei, wie ich seinen Landsmann betrachte.
Ich sehe das anders, aber irgendwie macht sich immer so ein Gefühl in mir breit, wenn ich den Jüngeren sehe.
Er ist immer gut drauf, für jeden Spaß zu haben... einfach energiegeladen, was ihn in meinen Augen sehr interessant macht.
Viel miteinander reden tun wir nicht, wir werden ja schließlich als Rivalen abgestempelt, also verhalten wir uns auch wie diese.
Schade eigentlich.
Wenn ich ehrlich bin, würde ich ihn schon näher kennenlernen wollen.
Wie gesagt, er scheint ein interessanter Charakter zu sein, was meine Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt hat.
Abwesend winke ich mit meiner linken Hand in Richtung des Publikums, welches hier im Spa so zahlreich erschienen ist.
Fast ist die Runde vorbei und wir steuern die Box an, wo wir alle drei ausstiegen und uns gegenseitig abklatschen.
Nach dem Interview machen Jack, Liam und ich uns auf den Weg in den Cool-Down-Room, wo ich mir erstmal einen verdienten Schluck Wasser genehmige, bevor ich mich dem Bildschirm zuwede.
Das erste, was ich sehe, ist ein neon-gelb-grüner Helm.
Theo.
Interessiert schaue ich hin, jedoch sehe ich nur, wie sein ART langsam wird und er irgendwann total enttäuscht an der Box steht.
Sofort macht sich ein komisches Gefühl in mir breit.
Das tut mir wirklich leid für ihn.
Er hat es nicht verdient.
Er hätte wirklich viele Punkte machen können.
„Das ist doch sehr gut für deine Chancen Mate",steht Liam plötzlich neben mir.
Eigentlich hat er recht.
Eigentlich.
„Ja, aber wegen eines technischen Problems sollte es auch nicht entscheiden werden",zucke ich mit dem Schultern, klopfe mir innerlich aber auf die Schulter, denn die Aussage war gut und hat nichts durchblicken lassen.
Klar, die Aussage ist wahr, jedoch tut er mir wirklich aus tiefsten Herzen leid.
Seufzend wende ich mich ab und trinke lieber noch einen Schluck Wasser, bevor wir auf das Podium steigen und ich eine weitere Trophäe einsammle.
Mehr oder weniger happy mache ich mich zehn Minuten später auf den Weg zurück in die Box, wo Clem mir gleich entgegenkommt und mich kurz in seinen Arm schließt.
„ Echt Gutes Rennen Felipe", grinst er.
„Danke Clem, dir aber auch, P10 ist ein Punkt",grinse ich ihn mehr oder weniger schief an , laufe an ihm vorbei, damit ich meine Trophäe loswerden kann.
„Sage mal, ist alles okay?",steht Clement wieder bei mir.
„Ja eigentlich schon...nur...",versuche ich mich zu erklären.
„Nur was? Komm schon, ich will dir nicht alles aus der Nase ziehen",stellt Clem sich vor mich, verschränkt die Arme vor der Brust.
„Theo tut mir leid",meine ich leise, sodass kein anderer es mitbekommt.
Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf die Lippen meines Teamkollegen.
„Sag ich doch. Du bist verliebt Felipe", grinst er mich frech an und das erste Mal sage ich nichts dagegen, bleibe einfach leise.
Bin ich das? Hat Clem vielleicht wirklich recht?
„Ich höre dich denken und reflektieren Felipe",lacht Clem nun, worauf Ich ihn böse anblicke.
„Ja, ich, ich weiß nicht, woher das Gefühl kommt und ich überlege, ob ich wirklich verliebt bin",öffne ich mich Clem, welcher immer noch lacht.
„Dann denke mal scharf nach. Vielleicht kommst du ja auf den gleichen Nenner wie ich".
„Ich werde dich als erstes informieren",gehe ich auf ihn ein, mache mich dann jedoch auf den Weg zu den Duschen, wo ich nachdenke.
Als ich meinen Kopf leer und den Schweiß weggespült habe, wechsle ich schnell von Rennanzug zu Teamklamotten und laufe aus der Box hinaus, den Paddock herunter.
Egal was meine Gefühle wollen...ich will irgendwie nach Theo schauen, denn er sah echt schon niedergeschlagen aus.
Und wo sollte er sonst sein, wenn nicht in seiner Box?
Also laufe ich mit zügigen Schritten den Paddock hinunter und stehe keine Minute später bei ART.
„Felipe, was machst du denn hier?"
Fred steht vor mir und grinst mich breit an.
Genauso breit grinse ich zurück. Ich habe den Dänen echt gerne, doch gerade ist mir sein Teamkollege wichtiger.
„Ich wollte zu Theo",kratze ich mir am Kopf.
Auf Freds Gesicht spiegelt sich Verwirrung wieder, was ich aber auch verstehen kann.
Wieso sollte der Championsship-Leader nach seinem größten Rivalen schauen?
„Den haben wir auch schon lange nicht mehr gesehen",lacht Fred nervös.
„Okay, dann schaue ich mal woanders",nicke ich und Versichere Fred dann noch, dass wir auch gerne mal wieder etwas unternehmen können, da wir das früher schon oft gemacht haben.
Wo kann er sein, wenn nicht an der Strecke?
„Hotel",schießt es mir durch den Kopf.
Würde Sinn machen.
Wenn ich selber Ruhe brauche, würde ich auch ins Hotel gehen.
Also drehe ich wieder um, suche bei MP meine Sachen zusammen und mache mich zurück auf den Weg ins Hotel.
ART und MP sind im selben Hotel, denn das ganze Wochenende liefen Mitarbeiter hier herum.
Jetzt muss ich nur noch Theos Zimmernummer herausfinden.
Suchend schaue ich mich nach einem Mitarbeiter um, finde einen, bin mir jedoch unsicher, ob ich ihn ansprechen soll.
Sébastien Philippe kommt mir entgegen.
Im Endeffekt fasse ich doch Mut und fange ihn ab.
„Hey, wissen Sie vielleicht Theos Zimmernummer. Ich würde gerne nach ihm schauen, konnte ihn an der Strecke jedoch nicht ausfindig machen".
Kurz schlucke ich, jedoch lächelt der Teamchef von ART mich an.
„Komm mit, ich zeige es dir"
Also folge ich ihm zu den Fahrstühlen und fahre mit ihm in den vierten Stock, wo wir aussteigen.
„Die Tür ganz hinten",deutet Sébastien in eine Richtung und nickt.
„Danke",meine ich zu ihm und bewege mich sofort in die Richtung, die mir gerade gezeigt wurde.
Will Theo mich überhaupt sehen?
Sofort sind Zweifel an meinen Aktionen in meinem Kopf.
Wäre es nicht schlauer, einfach wieder umzukehren?
„Nein,"schießt schießt es mir durch den Kopf,"Du bist jetzt hier, dann ziehst du es auch durch".
Okay, Felipe, du schaffst das.
Vorsichtig hebe ich meinen Hand und klopfe ganz leise und bedacht an die Tür.
Erst passiert gar nichts.
Vielleicht ist er ja gar nicht hier.
Sonst muss ich weiter suchen.
Gerade will ich mich wieder abwenden, da geht die Tür des Zimmers doch auf.
„Felipe?"
Ein wenig verwundert schaut Theo aus seinem Zimmer hinaus.
Schüchtern blicke ich ihn an.
Was soll ich jetzt sagen?
„Ähm hey Theo",trete ich einen Schritt näher an den Jüngeren heran.
„Was willst du denn hier?"
Verwunderung spiegelt sich auf seinem Gesicht wieder.
Mir würde es aber genauso gehen.
„Ich, ich",stolpere ich ein wenig über meine eigenen Worte und Gedanken,"Du sahst nur so fertig aus nach deinem Ausfall und da wollte ich nach dir sehen."
Bei diesen Worten schleicht sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Franzosen.
„Ach, ist eigentlich halb so wild.",winkt Theo ab, wendet sich aber jetzt mir zu, sodass ich sehen kann, dass seine Worte wohl doch nicht ganz wahr sind, denn der Jüngere sieht schon extrem fertig aus.
„Du siehst aber nicht so aus",gebe ich offen und ehrlich zu.
„Komm doch erstmal rein. Auf dem Flur reden ist doch doof",lenkt Theo ab und macht eine einladende Handbewegung, um mir klar zu machen, dass ich eintreten kann.
Der Einladung folge ich leicht grinsend und trete in das Hotelzimmer des Jüngeren ein, stehe ein wenig unschlüssig immerzu herum und warte, bis Theo irgendwas sagt.
„Setze dich doch",deutet mein ärgster Verfolger auf das Hotelbett.
Dankend lasse ich mich auf diesem nieder und warte, dass Theo auch etwas macht.
Keinesfalls will ich hier aufdringlich wirken.
Seufzend setzt er sich neben mich und schaut stur geradeaus an die Wand.
Eine Weile sitzen wir beide einfach nur da, wissen nicht wirklich, was wir sagen sollen.
„Warum bist du hier Felipe?"
Hä? Die Frage hatte er mir gerade doch schon gestellt.
„Ich weiß, dass habe ich dich bereits gefragt, aber trotzdem, ich versehe es nicht wirklich. Wir sind Rivalen. Wir sollten höchstens normal miteinander klarkommen, uns eigentlich sonst nicht beachten... und doch sitzt du hier, schaust nach mir. Passt nicht zusammen oder?",redet Theo weiter, schaut mich immer noch nicht an.
Toll, was soll ich denn jetzt sagen?
„Wie gesagt, du sahst so traurig aus und ich wollte dich...ich wollte...",stammle ich wieder.
Einmal kurz atme ich durch, dann beende ich meinen Satz.
„Ich wollte dich nicht so traurig sehen. Lächelnd gefällst du mir irgendwie besser".
Nun dreht Theo seinen Kopf zu mir, schaut mich aufmerksam, aber auch irgendwie nachdenklich an.
Vorsichtig erwidere ich seinen Blick und fahre mir aufgrund aufkommender Nervosität einmal durch meine braunen Locken.
Diese Geste lässt Theo kurz auflächeln.
„Genau so",meine ich leise und blicke den Jüngeren intensiv an.
Dieser sagt immer noch kein Wort.
„Du bist echt eine interessante Person, weißt du das?",fängt Theo leise an zu reden,"Niemand, wirklich niemand würde sich so um seinen Rivalen sorgen. Nicht, wenn ich ein Motorproblem hatte. Die meisten während wahrscheinlich sogar heimlich, still und leise sehr glücklich darüber. Du anscheinend nicht. Sonst wärst du nicht hier."
„Stimmt, es ist mir halt wichtig, wie es dir geht.",erkläre ich mich, ohne zu viel zu erklären.
„Was steckt dahinter? Ich meine, du hast einen sehr tollen und liebevollen Charakter und versuchst mit allen klarzukommen, jedoch fühlt es sich ein wenig anders an",legt Theo seinen Kopf schief, mustert mich mit einem ganz neuen Gefühl in den Augen.
„Ich, ich...ach, ich kann es doch selbst nicht zuordnen.",vergrabe ich schnell mein Gesicht in meinen Händen.
„Wie meinst du das?"
„Ach, es ist alles so verwirrend manchmal. Selbst Hilfe von außen ist mir in der Hinsicht nicht hilfreich.", seufze ich,"Ich habe da so ein Gefühl, schon lange, nur ich kann's einfach nicht zuordnen."
„Beschreibe es",fordert der Jüngere mich auf, lehnt sich zu mir.
„Ich weiß nicht...Es ist warm und wohlig, lässt mich meistens lächeln. Lässt mich manchmal sehr dumme und peinliche Dinge tun, jedoch ist es vor allem eins, nämlich immer präsent, wenn es um dich geht."
Okay, vielleicht ist das schon wieder zu informativ.
Unsicher blicke ich zu Theo, welcher mich auf meine Worte hin anlächelt.
„Vielleicht kann ich dir zeigen, was das für ein Gefühl ist, denn für mich ist es ziemlich eindeutig",schaut Theo mich fragend an.
Reflexartig nicke ich, merke, wie Theo mir langsam näher kommt.
Unsere Gesichter trennen nur noch Millimeter, sodass ich Theos leichten Atem spüren kann.
Bevor ich überhaupt nachdenken kann, was das jetzt bedeuten könnte, spüre ich schon ein weiches Lippenpaar auf meinen.
Genau in dem Moment explodieren viele kleine Feuerwerke in meinem Bauch und ich reagiere einfach nur von meinem unbekannten Gefühl geleitet.
Sanft lege ich meine Hände an die Wagen des Franzosen, intensivere dadurch nur den Kuss.
Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf die Lippen des Jüngeren.
Dieser Moment ist einfach nur toll.
Jedoch müssen auch die schönsten Momente einmal enden.
So auch dieser.
Irgendwann ziehe ich meine Lippen von Theos zurück, blicke ihn jedoch ziemlich intensiv an.
„Und hast du das Gefühl zuordnen können?",haucht Theo leise.
„Definitiv und mir gefällt es sehr gut",gebe ich zu, kann gar nicht anders, als Theo anzulächeln,"Aber wieso hast du mich zuerst erklären lassen?"
„Ich wollte selbst Sicherheit. Als du dann von dem Gefühl gesprochen hast, ist es klar gewesen, zumindest in meinen Augen.",erklärt Theo sich,"Denn ich fühle das Gefühl auch. Nur habe ich es anscheinend eher begriffen."
„Und man konnte es dir nicht anmerken",gebe ich zu, denn er hatte nie das Gefühl, dass Theo ihn auch mögen könnte.
„Ich hatte es auch sehr zurückgehalten. Ehrlich gesagt habe ich auch ein bisschen Angst, ob sich unsere Gefühle auf die Leistung auf der Strecke auswirken könnten."
Wow, der Jüngere wirkt hier wirklich sehr durchdacht.
So hatte ich noch gar nicht gedacht.
Jedoch sehe ich keinen Grund dazu.
„Das werden wir wohl hinbekommen. Wir sind ja immer fair miteinander gewesen, also sollte sich ja nichts ändern",lege ich meinen Kopf schief, sodass unsere Lippen sich fast wieder berühren.
Zu gerne würde ich diese noch einmal auf den meinen spüren.
Theo scheint mir den Wunsch von den Augen ablesen zu können, denn er greift mit einer Hand in meinen Nacken und zieht mich zu sich.
Dieser Kuss ist schon deutlich intensiver, als der erste.
Vermutlich, weil es bei uns beiden „Klick" gemacht hat.
Ich weiß, was mein verwirrendes Gefühl bedeutet und Theo hat Sicherheit bezüglich unserer Rivalität.
Das sind doch gute Vorraussetzungen oder?
Voraussetzungen für eine gute und erfolgreiche Zukunft.
Für mich, auch für Theo und hoffentlich auch für ein „Uns", welches mit ziemlicher Sicherheit kommen wird.
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Heyy,
Heute habe ich mal ein außergewöhnliches Pair für euch.
Eigentlich wollte ich heute einen älteren Shot Posten und nicht den, für den ich die Richtung erst hatte, jedoch mag ich dieses Pair, bzw. den Shot gerne, weshalb ich euch diesen nicht vorenthalten möchte.🥰
Ich hoffe, dass ihr ihn auch mögt und einen schönen Freitag-Abend und Wochenende haben wird.
Man ließt sich 🤍
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