• CI und CL •

Callum POV:

Plötzlich in Amerika Rennen zu fahren ist erstmal eine Umstellung, dass muss ich zugeben.

Nicht nur die Autos sind anders, schneller, herausfordernder, sondern auch die Umgebung: Mehr Menschen, andere Menschen, offene Boxen...es unterschiedet sich irgendwie grundlegend von dem Formelsport.

Reizvoll ist es allemal, jedoch erstmal ungewohnt, besonders, wenn man nichts anderes gewohnt ist.

Dadurch, dass es Christian und mir ähnlich geht, verbringen wir sehr viel Zeit miteinander, können uns austauschen und uns aufbauen, wenn es denn nötig ist.

Von meiner Seite aus sind dadurch Gefühle für den Dänen entstanden, jedoch weiß ich nicht, wie er zu dem Thema steht.

Heute ist Donnerstag und Anreisetag für das erste Rennen in Indianapolis, welches wir bestreiten werden. Das erste von den dreien ist ein Straßenrennen, wo wir durch das Zentrum der Stadt fahren werden, was in meinen Augen ziemlich cool ist.

Gut gelaunt laufe ich mit meinem Koffer zum Hotel, wo ich mit meinem Team einchecke werde.

Heute habe ich auch wieder ein „Treffen" mit dem Dänen, was mich noch positiver stimmte.

„Du strahlst ja heute",bemerkt mein Physio, worauf ich antworte:"Sag mir nicht, dass du nicht gut gelaunt bist, ich freu mich wirklich aufs Wochenende." Dies ist auch die Wahrheit.

Nur habe ich ein kleines Detail ausgelassen.

Nachdem ich mir meine Zimmerkarte organisiert und meinen Koffer in selbiges gebracht habe, schlendere ich schon wieder aus dem Hotel raus.

Der Treffpunkt, welchen Christian und ich ausgemacht haben, ist nicht so weit weg von hier, weshalb ich auch einfach laufen kann, man muss sich als Rennfahrer ja auch fit halten.

Da sowas wie Süßes oder Kuchen für uns Sportler leider nicht drin ist, haben wir uns dieses Mal für einen Mexikaner entschieden.
„Festiva" heißt er. Mexikanisch ist sein Vorschlag gewesen, da er ebenfalls viel mit Pato OˋWard zutun hat, welcher Mexikaner ist und ihm schon einiges gezeigt hatte.

Letztes Mal meinte er dann zu mir, dass ich das unbedingt auch mal probieren müsse, weshalb ich jetzt vor dem Laden stehe und auf ihn warte.

Er hat mir geschrieben, dass sein Hotel wohl ein wenig weiter weg sei, weshalb er sich ein wenig verspäten würde, was ich aber nicht schlimm finde, denn jeder kommt mal zu spät, da kann man nichts für.

„Hey Callum", höre ich ein Keuchen neben mir.

Lächelnd drehe ich meine Kopf nach links und sehe Christian, welcher mit schnellen Schritten angekocht kommt.

Obwohl es erst April ist und Indiana nicht ganz so südlich liegt, ist es trotzdem angenehm warm, weshalb man beim joggen schon mal ins Schwitzen gerät.

„Hey Chris", lächle ich und werde prompt von dem Dänen in eine Umarmung gezogen, welche ich nur zu gerne erwidere.

„Du weißt, dass ich diese Spitznamen hasse", lacht dieser gespeilt böse, als er seine Sonnenbrille absetzt und seine strahlend blauen Augen zu Vorschein kommen.

Wie ich dieses Blau doch liebe.

„Deshalb nenne ich dich auch so",necke ich ihm und schiebe ihn durch die Restauranttür.

„Hallo, ich hatte auf Lundgaard reserviert", lächelt Christian die Dame am Empfang freundlich an, welche daraufhin zurückstrahlt.

Schnell fokussiere ich meine Umgebung, um nichts von der Szenerie vor mir mitzukriegen.

Manchmal kann ich schon verdammt eifersüchtig werden.

„Einmal hier lang die jungen Männer", lächelt sie uns an und geleitet uns zu unserem Tisch, einen Platz am Fenster, welcher eine solide Aussicht auf die Straße bietet.

„Hier schonmal ihre Karten", drückt sie uns immer noch lächelnd jeweils eine Karte in die Hand.

Ich nicke dankend und schlage sie auf.

„Wie wärs mit Tacos und Guacamole mit Nachos?", schlägt Christian nach einer Weile vor.

„Hört sich gut an",stimme ich zu.

„Bitteschön", steht eine Kellnerin jetzt bei uns am Tisch.
„Einmal Tacos und Guacamole mit Nachos", gebe ich die Bestellung lächelnd auf.

„Und zu trinken?"
„Zwei Wasser bitte", höre ich Christians leicht angesäuerte Stimme.

Nanu, woher kommt die Stimmungsschwankung denn jetzt?
„Alles okay?", frage ich vorsichtig nach. Sofort werde ich warm lächelnd angeschaut.

„Ja, bestens, bei dir auch?",stellt er sofort die Gegenfrage.

„Definitiv", lächle ich mein Gegenüber an, was zur Folge hat, dass er sofort anfängt noch breiter zu lächeln.

„Aufgeregt aufs Rennen?"

„Klar, ich will ja nichts sagen, aber wir fahren hier bald auch das Indy 500 und du merkst diesen Vibe hier schon, was mich unglaublich aufgeregt macht", erkläre ich, worauf Christian bestätigend nickt.

„Geht mir auch so. Man denkt sofort ans Rennen nächsten Monat und nicht mehr an das dieses Wochenende."

Das Indy500 ist eins der prestigeträchtigsten Rennen der Welt und ich kann es wirklich gar nicht glauben, dass wir wirklich mitfahren dürfen.

Jedenfalls meinerseits ist auch der nötige Respekt da, da schon vieles Unschönes passiert ist und Lust zu sterben habe ich nicht.

„Worüber denkst du nach Cal?",legt Christian den Kopf schief.

„Indy500 ist toll, aber auch so krass gefährlich.

Ich habe einiges an Respekt, alleine schon wegen allem, was man aus der Vergangenheit weiß",gebe ich zu und schaue auf die schwarze Tischplatte.

„Kann ich total verstehen und Callum",meint Christian und hält mir über den Tisch seine Hand hin, in welche ich meine hineinlege und diese miteinander verschränke,"Wir alle haben Respekt, manche mehr, manche weniger. Gerade bei uns Rookies ist es glaube ich nochmal etwas anderes. Wenn man es dann zum zweiten Mal bestreitest ist es wahrscheinlich alles ein wenig lockerer."

„Recht hast du, trotzdem, mulmig ist mir trotzdem ein bisschen", gebe ich zu.

Daraufhin streicht Christian mir sanft mit seinem Daumen über die Hand, was mir ein so unglaublich wohliges Gefühl gibt, das ich seelig anfange zu lächeln.

„Verständlich, aber ich bin ja hier".

Tief schaut er mir in die Augen und ich ebenso in seine. Wie schon die kleine Geste mit der Hand ist dies ein unglaublich schöner Moment und ich bin wirklich traurig, als er endet, da unser Essen gebracht wird.

Jeder von uns bekommt zwei kleine Tacos und in der Mitte stehen die Guacamole und Nachos.

Nickend bedanken wir uns und wie jedes Mal mache ich ein Foto von dem Essen, als Erinnerung an ein weiteres tolles Treffen.

„Dann guten Hunger", grinse ich, hebe einen Taco an und stoße ihn gegen den, den Christian gerade in der Hand hält.

„Guen Unger", nuschelt dieser mit vollem Mund, was mich selbst zum Schmunzeln bringt.

Die Tacos sind wirklich wirklich lecker und ich bin echt fast ein wenig enttäuscht, als ich meine aufhabe.

Jedoch sieht die Guacamole genauso lecker aus und auch die Nachos sehen echt appetitlich aus.

„Cal, mache mal die Augen zu", meint Christian und ich schließe sie, gespannt, was jetzt kommt.

„Und jetzt Mund auf". Ahh ich merke schon was er vorhat.

Lächelnd öffne ich meinen Mund und merke, wie mir ein Nacho zugeschoben worden wird.

Sanft beiße ich ab und ich muss sagen, Guacamole und Nachos schmecken mindestens genauso gut, wie es aussieht. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Christian mich mit diesen füttert.

„Jetzt du",grinse ich und sehe, wie mein Gegenüber die Augen schließt.

Großzügig dippe ich den Nacho in die Guacamole und halte ihn Christian entgegen, welcher daraufhin sofort abbeißt und genüsslich die Augen schließt.

So geht das ganze immer weiter, bis Guacamole und Nachos leer beziehungsweise auf sind.

„Das war echt lecker", gestehe ich und lehne mich zufrieden zurück.

„Jaa, ich bin Pato echt was schuldig", grinst Christian, woraufhin ich fragend die Augenbrauen hochziehe.
„Nicht wie du denkst", fängt Christian an zu lachen,"Obwohl Pato schon echt nett ist, jedoch nicht ganz meinem Typ entspricht.

„Wie ist denn dein Typ?", nehme ich allen Mut  zusammen, den ich aufbringen kann.

Wahrscheinlich sieht mein Gesicht bei der Frage aus, die die Tomaten auf den Tacos.

„Lass es mich so beschrieben",fängt Christian an,"Nicht dunkler als hellbraune Haare und Augen sollten auch so blau-grün sein. Vom Charakter her, lustig, liebevoll, vielleicht ein bisschen schüchtern, aber auch ehrlich."

„Das hört sich nicht schlecht an.",lächle ich und fahre mir durch meine hellbraunen Haare.

„Jetzt du", werde ich aufgefordert.

„Braune Haare wären schon wünschenswert und ich muss zugeben, blaue Augen sind echt etwas anders. Charakterlich mag ich es, wenn man seinen Meinung offen und ehrlich sagt, ein wenig verrückt ist, auf gute, kreative Ideen kommt und manchmal unpünktlich ist".

Auch Christian fängt auf meine Beschreibung hin an zu lächeln.

„Freut mich zu hören."

Grinsend schaue ich meinem Gegenüber wieder in die Augen, welche angefangen haben zu strahlen.

Wow, so wunderschön sind sie echt noch nie gewesen. Auch unser „Treffen" heute ist anders gewesen, als die anderen vor diesem.

Nie hatten wir mal Händchen gehalten oder uns gegenseitig mit Essen gefüttert.

Heute ist schon ein besonderer Tag.

„Darf es noch etwas für unsere beiden Heeren sein?", tritt eine Bedienung an unseren Tisch heran.

„Alles gut, ich würde gerne zahlen". Freundlich lächle ich der Bedienung zu, während sie ihr Zahlungsgerät holt.

„Du musst nicht zahlen", meint Christian und schaut mich schief an.

„Oh doch, dass bin ich dir schuldig", winke ich ab und krame nach meinem Portmonee.

„Das passt so", meine ich, als ich ihr ein wenig mehr Geld als nötig in die Hand drücke.

Lächelnd bedankt sie sich und ich wende meinen Blick sofort wieder in Richtung des Dänen.

„Nächstes Mal bezahle ich aber", benimmt dieser und ich nicke als Bestätigung.

„Wenn ich aussuchen darf, wo es hingeht."

„Ach, du hast doch immer gute Einfälle"

„Du aber auch. Hat man heute gemerkt"

„Also hat es dir gefallen?"

Statt sofort zu antworten, stehe ich auf und laufe zu Christian rüber.

„Spazieren?"

„Hat es dir gefallen?"

„Definitiv", beantwortete ich ihm dann doch die Frage.

„Gut, dann mal los Spazieren."
Lächelnd halte ich ihm meine Hand hin, welche er mit eine zufriedenen Blick in seine nimmt.

Nebeneinander treten wir aus dem Lokal zurück in die Frische April-Luft Indianapolis.

„Einfach durch die Stadt?", frage ich.
„Gerne", bekomme ich als Antwort.

So schlendern wir Hand in Hand durch die Stadt. Reden tun wir nicht viel, jedoch herrscht keine unangenehme Stille zwischen uns, sondern eine angenehme von welcher wir uns einhüllen lassen.

Irgendwann legt sich ein Arm um meine Schultern und zieht mich näher zu dem Dänen.
„Schau mal da, die Kreuzung", grinst er zu mir.

Interessiert, was er meint, folge ich seinem Blick und mir fällt direkt das Straßenschild ins Auge, wo in großen, weißen Buchstaben „Ilott" draufsteht.

Mein Blick schwenkt weiter und genau am selben Pfeiler hängt ein Schild mit dem Namen „Lundgaard".

„Unser Pfeiler", höre ich Christian neben mir sagen.

„Mal hin da würde ich sagen", schlage ich vor und sprinte los.

Ich liebe es, immer wieder kleine Challenges einzubauen.

Christian ist darauf jedoch nicht vorbereitet, weshalb ich haushoch gewinne und Christian schnaufend hinter mir stehen bleibt.

„Du hast nicht los gesagt", meckert er.

„Man muss auch spontan sein können", lache ich und ziehe den Dänen an mich.

„Wie wärs mit einem Foto?", schlägt der Däne vor,"Also ich hätte gerne eine Erinnerung."

„Geht mir genauso", stimme ich ihm zu und zucke mein Handy.
„Cheese", animiere ich Christian zum Lächeln, was er auch sofort macht.

Nachdem ich ein paar mal auf den Auslöser gedrückt habe, nimmt mir Christian mein Handy aus der Hand.

„Jetzt schön lächeln", grinst dieser und legt seine Lippen auf meine Wange. Überrascht schaue ich, was auch auf dem Foto zu sehen ist.

Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet.

Allerdings fühlt es sich einfach nur toll an und die Stelle, an welcher Christians Lippen gerade noch lagen, kribbelt gefährlich.

„Ich sagte doch lächeln", schüttelt Christian gespielt enttäuscht den Kopf ."Dann halt noch eins."

Grinsend drehe ich meinen Kopf zum Dänen, welcher genau in dem Moment seine Lippen erneut auf meine Wange legen will, jedoch hat er da die Rechnung ohne mich und meine Spontanität gemacht.

So treffen seine Lippen nicht meine Wange, sondern meine Lippen.

Überrascht reißt er seine Augen auf, drückt trotzdem auf den Auslöser, während ich meine Augen schließe.

Zwar ist der Kuss nicht beabsichtigt, aber trotzdem wunderschön.

Christian packt schnell mein Handy ein und legt seine Hände an meine etwas klaren Wangen, um den Kuss noch intensiver werden zu lassen.

Man, wie lange habe ich drauf gewartet.

Sanft ziehe ich mich ein Stückchen zurück, schaue in funklede blaue Augen.

"Das war einfach nur Wow", staune ich und lächle breit.

"Das stimmt", lächelt Christian und kommt mir wieder sehr nahe:„Deshalb hätte ich das jetzt Auch gerne öfter und am besten für immer".

Da kann ich ihm nur zustimmen, denn besser hätte ich es selbst nicht ausdrücken können.

Diesen Moment werde ich wohl niemals vergessen und Gott sei Dank habe ich, beziehungsweise der Däne, ihn in einem Foto festgehalten.

So kann er mir auch niemals verloren gehen, egal ob er mal aus meinen Gedanken verschwinden sollte, das Foto werde ich wohl immer behalten.

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Hey, heute mal wieder mit Einem meiner Lieblingspairs hier. <3
Dieser OS ist der erste, den ich mit den beiden geschrieben habe, also auch der Grund, wieso die beiden mir so ans Herz gewachsen sind.
Aus dem Grund könnt ihr euch auch auf mehr von den beiden freuen, denn die beiden machen sehr viel Spaß zusammen😉😌

Abgesehen davon hoffe ich, daß ihr  einen tollen Abend gehabt habt oder gut geschlafen habt, je nachdem, wann ihr diesen OS lest❣️

Bis dahin,

Man liest sich 🤍

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