• AL und MS •
Wunsch von mikaslibrary
Arthur POV:
Nun ist er also da.
Der Tag, der nie kommen sollte.
Micks letzter Tag hier in der Academy.
Wie jedes Jahr haben wir am Ende des Jahres eine Weihnachtsfeier, wo alle nochmal entspannt beieinander sitzen und die Saison reflektieren.
Ich würde es eher schon als Gala betiteln, finde es immer etwas übertrieben, aber was soll's.
In meinem dunkelblauen Anzug und weißem Hemd stehe ich vor meinem Spiegel in meiner Wohnung und zupfe nochmal mein Jackett zurecht.
Die Krawatte habe ich schon lange aufgegeben, werde sie kurz vor meiner Rede anziehen.
Aber zurück zum Thema.
Mick hat heute seinen letzten Tag in der FDA, was mich unglaublich traurig macht.
Als er letztes Jahr bei Prema schon gegangen ist, hat es mir mein Herz gebrochen.
Aber jetzt, jetzt fühlt es sich alles so endgültig an.
Und das macht mich fertig.
Charles würde mich gleich abholen, da er auch zu dieser Veranstaltung eingeladen ist und zusammen werden wir dort hin fahren.
Seufzend fahre ich mir noch einmal durch die Haare, da klingelt es auch schon an der Wohnungstür.
Schnell schnappe ich mir meinen Schlüssel und mache meinem Bruder und seiner Freundin Charlotte die Tür auf.
„Taxi Leclerc ist da", grinst Charles mich breit an.
Halleluja hat der eine gute Laune. Von der hätte ich gerne was.
Halbherzig lächelnd begrüße ich die beiden und folge ihnen zurück nach draußen, wo Charles bereits in seinen Ferrari hüpft.
Wortlos setze ich mich nach hinten und schnalle mich an.
Eine Stunde würden wir fahren, dann sind wir in Maranello angekommen.
In Gedanken vertieft Lehne ich meinen Kopf an die Fensterscheibe und schaue der an mir vorbeiziehenden Landschaft zu.
Überall Bäume am Straßenrand, mitunter kommt uns ein Auto entgegen und die Sonne am Horizont färbt den Himmel so langsam in ein strahlendes Gelb.
Eigentlich ist das nicht mehr und nicht weniger als Wunderschön.
Genauso wie Mick.
Diese Tageszeit erinnert mich immer so krass an ihn.
Es ist alles ruhig, friedlich.... man fühlt sich halt einfach geborgen und sicher.
Genauso wie bei Mick.
Einmal seufze ich kurz auf, was jedoch Charlottes Aufmerksamkeit auf mich lenkt und sie mich einmal prüfend abscannt.
Durch den Rückspiegel kann ich sehen, wie sie eine Augenbraue hochzieht und mich erwartungsvoll anschaut.
Okay, sie hat verstanden, dass irgendwas nicht ganz so sein sollte, wie es ist.
Stillschweigend werfe ich ihr einen „Ich erkläre es dir später und in Ruhe" Blick zu, was sie zum Glück versteht und mir kurz zunickt.
Kaum hörbar atme ich aus.
Gott sei Dank wird das nicht hier im Auto ausdiskutiert, denn die Motivation mit meinem Bruder über Mick zu reden habe ich gerade überhaupt nicht.
Also schweige ich weiter vor mich hin, was aufgrund der sowieso herrschenden Ruhe im Auto gar nicht auffällt.
Die Autofahrt zieht sich echt wie Kaugummi und ich bin froh, als wir endlich in Maranello auf dem Parkplatz stehen und aussteigen können.
„Da sind wir", kommentiert Charles die Situation und greift nach der Hand seiner Freundin, also trotte ich hinter den beiden her.
Dann mal auf ins Trauerspiel.
Den Ablauf kenne ich schon vom letzten Jahr: Alle Fahrer, die eine Rede halten müssen, werden in die Maske geschickt.
Also werden Charles und ich direkt abgefangen und in einen Hinterraum gezogen, wo bereits einige der Fahrre herumwuseln.
Auch Mick.
Dieser steht mit Robert bei dem schwarzen Ledersofa und unterhält sich mit diesem.
Der schwarze Anzug passt ihm wirklich perfekt und steht ihm so so gut.
Fast kann ich meinen Blick gar nicht mehr von ihm abwenden, werde dann jedoch zur Seite gezogen.
Im Nächsten Moment erkenne ich Charlotte, die mich in eine ruhige Ecke zieht, möglichst weit weg vom Trubel.
„So Arthur, erzähle mir was los ist. Und versuche erst gar nicht zu lügen, denn wenn ein Arthur Leclerc, das Plappermaul schlechthin, schweigt, dann ist etwas los. Ich frage mich, wieso Charles das nicht aufgefallen ist, aber sei es drum."
„Ich..äh...", fange ich an, doch weiß nicht, wie ich es erklären kann".
„So schwer?", schaut sie mich mitfühlend an.
Kurz nicke ich und hole nochmal tief Luft.
„Ich bin verliebt"
Jetzt ist es raus.
Peinlich berührt schaue ich auf die Schuhspitzen meiner Lackschuhe.
„Arthur, das muss dir doch nicht peinlich sein. Eigentlich solltest du dich doch freuen oder nicht?", sieht sie mich schief an.
„Ja, eigentlich schon, aber..."
„Aber was?"
„Es ist so kompliziert"
„Warum denn?"
„Er ist so nah und doch soweit weg".
Mit gerunzelter Stirn schaut sie erst mich an und lässt dann ihren Blick durch den Raum schweifen, stockt Kurzrufe schaut mich dann lächelnd an.
„Es ist Mick oder?"
Jap", nicke ich langsam,"Aber, woher weißt du das?"
„So nah und doch so fern; Gerade ist er nahe, jedoch fährt er halt zwei Klassen höher als du, was ihn in deinen Augen unerreichbar macht.", erklärt Charlotte genau meinen Gedankengang.
Wieder nicke ich bestätigend, weshalb sie mich fest in den Arm zieht.
„Ach Arthur, das schaffst du schon. Es ist zwar heute sein letzter Tag hier, jedoch ist er nicht aus der Welt."
„Trotzdem.. Wieso sollte sich ein F1-Fahrer mit einem F3-Fahrer abgeben. Wir sind doch nur die Junioren. Die haben bereits alles geschafft, was wir nich tun müssen."
„Arthur, du kennst Mick doch wohl. So würde er nie denken. Dafür ist er viel zu gutherzig."
Okay, irgendwie hat sie ja recht.
„Arthur, du musst in die Maske", werde ich von irgendwo gerufen.
„Das packst du Arthur", klopft sie mir auf die Schulter.
Dankend lächle ich sie noch einmal an, bevor ich mich auf den Weg in die Maske mache.
Wirklich überzeugter binning jetzt nicht, jedoch hat es mal geholfen, über alles zu reden und sich einer Person anzuvertrauen.
Gelangweilt lasse ich die Prozedur hier über mich ergehen und bin glücklicherweise schon nach zehn Minuten fertig.
Meine Haut meinte es wohl gut mit mir.
Wenigstens etwas.
Am Klatschen im Hintergrund kann ich ausmachen, dass die Show bereits begonnen hat.
Dann Heißt es jetzt wohl noch mal warten.
Gerade will ich mir einen entspannten Ort zum Warten suchen, da fällt mir die Krawatte ein, welche ich mir noch umtun muss.
Scheiße. Hier ist nirgendwo ein Spiel oder sonst was.
Charles kann Mir da doch bestimmt helfen.
Aber wo ist der?
Suchend laufe ich wirr in der Gegend herum, kann jedoch keine Person finden.
„Arthur?"
Sofort gefriert mir das Blut in den Adern.
Mick
„Ja Mick?", drehe ich mich vorsichtig um und setze ein schüchternes Lächeln auf.
„Was machst du hier?"
„Ich suche meinen Bruder, ich kann mir die Krawatte ohne Spiegel nicht binden, also wollte ich ihn fragen, ob er mir helfen kann", erkläre ich ihm in einem wahrscheinlich sehr nervösen Ton.
„Ach, du brauchst Charles gar nicht dazu, denn ich kann es zum Glück auch", grinst der Deutsche und schnappt sich die Krawatte aus meiner Hand.
Vorsichtig legt er diese um meinen Hals und fängt an, die Krawatte zu binden.
Eigentlich versuche ich aufzupassen, damit ich es nächstes mal allein machen kann, jedoch bin ich zu sehr von Micks Präsenz gefesselt, dass ich mich auf irgendwas anderes konzentrieren kann.
Nach weniger als einer Minute ist Mick schon damit fertig und klopf noch einmal auf meine Brust.
„Danke Mick", hauche ich und will schon Anstalten machen, mich umzudrehen, jedoch merke ich, wie Mick nach meinem Handgelenk greift und mich somit zurückzieht.
„Bleib hier", haucht Mick genauso leise, wie ich es gerade getan habe.
„Das sollte ich eher zu dir sagen, du bist doch der, der abhaut", fahre ich mir nervös durch die Haare.
„Ja da hast du recht, obwohl ich gerne bleiben würde", gesteht er mir.
„Dann bleibe doch einfach".
Hoffnungsvoll blicke ich zu Mick herunter.
„Ja, aber das liegt nicht in meiner Hand Arthur, leider",seufzt Mick.
„Ich wünschte du würdest bleiben", gestehe ich ihm jetzt.
„Ich wünschte das auch Arthur", schaut er mich durchdringend an.
Immer näher kommen wir uns.
Aus Micks in meinen Augen perfekt sitzenden Haaren löst sich eine Haarsträhne und fällt ihm ins Gesicht.
Vorsichtig hebe ich meine Hand, um diese wieder zurück in die richtige Position zu bringen.
Unglaublich weich sind die Strohblonden Haare des Deutschen und am liebsten würde ich meine komplette Hand in diesen vergraben.
„Arthur", haucht Mick vor mir.
„Mick", flüstere ich genauso leise zurück.
„Küss mich"
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, beuge mich runter und verbinde unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss.
Genau in diesem Moment werden wir in ein helle Flutlicht getränkt, lassen uns davon doch nicht beirren.
Erst, als sich Stille um uns ausbreitet, ziehe ich mich verunsichert von Mick zurück und schaue mich um.
Im nächsten Moment realisiere ich, das wir die ganze Zeit hinter dem Vorhang standen und dieser sich nun geöffnet hat und die gesamte Halle unseren Kuss mitbekommen hat.
Es ist wirklich total still, man könnte eine Nadel fallen hören.
Da fällt mein Blick auf Charlotte, welche mir einen Daumen nach oben zeigt und dann anfängt zu Klatschen.
Charles folgt ihrem Bespiel, so tut es Carlos.
Spätestens, als auch Robert und Dino mit einsteigen, schwappt diese Welle der Euphorie über die ganze Halle über und alle fangen an zu applaudieren.
Im nächsten Moment zieht Mick mich zu sich runter und verbindet dieses Mal unsere Lippen.
Dieses Mal fühle ich mich wirklich, als würde ein Feuerwerk explodieren.
Es ist mir auch so scheiß egal, dass wir hier vor versammelter Mannschaft stehen, das Ganze auch noch live im Internet übertragen wird und morgen früh die ganze Motorsportwelt über dieses Ereignis Bescheid weiß, denn für mich zählt in diesem Moment nur eine Sache.
Und das ist Mick.
Micks Lippen auf meinen machen mich gerade zu dem glücklichsten Menschen auf diesem Planeten.
Und am liebsten wünschte ich, dass dieser Moment nie mehr enden würde.
Nur wir beide.
Für immer.
••••
Neuer Freitag, neuer OS!
Wie ihr vielleicht merkt, ist der OS schon etwas älter, aber ich wollte es jetzt nicht mehr ändern, weil es mit Charlotte hier einfach gut passte.
Ich hoffe, dass euch dieser OS gefallen hat 💗💗
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top