Kapitel 44
Ein sehr langes Kapi heute😊😊
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Verwirrt öffnete ich die Augen- und sprang kreischend zurück.
In den Kopf des toten Destroyaners war ein flammendes Schwert geschleudert worden.
Kierans Schwert.
Und dann erblickte ich ihn. Konzentriert im Kampfe, mit verwuscheltem, schwarzem Haar, sah er aus wie der alte Kieran, den ich kannte.
Schnell erfasste ich die Lage.
Er kämpfte noch mit dem anderen Werwolf, doch er schlug sich gut. Sollte ich eingreifen?
Das war sicher gar nicht schlecht wenn ich wollte, dass er mit mir mit ging.
Mit einem Ruck zog ich das Schwert aus dem Kopf meines Peinigers und das schmatzende Geräusch ließ mich beinahe erbrechen.
Ohne mir selbst Zeit zum Überlegen zu geben, marschierte ich zu den Kämpfenden und schlug dem Destroyaner mit Schwung den Kopf ab.
Wow.
Ich war überrascht von mir selbst. Auch Kieran schaute kurz erstaunt, ehe er mir mit verschlossener Miene sein Schwert entriss.
,,Das ist nichts für kleine Kinder"
, schnauzte er mich an.
,,Hättest du nicht geschrien wie ein Baby, hätten wir jetzt nicht die Polizei am Hals. Alles unsauber geworden"
, missmutig starrte er auf den Schauplatz.
,,Das nächste Mal hältst du dich einfach da raus!"
, herrschte er mich an, doch ich schnappte bloß empört nach Luft- und stutzte.
,,Beim nächsten Mal?... Heißt das..... du kommst mit?"
, fragte ich hoffnungsvoll.
Er nickte.
,,Bild dir bloß nichts darauf ein. Ich bin Jäger. Ich jage Fabelwesen. Und komischerweise tauchen die immer dort auf, wo du bist."
Ich ließ ein schlecht gekünsteltes Lachen ertönen.
,,Ich bitte dich! Du kennst mich noch keine 24 Stunden!"
, doch sein misstrauischer Blick lag nach wie vor auf mir.
,,Wer bist du eigentlich? Du bist hier einfach so aufgetaucht und gerätst seitdem ständig in Gefahr. Wie hast du überhaupt ohne mich überlebt?"
, verlangte er zu wissen, doch ich schnaubte bloß verächtlich.
,,Ich kann mich auch sehr gut selbst verteidigen!"
Kieran lachte bloß.
,,Das merkt man."
Schnaubend ließ ich ihn alleine im Gang stehen.
Ich schlug die Tür hinter mir zu und sofort empfing mich das hektische Treiben des Flughafens.
Zu spät saj ich einen Mann, der auf sein Handy geguckt hatte und wir rannten direkt ineinander.
Ich ruderte mit den Armen, auf der Suche nach meinem Gleichgewicht, konnte es jedoch nicht finden und viel auf etwas...Weiches?"
,,Uff"
, stöhnte mein lebendiges Kissen und schob mich unsanft von sich. Mein Blick begegnete Kierans smaragdgrünen Augen.
,,Wenn das so weitergeht"
, knurrte er verärgert,
,,sind deine Eltern verloren!" Kommentarlos rappelte ich mich auf.
,,Nicht nur meine"
, murmelte ich dann eigentlich nur für mich bestimmt, doch Kieran hatte es gehört.
,,Wieso? Wer wird noch von denen gefangen gehalten?"
Ich sah zu dem armen Mann, der uns verdattert ansah. Ehrlich gesagt würde ich das auch tun. Unser Aufzug war ja nicht gerade alltäglich. Kieran in weitem weißen Hemd, sein glühendes Schwert in der Scheide an seinem Gürtel und ich in meinem zerrissenen, dreckigen Kleid. Vollkommen normal.
Eine Entschuldigung in Richtung des unschuldigen Reisenden murmelnd, zog ich Kieran ich zurück in den Gang, aus dem wir gekommen waren. Dort ging ich Tür für Tür durch.
,,Was machst du denn von da?"
, wollte Kieran wissen, doch ich machte unbeirrt weiter, bis ich einen Raum voller Uniformen fand.
Schnell warf ich auch Kieran eine zu.
,,Wir müssen etwas anderes anziehen. So fallen wir auf."
Mit einem Kopfnicken deutete ich auf sein glühendes Schwert.
,,Und ein Rock soll da helfen?"
, hielt er das Kleidungsstück hoch, was ich ihm zugeworfen hatte. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
,,Dann sucht dir halt eine Hose."
Er machte sich gerade an einem der Schränke zu schaffen, als mir bewusst wurde, dass es hier keine getrennten Umkleiden gab und ich es schon gar nicht alleine aus diesem Korsett schaffen würde.
Langsam drehte ich mich zu Kieran, der bereits sein Oberteil losgeworden war.
Sein Sixpack hatte sich noch verdeutlicht, wenn das überhaupt noch ging.
Der Anblick fesselte mich und ließ mich für einen Moment vergessen, wo und warum wir hier waren. Ich blickte verträumt in seine smaragdgrünen Augen, die mich belustigt musterten. Sofort kroch die Röte in mein Gesicht und ich senkte beschämt den Kopf.
,,Würdest du mir vielleicht helfen?"
,nuschelte ich leise und kaum verständlich.
Auf Kierans Gesicht breitete sich einen spitzbübisches Grinsen aus.
,,Was soll ich tun?"
, fragte er besonders laut, sodass ich die Augen verdrehte.
,,Schnür mir einfach mein Korsett auf"
, bat ich ihm mehr oder weniger seufzend. Als sein Grinsen nun noch breiter wurde, war ich fertig mit jeglicher Geduld.
,,Vergiss es! Ich mache es selbst!" Konzentriert schloss ich die Augen und versuchte mit Hilfe von Verrenkungen meine Arme, hinterrücks besagtes Korsett zu öffnen.
Ein Prickeln im Nacken und ließ mich jedoch erahnen, was meine Hände nur Sekunden später fühlten.
Sanft wurden sie von Kierans beiseite geschoben. Seine Hände machten sich vorsichtig an den Schnüren zu schaffen, jedoch sagte er kein Wort. Überall, wo er mich berührte, jagte er Stromstöße durch meinen Körper und ich musste mich mit aller Kraft darauf konzentrieren, mich nicht auf ihn zu stürzen.
Es schmerzte mich körperlich zu wissen, dass ich ihn berühren könnte und es doch nicht durfte. So oft hatte ich bereits zu spüren bekommen, was die Berührung Kierans bei mir auslöste, doch noch nie hatte es mich so viele Schmerzen bereitet, sie zuzulassen.
Er war bei der Hälfte des Korsetts angekommen, als ich vorstolperte, um ihn aufzuhalten.
,,Ich kann das nicht"
, keuchte ich verzweifelt - doch stockte, als ich in seine dunklen, verlangenden Augen sah.
Er musste es auch spüren!
,,Was ist das?"
, wollte er knurrend wissen und klang dabei ganz viele alte Kieran. Doch was sollte ich ihm sagen? Würde ich ihm die Wahrheit sagen, würde er mich umbringen! Er war ein Jäger und ich ein Werwolf. Das war er zwar auch, aber das hatte er vergessen. Er würde mir nie glauben, wenn ich ihm erzählen würde, wer er wirklich war! Aber irgendwann musste er es erfahren. Ich würde ohne ihn nicht leben können!
Oder doch?
Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und als er bei mir ankam presste er seinen Körper gegen meinen und legte seinen Kopf auf meine Schulter, sodass ich das Prickeln jetzt überall warnahm.
Wie kleine Blitze lud diese Berührung meinen Körper auf und endlich, endlich fühlte ich mich wieder komplett.
Doch dann spürte ich einen stechenden Schmerzen im Handgelenk.
Erschrocken sog ich die Luft ein und sprang zurück, als ich den Dolch in seiner Hand entdeckte.
Entsetzt starrte ich auf mein Handgelenk, dass nun ein waagerechter Schnitt zierte aus dem das Blut unentwegt floss. Er starrte den Schnitt ebenso an, doch in seinem überraschten Blick schien nicht einmal Reue zu liegen.
,,Es heilt nicht"
, stellte er neutral fest.
,,Also kannst du kein Werwolf sein. Tut mir leid."
Er nahm mein Handgelenk in beide Hände, musterte es besorgt und hob mich dann, ohne Vorwarnung, im Brautstyle hoch, um mich fünf Meter durch den Raum zu tragen.
,,Hey!"
, beschwerte ich mich.
,,Ich kann alleine gehen!"
Doch er setzte mich bloß kommentarlos ab und riss ein Fetzen aus seinem weißen Hemd, den er mir um das Handgelenk presste, um die Blutung zu stillen.
,,Nein"
, murmelte er.
,,Das bin ich dir schuldig. Ich hielt dich für einen Werwolf."
Luft staute sich in meiner Lunge, als ich den Atem anhielt.
Woher wusste er -
, doch seine Stimme unterbrach meine Gedankengänge.
,,Fälschlicherweise. Es tut mir wirklich leid."
In seinem Blick lag diesmal echte Reue, das konnte ich erkennen und so war es mir nicht einmal möglich, ihm nicht zu verzeihen.
,,Wieso hast du gedacht, ich wäre ein Werwolf?"
, fragte ich trotzdem mit leiser Stimme.
Ich musste wissen, was ich falsch gemacht hatte, um sowas seine Zukunft zu verhindern. Zumindest für die nächsten vier Tage. Sein eben noch so sanfter Blick verhärtete sich und er starrte an mir vorbei ins Leere.
,,Unwichtig"
, sagte er barsch und sein Unterton verriet mir, jetzt besser nicht nachzuhaken. Das konnte ich ja immer noch später.
,,Lass uns jetzt die Klamotten wechseln.Ich drehe mich auf weg."
Ein wenig verunsichert nickte ich und wandte ihm den Rücken zu. Und wieder herrschte diese Stille.
Kaum merklich zuckte ich zusammen, als seine Finger meine nackte Haut liebkosteten -
nein.
Sie streiften sie bloß, als er sich weiter an meinem Korsett zu schaffen machte.
Ich spürte, wie sein Atem zu zittern begann, als er die letzten Schnüre an meiner Taille öffnete, sodass ich mein Kleid nun festhalten musste.
Die Berührung seine Hände sandte wohlige Schauer in meinen Körper.
So vertraut.
Und doch wusste ich, dass der Mann hinter mir sich nicht an mich erinnern konnte. An das, was wir füreinander empfanden.
Empfunden hatten. Ich für ihn empfand.
Frustriert seuftze ich und trat einen Schritt vor.
Doch mein Kleid war nach unten gerutscht und so kam es, wie es hatte kommen müssen.
Ich stolperte über dessen Saum und fiel- direkt auf die Kante der Sitzbank. Ein stechender Schmerz erfüllte meinen Kopf, ehe alles schwarz wurde.
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