Kapitel 43

,,Alten Kieran?"
, fragte er verständnislos.
,,Ich denke, du verwechselst mich, Kleines. Mein Name ist Leon."
,,Du bist ein Jäger?"
, fragte ich fassungslos, als ich nach einigen Sekunden die Tragweite seiner Worte verstand.
Und ihn sollte ich mitnehmen? In mein Königreich?
Er war eine Gefahr für alle!
Und trotzdem. Laia hatte gesagt, dass er der Einzige war, der uns retten konnte.
,,Ich brauche deine Hilfe"
, flüsterte ich, aber Leon aka Kieran sah mich bloß unbeeindruckt an.

,,Warum sollte ich dir helfen? Du hast Jessica verjagt!"
,,Die Werwölfe haben meine Familie entführt!"
,,Nicht mein Problem"
, erwiderte er gelassen.
,,Aber -"
, er unterbrach mich erneut.
,,Zieh ab, Kleine. Nur weil ich dein Leben gerettet habe, heißt das nicht, dass ich dir deine Probleme löse!" Verblüfft sah ich ihn an.
,,Du verweigerst mir deine Hilfe?"
Er betrachtete mich abschätzig.
,,Ich kenne dich nicht mal. Es wäre dumm dir zu helfen."
Ich bemerkte wie sich Tränen drohten in meinen Augen bemerkbar zu machen und machte vollkommen überstürzt auf dem Absatz kehrt.

Kierans POV

Dieses dreiste Miststück!
Jessica hatte sich einfach Nate geschnappt und mit ihm weiter geknutscht.
Nackt!
Seufzend sah ich mich nach dem Mädchen von vorhin um.
Sie schien nicht mehr hier zu sein. Pech.
Sie hatte echt heiß ausgesehen, das musste man ihr lassen.

Ich schnallte mir meine Waffe wieder an den Gürtel.
Der Spaß war vorbei, die Arbeit begann.
Vor 8 Monaten hatte man mich gefunden, vollkommen ohne Erinnerungen.
Die Jäger, du mich gefunden hatten, lehrten mich ihr Werk und es stellte sich heraus, dass ich binnen eines Monats besser als sie alle war.
Meine Aufgabe?
Sydney von Fabelwesen zu befreien.
Ich wollte gerade auf meine Maschine steigen, als ich sie rufen hörte.
In meinem Kopf.

POV Rachel

Sobald ich aus dem Haus entflohen war, lieh ich mir bei dem nächstbesten Passanten ein Handy und rief ein Taxi.
Ich musste zurück.
Auch wenn es mir schwer fiel, Kieran zurückzulassen.
Er war aber nicht mehr der Alte. Und wenn meine Familie und ich überleben sollten, dann musste ich das jetzt selbst in die Hand nehmen.

,,Der Flughafen von Sydney"
, erklärte der Taxifahrer und hielt an.
,,Das macht 60 $."
Erschrocken riss ich die Augen auf. Mist.
Ich hatte kein Geld dabei.
Unauffällig öffnete ich die Tür einen Spalt breit und schnallte mich los.
,,Stimmt...... das gebe ich Ihnen noch."

Und dann rannte ich. Ohne Pause lief ich in das große Gebäude, vorbei an sämtlichen Leuten, ehe ich an der Sicherheitskontrolle zum Stehen kam. Das war auch der Moment, in dem ich die Blicke spürte.
Zu spät fuhr ich herum.
Schon war ich zwischen den Armen zweier Männer eingequetscht.
Zwei Männern mit leuchtend grünen Augen.
Destroyanern.
Ich versuchte, ruhig zu bleiben.
,,Wer sind sie? Was wollen Sie?"
,,Schweigt"
, schnauzten sie mich nur wortkarg an und erhöhten den Druck um meine Arme. Ich kapitulierte.
Sie wussten wer ich war.

Schon trugen sie mich weg von dem Menschenstrom und traten in einen abseits gelegenen Gang für Personal. Keine Menschenseele war zu sehen. Endlich ließen sie mich los und ich begann sofort wie ein Wasserfall zu reden.
,,Hier muss ein Irrtum vorliegen! Ich möchte bloß nach London!"
Die Destroyaner lachten.
,,Natürlich möchtet ihr das Victoria." Jegliche Tarnung war jetzt unnütz.
,,Königin Victoria"
, verlangte ich, doch wieder erntete ich nur ein belustigtes Schnauben.
,,Seit 8 Monaten hat König Shane nun die Macht übernommen. Euch würde die Krone genommen! Und doch wird unsere Belohnung gewaltig sein, wenn wir euch ausliefern!"
Ich riss die Augen auf.
8 Monate?
Was hatte Laia nur angerichtet?!
Doch ich durfte mir auf keinen Fall etwas anmerken lassen.
,,Träumt weiter"
, zischte ich und bevor er sich versah, hielt ich das Schwert einer der Destroyaner in der Hand.
Ich mochte mich zwar nicht verwandeln können, jedoch hatte ich immer noch meine menschlichen Stärken.

Ohne zu zögern gingen beide auf mich los.
In ihren Augen glänzte die wilde Mordlust.
Ich rief Kierans Namen fast laut aus, jedoch konnte ich mich in letzter Sekunde aufhalten.
Die Destroyaner durften nicht wissen, dass er hier war. Ich würde ihn um jeden Preis schützen.

Unsere Klingen trafen sich scheppernd in der Luft.
Ich hatte mich geirrt.
Selbst meine Stärke war mir genommen worden.
Ich war den Destroyanern um Längen unterlegen.
Jetzt hatte ich ein Problem.
Gleichzeitig schlug mir der Bewaffnete das Schwert aus der Hand.
Oh oh.

Ohne ein zweites Mal darüber nachzudenken, rannte ich - und kam genau keinen einzigen Meter weit, weil ich am Fuß gepackt wurde und mit dem Kopf hart auf dem Boden aufschlug.
Hinter mir lachten die Destroyaner diabolisch.
,,Da rennt doch glatt die beste Kämpferin der Protectoren vor uns weg! Vor uns!"
Sie packten mich an den Haaren und zogen mich hoch.
Ich schrie wie am Spieß. Irgendjemand musste uns doch einfach hören!
,,König Shane hätte dich eh lieber tot als lebendig"
, prophezeite einer der Beiden und dann holte er aus.

Das war es also.

Mein Ende.

Ich schloss die Augen.
Etwas Schweres sackte auf mich und ich schmeckte Blut.

Halt.

Wie konnte ich ohne Kopf schmecken?

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