Kapitel 20
,,Ja"
, hauchte ich brüchig und Erleichterung durchflutete Sams Blick.
,,Wirklich?"
Er sah mich ungläubig an.
,,Ja, wirklich"
, wiederholte ich lauter.
,,Sam, ich will deine Frau werden!"
, verkündigt sich mit lauter Stimme im Thronsaal.
Erneut brach Jubel aus, diesmal noch mehr als zuvor. Sam streckte mir den Ring an den Finger und begutachtete ihn staunend, als ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung war nahm. Kieran war aufgestanden und aus dem Saal gerauscht.
Ohne nachzudenken wollte ich ihm nacheilen, doch Sam hatte seine Lippen auf meine gepresst.
Er wollte den Kuss intensiver werden lassen, doch ich würgte ihn ab. Ich musste wissen, warum Kieran gegangen war! Waren vielleicht doch nicht wirklich alle Gefühle für mich gespielt gewesen?
Ich löste mich von Sam und eilte den Mittelgang hinunter, Kierans unglaublichem Duft folgend. Das Tuscheln hatte sich vermehrt und einen Raunen ging durch die Menge, als ich Sams laute Rufe vollkommen ignorierte.
Ich trat mit Schwung aus dem Thronsaal und die jubelnde Menge empfing mich, deren Jubel jedoch verklang, als sie meinen gehetzten Gesichtsausdruck erblickten.
Ich sah Kierans Umhang zwischen den Bäumen verschwinden und ohne lange zu zögern stürzte ich ihm nach. Er stampfte durch das Unterholz, blind vor Wut.
Plötzlich blieb er stehen und sein Körper veränderte sich langsam. Zog sich in die Länge, wuchs, und schon stand der silberne Wolf mit dem Rücken mir zugedreht vor mir.
Mit einem herzzerreißenden Heulen begann er seine Krallen an einem nächstgelegenen Baum zu wetzen.
,,Kieran"
, flüsterte ich vorsichtig.
Bevor ich auch nur Blinzeln konnte war er herumgefahren hatte sich auf mich gestürzt.
Ich keuchte erschrocken, als ich die ungebändigte Wut seine wunderschönen Augen trüben sah.
,,Was willst du?"
, knurrte er bedrohlich, immer noch drückten mich seine Vorderpfoten auf den kalten Waldboden.
,,Warum bist du gegangen?"
, erwiderte ich mutig. Ich musste wissen warum er geflüchtet war.
Ob er geflüchtet war. Ob ich ihm wirklich so egal war, wie er es stets vorgab.
,,Wurde mir zu stickig mit dem ganzen Protectoren dadrin."
Er ließ mich los und nahm wieder menschliche Gestalt an.
Ich ignorierte seine ausgestreckte Hand und stand ebenfalls so würdevoll wie möglich auf.
,,Was ich will?"
, fragte ich provokativ.
,,Ich will die Wahrheit!"
Lange sah Kieran mich an.
Allein unser Atem war zu hören.
,,Du kennst die Wahrheit"
, flüsterte er und trat einen Schritt vor. Sein heißer Atem streifte mein Gesicht. Er kam mir immer näher und ich merkte, wie die Hoffnung in mir zu keimen begann. Wieder streifte sein Atem meine nackte Haut.
,,Die Wahrheit -"
, flüsterte er stockend und seine Hand fand mein Haar, begann damit zu spielen.
Doch dann verschwand das Licht in seinen Augen, erschlossen wie eine ausgepustete Kerze.
,,Die Wahrheit ist dass ich meine Mate in Isabelle gefunden habe und sie liebe. Und du liebst deinen Verlobten. So wie es sein sollte. Es ist unsere Aufgabe den Frieden zu wahren. Und da hast du deine Wahrheit."
Damit fuhr er herum und verschwand im dichten Unterholz, mich allein, verlassen und verletzt zurückgelassend.
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Wer hasst mich jetzt?🙈😈😯😓
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