Kapitel 15

Ohne länger zu überlegen presste ich meine Hand auf seine Wunde.
,,Ich hatte dir verboten das zu tun"
, fauchte ich ihn, mehr besorgt als wütend, an.
,,Ich kann dich aber... k-keine Schm- Schmerzen er-leiden sehen."
, keuchte er und stöhnte auf.
,,Warum heilt es nicht?"
, fragte ich hysterisch.
Immer mehr Blut quoll unter meiner Hand davor.
,,Lunge verletzt"
, flüsterte er abgehakt. Seine Lieder begann zu flattern.
,,Brauch- brauch noch"
, hauchte er, dann begann er das Bewusstsein zu verlieren. Seine Hand lag auf meiner. Diese eine Berührung setzte meinen Körper unter unglaublichen Strom. Ich wartete an Ort und Stelle, betrachtete sein im Schlaf entspanntes Antlitz und wartete darauf, dass irgendetwas geschah.
Das tat es auch, nur weil es nicht das, was ich erwartet hatte.
,,Kiri!"
, eine hysterische Isabelle sprang aus dem Gebüsch und schubste mich zur Seite. Ihr Blick fiel auf das viele Blut.
,, Was hast du getan?"
, schrie sie mich an. Überrumpelt wich ich ein paar Schritte zurück, doch Isabelle war noch nicht fertig mit mir.

,,Bleib weg von ihm! Er ist meins! Nur meins! Mein Mate!"
Langsam aber sicher fand ich meine Stimme wieder.
,,Ich habe gar nichts getan! Er hat mir meine Wunde abgenommen, weil er mich nicht leiden sehen kann!"
Ich holte tief Luft.
,,Weil er mein Mate ist!''
Sie zeigte sich kurz schockiert, doch dann blieb sie doch ganz gelassen.
,,Ach ja? Hat er dich etwa markiert?"
, fragte sie höhnisch. Ich sah sie verständnislos an.
,,Bei mir hatte es nämlich gemacht!"
Sie warf die Haare hinten und zeigte stolz auf eine vernarbte Bisswunde am Hals. Ich keuchte.
,,Markieren, was meinst du damit? Wovon redest du?"
,,Anscheinend nicht"
, meinte sie hochnäsig.
,,Er hätte dich markiert wenn du seine Mate gewesen wärst!"
Ich sah sie verständnislos an.
,,Was meinst du? Was bedeutet markieren?"
Sie stöhnte auf.
,,Dein Mate markiert dich, sobald er dich gefunden hat. Um allen zu zeigen dass du vergeben bist. Der Prozess besteht aus zwei simplen Schritten. Im ersten musst dein Mate dir in den Hals beißen."
Sind deutete auf die Bissstelle an ihrem Hals.
,,Im zweiten schlaft ihr miteinander."
Ungläubige Stille entstand.
,,Ihr habt was getan?"
, fragte ich entsetzt. Er hat mit ihr geschlafen. Alles um mich begann sich zu drehen.

Und da. Er bewegt sich. Isabelle rannte an seine Seite.
,,Kiri, hey Baby wie geht es dir?"
Erst stöhnte er nur, dann begann er zu schreien.

Isabelle wurde hysterisch.
,,Du bleibst hier, ich hole Hilfe!"
Sie eilte in Form eines riesigen grauen Wolfes in die Bäume.
Ich konnte es nicht glauben. Er hatte sie markiert. Nicht mich. Ich war wirklich nicht seine Mate.
Kieran begannen euch zu schreien.
,,Hey"
, sagte ich beruhigend und ließ mich an seiner Seite nieder. Dort, wo Sekunden vorher noch seine Mate gesessen hatte.
Ich strich ihm durch das verschwitzte Haar, doch er wandte sich unter meine Berührung.
Ich nahm seinen Kopf in meine Hände.
,,Kieran. Alles wird gut"
, versuchte ich ihn zu beruhigen.
,,Ich weiß, das es unerträglich schmerzt, aber ich bin noch da für dich! Ich -"
, meine Stimme versagte.
Er hatte sie markiert.
Er hatte mit ihr geschlafen.
Er liebt mich nicht länger.
Ich war nicht seine Matr.
Und trotzdem musste er es wissen.
Trotzdem musste ich es ein letztes mal aussprechen.

,,Ich liebe dich Kieran! Du schaffst das. Für Isabelle."
Kurz erschlaffte er, doch dann begann er erneut vor Schmerzen zu Jaulen. Kurzerhand nahm ich seinem Kopf erneut in meine Hände und senkte meine Lippen auf seine. Und da war es wieder. Das Feuerwerk an unausgesprochenen Emotionen. Schlagartig entspannte er sich. Er atmete keuchend in meinen Mund. Wieder und wieder küsste ich ihn, meine Hände vergruben sich in seinen verschwitzten Haaren.

Und dann - dann erwiderte er den Kuss plötzlich. Er bäumte sich unter mir auf und seine Hände fanden mein Gesicht. Ich versank vollkommen. Der Kuss wurde immer intensiver, verlangender, emotionsvoller.

,,Rachel"
, hauchte er in meinen Mund. Und da erwachte ich aus meinem Delirium. Ich sammelte mich und wollte einen Satz nach hinten machen - doch er hielt mich fest.

Kurz aber entschlossen biss ich ihm auf die Lippe. Er keuchte erschrocken auf und ließ mich los. Ich ergriff meine Chance und rannte. Rannte ziellos durch den Wald mit nur einem Gedanken.

Ich würde ihn nie wieder in die Augen sehen können.

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Dieses Kapitel habe ich für schwarzer_lotus geschrieben, da sie sich die Lesenacht so süß gewünscht hat, obwohl sie jetzt bereits höchstwahrscheinlich schläft, was ich jetzt hoffentlich auch bald tun werde. Also, gute Nacht 💞❤️

Da war er ja jetzt endlich, der Kuss😍

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