Kapitel 12
,,Ich war noch nie bei euch"
, bemerkte ich in Sophies Richtung.
,,Dann wird es ja mal höchste Zeit"
, rief sie nervös über die Schulter. Plötzlich stand sie Wolfsform vor mir.
,,Los! Dann haben wir es schneller hinter uns."
Peinlich berührt sah ich zu Boden.
,,Sophie... Ich kann nicht..."
Ich fing mir ein verständnislosen Blick.
,,Aber warum denn? Es geht doch viel schneller..."
,,Nein. Ich meine dass es nicht geht! Ich kann mich seit Kierans Tod nicht mehr verwandeln. Es geht einfach nicht! Es hat mich zu sehr an ihn erinnert!"
,,Aber jetzt, wo er gar nicht tot ist..."
,,Nein Sophie. Ich habe es bereits versucht. Es ist einfach nicht möglich!"
Sie sah mich ungläubig an.
,,Dann wirst Du eben auf mir reiten. Auch wenn ich von sowas noch nie gehört habe."
Sie ging vor mir in die Knie. Ohne lange zu zögern schwang ich mich auf ihren felligen Rücken. Doch es fiel mir schwer, mich auf ihm zu halten, da sie unnormal stark zitterte.
,,Sophie?"
, hakte ich nach.
,,Ja?"
, antwortete sie zögerlich. Bevor ich die nächste Frage ansetzen konnte, ließ sie schon ihre Antwort auf mich los.
,,Ich weiß überhaupt nicht, wie sie reagieren werden! Für sie bin ich immer noch die kleine Sophie, die sie damals verloren haben! Vor allem Dad wird ausrasten! Ich meine okay, ich bin 19. Aber Sebastian ist die Liebe meines Lebens! Mein Mate! Ich werde ihn heiraten!...Was meine Eltern nebenbei gesagt auch noch nicht wissen. Was, wenn sie nicht einverstanden sind? Ich will mich nicht entscheiden müssen! Ich habe sie doch gerade erst zurück. Ich will sie nicht schon wieder verlieren! Und am Ende bin ich noch daran schuld! Was wenn-"
,,Sophie!"
, fuhr ich ihr dazwischen.
,,Sie werden nicht dagegen sein! Und selbst wenn - du bist ihre Tochter! Sie werden dich doch nicht auf die Straße setzen, nur weil sie Großeltern werden! Sie werden bestimmt durchdrehen vor Freude! Und, nebenbei bemerkt, bin ich auch noch da! Selbst wenn alles schief geht, werde ich für dich da sein! Okay?"
Ihre Lunge blähte sich auf, als sie einmal tief durchatmen. Ich legte er liebevoll die Hand auf die Schulter.
,,Danke"
, schnaufte sie.
,,Für dich immer."
Wenig später hatten wir das Haus von Sophies Eltern erreicht.
,,Wissen Sie, dass wir kommen?"
, erkundige ich mich sicherheitshalber. Die braune Wölfe nickte bloß nervös. Ich war mir nicht mal sicher ob sie wuste, was ich gesagt hatte. Ich stieg ab.
,,Kein Grund panisch zu werden Sophie"
, versuchte ich sie zu beruhigen, doch ohne Erfolg. Sekunden später stand meine zitternde Freundin von mir, die ich sofort in den Arm schloss.
,,Wird schon nicht schiefgehen"
, flüstere ich ihr ins Ohr, ehe ich sie mit zur Tür zog.
,,Los, du klingelst"
, versuchte ich sie zu motivieren.
Zögerlich drückte ihr Finger den roten Knopf.
Ein Schrei erklang von innen.
,,Besuch!"
Unverkennbar Catherine. Zwar hatte ich sie ewig nicht mehr gesehen, doch eine solche Person wie meine frühere persönliche Leibgardin war unverwechselbar. Die Tür wurde aufgerissen.
,,Victoria!"
, rief sie nach dem ersten Moment der Verblüffung glücklich.
,,Steve, schau mal wer da ist!"
Ein zweiter Kopf erschien im Türrahmen.
,,Hi Prinzesschen"
, begrüßte mich Steve, ebenfalls in ehemaliger Leibgarde von mir. Sophies Eltern.
,,Hey, können wir reinkommen?"
, fragte ich freundlich.
,,Natürlich. Wollt ihr Kekse? "
Aufmunternd stupste ich Sophie an.
,,Zu Keksen würden wir niemals nein sagen."
Wir liefen durch den weiträumigen Flur in ein ebenso weiträumiges Wohnzimmer, in dem wir uns auf einer weichen Ledercouch niederließen. Wenig später setzen sich auch Steve und Catherine mit Keksen zu uns. Begeistert ergriff ich einen und bis herzhaft hinein.
,,Wow! Sind die gut!"
, staunte ich und nahm gleich den zweiten. Catherine grinste.
,,Was führt euch hierher?"
Ein Blick auf Sophie verriet mir, dass es besser wäre, wenn ich vorerst das Reden übernehmen würde.
,,Sophie wollte mir ihr neues zu Hause zeigen. Jetzt, wo wir wieder mehr miteinander unternehmen."
Die beiden Eltern warfen sich ein Blick zu.
,,Aber Sophie wohnt doch gar nicht mehr hier?..."
Ich verschluckte mich an einem Kekskrümel und begann, hysterisch zu husten. Als ich fertig war entstand eine erdrückende Stille. Ich wollte sie unbedingt brechen, schließlich hatte ich mich ja verplappert, um so etwas wieder gut zu machen.
,,Also eigentlich-"
,,Ich bin verlobt"
, schnitt Sophie mein Satz in der Mitte ab. Steven und Catherine sahen sie ungläubig an.
,,Und schwanger bin ich auch."
~~~~~~
Na?
Habt ihr Namen für Sophies Junior?
Und wann soll Kieran wieder auftauchen?
Lieber erstmal Abstand von ihm oder doch Frontalangriff?
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