𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟓
„Prinzessin?" Ich drehe meinen Kopf Richtung Tür. „Ja, Aaron? Ist alles in Ordnung? Tut dir deine Rippe wieder so weh?" Sofort springe ich von der Couch auf und laufe auf ihn zu. „Nein, alles fit."
Ich nicke. „Aber möchtest du nicht endlich wieder mit Atlas reden? Er meinte, er müsse die Hochzeit planen und dazu gehört auch eine menge Papierkram." Ein amüsiertes Lachen entfährt mir. „Ach, ist das so? Wieso macht er das nicht einfach mit Maxwell? Sie haben doch so guten Kontakt."
Überrascht sieht Aaron mich an. „Maxwell? Wie kommst du jetzt bitte auf deinen Vater?" Verwirrt schüttelt er mit seinem Kopf und spricht weiter, bevor ich seine Frage beantworten konnte. „Ist mir eigentlich auch egal. Es sind jetzt fast vier Wochen, Prinzessin. Du musst dich bei ihm melden."
„Ich muss hier schon einmal gar nichts. Außerdem denkt doch die Öffentlichkeit, dass ich viel mit ihm mache." Ich setze ein Lächeln auf. „Vincent ist aber nicht Atlas." Mein Blick huscht zu seinen Verletzungen, die er versucht mit seinen schwarzen Anzügen zu verstecken. „Ich weiß, Aaron."
„Doch was erwartest du von mir? Er hat mir nachspioniert, Kontakt zu meinem Vater und dich verletzt, weil du mir die Wahrheit gesagt hast." Er schluckt. „So ist es doch gar nicht..."
„Ach, nein? Dann klär mich auf, Hale. Wie ist es wirklich?"
Er schüttelt mit seinem Kopf. „Ich würde dir sehr gerne weiterhelfen, aber dieses Mal, kann ich dir wirklich nichts sagen. Aber du musst mir glauben, wenn ich sage, dass Atlas alles versucht, um alles richtig zu machen."
Ich wende mich von Aaron ab und laufe auf meinen Schrank zu, um zwei Gläser und eine alte Flasche Whiskey rauszuholen. „Komm, ich schenke dir auch etwas ein", fordere ich auf und fülle die Gläser.
Nach wenigen Momenten geht er meiner Forderung nach und lässt sich langsam auf die Couch fallen. Sein schmerzen verzogenes Gesicht zeigt mir, dass die Wunden noch immer nicht verheilt sind. Auch beim Laufen humpelt er noch leicht.
„Konntest du den neuen Anrufer nachverfolgen?", frage ich als ich sein Glas auf dem Tisch abstelle und an meinem nippe. „Nein, wie beim letzten Mal. Ich kann diesen Typen einfach nicht finden. Mit der Kameraaufzeichnung hätte ich vielleicht mehr Erfolg gehabt und hätte wenigstens einen Anhaltspunkt."
Das war mein Zeichen das komplette Glas zu exen und es wieder zu befüllen. „Ich verstehe nur nicht, weshalb er es einfach nicht rausrückt. Ihn hat es scheinbar auch interessiert, denn als ich noch einmal bei Nathalie war an dem Abend, sagte sie, dass es bereits geholt wurde."
Genervt lasse ich mich nach hinten fallen. Wieso zur Hölle rückt er es nicht raus? Wen versucht er zu schützen? Wer war auf den Aufzeichnungen zu sehen?
„Nathalie bat mich dir noch bezüglich der Show Bescheid zu geben." Aaron holt mich aus meinem Gedankengang raus und bekommt meine volle Aufmerksamkeit. „Sie findet in zwei Monaten statt."
Ich runzle die Stirn. „In zwei Monaten? Das ist ziemlich knapp! Sicher, dass du dich nicht verhört hast?" Aaron legt den Kopf schief und grinst amüsiert. „Ziemlich sicher, Prinzessin." Er macht Anstalten sich nach vorn zu beugen, doch ich kam ihm zuvor und reiche ihm sein Glas. „Du musst dich ausruhen, Aaron."
„Und wer passt dann auf dich auf? Nein, ich lehne mich erst zurück, sobald der Unbekannte hinter Gittern ist und ich mit Sicherheit weiß, dass du nicht mehr in möglicher Gefahr bist."
„Aber was bringt es mir, wenn du, als Verletzter, versuchst mich zu beschützen?" Besorgt sehe ich ihn an. Aaron Hale ist mir in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. Er ist wie ein Bruder, den ich nie hatte. Natürlich, mache ich mir dann sorgen um ihn.
„Mir würde es besser gehen, wenn du mit deinem Verlobten sprechen würdest."
Ich rolle mit den Augen. „Zum aller letzten Mal, Aaron. Hör auf ihn so zu nennen. Er hat dieses Privileg verloren." Der Mann hebt sein Glas in die Höhe. „Zum Wohl. Darauf, dass eure Ehe nicht zum kompletten Reinfall wird."
Und an solchen Momenten wird mir wieder bewusst, dass Aaron nicht mein Bruder ist, sondern für Atlas arbeitet und die Zeit mit mir verbringt, weil es sein Job ist.
„Ich werde mich bei ihm melden."
Überrascht senkt Aaron sein Glas. „Wie bitte?" Verwirrt sieht er mich an. „Der Alkohol macht ziemlich schnell Bemerkungen bei dir und bei mir. Ich glaube, ich habe dich so eben sagen hören, dass du dich bei Atlas meldest."
Ich rolle mit den Augen. „Das liegt daran, weil ich es auch gesagt habe. Aber du kannst vergessen, dass es aus Freundlichkeit ist. Ich werde diese verfickte Aufzeichnung suchen."
Ein Grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit. „Die Kleinen werden so schnell groß. Vorhin noch rumgeschrien und jetzt einen Kampfplan erstellt." Dramatisch wischt er sich eine imaginäre Träne von seinem Augenwinkel.
„Oh Gott, Aaron. Sicher, dass du nüchtern bist?"
„Ach, sei doch ruhig." Brummend nimmt er seinen ersten Schluck aus dem Glas. „Wie schwer sollte das schon sein, etwas von Atlas King zu stehlen? Ich habe schon dutzende Dinge gestohlen und konnte in ein Hotelzimmer einbrechen."
„Aber dir ist bewusst, dass dieser Einbruch der Grund ist, weshalb wir jetzt hier sitzen, oder?"
„Du lässt es dramatischer klingen, als es eigentlich ist." Langsam erhebe ich mich und greife nach meinem Mantel, der über der Lehne lag. „Ich möchte, dass du hierbleibst. Du sollst dich hinlegen und ausruhen. Umso schneller verheilt alles."
Skeptisch sieht Aaron zu mir. „Ich werde sicherlich nicht hier rumgammeln, während du zu Atlas gehst. Euer Treffen könnte im schlimmsten Streit oder besten Sex enden." Er setzt sich auf. „Du kannst dich direkt wieder hinlegen, Aaron. Ich kann dir garantieren, dass Schlaf die beste Medizin ist."
Mit diesen Worten wende ich mich von ihm ab und gehe auf meine Wohnungstür zu. Beim hinabgehen der Treppenstufen, hole ich mein Handy hinaus und tippe auf den Chat, den ich in letzter Zeit ignoriert habe.
Ich bin in 20 Minuten da.
Mehr schrieb ich nicht und packte das Telefon wieder weg. Soll er diese Zeit nutzen, um sein Anwesen von Glassplittern zu befreien.
An der Haustür des King Anwesen angekommen, klopfe ich und bin überrascht, dass sofort geöffnet wird. „Sweetheart." Seine Stimme lässt einen Schauer über meinen gesamten Körper fahren.
„Komm doch bitte rein." Ich laufe an ihn vorbei und drehe mich anschließend um, damit ich ihn ansehen kann. „Kann ich dir etwas Gutes tun?", fragt er. „Tatsächlich, ja. Ich hörte, dass du über die Hochzeit sprechen willst."
Er nickt. „Das ist richtig. Ich dachte, dass du vielleicht Interesse hast mit zu planen, wie die Hochzeit ablaufen soll. Wenn es schon unfreiwillig stattfindet, dann wenigstens so, wie in deinen Träumen."
Die Hochzeit soll am liebsten gar nicht stattfinden. Ich möchte ungern mit einem Lügner verheiratet werden.
Atlas läuft in das Wohnzimmer und ich sehe überrascht durch den Raum, der voller Unterlagen versehen ist. Heilige Scheiße. Was macht der Typ nur?! Atlas befreit die Couch etwas und deutet auf den kleinen leeren Fleck neben ihn.
Als ich mich neben ihn setzte, rümpft er die Nase. „Kann es sein, dass du getrunken hast?" Ernst sieht er in meine Augen. Da ist es wieder. Dieses Blau. Das Blau, welches ich die letzten vier Wochen nicht ansehen durfte. Vincent sieht seinem Bruder zwar sehr ähnlich, doch die Augen sind bei beiden so unterschiedlich. Vincent seine zeigen Wärme und Freundlichkeit, während es bei Atlas Kälte und Dominanz ist.
Langsam nicke ich. „Aber nicht viel." Ich breche den Blickkontakt ab und sehe mich weiter um. „Sweetheart", flüstert er und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel. „Ich möchte, dass diese Hochzeit für dich, wie ein Märchen wird. Sie soll nicht so wirken, als wärst du verpflichtet."
„Kein Märchen der Welt wird mich vergessen lassen, was du nicht nur Aaron und Vincent, sondern auch mir angetan hast."
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Wie findet ihr das Kapitel?
Ich bin etwas enttäuscht von euch... wo sind die votes und Kommentare in Kapitel 23 und 24 geblieben?
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Kapitel 26 geht auch schon gut voran, weshalb ich denke, dass ich es nächsten Samstag hochladen werde.
Wenn meine aktuelle „Schreib-Motivation" weiterhin so produktiv bleibt, werden regelmäßigere Updates kommen. (Wöchentlich)
Ich möchte aber noch nicht zu viel versprechen, schließlich muss ich bald auch wieder arbeiten gehen :(
Ich freue mich auf viel Feedback von euch! Zeigt mir, wie sehr ihr das nächste Kapitel wollt.
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