47. Messerspiel
Mühsam versuche ich meine Augen zu öffnen. Meine Augen fühlen sich an, als hätte ich sie zugeklebt. Mein Kopf schmerzt schlimmer als das lodernde Feuer in der Hölle. Aber nicht nur mein Kopf pocht schmerzend, sondern auch meine Gliedmaßen, die sich wie meine Augen schwer anfühlen. Alles in mir fühlst sich schlapp an. Ich kann nicht mal die Kraft aufbringen meine Finger zu bewegen, weswegen ich was weiß ich wie lange so in der Position bleibe in der ich gerade bin.
Und als ich merke, das ich sitze, zwang ich mich dazu, die Augen zu offen, was erstmals nicht geklappt hat. Nach einer Weile ging es dann und meine Augen öffneten sich so gut es geht. Verwirrt ziehe ich meine Brauen zusammen, als ich mich umsehe. Ich bin in einer großen Halle, wo über all um mich herum große und auch kleine Kartons stehen. Die Halle wird von kleinen Deckenlampen spärlich beleuchtet. Es hat eine Weile gedauert, bis meine Augen sich daran gewöhnt haben.
Wo zur Hölle bin ich?
Gerade als ich versuche aufzustehen hält mich etwas davon ab. Fesseln. Nein, Handschellen. Ich sitze auf einen Sessel und wurde links und rechts, am Handgelenkt angekettet. Ich sehe an meine Beine herunter, wo ich auch Handschellen spüren kann. Sehen kann ich es nicht, durch das Kleid, das ich trage.
Und da machte es Klick. Die letzten Augenblicke, bevor ich nur noch schwarz sah, stürmten auf mich ein. Der Ball, meine Freunde. Jacob, mit dem ich getanzt habe. Isaac, der ebenfalls mit mir getanzt hat. Jeff, der uns von vorne bis hinten verarscht hat.
Eine unvorstellbare Wut breitet sich in mir aus. Wie konnten wir nur so dumm sein und ihn vertrauen? Er hat uns angelogen, er hat David angelogen. Er hat David benutzt, um an aus rankommen zu können. David liebt ihn und er nutzt ihn aus. Wie soll ich ihm das erklären? Geschweige denn, ich werde hier rauskommen.
Gottverdammt!
Ich wusste es würde nichts bringen an den Handschellen zu rütteln aber dennoch versuchte ich es, schließlich will ich nicht geschlagen hier sitzen bleiben und vor mich hin gammeln, bis mir jemand Gesellschaft leistet. Meine Wut ist gerade größer als meine Angst, also vielleicht besteht die Chance dass das Adrenalin mir die Fähigkeit verleiht diese scheiß Fesseln von mir zu lösen. Ziemlich unwahrscheinlich, aber das war mir egal gerade.
Ich rüttelte, schüttelte und bewegte die Handschellen hin und her, in der Hoffnung sie würden sich auf magische Art und Weise von meinen Hand- und Fußgelenk lösen. Ich ignoriere dabei den stechenden Schmerz, der durch meinen ganzen Körper fährt. Die Handschellen rascheln so laut, das ich schon Ohrenschmerzen bekomme. Durch die Wände hier hallt das Geräusch noch dazu und macht es gerade nicht besser.
Ich ziehe, ich rüttle, ich zerre, ich mache alles damit sie endlich von meinem Körper verschwindet aber nichts klappt. Mittlerweile haben sich schon Tränen gebildet, die ich am liebsten hätte wegwischen wollen. Was ja nicht geht, da ich gefesselt bin.
»Fuck!«, schreie ich wütend. Mir war es egal, ob sie mich vielleicht hören oder sehen können. Schweren Atems höre ich auf. Es wird nicht klappen, egal was ich mache und das war mir von Anfang an klar. Versuchen wollte ich es ja trotzdem.
Jetzt bin ich Isaac ausgeliefert, ob ich wollte oder nicht. Und das ich es immer noch nicht realisieren kann, war mir klar, da ich statt Angst nur Wut empfinde. Wenn ich bedenke, das er gleich kommen wird und weiß Gott was mit mir tut, sollte ich eigentlich weinen und Angst bekommen, aber das war ja nicht der Fall. Ich bin einfach nur wütend auf mich, auf Jeff und auch auf Lion.
Hat er nicht versprochen, er würde hier sein und mich beschützen? Auf seine Anwesenheit hat sich der Plan gebaut. Er sagte, er wäre hier aber wir könnten ihn nicht sehen, da es zu gefährlich wäre, wenn er in unserer Nähe ist. Doch, wo bleibt er jetzt? Wo war er, als Isaac mit mir getanzt hat? Wo war er, als Isaac mit der Kette abgehauen ist und Jeff dazu aufgefordert hat mich mitzunehmen.
Auch wenn ich etwas wütend auf ihn bin, mache ich mir eher Sorgen. Was wenn ihm etwas passiert? Was wenn Isaac ihn gesehen hat und ihn ebenfalls mitgenommen hat und jetzt in einem anderen Raum, im selben Gebäude wie ich feststeckt? Was wenn Isaac ihn getötet hat, wie den Rest seiner Familie? Daran sollte ich überhaupt nicht mal denken. Lion kann nicht tot sein. Er darf nicht tot sein.
Wenn Lion etwas passiert würde ich es mir nie verzeihen können. Niemals. Ich kann es mir nicht mal vorstellen, wie es sein könnte, wenn er weg ist.
Ich seufzte und bemerke das meine Wut für ihn verflogen ist. Jetzt ist da nur noch Angst um ihn und seinem Wohlbefinden. Meine Augen fangen gefährlich an zu brennen, was mich zum schnauben bringt.
Keine Emotionen zeigen, die gegen dich verwendet werden können, Rina. Isaac könnte es gegen dich verwenden. Mit dem Gedanken versuche ich mich zu beruhigen. Es ist wichtig jetzt einfach ruhig zu bleiben. Ausflippen wäre keine Option, denn sie würde mich nicht weiter bringen. Ich kann auch nichts gegen die Handschellen tun, also bringt es sich nichts es weiter zu versuchen. Ich würde nur scheitern.
Vielleicht könnte ich versuchen zu schlafen. Schließlich werde ich hier noch eine Weile verbringen müssen.
Ich werfe den Gedanken weg. Ich weiß, das wenn Lion nichts geschehen ist, er und die Anderen mich befreien werden. Ich vertraue darauf, das sie es tun werden aber insgeheim hoffe ich nicht darauf. Sie werden sich damit in Gefahr begeben und ich will nicht das meinen Freunden etwas passiert. Isaac weicht von nichts zurück, wie er mir klar und deutlich gemacht hat. Er hat nicht gezögert seine Eltern zu töten, also zögert er auch nicht seinen eigenen Bruder zu töten. Er hat nicht gezögert Menschen aus meiner Familie zu töten also wird er auch nicht bei meinen Freunden zögern.
Er wird vor niemanden halt machen. Oder vielleicht doch?
Ich weiß nicht wie lange ich schon hier sitze und ins Nichts starre. Ich weiß nicht mal, wie lange ich schon hier bin, bevor ich aufgewacht bin. Es könnten Stunden, oder auch Tage sind, die an mir vorbeigezogen sind. Schließlich habe ich einen Schlag auf meinem Hinterkopf kassiert. Das ich davon Kopfschmerzen habe, muss ich ja nicht erwähnen. Könnte aber auch daran lieben das ich in einer ungünstigen Position gesessen bin, während ich in Ohnmacht lag.
Wie viel Zeit ist vergangen?
Ich glaube, das es Tage nicht waren. Ich verspüre nämlich keinen Hunger, weder muss ich auf die Toilette, noch sonst irgendwelche menschlichen Bedürfnisse. Kann aber auch an der Situation liegen, in der ich gerade stecke.
Während ich also hier vergammle und mir den Kopf zerbreche, ticke ich schon fast aus. Was will Isaac von mir? Er hat die Kette, die nebenbei bemerkt aktiviert ist. Er hat jetzt die Macht dazu, einen Menschen zu kontrollieren, in die Vergangenheit zu sehen und die Ketten zu zerstören. Letzteres wird er wohl nicht machen.
Ob er gerade die Kette und ihre Fähigkeiten testet?
Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort weiß, häufen sich, bis ich plötzlich Schritte höre und mein Herz stehen bleibt. Mein Puls rast in Sekundenschnelle in die Höhe, während die Schritte immer lauter werden und immer näher kommen. Auch wenn es sich so anhört, als würde jemand gleich bei mir angelangt sein, passierte es sehr langsam. Als hätte die Zeit sich dazu entschieden einfach langsamer zu vergehen, um es mir schlimmer und nervenaufreibender zu machen, als es sowieso schon ist.
Dann steht er da.
Isaac Arden.
Und nun hat mich Angst und Nervosität gepackt. Wie er da steht und mich angrinst, als würde eine krankhafte Szene sich in seinen Kopf bilden, die er amüsant findet. Er lächelt wie ein Psychopath. Blöd das er fast so aussieht wie sein Bruder, nur in älter und seine Haar- und Augenfarbe ist heller, als die von Lion.
Er steht mit gekreuzten Arme vor der Brust da und sieht schmunzelt zu mir. Er trägt ein dunkelblaues Hemd, dessen ersten beiden Knöpfen aufgeknöpft wurden. Dazu trägt er eine dunkelgraue Anzughose. Er sieht gut aus, das kann man nicht bestreiten. Dennoch ist es sein Charakter, den ich und sicher viele andere nicht abhaben können.
Er ist ein Monster. Er hat so viele getötet für eine Kette. Für Macht.
»Serina Stone.« Meinen Namen aus meinem Mund zu hören ließ meine Nackenhaare aufstellen. Er breitet die Arme kurz auf und lächelt mich an. »Wie geht es dir?« Er klatscht sich in die Hände und ich zucke, was sein Grinsen breiter machte. »Beschissen«, zische ich. Ist aber keine Lüge.
»Schön zu hören. Ich dachte schon, es ginge dir hier viel zu gut. Du hast dich nämlich schnell an deine Situation gewöhnt.« Ich schnaube. Er hat mich also doch beobachte, wie schon gedacht. »Oh, da muss ich dich wohl enttäuschen, Isaac.« Ich spuckte förmlich seinen Namen aus. So viel Hass war darinnen zu hören.
»Ach, meine Hübsche. Würdest du etwas sanfter meinen Namen ausspreche, wäre ich dir hoffnungslos verfallen«, schmollt er. »Aber was soll's.« Er zuckt gleichgültig mit den Schultern.
»Also, wusstest du, das es ein Unterwassermuseum gibt?«, fragt er mich plötzlich. Verwirrt blicke ich drein. Unterwassermuseum? Bitte was? »Deinem Blick nach zu urteilen, kennst du ihn nicht.« Er seufzt und kreuzt seine Arme vor der Brust, die sich gleichmäßig hebt und denkt. Dann dreht er sich einfach um und geht. Noch verwirrter als vorher sehe ich ihm nach.
Wieso redete er über ein Unterwassermuseum und verschwindet dann? Versteht mich nicht falsch, es ist gut das er verschwindet, denn ich kann ihn noch nicht einschätzen. Ich weiß nicht wann ich meine Zunge hüten soll und wann nicht. Am liebsten würde ich ihn anschreien, beleidigen, ihm den Tod wünschen weil er mir den wichtigsten Menschen in meinen Leben genommen hat aber ich darf jetzt nicht riskieren ihn zu verärgern.
Ich muss aufpassen was ich sage und was ich tue. Jede Bewegung, jedes noch so kleine Wort könnte das letzte sein was ich tue oder sage. Vorsicht ist geboten.
Gerade als ich dachte, er sei verschwunden taucht er wieder auf. Nur dieses Mal hat er einen Stuhl dabei und... was ist das? Ein Werkzeugkasten? Nicht gerade sehr sanft legt er den Stuhl zu Boden und den Kasten daneben. Er rollt die Ärmel seines Hemdes hoch und setzt sich dabei auf dem Stuhl, der gegenüber von mir gestellt wurde. Sekunden lang sieht er mich an. Scheint über etwas nachzudenken. Doch dann lehnt er sich genüsslich zurück und fängt wieder an zu reden.
»Vor der Küste von Lanzarote liegt das erste Unterwassermuseum in Europa.« Er blickt noch oben in die leere, wobei sein Blick neutral bleibt. »Dieses Unterwassermuseum ist atemberaubend. Ich habe viel davon gehört und gelesen. Natürlich habe ich mir Videos und Fotos dazu angesehen. Der Künstler, Jason DeCaires Taylor hat dieses prächtige Kunstwerk erbaut und ich würde nichts lieber als einmal mit ihm gesprochen zu haben«, erzählt er mir, während dabei sein Blick wieder zu mir gewandert ist.
»Na ja, jedenfalls...« Aus dem nichts greift er neben sich und öffnet den verrosteten alten blauen Kasten. Und als ich sehen kann, was sich darinnen befindet halte ich die Luft an. Messer. Da sind Messer drinnen. Aber nicht nur das. Da sind Zangen drinnen, Hämmer und noch mehr Sachen, die ich nicht auf den ersten Blick erkennen kann.
Isaac nimmt ein kleines Messer heraus, das schon beim weitem ziemlich scharf aussieht. In Millisekunden schoss mein Puls weiter in die Höhe und pure Angst hat mich ergriffen. Er wird doch nicht...
»Die Skulpturen die er erbaut hat sind wunderschön. Viele verstehen sie nicht, viele kommen einfach nicht dahinter was mit ihnen gemeint ist. Wie zum Beispiel, ein Geschäftsmann auf einer Kinderschaukel oder ein Paar das ohne Gesicht, vor einem Boot voller Flüchtlinge, Fotos macht«, spricht er weiter. Dabei betrachtet er das Messer in seinen Händen ausgiebig. Er spielt damit, betrachtet es im spärlichen Licht. Es macht mich nervös, denn er könnte jeder Zeit etwas tun, was nicht gut für mich enden würde.
Er ist es Mörder. Ein Monster.
»Ich habe mich oft gefragt, wie Leute die Schönheit dieses Museums nicht erkennen können. Für mich war es glasklar, was sie zu bedeuteten haben, aber für andere jedoch ergab es keinen Sinn, was ich nicht verstehe. Aber was soll's. Ich dachte du kennst es und teilst die selbe Meinung wie ich, wohl falsch gedacht.« Nun grinst er mich an. Es ist ein Grinsen, das ich nicht verstehe. Ein Grinsen, das zu nichts führt. Es ist einfach nur ein Grinsen und das macht mir Angst. Es gibt mir keine Auskunft auf seine kommenden Taten.
»Weißt du, ich verstehe meinen Bruder.« Wieder betrachtet er das Messer in seinen Händen. Mit seinem rechten Zeigefinger fährt er die scharfe Klinge entlang. »Ich verstehe vollkommen, wieso er dich liebt.« Mein Herz setzte aus. Er soll mich lieben? Aber... »Du bist hübsch und du zeigst Temperament. Du hast dieses Feuer in dir, das dich wirklich besonders macht. Man sieht es sofort«, spricht er weiter.
Seine Augen treffen wieder auf meine und raubt mir den Atem. »Ein Feuer das du zurück hältst.« Ich stutze. Ich verstehe nicht ganz, was er meint und als hätte er meine Gedanken gelesen beantwortet er meine Frage. »Du willst mich anschreien, ich spüre es und ich sehe es in deinen Augen aber du weigerst dich weil du Angst hast. Da ist dieses Feuer das in dir brennt, das lodert und dich innerlich fast zerreißt. Du willst das Feuer löschen, aber du kannst nicht, denn die Gefahr ist zu groß, das du einen Fehler begehen würdest. Was ich schade finde.«
Mir klappte der Mund auf. Er hat nicht unrecht. Ich wollte ihn anschreien aber ich darf es mir nicht erlauben. Ruhig bleiben ist fürs erste angesagt. Dennoch, mein Inneres verzerrte sich fast danach ihm zu sagen, was für ein krankhaftes Arschloch er sei, aber ich muss schweigen.
»Es ist stark von dir, die Klappe zu halten, wirklich. Die meisten, die ich vor dir hatte haben mich durchgehend beleidigt, was mich nicht sonderlich interessiert aber ihre Stimmen haben mir immer den letzten Nerv geraubt. Also brachte ich sie einfach zum schreien. Ihre Schreie waren wesentlich angenehmer und amüsanter, als ihr Gerede. Von wegen ich könnte noch rechtzeitig aufhören und sie freilassen. Ach, das ich nicht lache.« Er lässt das Messer, das von seinem Zeigefinger und seinem Daumen festgehalten wird, schlapp herunterbaumeln.
»Auch wenn ich das Gerede der Anderen nicht aushalten konnte, würde ich dennoch gerne deine Stimme hören. Sie ist angenehm und ich mag sie, also erzähl mir etwas von dir, meine Hübsche.« Ein Lächeln ziert seine schmalen Lippen. Seine hellbraunen Haare, die im schwachen Licht dunkler wirken, hängen ihm leicht an die Stirn.
Isaac sieht gut aus und ich hasse ihn dafür noch mehr. Konnte er nicht ein alter Sack sein, der Mundgeruch hat, eine fette Warze im Gesicht hat und seine Opfer schnell hinter sich brachte, als mir ihnen zu sprechen?
»Serina.« Meinen Namen aus seinen Mund zu hören ist mir so fremd und hört sich in meinen Ohren einfach falsch an. »Sag was.« Jetzt klang es nicht mehr wie vorher, eher ernster. »Was soll ich den sagen?«, gab ich ihm das was er wollte. »Keine Ahnung aber das hat auch gereicht.« Er lächelt zufrieden.
Oh Gott, kann er mal aufhören zu lächeln oder zu grinsen. Ich verspüre dabei das große Bedürfnis es ihm aus seinem Gesicht zu prügeln.
»Kennst du das Messerspiel?«, fragt er und hält das Messer direkt auf mich. Ich schüttle langsam den Kopf. »Doch, sicher kennst du es. Alle Welt kennt ihn.« Er wirft die Hände in die Höhe und deutet damit die Welt an, dann lässt er sie wieder sinken und stützt seine Ellbogen an seinen Oberschenkeln ab. Er bückt sich somit leicht nach vor. Seine Augen fixieren meine. »Ich singe es dir vor, vielleicht erkennst du es dann. Aber ich muss dich warnen, ich bin nicht so gut wie mein Bruder. Nicht mal ansatzweise aber ich hoffe dennoch ich verschrecke dich nicht.« Du erschreckst mich in jeder Hinsicht, Isaac.
»Also gut.« Er räuspert sich und singt dann. »There is an old tradition. A game we all can play. You start by getting liquored up and sharpening your blade. You take a shot of whiskey, you grab your knife and pray. And spread apart your fingers and this is what you say.« Ich erkannte das Lied und ich wusste auch sofort welches Spiel er meinte. Ich habe es früher immer gespielt aber nie mit einem Messer sondern einem Stift.
»Und? Du hast es erkannt, oder?« Ich nicke leicht bedacht. »Gut, das ist gut. Dann können wir es ja spielen.« Meine Augen weiten sich, als er sich meine Hand ergreift und versucht meine Finger zu spreizen. Ich wehre mich natürlich, was schwerer für mich ist als für ihn. Er ist nämlich nicht an Handschellen gebunden.
»Serina, lass das. Du willst doch nicht, das ich dir weh tue, oder?« Er schiebt gespielt traurig seine Unterlippe nach vor. »Ich habe das Spiel mehr als tausende Male gespielt, du kannst darauf vertrauen, das dir nicht passieren wirst. Wenn du artig bist und gehorchst.« Ich habe keine andere Wahl, als das zu tun, was er von mir verlangt. Ich lasse es zu, das er meine Finger auseinander gibt und er dann zufrieden grinst.
»Sing mit«, fordert er mich auf und ich gehe seiner Forderung nach. »Oh, I have all my fingers. The knife goes chop, chop, chop. If I miss the spaces in between my fingers will come off. And if I hit my fingers blood will soon come out. But all the same I play this game, 'cause that's what it's all about.« Zum Takt hin sticht er in jede freie Lücke zwischen meinen Fingern. Ich sang zwar mit, doch ich sah nicht zu. Bei jedem Mal, als das Geräusch erklang, wie das Messer in den Stuhl stach, auf dem ich saß, stoppte mein Herz beim klopfen und setzte dann doppelt so schnell fort.
Unerwartet hört er auf.
»Erzähl mir, Serina...« Er schweigt wieder, betrachtet mich mit forschenden Augen. »Wie gehen die Sprüche? Ich weiß, das ihr sie kennt, also sag es mir.« Seine Stimme wurde tiefer, ernster und bedrohlicher. Sie ließ mich schwer schlucken, doch der Klos, der sich gebildet hat, verschwindet nicht.
»Du wirst doch verstehen können, Isaac, wenn ich es dir sage, das keiner von uns mehr sicher sein wird, oder?«, erwiderte ich, was ihm ein amüsiertes Grinsen herauslockte. »Wirklich, Serina?« Man bemerkt, wie wir aus purer Provokation den Vornamen des anderen bei Sätzen verwendet.
»Wenn das so ist, muss ich wohl andere Schlüsse aufziehen.« Erschrocken entwich mir ein Laut aus der Kehle, als Isaac mir das Messer an den Hals hält. Plötzlich hob und senkte sich mein Brustkorb so schnell, das ich befürchtete, sie würde gleich platzen. Ich spüre das kalte Messer an meiner Haut. Sie hinterlässt nicht nur eine Gänsehaut.
Mein Körper beginnt zu zittern, mein Herz zu rasen. Ich versuche alles um dieses Messer so weit wie möglich von mir fern zu halten. Ich versuche langsamer zu atmen, was einfacher gesagt als getan ist. Es amüsierte ihn schlichtweg. Meine Situation entzückte ihn in allemal.
»Sag mir, wie ich die Ketten steuern kann, oder du wirst es verdammt nochmal bereuen«, zischt er mich an. Das Messer drückt er weiter in meine Haut, was mich die Luft anhalten lässt. Es fühlte sich an, als hätte er schon in meine Haut geschnitten. Mein Mund bleibt geschlossen. Ich konnte nichts darauf antworten. Alles in meinem Kopf ist wie leergefegt.
»Wie du willst, Serina.« Ich kniffe die Augen zusammen, weil ich wusste, was mich erwarten würde. Na ja, zumindest dachte ich, ich wüsste es. Ein lauter dumpfer Knall kam von hinten und das Messer an meinem Hals war verschwunden. Ich spüre Isaacs Atem an meinem Körper und wie sich seine Brust mit Luft füllt. Ich öffnete zögerlich die Augen und treffe die seine.
»Bruderherz, du kannst aufhören dich zu verstecken.« Ein diabolisches Lächeln liegt auf seinen Lippen. »Komm heraus.«
Fortsetzung folgt...
Ja, ich weiß, es ist nicht Mittwoch, aber seid froh das ich heute eines rausbringe HAHAHAHAHA
Es gibt eine klitzekleine Planänderung:
Wie ihr gesehen habt, ist heute ein Kap rausgekommen anstatt morgen. Morgen werden dafür die letzten Kaps kommen, was bedeutet Querida Stones ist bald beendet...
ich will nicht das es endet:(
Auch wenn ich nicht möchte, das es vorbei ist, freue ich mich schon auf eure Reaktionen zum Ende!
Mich würde es interessieren was ihr von Isaac haltet.
Na dann, wir lesen uns morgen, Caramelitos<3
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