46. Der Königsball
Virtutibus insignis. Control me et te quid feceris. Die ganze Zeit wiederhole ich diese Wörter in meinem Kopf, während Jacob und ich schweigend zum Ball fahren. Es hat lange gedauert, bis wir den Spruch auswendig gelernt haben. Zum einem, weil wir nicht wussten, ob wir es richtig aussprechen oder nicht und zum anderen, weil wir nicht wussten, ob es wirklich klappen würde. Wir haben uns nicht getraut es an jemanden auszuprobieren, da wir niemanden verletzten wollten.
Wir mussten nachschauen was dieser Spruch bedeutet und wie man ihn ausspricht. Den Rest mussten wir in unserem Kopf fortsetzen, wie zum Beispiel, wie oft man es sagen sollte. Wir haben uns damit geeinigt die Worte die ganze Zeit auszusprechen, bis es funktioniert.
Der Spruch ist auf Latein und sollte, laut dem Internet, »Mächtige edle Form. Ich kontrolliere dich und was du tust« bedeuten. Aber wir sind uns da nicht so sicher. Jedes Mal als wir den Spruch eingegeben haben kam was anderes heraus, aber bei jedem Ergebnis deuten sie auf das gleiche hin: Kontrolle. Da keiner von uns etwas auf Latein kann, entschieden wir uns für die erste Bedeutung, als wir sie im Internet eingegeben haben.
Die Fahrt zum Ball lief schweigend ab. Jacob und ich sind viel zu sehr in unseren Gedanken versunken, um miteinander zu sprechen. Vielleicht ist es auch besser so. Aber nicht nur dass meine Gedanken im Kopf rumwirbeln, sondern auch die Nervosität und die Angst mich befallen hat, um fähig zu sein, etwas über meine Lippen zu bringen. Mir wurde klar in ein paar Minuten oder Stunden, je nachdem wann er sich blicken lässt, werde ich Isaac zum ersten Mal gegenüberstehen und das ganze endlich beenden.
Jacob hält nach einer einstündigen Fahrt vor einem Schloss. Wem das Schloss gehört weiß keiner so wirklich. Es wurde jedes Jahr für diesen einen Ball der Schule zur Verfügung gestellt. Wie dem auch sei... Dieses Schloss ist ein absoluter Traum. Sie ist wunderschön, alt und besetzt einen großzügigen Platz auf dem Grund. Sie ist einfach atemberaubend, dass ich, als Jacob schon ausgestiegen ist, noch auf meinem Sitz saß und dieses Gebäude mit einem offenen Mund anstarrte.
Die anderen hatten mich schon gewarnt, sie würde unfassbar sein und ich dachte, ich wäre darauf vorbereitet und sie haben nur übertrieben, aber ich lag bei beiden falsch. Ich bin weder bereit noch haben sie übertrieben. Es ist fast angsteinflößend wie groß das Schloss ist. Aber was habe ich den auch anderes erwartet?
»Rina?« Jacob hat an die Fensterscheibe geklopft, weswegen ich mich erschrecke. Mit einem fragendem Blick sieht er mich an, was sowas wie 'kommst du jetzt oder nicht?' bedeuten sollte. Nachdem mein Herz sich von dem Schreck beruhigt hat atme ich tief durch und nicke ihm zu, dann steige ich, so gut es geht, elegant aus seinem Wagen. In dem Kleid ist es zwar leicht elegant, reich und wunderschön auszusehen aber nicht sich elegant zu verhalten. Das ist eine reinste Herausforderung. Ich bin froh wenigstens schwarze Sneakers anhaben zu dürfen.
Josie wollte mich eigentlich dazu zwingen High Heels zu tragen, doch ich habe dankend abgelehnt. Dieses pompöse Kleid ist eine Sache und High Heels eine andere. High Heels würde sowieso keiner sehen, dafür ist das Kleid viel zu lang und in Sneakers fühle ich mich einfach wohler. Na gut, ich hätte auch Ballerinas anziehen können aber weder Josie noch ich haben diese Schuhe perrat. Mit den Schuhen, die ich jetzt anhabe, gebe ich mich mehr als nur zufrieden.
Jacob schließt das Auto ab und hält mir, ganz der Gentlemen, seinen Arm hin, damit ich mich einhaken konnte. Dankend nehme ich seine Geste an, hake mich ein und betrachte die Leute, die paarweise, in Gruppen oder auch alleine auf das Schloss zusteuerten. Und dann erkannte ich Mason vom weiten, der uns zu sich winkt und zusammen mit Josephine, David, Aidana, Jeff und Cruz steht. Ich winke ihnen zu und will mich schon auf sie zu bewegen als Jacob mich davon abhält.
»Bist du bereit?«, fragt er mich. Ich zögere kurz, starre dabei in seine grünen Augen, ehe ich dann nicke, was eine Lüge ist. Ich bin absolut nicht bereit. Ich bin nervös und habe Angst, das den anderen etwas passieren könnte. Ich habe angst, sie alle zu verlieren, egal auf welche Weise auch immer. »Ich weiß das ist eine Lüge aber...« Seine Hand, die vorher noch auf meinem Unterarm lag, fährt herunter zu meiner Hand. Mit seinem Daumen streicht er über sie und sieht dabei kurz an ihr herunter, ehe seine Augen wieder in meine Blicken. »Wir schaffen das.«
Ich lächle, drücke seine Hand, drehe mich um und spaziere auf die anderen zu. Josephine kommt mir entgegen. Sie umarmt mich stürmisch und lächelt mich dann fröhlich an als sie mich los lässt. Die anderen gesellen sich zu ihr und mir und begrüßen Jacob und mich.
Das erste was mir auffällt sind die Kleider meiner Freundinnen. Sie sind wunderschön, wie auch sie selbst. Josie trägt ein rotes, glitzerndes, schulterfreies Kleid. Cruz trägt ebenfalls ein schulterfreies Kleid, das aber hellrosa ist. Und Aidana trägt ein blaues Kleid mit Blumen drauf. Sie sehen alle so unfassbar schön aus. Wie Prinzessinnen eben.
»Wow...« Ich sehe sie alle an. »Ihr seht... fantastisch aus!« Sie lachen. »Du aber auch. Sieh dich an!«, sagt Cruz und zeigt kurz auf mich. Ich bedanke mich bei ihr. »Und ihr Jungs sieht auch toll aus«, lasse ich die Jungs nicht außen vor. »Endlich gibt es jemand zu«, sagt Mason und wirft seine Hände in die Höhe. »Aber ich hab doch gesagt, das du gut aussieht«, meckert David. »Ja, aber von den Damen hier ist es was anderes. Nicht mal meine Freundin hat mir gesagt, das ich gut aussehe.« Verletzt kreuzt er die Arme vor der Brust.
Ich hingegen klappte meinen Mund auf. »Ihr...« ich zeige hin und her zu Josie und Mason. »Ihr seid zusammen? Seit wann das den?« Ich flippe gleich aus. Sie sind zusammen und ich habe es nicht mitbekommen. Okay, ich hab's mir schon gedacht und erhofft aber dennoch. »Gut gemacht, Harding. Viel zum Thema ‚Klappe halten'.« Und dann lachten wir alle.
Es fühlte sich so gut an, rum zu albern und mit ihnen zu lachen. Wer weiß ob ich das je wieder tun könnte. Diese Menschen die gerade hier bei mir stehen, lachen und sich unterhalten bedeuten mir die Welt. Zwar fehlt noch Lion, aber er ist was anderes für mich. Er bedeutet mir viel mehr, als ich von Anfang an angenommen habe.
Obwohl ich mit Jeff und Aidana nicht viel gemacht habe, sie noch nicht so gut kennenlernen konnte, sind sie auch ein Teil in meinem Leben. Sie bedeuten den Personen, die mir wichtig sind, sehr, sehr viel. David liebt Jeff und Cruz liebt Aidana. Die Vier sind wunderschöne Paare. Paare, die niemals getrennt werden sollten. Und auch Josephine und Mason. Sie sind viel zu schön zusammen. Nachdem ganzen Drama, das die zwei durchmachen mussten, haben sie endlich zu einander gefunden.
Jacob... na ja er empfindet etwas für mich, aber ich nicht für ihn.
»Lasst uns reingehen.« Wir stimmen alle Jacob zu. Jeder hakt sich bei seinem Begleiter ein und wie in einem Kindergarten gehen wir in einer Zweierreihe zum Eingang des Schlosses. Als wir das Schloss betreten, können die Anderen und ich nicht anders als erstaunt stehen zu bleiben. Alleine die Eingangshalle ist der Warnsinn.
»Wow«, flüstere ich. »Ja, wow«, sagen Jeff und Aidana gleichzeitig. Soweit ich weiß ist es für Jeff das erste mal hier und Aidana war schon des Öfteren hier aber traut ihren Augen immer noch nicht. »Es ist immer wieder faszinierend, wie das Schloss immer und immer uns den Atem raubt«, schwärmt David vor sich hin. Wir alle sehen uns erstaunt um, dann gingen wir weiter zum Ballsaal.
Und wenn die Eingangshalle jetzt schon so groß und schön ist, wundert es mich nicht, das der Ballsaal abgöttisch ist. Die hohen Decken sind riesig, das Parkettboden glänz unter meinen Füßen, auch wenn schon viele auf ihnen drauf trampelten. Die Wände sind Weiß und Gold verziert. Dunkelgoldene Vorhänge sind an dem Fenster gebracht, die zusammen gebunden sind, damit das Licht der Sonne durch die Fenster scheinen. Zu blöd das es dunkel ist und keine Sonne scheint. Der Mond leuchtet in den Raum hinein. Cremefarbige Tische stehe am Rand des ganzen Saales und in der Mitte wurde eine kleine Bühne aufgebaut, wo ein Band steht, die von Schülern besteht. Auch Kronleuchter bestücken den Raum. Sie sehen so schwer aus, das ich fast schon Angst habe unter ihnen zu treten.
Alles in einem: krass.
Ich bin sprachlos. Nicht nur dass das Schloss göttlich ist und meiner nicht gerecht, sind die Menschen hier alle wie Könige angezogen. Immer mehr und mehr wird mir klar warum es das Königsball heißt. Sie sehen alle aus wie Könige. Reich, adelig, wunderschön.
»Ich bin im falschen Jahr geboren«, sagt Josie, die auf die verzierte Decke starrt. »Das hast du auch letztes Jahr gesagt.« Grinsend legt David ihr einen Arm um die Schulter. »Ja und das hat sich immer noch nicht geändert.« Sie verschreckt die Arme vor der Brust und sieht zu ihrem besten Freund hoch. Für einen kurzen Moment sehen sich die beiden an, so glücklich.
David, mit seinen blonden und dieses Mal etwas gestylten Haare, sieht seine beste Freundin, mit seinen blauen Augen, an. Josephine tut das selbe. Sie sehen sich so glücklich an, froh sich gegenseitig zu haben. Dann sehen beide gleichzeitig weg und blicken zur Band, die mit ihren Instrumenten eine Melodie spielen.
»Kommt, suchen wir uns einen Tisch«, sagt Cruz und deutet auf die Tische. Zustimmend sehen wir uns alle nach einem Tisch um, der noch nicht besetzt ist und für aus alle reicht. Zur Verfügung stehen Stehtische und Tische mit Sesseln. Die meisten Tische mit Sesseln sind besetzt und die Stehtische stehen fast komplett frei. Viele wollen sich nach einem Tanz setzen, wie auch wir. Mit wir meine ich nicht mich. Es steht nicht in meinem Plan zu tanzen aber ablehnen muss ich ja nicht, falls der Fall auftreten sollte.
»Da!« Cruz zeigt auf einem leeren Achtertisch, der in der Ecke des Raumes steht. »Perfekt«, meint Aidana und nimmt die Hand ihrer Freundin in ihre eigene. Zusammen gehen wir dann zu dem Tisch zu und setzten uns auf die Stühle.
Eine Stunde ist vergangen, seit wir uns zu dem Tisch gesetzt haben. Cruz, Aidana, Jeff und David sind schon einmal tanzen gewesen, während Jacob, Mason, Josie und ich einfach auf unseren Plätzen saßen und uns zusammen unterhielten. Wir lachten will und erzählten uns alles mögliche. Besonders, Josie hat mir etwas erzählt, über sich und Mason.
Ich habe sie gefragt, wie es sein konnte, das sie zusammen sind und ich nichts gemerkt habe. Gedacht habe ich es mir jedenfalls. Sie erzählte mir, das sie einen Streit hatten. Einen großen Streit, wegen einem unnötig Grund. Was für ein Grund das war, hat sie mir nicht offenbart. Jedenfalls haben sie sich gestritten und während sie sich anschrieen, kamen auch ihre und seine Gefühle dabei raus. Sie schrieen sich gegenseitig an, wie sehr sie sich doch mochten und so weiter. Das Ganze ist sehr kompliziert, meinte sie.
Die Details wollte sie mir ersparen. Wann das geschah, war ein oder zwei Tage bevor sie, Mason und David bei mir aufgetaucht sind, also Jacob und ich uns geküsst haben. Sie sind nach dem Streit nicht zusammen gekommen, sie wollten sich noch Zeit lassen und nochmal in Ruhe drüber reden. Ob sie zusammen kommen würden stand in den Sternen, aber jetzt wo sie geredet haben, offen und ehrlich über ihre Gefühle gesprochen haben, sind sie jetzt zusammen.
»Was hat es überhaupt so lange gedauert?«, habe ich aus Scherz gefragt. »Na ja...«, sie hatte sich am Nacken gekratzt. »Auch wenn du meine beste Freundin bist, habe ich es dir nicht gesagt. Mason und ich hatten eine schwere Vergangenheit. Wir mochten uns nicht, besser gesagt ich mochte ihn nicht. Es ging mit uns hoch und runter, auch seit ich dich kenne. Meine Gefühle für ihn konnte ich mir selbst noch nicht eingestehen...« Ich habe genickt und ihr gesagt das ich sie verstehe.
Schließlich hat es mich auch Monate gekostet, um meine eigenen Gefühle zu verstehen.
Jetzt sitzen wir wieder alle zusammen auf dem Tisch und unterhalten uns. Oder sie unterhalten sich, da ich den Saal ab scanne. Ich warte nur darauf das Isaac auf uns zusteuert, aber nichts geschah. Ich weiß ja nicht mal, wie er aussieht. Ich schätze, er sollte Lion etwas ähnlich sehen. Vielleicht haben sie die selben Gesichtszüge, oder die selbe Haarfarbe, die selben Augen, was auch immer, ich hielt mich an diesen Sachen fest.
Die Nervosität und die Angst stieg mit jeder Sekunde ins Unermessliche.
»Serina.« Ich zucke leicht, als ich meinen Namen höre. Vor mir steht Lidija und lächelt mich von oben herab an, da sie steht. Das Lächeln, das sie aufgesetzt hat ist ein gefälschtes. War ja klar. Hinter mir hören Ich Mason genervt ausatmen. Ich hätte gegrinst über seine Reaktion aber ich war nicht in der Stimmung dazu.
»Lidija.« Ich nicke ihr zu. »Du trägst ein hübsches Kleid«, sagt sie zu mir. Warte... hat sie mir gerade ein Kompliment gemacht? Na gut, es war ein eher gezwungenes und falsches Kompliment aber dennoch eines. »Danke, deins ist auch hübsch.« Mein Kompliment war nicht gelogen. Sie trägt ein wunderschönes Kleid, das die Farben von Creme und Blau hat. Sie wechseln sich ab und das Kleid ist dazu noch mit ganz viel Glitzer bestückt.
Nicht nur das Kleid ist hübsch sondern sie selbst auch. Lidija ist eigentlich eine recht gut aussehende Person. Sie hat sich dezent geschminkt und ihre langen hellbraunen Haare liegen glatt über ihren Schultern. Ich kann's verstehen, wenn viele Jungs etwas von ihr möchten aber ich denke ihre Persönlichkeit zerstört alles.
»Danke sehr. Ich bin nur gekommen, um das zu sagen, also...« Sie klatscht sich in die Hände und schenkt allen am Tisch ein perfektes aufgesetztes Lächeln. »Viel Spaß euch noch.« Sie schenkt uns allen ein falsches Lächeln, wobei ihr Blick länger an dem von Mason bleibt und das lächelt langsam und sich auseinander bröckelt. Dann verschwindet sie. »Ja, dir auch«, flüstere ich noch, obwohl sie schon beim Absatz kehrt gemacht hatte. Ich habe ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt. Ich habe nur am Rande mitbekommen was sie gesagt hatte, da meine Augen wieder im Raum rum schweiften und eine bestimmte Person suchte. »Komisch«, sagte Aidana zu Lidijas Aufkreuzen.
»Rina«, sagt Jacob sanft. »Hm?«, gab ich nur von mir. Ein Seufzen ist seiner Seits zu hören, ehe er seine Hand um meine Wange gelegt hat und mein Gesicht zu ihm dreht. Gezwungenermaßen sehe ich ihn in die grünen Augen. »Was ist los?« Er hört sich besorgt an und so sieht er auch aus. Er hat seine Augenbraun zusammen gezogen und studierte mein Gesicht, in der Hoffnung etwas daraus lesen zu können.
»Nichts. Was sollte schon sein?« Ich zwang mich zu einem Lächeln, das gescheitert sein muss, da Jacobs Miene sich kein Stück verändert. Er seufzt. »Ich weiß, du bist nervös und hast Angst aber du solltest etwas Spaß haben. Es ist dein erster richtiger Ball. Du solltest aufstehen und tanzen, mit deinen Freunden lachen und nicht die ganze Zeit Ausschau nach einem Typen halten, der dir nichts als nur Böses wünscht.«
Jacob hat recht. Schon seit wir ihr sind bin ich kein einziges Mal aufgestanden, um zu tanzen oder mich mit irgendwelchen Menschen zu unterhalten. Ich sollte meinen ersten Ball genießen, so lange es noch geht. Bis Isaac kommt, wird es vielleicht noch dauern und ich bezweifle, das er mich hier drinnen ansprechen möchte, wenn so viele Menschen hier sind, um sich meine Kette zu schnappen. Es wäre viel zu gefährlich für ihn und auch mehr als nur dumm.
»Du hast recht.« Mit einen Ruck stehe ich auf und legte Jacobs Hand in meine. »Lass uns tanzen«, sage ich grinsend und ziehe ihn auf die Beine. »Nichts lieber als das.« Ich höre das Grinsen in seiner Stimme heraus, dafür musste ich nicht mal herschauen.
Die Tanzfläche ist voll. Die Hälfte von den Menschen, die hier auf dem Ball sind, tanzen und der Rest sitzt. Das Gute ist, das ich etwas tanzen kann. Meine Mom hat vor Simons Tod nahezu immer getanzt, wenn die Chance sich dazu bot. Und wenn die Chance sich bot, hat sie mich von der Couch gezerrt und mich zum Tanzen gebracht, also muss ich mir keine sorgen zu machen, ob ich einen Fehler mache.
Wenn mich jemand führt ist es einfach.
Das Lied, das vorher gespielt wurde, ist jetzt zu ende und die Band die, uns zur Verfügung gestellt wurde, spielt jetzt ein anderes Lied. Ein Song, der normalerweise schnell ist, aber von ihnen langsam gesungen wird.
Wie aufs Stichwort genau, als das Lied sich wechselte, legte Jacob seine Hände um meine Taille und ich meine um sein Nacken. Um Jacob und mich herum haben sich Paare hingestellt, die jetzt zusammen tanzen. Die meisten haben die selbe Position angelegt wie wir, Arme an Taille oder Nacken. Weiter wollte ich aber die Menschen um uns nicht mehr beachten. Ich schenkte Jacob meine Aufmerksamkeit, der mich anlächelt, als ich zu ihm sehe.
Sein Lächeln ist wunderschön und lässt mich für Sekunden vergessen wofür wir eigentlich hier sind. Seine grünen Augen schenken mir diese Wärme, diese Sicherheit, die ich jetzt gerade brauche. Er gibt mir das Gefühl in richtigen Händen zu sein. Ich bin mehr als nur in richtigen Händen.
Auch wenn ich Jacob verletzt habe, bleibt er bei mir und lässt mich nicht diese Schlacht alleine kämpfen. Jacob bedeutet mir so viel und er weiß es nicht mal. Wieso kann ich ihn nicht das Gefühl geben, das er mir wichtig ist? Wieso kann ich ihm nicht die gleiche Sicherheit und Wärme geben die er mir gibt? Oder vielleicht tue ich es schon, aber merke es nicht, was ich aber bezweifle.
Jacob und ich Bewegung uns zum Takt hin und her, sowie es alle anderen um uns herum machen, was ich aber nur im Augenwinkel erkennen kann, bis ich nur noch ihn sehen kann. Das Lächeln, das er vorher trug, verschwand. Seine Miene ist nachdenklich, während er mich anstarrt, weswegen ich den Kopf schief liege und meine Stirn in Falten ziehe.
»Alles okay?«, frage ich schließlich besorgt. Wie aus der Trance geweckt zuckt er kurz zusammen. »Ja... ja, alles in Ordnung.« Ich glaube ihm nicht. »Sag schon, Jacob. Wer oder was zerbricht deinen Kopf?« Ich streiche mit einer Hand über seine Haare, woraufhin er kurz die Augen schließt und diesen Kontakt zwischen uns genießt. Dann seufzt er. »Du zerbricht mir den Kopf, Serina.«
Irgendwie wundert es mich nicht, das er das sagen würde, dennoch komme ich nicht drum rum verwundert meinen Mund leicht aufzuklappen. Bevor ich aber fragen konnte wieso, erklärt er es mir auch schon. »Ich denke nur drüber nach, wie es gewesen wäre, wenn du dich in mich verliebt hättest und nicht in Lion«, gibt er zu. Mein Mund bleibt offen, da ich nicht weiß wie ich auf das Offenbarte reagieren soll. Aber das erspart er mir schon. »Du musst nichts dazu sagen. Du kannst für deine Gefühle genau so wenig, wie ich für meine.«
Schuldbewusst blicke ich zu Boden. Er hat zwar recht aber... aber ich weiß nicht. Mir fällt kein Aber ein.
»Schau nicht so traurig zu Boden, es ist okay. Du hast ja nichts falsch gemacht. Es sind nur meine Gedanken, Rina.« Seine Hand legt sich unter meinem Kinn und hebt ihn an, damit ich in seine Augen blicken kann, dann wandert seine Hand wieder zu meiner Taille, wo er sie liegen lässt.
Du kannst für deine Gefühle genau so wenig, wie ich für meine. Der Satz schoss mir durch den Kopf und eine Frage gleich darauf.
»Jacob... wenn du die Wahl hättest, würdest du dich dafür entscheiden mich zu lieben, oder nicht?« Es war eine Frage, auf die ich eine Antwort wollte. Es war mir egal welche, den egal wie sie aussehen würde, es wäre okay. Kurz ist er von der Frage überwältigt worden, sah mich dann nachdenklich an, bis sich ein schmunzeln über seine Lippen legt. »Ich würde mich dazu entscheiden, dich zu lieben.«
Okay, ich hab alles erwartet aber nicht das.
»Aber was wenn du wüsstest, was passiert wäre. Wenn du wüsstest, ich würde dich nicht so liebe wie du mich, würdest dich trotzdem so entscheiden?« Er brauchte nicht mal zu überlegen. Er nickte einfach. »Aber... aber wieso?«, frage ich unglaublich. Wieso tut man sich sowas von? Warum will man den Schmerz freiwillig durchmachen?
»Rina.« Er lacht leise. »Du verstehst wohl nicht, das ich dich liebe. Ich würde mich immer für dich entscheiden, wenn ich die Wahl dazu hätte. Auch wenn ich wüsste, du würdest jemanden anderes lieben. Dir ist nicht im Klaren, was du mit mir angestellt hast, wie sehr du mich erfühlst. Du verstehst es nicht, weil du nicht das fühlst was ich fühle, Serina. Erst wenn du das empfindest, was ich für dich empfinde, dann würdest du dich genau so entscheiden. Zumindest hoffe ich das.«
Ich bin sprachlos.
Still schweigend und mehr als nur überrascht von seinen Worten, starre ich ihn an. Er hat mir gerade mehrmals gesagt, wie sehr er mich liebt und warum er sich trotzdem für mich entscheiden würde und dabei konnte ich diese Schmerzen in seinen Augen nicht übersehen. Seine Worte sind so liebevoll und wunderschön. Er hat versucht, seinen Schmerz dahinter zu verstecken. Blöd für ihn, das seine Augen ihn verraten haben.
»Es tut mir so, so leid, Jacob«, flüstere ich erstickt, überwältigt von den vielen Gefühlen, die auf mich einprasseln. Aber anstatt das er darauf reagiert lächelt er nur und fragt mich ob ich tanzen kann. »Ja, natürlich. Sonst würde ich nicht hier stehen und mit dir tanzen«, gab ich als Antwort zurück. Er schüttelt den Kopf. »Nein, ich meine richtig tanzen.«
Ich verstand als erstes nicht, bis es klickt machte und ich sagte, ich könne tanzen. Was ich auch kann, dank meiner Mutter.
»Gut.« Und im selben Moment zog er mich näher an sich heran, nahm meine rechte Hand in seine linke. Meine andere, freiliegende Hand platziere ich automatisch auf seinen Schultern. Sein Gesicht ist meinem so nahe, das sein Atem meine Haut trifft und somit eine Gänsehaut meinen Körper durchfährt. »Lass uns mal deine Tanzkünste testen.«
Da während wir geredet haben sich das Lied erneut änderte passte es perfekt zu unserem Tanzstil. Eng aneinander, langsam, gefühlvoll und erotisch. Ich hätte nicht gedacht das solch ein Lied spielen wird, denn es sollte eher ein Ball sein in dem klassische Musik gespielt wird. Wie es aussieht haben sie die Erlaubnis bekommen dieses Lied singen zu dürfen, worüber ich mich nicht beschwere. Die Schülerin, die das Lied singt und diesmal mit Playback begleitet wird, singt wirklich schön.
Ernst bleiben wir so in dieser Position, bis der Refrain kam und er mich von sich stieß. Meine rechte Hand hielt seine Linke fest, weswegen ich mich drehte und dann wieder zurück zu ihm wirbelte, wo ich dann auf seine Brust knallte.
Knallte hört sich hart an, was es nicht war. Es war leidenschaftlich und perfekt. Mit seiner rechten Hand fährt er meine Taille entlang, bis zu meinem Hals, wo er an meiner Wange ankommt und mein Gesicht zu seinen dreht, wobei unsere Lippen sich fast berühren. Dann legt er beide Hände auf meinen Schulter, die er herunterfährt, bis zu meinen Händen, die er ergreift. Ich lasse natürlich nicht nur ihn tanzen, sondern führe direkt die nächste Bewegung aus, die für mich passend ist.
Ich lehnte mich nach vorne und Jacob lehnte sich nach hinten, so gut es eben geht. Zusammen ziehen wir uns dann hoch, woraufhin ich mich von seinen Händen befreie, mich umdrehe und meine Hände um seinen Nacken lege. Er legt beide Hände um meine Taille und ich lehnte mich nach hinten zurück, so das fast kopfüber alle anderen Menschen, die im Saal standen und uns zusahen, sehen konnte.
Ist etwas schwer in diesem Kleid zu tanzen.
Er zieht mich wieder hoch und dreht mich erneut, aber hält mich nicht fest. Ich wollte in der Drehung innehalten, doch perfekt, als der Beat dropte und der Refrain noch stärker und mit noch mehr viel Gefühl gesungen wurde, fing mich jemand anderes auf.
Ich lächelte, denn ich hatte so eine Hoffnung, auf eine Person, die mich hätte auffangen können. Lion.
Aber das war er nicht.
Da ich meine Augen geschlossen hatte, als mich eine andere Person übernommen hat, konnte ich nicht direkt feststellen, wer mich jetzt in seinen Händen hält. Als ich meine Augen öffne starre ich in ein braunes, mir unbekanntes Augenpaar. Die Person, die mich hält, hat dunkelbraunes Haar, das man fast schwarz nennen konnte und dazu hellbraune Augen.
Ich starre den Fremden an. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.
»Hallo, Serina.« Seine Stimme ist ruhig und beschafft mir aus unerklärlichen Gründen eine Gänsehaut. »Wird mal an der Zeit, das wir uns mal treffen, nicht wahr? Und was wäre besser, als bei einem Tanz?« Und dann hat es klickt gemacht, aber ich konnte nicht reagieren, da er mich an der Taille packte und mich zu sich näher zog. »Ich weiß, dir gefällt das nicht, aber du musst da jetzt durch, Hübsche. Halte dich an mich, ich führe.« Dann tanzten wir.
Wie bei Jacob lehnte ich mich nach hinten und bewegte mich leicht von links nach rechts, wo Isaac mich wieder hochzog und direkt zur nächsten Bewegung führte. Mit seiner rechten Hand fährt er über mein Hals, zu meinem Gesicht und ich folge seinen Bewegungen mit meinem Kopf, da er meine Wange streicht und ich mich unwillkürlich darauf schmiege.
Alles für die Show, dachte ich nur. Alles nur um keine Szene vor all diesen Menschen zu machen, die in meine Schule gehen.
So tanzen Isaac und ich weiter bis, kurz bevor das Lied endete, er mich herumwirbelte, so das ich mich wieder zur anderen Seite drehte, wo mich Jacob wieder auffing. Genau dann, als ich wieder in Jacobs Armen lag, endete der Song und alle im Saal klatschten für uns. Höflich machten wir einen knickst und bedanken uns für die Aufmerksamkeit.
Da so viele auf uns einreden, uns sagen, wie schön wir doch getanzt haben, bemerkte ich nicht, wie Isaac verschwand. Aber als ich durch die Menschenmenge schaut, ihn überall suchte, war er schon längst verschwunden. Ich wollte ihn nachgehen, alles beenden, aber er ist weg.
Einfach weg.
»Jacob, ich muss an die frische Luft«, rufe ich ihn durch die laute Menge zu. Ich muss unbedingt raus. Ich muss meinen Kopf freikriegen und das Geschehene verarbeiten. Hier drinnen würde es schwer werden. Jacob hatte keine Chance etwas dagegen zu sagen, denn er wurde weiter von den Anderen gefeiert, während ich mich durch ihnen hindurch quetschte.
Nach mindestens fünf Minuten, in denen ich dadurch musste, rannte ich zum Ausgang, wo ich Jeff begegne. Ich will an ihm vorbei rennen, doch er hält mich so sachte wie möglich am Arm fest. »Wow, wow, wow.« Er zieht mich bedacht zurück und ich bleibe ungewollt stehen. »Wohin gehst du?«, fragt er mich besorgt. »Nach Draußen.« Ich zeige hinter mir, während er eine Braue anhebt. »Ich brauche Luft.« Er nickt verstehend.
»Ich begleite dich.« Ich schüttle den Kopf. »Nein. Bleib hier und hab Spaß. Ich werde nur fünf Minuten weg sein.« Jetzt schüttelt er den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Ich lass dich nicht alleine draußen, also komm, lass uns frische Luft schnappen.« Ich sage nichts mehr dazu, sondern lächele einfach nur dankend.
Gemeinsam gehen Jeff und ich raus, wo uns der kalte Abendwind begrüßt. Sofort fühlen sich meine Lungen mit der frischen, kühlen Luft und ich fühle mich direkt besser.
Hier draußen steht keiner. Sie sind alle in das warme Innere geflohen, was gut für mich ist. Ich brauchte einfach einen Ort, wo ich alleine sein kann. Na gut, alleine bin ich nicht direkt, aber Jeff stört mich nicht. Er ist nett und hilfsbereit. Diese Tattoos, die seinen Körper zieren und die Piercinge, die er trägt, lassen ihn gefährlich wirken, wie ein Schlägertyp. Aber eigentlich ist er nicht so.
Die kalte Luft inhaliere ich, als hätte ich für Jahre nicht mehr atmen können und jetzt so plötzlich nach Luft schnappen konnte. Auch Jeff neben mir nimmt tief Luft. Dann spüre ich seine Präsenz neben mir.
»Was ist passiert?«, fragt Jeff vorsichtig. Er muss gemerkt haben, das mich etwas belastet. Wahrscheinlich sehe ich so verreckt aus, weswegen er fragt. Ich seufzte. »Isaac«, gab ich preis. »Was ist mit ihm? Ist er da? Hast du ihn gesehen?« Er sieht sich um und ich nicke auf seine Fragen hin. »Was? Wann?« Ich erklärte ihm wie es abgelaufen ist. Das ich als erstes mit Jacob getanzt habe und dann plötzlich mit Isaac, den ich nur erkannt habe, weil er auf unseren endlichen Zusammentreffen sprach. Ich erzähle ihm, wie ich mit ihm getanzt habe, wie unwohl ich mich dabei gefühlt habe.
Es hat sich angefühlt als würde ich mit dem Tod tanzen. Jeder falsche Schritt könnte mich ins Verderben stürzen. Ich musste wohl oder übel ihm gehorchen.
Ich erzählte ihm auch wie er mich zurück zu Jacob wirbelte und dann verschwand. Jeff hat aufmerksam zugehört und mich kein einziges Mal unterbrochen. Dafür bin ich ihm dankbar. Als ich fertig berichtete sagte keiner von uns mehr ein Wort. Wir standen uns gegenüber und sahen uns an. Jeff hat echt schöne Augen. Sie sind so grün, erinnern mich an Wälder. Sie beruhigen mich etwas und spenden mir Trost.
In Jeff's Blick ist so viel Mitgefühl zu sehen. Mitgefühl, das ehrlich und echt ist.
Ich weiß nicht mehr wieso ich so ein schlechtes Gefühl bei ihm hatte, aber es ist jetzt weg. Vielleicht hatte mein Instinkt sich dagegen entschieden, als er sich auf unsere Seite stellte. Ich bin ihm dankbar, das er uns hilft und nicht Isaac. Besser gesagt, Jeff spielt unseren Doppelagenten. Dank ihm wussten wir das er kommen würde und konnten anhand der Information arbeiten und unseren Plan schmieden, der hoffentlich nicht scheitern wird.
»Warum arbeitest du überhaupt für Isaac? Er ist ein schlechter Mensch und du scheinst mir keiner zu sein, der jemanden weh tun möchte.« Ich sah in von oben bis unten an. »Zumindest innerlich nicht.« Wie schon erwähnt, sein Äußeres ist mehr als nur bedrohlich.
»Sag lieber nichts falsches, Jeff.«
Ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinab. Prompt stelle ich mich stocksteif hin und starre in Jeffs Augen, die sich geweitet haben und hinter mir sehen. Ich spüre seine Präsenz deutlich hinter mir, auch wenn seine Stimme weiter weg klang. Es ist, als würde ich seine Anwesenheit spüren, sobald er sich auf irgendeiner Weise bemerkbar machte, egal wie weit er von mir entfernt ist.
Isaac stellt sich neben Jeff, dessen Gesichtsausdruck sich auch plötzlich ändert. Dieses einfühlsame, verständliche verschwand in einem Schlag und wurde durch eine kalte, undurchdringliche ersetzt. Entsetzt blicke ich ihn an.
Das kann doch wohl nicht wahr sein.
»Wieso?«, flüstere ich. Ich kann es nicht fassen. Wieso hatte er uns verraten? Er stand immer noch auf Isaacs Seite, was bedeute das mein Gefühl sich anfangs nicht getäuscht hat, aber danach manipuliert wurde. Das war sein Plan gewesen. Er wollte mich, beziehungsweise die Ketten ausliefern.
Isaac lacht, als er meinen verzweifelten und entsetzten Blick sieht, der Jeff gilt. Sauer wandert mein Blick zu ihm, woraufhin sich ein breites Grinsen auf seinen Gesicht ausbreitet.
Ein Grinsen, das zu einem Psychopathen passte.
»Serina, meine Hübsche.« Er breitet seine Arme aus und klatscht dann in die Hände, weswegen ich erschrocken zuckte, was ihn ehrlich amüsiert. Meine Angst gegenüber ihm, die ich versuche zu verstecken, bereitet ihm Freude. »Unser Tanz vorher war echt atemberaubend. Wir sollten das mal wiederholen.«
Ganz bestimmt nicht.
Ich schüttle meinen Kopf. »Auf keinen Fall«, zische ich. Er zuckt lässig mit den Schultern. »Hm, schade. Zu einem Tanz kann ich dich schwer zwingen.« Hast du aber, dachte ich. »Aber ich kann dich zu etwas anderem zwingen, oder du machst es freiwillig. Es liegt in deiner Hand, meine Hübsche.« Demonstrativ hält er die Innenflächen seiner Hände hoch, um damit deuten zu können, das alles wirklich in meinen Händen liegt.
»Entweder du gibt mir die Kette freiwillig und kommst unbeschadet davon...« Er setzt eine dramatische Pause ein, ehe sein Lächeln noch viel breitet wurde. Ich hätte nicht gedacht, das ein Lächeln so gruslig und so verstörend sein kann, wie seines. »Oder ich hol mir die Ketten selbst. Egal wie. Von mir aus mit Gewalt. Und glaub mir, Hübsche, wenn ich sage, ich würde Gewalt einsetzten. Sei vorsichtig, wie du dich jetzt entscheiden wirst. Ich scheue nicht zurück vor Gewalt.« Er beugt sich gefährlich zu mir nach vor. »Ich heiße sie herzlich willkommen.«
Der Plan war simple. Ich würde ihn die Ketten übergeben, er verbrennt sich daran, lässt sie fallen und ich hebe sie dann auf. Lion kommt, droht ihm mit einer Waffe, dort zu bleiben wo er ist, während wir die Polizei rufen. Die Waffe, die Lion besitzt ist reagierst, also wird ihm nichts passieren, wenn die Polizei kommt und ihn mit einer Waffe in den Händen vorfinden.
Ich atme tief durch und denke daran, das es bald vorbei sein würde. Ich dachte daran, das Lion gerade in der Nähe ist und auf mich acht gibt. Das beruhig mich. Somit arme ich tief ein, drücke meine Schultern durch und blicke Isaac entschlossen an.
»Okay, hier.« Ich fackelte nicht lange rum, nahm die Kette von meinen Hals und hielt sie ihn hin. »Ich hab mir schon gedacht, das du richtig handeln wirst. Du bist ein schlaues Mädchen, Serina Stones.« Gottverdammt, meinen Namen aus seinem Mund zu hören lässt mich fast angeekelt schütteln. Triumphierend nimmt er die Kette in seinen Händen. Seine Augen glänzen bei dem Anblick der Kette, die sich jetzt in seinen Händen befindet. Das Lächeln in seinen Gesicht wird erneut größer und allmählich frage ich mich, ob dieses Lächeln noch breiter werden konnte als bisher.
Gleich wird dir das Lächeln vergehen, Wichser. Ein Zucken huschte über meine Mundwinkel, bei dem Gedanken, das er gleich schmerzhaft aufschreien wird.
Aber es geschah nichts. Mindestens eine Minute muss vergangen sein und noch nichts ist passiert. Ich wurde nervöser, mit jeder Sekunde, die verstrich. Und als hätte er meine Nervosität gespürt blickt er zu mir. »Was denn?«, fragt er mich grinsend. »Oh.« Er verdreht die Augen. »Du hast wohl gedacht, ich würde mich an der Kette verbrennen, nicht wahr? Es tut mir leid, das ich so ein hübsches Ding, wie dich, enttäuschen muss, aber das wird leider nicht passieren.« Gespielt bemitleidend schob er seine Unterlippe nach vor.
Warte... was?
Sekunden später wurde sein Blick plötzlich ernst. So ernst, das es mir angst machte. Etwas siegessicheres schimmerte in seinen braunen Augen wieder, die heller sind als die von Lion.
»Nimm sie mit«, befahl er Jeff mit einem Kopfnicken, der in der selben Sekunde, als er den Befehle bekam, nickte. »Was?«, entfährt es mir ängstlich. Keiner von ihnen antwortete mir. Isaac hat sich umgedreht, während Jeff noch da steht und mich mit gleichgültiger Miene ansieht. »Wie kannst du nur?«, zische ich ihn wütend an. Eine Träne lief meine Wange herunter, die ich schnaubend wegwischte. »Wir haben dir vertraut.«
»Ich weiß«, kam es kalt von ihm und das war auch das Letzte, was ich mitbekam. Denn ein unerwarteter Schmerz durchzuckte meinen Körper und dann wurde alles schwarz.
Fortsetzung folgt...
Ähm ja... alles was ich dazu sagen kann ist: HAPPY BIRTHDAY Animesuchti231 !!!
Ich kenn dich ja eigentlich nicht mal aber du bist mir wirklich sympathisch und da du ja heute Geburtstag, finde ich, es wäre eine nette Geste von mir HAHAHAHAHA
Also, Caramelitos, wünscht ihr alles, alles Gute zum Geburtstag! Jetzt, sofort! Hopp, hopp!
Da das jetzt geklärt ist, wie findet ihr das Kapitel? Hab ihr damit gerechnet, das Jeff sie belogen hat und eigentlich auf Isaacs Seite ist?
Ich muss zugeben, diese Kapitel war echt schwer für mich. Zum einen, weil ich schlecht bin, was Orte beschreiben angeht und auch der Tanz war wirklich, wirklich schwer. Ich bin immer noch nicht ganz zufrieden damit aber besser kriege ich es leider nicht hin. Deshalb, sorry dafür:(
Anyways, viele Kaps fehlen uns nicht mehr. Nur noch zwei Kapitel und ein Epilog, was bedeutet das nächste Woche Samstag Querida Stones beendet ist. (Ich will das nicht)
:(
Genug von mir jetzt.
Wir lesen und am Mittwoch wieder!
Bis dann, Caramelitos<3
Ps: Ich hoffe, das lange Kapitel hat euch gefallen:)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top