28. Tipp: Ohio
Ich wische mir so schnell es geht die Tränen weg, doch drehe mich nicht zu ihm um. Stattdessen antworte ich einfach mit »Ja«. Mein Blick war nach oben, auf die Sterne und den Mond, gerichtet. Ich nehme Schritte hinter mir wahr, die immer näher kommen. Dann stellt er sich vor mich hin und sieht auf mich herab. Mein Blick traf sofort seinen. Seine dunkeln Augen, die plötzlich nur noch schwarz sind, da es so dunkel ist, trafen auf meine verheulten blauen Augen.
Eine Träne rollt meine Wangen hinunter, aber ich mache keinen Anstalt sie wegzuwischen. Lion scheint mit seinen Augen die Träne zu verfolgen und als sie dann auf meinem Arm landet sieht Lion genau dort hin. Er sieht eine Weile auf die gefallene Träne und dann zurück zu mir.
»Tut mir leid.«,flüstere ich und wische mir erneut peinlich berührt meine nassen Wangen trocken.
»Wofür?«,fragt er mich stirnrunzelnd.
»Ich weiß es nicht.«,ich zucke mit den Schultern. »Vielleicht weil ich weine?«
Er setzt sich neben mich hin und sieht rauf, in den dunklen Himmel, voll gefühlt mit leuchtenden Sternen. Wir sagen nichts mehr, wir sahen einfach rauf und genossen die Anwesenheit des anderen. Zumindest genoss ich sie. Und obwohl ich froh bin das er da ist, ging es nicht anderes das ich noch ein paar Tränen vergoß. Im stillen natürlichen.
»Ich weiß nicht wer dir das Herz gebrochen hat, aber ich verspreche dir, wenn ich ihn finde...«,sein Kiefer beginnt zu mahlen und seine Haltung wird angespannter, »...wird er nicht mehr lange unter uns weihen.«
Ein Lächeln schlich sich auf meinen Lippen und ich konnte nicht anderes als ihn anzusehen. Und wie jedesmal ist er wunderschön. Seine schwarzen Haaren, die in allen Richtungen stehen und so verdammt weich aussehen, dass ich am liebsten meine Finger darinnen vergraben möchte. Sein Kiefer ist leicht angespannt und ließ in attraktiver wirken. Und wie immer hat er seine schwarze Lederjacke an. Was er wohl unter dieser Jacke versteckt? Außer tonnenweise Muskeln...
»Dann viel Spaß beim suchen. Tipp: Du solltest in Ohio anfangen.«,sage ich nach einer Weile leise.
Ich weiß nicht ob der Mörder noch in Ohio ist, aber ich denke eher nicht. Wahrscheinlich ist er schon über alle Berge und lebt sein Leben weiter. Dennoch würde ich als erstes in Ohio anfangen.
Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht mich fragend an, doch ich sage nichts mehr dazu, sondern sah ihn einfach an. Wie jedes Mal, wenn ich in seine Augen blicke, verliere ich mich in ihnen. Plötzlich bekomme ich eine Nachricht weswegen ich mein Handy rausfische. Eine Nachricht von Onkel Zack wird mir angezeigt.
Ich muss heute eine Nachtschicht für einen Kollegen übernehmen, weshalb ich bis morgen früh nicht da sein werde. Also viel Spaß noch auf der Party und lass auf dich auf.,schrieb mein Onkel.
Ich stecke seufzend mein Handy weg und dann fiel mir ein das ich den Schlüssel zuhause gelassen habe, weil ich dachte das Onkel Zack nachhause kommen wird. Leise fluche ich vor mich hin und fahre mir kurz durch das Haar. Lion sah mich weiterhin an.
»Was ist los?«,fragt er mich.
»Ich dachte das mein Onkel später nachhause kommt und hab deshalb meine Schlüssel dort gelassen und na ja, jetzt muss er eine Schicht für einen Kollegen übernehmen.«,erkläre ich seufzend.
Nachdenklich sah er zu den Sternen hinauf. Angenehme Stille kehrt ein. Ich sah auch wieder nach oben und seufzt erschöpft. Es wird mir einfach alles zu viel. Ich weiß nicht wie lange ich diese Last noch tragen kann, bis ich vor den Augen anderen zusammenbreche. Wahrscheinlich gehe ich jetzt einfach zu Nana Faye. Sie wohnt sowieso nicht so weit weg von hier und ihre Tür steht immer für mich offen, sagt sie zumindest.
»Du kommst zu mir.«,durchbricht er die Stille.
»Was?«,ich sah zu ihm und dann schüttele ich den Kopf, »Nein. Das musst du nicht tun. Ich kann auch einfach zu Nana Faye gehen, denn sie...«
»Ich hab gesagt, du kommst. Ich hab es nicht vorgeschlagen oder dich darum gebeten.«,unterbricht er mich, »Ich lasse dich nicht alleine.«
Ich stand auf und stelle mich direkt vor ihm hin.
»Lion mal im Ernst jetzt. Du hast schon so vieles für mich, beziehungsweise für Cami gemacht und nur weil ich jetzt wie ein kleines Kind geweint habe musst du dich nicht gezwungen fühlen mich mitzunehmen.«,sage ich mit fester Stimme.
»Du denkst das ich Mitleid mit dir habe, weil du geweint hast?«, fragt er und zieht seine braunen in die Höhe, »Ich hab kein Mitleid. Ich wollte nur helfen, aber wenn dir das auch zu viel wird dann bleib einfach hier.«
Ich öffne meinen Mund um etwas zu erwidern, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er hat seine kalte Maske wieder an und das nur weil ich ihm vorgeworfen haben, das er nur aus Mitleid mich zu sich mitnehmen will. Ich seufze bedrückt.
»Es tut mir leid, okay. Ich wollte nicht gemein oder so sein nur...«,ich sprach nicht zu Ende, stattdessen sagte ich erneut das es mir leid tut und sah dann zu Boden.
Nach einer Weile seufzt er und stand dabei auf. »Gehen wir.«
Ich sah wieder zu ihm doch er ging schon voraus. Unbeholfen stand ich da und überlege ob ich wirklich zu ihm gehen sollte, doch als er sich umdreht und mich erneut zu sich ruft tue ich was er sagt und gehe mit schnellen Schritte zu ihm. Schweigend gingen wir nebeneinander her. Er scheint in Gedanken versunken zu sein, genau sowie ich.
Plötzlich musste ich an das denken was Josie mir erzählt hat. Das Lion seine beste Freundin Mary getötet hat und das er in zwei Jahren eine 360 Grad Drehung gemacht hat. Vielleicht ist es jetzt der perfekte Zeitpunkt ihn zu fragen, oder vielleicht auch nicht. Er könnte sauer oder genervt von mir werden und mich alleine stehen lassen oder er würde erst garnicht darauf antworten. Aber ich muss es versuchen.
»Lion?«
»Hm?«,verließ es seinen Mund.
»Josie hat mir erzählt...«,sage ich zögerlich, doch werde sofort von ihm unterbrochen.
»Was? Das wir Sex hatten?«,fragt er gelangweilt.
Ich verzog das Gesicht und schüttle dann auf seiner Frage mit meinem Kopf, dann nicke ich doch. Schließlich hat sie mir davon erzählt aber es war nicht das was ich gemeint habe. Ich sage für eine Weile lang nichts und ging mit ihm still die Straßen entlang. Dann riss ich mich zusammen und atme einmal tief durch.
»Ja, aber ich meinte nicht das... Sie hat mir über die Gerüchte erzählt. Das du deine beste Freundin...«,nervös sah ich auf dem Boden, unsicher den Satz zu Ende zu sprechen. »...Mary getötet hast.«
Neben mir zuckt Lion als ich Mary erwähne. Seine Muskeln spannen sich an und sein Kiefer beginnt erneut zu mahlen. Und wie immer muss ich sagen das er selbst jetzt einfach nur viel zu gut aussieht.
»Und?«,zischt er.
Ich zucke mit den Schultern.
»Ich denke nicht, das du sie getötet hast.«,sage ich ehrlich.
Es war ernst gemeint. Klar, er kann angsteinflößend sein und ziemlich schnell reizbar aber er würde nicht töten. Nicht seine beste Freundin, oder sonst wen. Ich hab so dieses Gefühl, das er sie nicht getötet hat. Vielleicht liegt mein Gefühl falsch, oder auch nicht aber wir können nur das beste hoffen.
»Und was wenn ich dir sage, das ich sie getötet habe?«,sagt er plötzlich.
Ich lache leise und schüttle kaum merkbar meinen Kopf. Lion sieht mich verwirrt an und zieht seine Augenbraun zusammen. Dann nahm ich seine Hand, sanft und vorsichtig, in meine und als ich merke das es ihm nichts ausmacht, verschränke ich unsere Finger ineinander.
»Dann sage ich dir, das ich dir nicht glaube.«,antworte ich auf seine Frage und sah ihn in die Augen.
Auf meine Antwort sagt er nichts sondern sah mich schweigend an. Sekunden später hoben sich seine Mundwinkel leicht an, was er zu verstecken versucht, in dem er seinen Kopf weg dreht und die Straße vor ihm fixiert. Ich grinse leicht und so gehen wir Hand in Hand zusammen zu Lion's Haus. Mein Herz rast viel zu schnell, das ich befürchte das er es hört. Ich genoss den Moment, hier bei ihm zu sein und Hand in Hand mit ihm durch die Nacht zu gehen, bis er seine Hand wegzog.
Ich sah verwirrt herunter zu Lion's Hand, die er in die Hosentasche gesteckt hat. Es tat irgendwie weh, als er seine Hand von meiner wegzog aber es ist okay. Ich will ihn nicht bedrängen, bei nichts. Wenn er reden will, dann reden wir. Wenn er schweigen will, dann schweigen wir und wenn er meine Hand halten will, dann kann er sie halten.
Nach Minuten der Stille kamen wir bei einem großen Haus an. Es war Weiß gestrichen und die Fenster waren riesig, genau sowie der Vorgarten der mir präsentiert wird. Während er voraus ging, stand ich wie angewurzelt da. Das Haus ist einfach gigantisch. Er hat sogar eine mega große Garage, wahrscheinlich für seinen Jeep, seinen Motorrad und das Auto das er beim Rennen gefahren hatte. Mich würde es nicht wundern, wenn da mehr Autos oder Motorräder sind.
Was zur Hölle arbeiten seine Eltern?
Eltern... Da ist das Stichwort. Ich werde seine Eltern kennenlernen, falls sie da sind. Dieser Grund und das große Haus macht mich nervös, weswegen ich einfach nur da stehen und die Augen nicht von dem Haus nehmen kann. Lion, der schon zur Tür gelangt ist und sie öffnet hat, dreht sich zu mir um und sieht mich fragend an.
»Kommst du?«,ruft er etwas genervt.
Ich schlucke nervös und zögere erst, doch als er genervt die Augen verdreht und die Tür komplett aufriss gehe ich auf ihn zu. Leise murmelt er »Geht doch« und schloss die Tür hinter sich ab, als wir beide hereintraten. Und wie schon erwartet ist es drinnen viel schöner und größer als von außen. Alles war Weiß gestrichen und als er das Licht an macht leuchtet das Haus noch heller, als es schon ohne Licht tat. Ein großer Kronleuchter war über uns und in jedem Raum an dem wir vorbeigingen oder hineingingen auch. Der Boden ist aus weißem Marmor und an manchen Stellen bedeckt mit einem weißen, flauschigen Teppich.
»Sind deine Eltern da?«frage ich ihn während wir die Treppen hinaufgingen, wahrscheinlich um in sein Zimmer zu gelangen.
»Ich wohne alleine.«,antwortet er.
Ich bleibe abrupt stehen und als hätte er gemerkt das ich stehen geblieben bin, hielt er an und dreht sich zu mir um. Ich hebe eine Hand an und zeigen mit meinem Daumen durch das Haus. »Das hier ist dein eigenes Haus?«,frage ich ungläubig nach.
Er nickt auf meine Frage, weswegen mein Mund leicht aufklappte aber sich dann sofort wieder schloss. »Nicht schlecht«,sage ich und sehe ihn beeindruckt an.
Gelangweilt, als hätte er es schon eine Milliarde mal gehört, dreht er sich um und geht die Treppen weiter hinauf. Ich folge ihm natürlich und als wir oben angelangt sind kann ich auch nicht anders als über dieses Haus zu staunen. Sowie auch im Erdgeschoss waren viele teure und gemalte Kunstwerke an den Wänden, ein paar weiße Windröschen und teure Vasen. Bei der zweiten Tür, links, blieb er stehen und dreht sich zu mir um.
»Da ist das Badezimmer. Wenn du mal aufs Klo musst, Zähne putzen, duschen, oder was auch immer du im Badezimmer machst, dann steht dir das hier zu Verfügung.«,klärt er mich auf, was hinter der weißen Tür ist.
Ich nicke verstehend und dann führt er mich weiter den Gang entlang. Neben mir, rechts, ging noch eine Treppe hinauf, aber den Weg nahmen wir nicht, sondern gingen einfach weiter gerade aus. Ganz am Ende waren nur noch zwei Zimmern. Eine links und eine rechst. Wir blieben in der Mitte stehen und ich sah hin und her zwischen den Türen.
»Das...«,er zeigt auf die linke Tür, »...ist dein Zimmer und das...«,er zeigt auf die rechte Tür. »...ist mein Zimmer. Falls du mich suchen solltest oder etwas brauchst, dann findest du mich hier.«
Ich nicke, erneut und sah die weiße Tür an, die Lion für mich gerade geöffnet hat. Das Zimmer ist groß, größer als meines bei Onkel Zack und auch bei mir Zuhause, in Ohio. Es ist einfach gehalten. Weiß, sowie das ganze Haus, Gemälde hängen an der Wand, eine große Holz Uhr und ein kleiner Glastisch auf dem eine Vase, mit weißen Orchideen, sind. Ein großes Bett war auch im Zimmer. Das Bett, sowie alles andere hier, ist weiß und sieht so weich und bequem aus das ich am liebsten jetzt sofort darauf schlafen möchte.
Ich betrete den Raum und drehe mich einmal im Kreis. Sogar hier drinnen ist ein gigantischer weißer Kronleuchter, der das ganze Zimmer erhellte und den Boden zum glänzen brachte. Ein Schrank war ebenfalls im Zimmer, wie auch ein Spiegel, in dem ich hineinblicke. Durch den Spiegel sehe ich Lion wie er am Türrahmen da steht und mich mit verschränkten Armen beobachtet.
»Geh du schon mal ins Badezimmer. Ich komme gleich nach und bringe dir lockere Kleidung, denn ich denke nicht, das du mit einem Rock und einem Pullover schlafen willst«,sagt er und stößt sich vom Türrahmen ab.
Ich nicke, obwohl er sich schon längst umgedreht hat und in seinem Zimmer verschwunden ist, das er sofort wieder geschlossen hat, bevor ich einen Blick hineinwerfen konnte. Ich verlasse das Zimmer und gehe ins Badezimmer hinein. Und wie schon gedacht ist es riesig und Weiß. Für andere ist es vielleicht langweilig wenn alles weiß ist aber hier passte es einfach. Es sah nicht langweilig aus, es ist perfekt. Auch der Boden hier ist aus weißem Marmor und die Wände waren weiß gestrichen. Eine riesige Dusche war zu sehen und ein großer Spiegel, der mit zwei großen Waschbecken verbunden waren auch. Viele Schränke, von klein bis groß, waren in diesem Raum und auch ein Wäschekorb lag auf dem Boden.
Ich sah mich im Spiegel an, besser gesagt, ich sah die Kette an, die um mein Hals lag. Sie glänzt durch das weiße Licht und ließ das außergewöhnliche Rot heller werden. Sanft und bedacht lege ich eine Hand darauf und betrachte sie vom Spiegel aus. Plötzlich erschrecke ich mich als Lion hinter mir auftaucht, mit Gewand in seinen Händen. Ich fahre herum und sah ihn an.
»Hier«,er legt es auf dem Waschbecken ab. »Zieh dich schnell um und dann können wir Zähne putzen.«
Zum gefühlten tausendsten mal nicke und dann verschwindt Lion aus dem Badezimmer und schließt die Tür hinter sich zu. Als die Tür dann zu war schnappte ich mir Lion's Kleidung, die er mir gebracht hat. Ein langes, breites blaues Shirt, das fast bis zu meinen Knien geht und eine graue Jogginghose, die mir ein oder zwei Nummern zu groß ist. Das Haargummi, das um mein Handgelenk gebunden ist, nehme ich und binde meine Haare zu einem lockeren Knoten. Die rote Strähne die David geflochten hat ließ ich einfach so.
Als ich fertig mit Haare binden war, klopft es an der Badezimmer Tür. »Kann ich rein?«
»Klar, bin fertig.«,sage ich und falte dabei meine Kleidung, die ich ausgezogen habe.
Lion kommt hereinspaziert und ließ dabei die Tür offen. Dann bleibt er stehen und mustert mich ausgiebig. Erst jetzt als seine Mundwinkel sich für ein Bruchteil der Sekunde abhoben und wieder sanken wurde mir klar das ich Lion's Sachen trage. Natürlich hab ich gewusst das er mir seine Sachen gibt aber erst jetzt wurde es mir irgendwie richtig bewusst. Die Röte stieg mir ins Gesicht und ließ mich peinlich berührt wegsehen.
Dann raschelt es neben mir, weswegen ich zurück zu Lion sehe, der neben mir eine neue Zahnbürsten Packung öffnet. Er hält mir eine schwarze Zahnbürste hin, die ich dankend annehme. So stellen wir zwei uns vor dem Spiegel hin und fingen an unsere Zähne zu putzen. Als ich fertig wurde, genau sowie er und meinen Mund ausspüle, bemerke ich etwas. Ich trockne meinen Mund und überreiche Lion die Zahnbürste, die er auch an sich nimmt.
»Sag mal...«,durchbreche ich die Stille. »Willst du auch irgendwann mal diese Lederjacke ausziehen oder ist sie an dir fest gewachsen?«,frage ich.
Ehrlich jetzt, Lion hatte die ganze Zeit seine Jacke an. Wird ihm nicht heiß darunter? Der Gefragte, der mit dem Rücken zu mir stand, dreht sich um und stützt sich grinsend auf dem Schrank ab. »Brennt da jemand förmlich darauf zu sehen was unter dem ganzen ist?«
Ich wurde erneut rot, da er auch recht hat, in gewissermaßen. Mein peinliches Schweigen scheint für ihn eine Bestätigung zu sein, denn sein Grinsen wird breiter und amüsierter. Dann stößt er sich vom Schrank ab und geht auf mich zu. Er bleibt ungefähr zwei bis drei Schritte vor mir stehen und sieht mir fest in die Augen.
Ich war wie gelähmt, als ich in seine dunklen Augen sah. Das einzige was mir dabei einfällt war das Wort atemberaubend. Das passte perfekt zu seinen Augen -zu ihm- da es sich wirklich so anfühlte, als würde er dir damit den Atmen rauben. Und plötzlich fängt Lion an seine Jacke auszuziehen und ab da an hielt ich wirklich die Luft an. Ich verfolge mit meinen Augen jedes seiner Bewegungen und als die Jacke komplett von seinem Körper war konnte ich nicht anders als auf seine Arme zu starren. Aber nicht weil sie muskulös sind, sondern weil mir etwas anderes ins Augen erblickt.
Ein Tattoo.
Ein Tattoo das einer Schlange gleicht. Vielleicht weil es auch eine Schlange ist. Der Schwanz der Schlange fängt ungefähr von seinem Handgelenk an und umschlingt seinen ganzen Arm bis nach oben, zu seinen Schultern, wo der Rest der Schlange unter seinem schwarzem Shirt verborgen bleibt. Die Schlange ist grün und hat hell-, dunkelgrüne und schwarze Mustern. Das Tattoo ist schön und ließ ihn attraktiver und stärker wirken. Klar, es ist nur ein Tattoo aber etwas sagt mir das es mehr als nur ein Tattoo ist.
Das Klingeln eines Handys riss mich aus meiner Starre heraus. Ich hatte Lion die ganze Zeit angestarrt und ihn ging es nicht anders. Mir wird klar das es mein Handy ist, also nehme ich es an mich und sehe auf mein Display der Jacob's Nummer aufpopen lässt. Ich sah auf mein Handy, dann zu Lion und wieder zurück, bis ich schließlich den Anruf annahm.
»Hey.«,sage ich, als ich mein Handy an mein Ohr lege.
»Oh Gott«,Jacob stöhnt erleichtert. »Du hast mir solche Angst eingejagt! Wo bist du? Ist alles okay?«,fragt er besorgt.
Ich muss lächeln weil er sich Sorgen um mich macht und biss mir dabei ungewollt auf die Lippen. »Ich bin okay.«
»Wo bist du?«,fragt er mich mit ernster Stimme.
»Ich bin...«,ich sah zu Lion, der etwas genervt auf mein Handy sah, das an meinem Ohr lag. »Ich bin bei Lion, also in guten Händen.«,gebe ich schließlich zu.
»In guten Händen würde ich nicht sagen«,knurrt Jacob verärgert am anderen Ende der Leitung.
Lion verdreht genervt die Augen und verschränkt seine Arme vor der Brust. Ich biß mir erneut auf die Lippen und schwieg, bis ich schließlich seufzte. »Mir geht es gut, okay. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Jacob. Lion wird mir nichts tun, das weiß ich, also beruhig dich. Falls er doch was tun sollte, was ich bezweifle, dann rufe ich dich an.«
Lion grinst leicht und Jacob schnaubt, doch dann beruhige er sich wirklich und fragte noch ein letztes Mal ob es mir wirklich gut geht, was ich sofort bejaht habe. Nachdem ich ihn auch versprechen musste, ihn morgen in der Früh und bei jedem Notfall anzurufen, legten wir auf. Seufzend lege ich mein Handy auf dem Waschbecken ab.
Lion ließ mich nicht aus den Augen. Auch nicht als ich mich umgedreht habe und mir selbst in die Augen sah. Ich nahm es von Augenwinkel wahr das er mich ansah. Ich konnte die brennenden Blicke, die sich in mich hineinbohren, spüren.
»Warum bist du dir so sicher, das ich dir nichts tun würde?«,durchbricht er die Stille.
Ich drehe mich zu ihm um und sehe ihn schweigend an. Ich musterte ihn eine Weile und ließ ihn mit meiner Antwort zappeln, doch das ließ er nicht zu, denn er verringert den Abstand ein wenig zwischen uns. So, das er nur noch einen Schritt von mir entfernt ist.
»Wieso bist du dir so sicher?«,fragt er erneut.
Wir blicken uns fest in die Augen und weil ich mich immer wieder in seinen Augen verliere dauerte es eine Weile bis ich auf seine Frage antworten konnte.
»Ich weiß es nicht, aber ich bin es einfach. Niemand kann mir weis machen das du, Lion Arden, ein Mörder bist. Nicht die Polizei, nicht die anderen, nicht mal du kannst mir sagen das du ein Mörder bist.«,versuche ich ihn zu erklären.
»Jemand der so mit Kinder umgehen kann, wie du und ein Mädchen einen Platz zum schlafen gibt, weil sie so dumm war und ihren Schlüssel zuhause gelassen hat, kann kein Mörder sein.«,füge ich noch erneut hinzu.
Lion starrt mich einfach nur an, was ich ihm gleich tue. Sekunden, wahrscheinlich sogar Minuten sind vergangen bis Lion endlich etwas sagt, das mich für kurze Zeit das atmen vergessen lässt. »Der Schein kann trügen.«
Ich sah ihn an, doch er wendet sich von mir ab und ging auf die Badezimmer Tür zu. Vor dem Türrahmen bleibt er stehen und dreht seinen Kopf leicht zu mir um.
»Gute Nacht, Serina.«
Fortsetzung folgt...
Na, wie gefällt euch das Kapitel? Hahaha
Ich muss zugeben, das ich auf dieses Kapitel mega stolz bin. Fragt nicht wieso, ich weiß es selbst nicht warum, aber ich bin es einfach.
Irgendwie bin ich mega sad das alle so inaktiv geworden sind. Liegt wahrscheinlich daran das ich in letzter Zeit nur Müll gepostet habe, weil ich so unterdrück war und mich mit nichts zufrieden geben habe. Zur Zeit geht es mir gesundheitlich auch nicht gut und so weiter. Es tut mir schrecklich leid das ich immer alles neu schreiben musste und euch wahrscheinlich jetzt komplett verwirrt habe.
Aber ich versuche es nicht mehr zu machen. Tut mir wirklich schrecklich leid. Jedenfalls hoffe ich das euch das Kapitel gefällt:)
Bis bald, meine Caramelitos❤️
Ps: ich liebe euch alle von ganzen Herzen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top