25. Gefühle?

Leise höre ich immer wieder eine weibliche Stimme meinen Namen rufen. Es ist so weit weg aber auch so nah. Und mit jedem Mal wieder die Stimme lauter.

»Rina? Rina, steh auf.«

Ein Brummen verließ meine Kehle während ich mich müde durch das Bett wälze. Jemand fängt an mich durch zu rütteln. Erst sanft und bedacht und dann immer schneller und fester. Genervt öffne ich meine Augen, was sich als großer Fehler erweist. Josie's Gesicht ist so nahe an mir, das ich mich unbeabsichtigt erschrecke und gegen ihren Kopf knalle.

»Fuck.»,fluchen wir beide gleichzeitig.

Automatisch legt sich meine Hand auf meine Stirn, während ich mich wieder zurück ins Bett lege. Josie fasste sich ebenfalls am Kopf und rieb vorne ihre Stirn.

»Verdammt, pass doch auf.«,flucht sie erneut und reibt sich weiterhin die schmerzende Stelle.

»Du bist die, die mich erschrocken hat.«,antworte ich zurück.

Wir beiden sahen uns an. Wir sehen lächerlich aus, wie wir unsere Stirn reiben und schmerzvoll das Gesicht verziehen oder stöhnen. Sekunden lang hat keiner von uns etwas gesagt bis wir, wir auf Knopfdruck, in lautes Gelächert verfielen. Wir beide lachten uns gegenseitig aus und ich muss sagen das es ein schönes Gefühl ist.

Damit meine ich nicht ausgelacht zu werden, sondern mit jemanden zu lachen, den du magst. Dieses Lachen war so echt, das ich es fast nicht glauben kann. Diese Situation gerade ist einfach nur so zu witzig.

»Notiz an mich, niemals Serina Stone nahe kommen, wenn man sie wecken will.«,sagt Josie grinsend und setzt sich dann zu mir aufs Bett.

Ein Grinsen bildet sich ebenfalls auf meinen Lippen. Ich setzte mich gerade auf, die Decke noch um meine Beine und mache Josie etwas Platz damit sie neben mir setzen kann. Ich sah sie an. Sie sieht gut aus. Was hab ich auch anderes erwartet? Ihre pinken Haare hat sie leicht gewellt. Sie trägt ein gelbes Top, mit einer engen dunkelblauen Jeans. Um ihre Schultern lag eine blaue Jeansjacke.

»Wieso bist du eigentlich hier? Heute ist doch Samstag oder? Wollten wir uns treffen? Falls ja, dann muss ich das total vergessen haben. Tut mir leid.«,sprudelt es verwirrt aus mir heraus.

Ich lasse meinen Blick durch das ganze Zimmer gleiten, in der Hoffnung eine Uhr aufzufinden. Wie es aussieht besitze ich keine Uhr im Zimmer. Simon hätte jetzt gesagt Wozu eine Uhr, wenn du ein Handy hast?

»Nein, alles gut. Wir hatten uns nicht vor zu treffen aber heute ist ja die Party bei Aidana und ich wollte mit dir den Tag verbringen. Dave ist auch da.«,antwortet sie auf meine Fragen.

Oh, die Party. Fast vergessen. Ich nicke verstehend. Josie steht mit einem Mal auf und geht auf meinem Schrank zu, den sie Sekunden später öffnet. Sie sieht sich jedes meiner Kleidung genauer an, als würde sie etwas ganz bestimmtes suchen.

Ich werfe die Decke zur Seite und erhebe mich von meinem kuschlig weichen Bett. Gähnend strecke ich mich ausgiebig und stelle mich dann neben Josie hin, die im gleichen Moment ein paar Klamotten aus meinem Schrank nimmt. Sie schmeißt die Sachen auf meinem Bett hin und dreht sich dann zu mir um.

»Schnapp dir die Sachen und zieh dich um.«,sagt sie und zeigt auf die Klamotten, die überall auf meinem Bett liegen.

Ich zog eine Braue in die Höhe, doch dann nicke ich leicht und nehme die Kleidung in meine Hand. Mit den Klamotten in meinen Händen gehe ich in Bad, das ich sofort verschließe. Die Kleidung lege ich auf den Porzellanwaschbecken und stemme meine Hände links und rechts darauf ab.

Ich hab meinen Blick an und traf auf die Reflexion meiner blauen Augen, im Spiegel. Ich sehe erschöpft aus, obwohl ich geschlafen habe.

Ich seufze und entledige mich dann meiner Kleidung. Josie hat mir eine graue Jogginghose mit einer passendem schwarzen Top vorbereitet. Ich ziehe mir die Sachen an und werfe meine Kleidung, die ich vorher an hatte, in den Wäschekorb. Ohne mich auch noch einmal im Spiegel an zu sehen verlasse ich mein Badezimmer und betrete mein Zimmer.

Josie stand immer noch vor meinem Schrank und als sie hörte das ich mein Zimmer wieder betreten habe dreht sie sich um und lächelt mich an.

»Selbst in Jogginghosen siehst du toll aus.«,sagt sie schmunzelnd.

Ich schüttle grinsend meinen Kopf und setzte mich auf mein Bett, im Schneidersitz. Das Haargummi, das um mein Handgelenk war, nahm ich herunter und binde mir damit meine Haar zu einem lockeren Knoten.

»Hey, ist es okay wenn ich mir ein paar deiner Sachen für jetzt borgen kann? Ich will nicht den ganzen Tag in Jeans rum laufen.«,fragt sie mich.

»Frag nicht. Nimm einfach.«,antworte ich lässig darauf und ließ mich auf meinem Rücken fallen.

»Danke. Werde ich mir merken.«,sagt sie grinsend.

Im nächsten Moment holt sie eine schwarze Jogginghose heraus, dazu ein rotes, kurzes Top. Und statt das sie ins Badezimmer geht und sich dort umzieht entledigt sie sich vor mir ihrer Kleidung. Verwirrt sehe ich sie an, doch als sie ihr Shirt hoch zieht wende ich mich peinlich berührt ab. Ich mein, es ist unhöflich einfach hin zu sehen, oder?

Ein leises Lachen ertönt, was mich dazu verleitet zu ihr hin zu sehen. Die Jogginghose hat sie schon an, doch das rote Top lag in ihrer Hand. Was bedeutet das ihr Oberkörper nur von einem BH bedeckt war.

»Rina, du bist meine beste Freundin also ist es für mich okay, wenn du hin siehst. Denn vor dir weiß ich, das ich mich nicht schämen muss.«,sagt sie und lächelt mich dabei an.

Mein Herz erwärmt sich als sie mich als ihre beste Freundin bezeichnet. Aber es ist auch komisch sowas zu hören, denn ich hatte nie eine beste Freundin. Und sie hat recht, sie braucht sich vor mir nicht schämen und meiner Meinung nach auch bei niemanden anderen. Sie ist wunderschön. Natürlich ist sie das. Außen und innen.

Die Tür wird leise geöffnet und unsere köpfen schissen dorthin, in die David herein spaziert.

»Hey, sweetheart.«,begrüßt er mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich neben mich setzt.

Ich lächle leicht und mache ihn Platz damit er sich zu mir setzen kann. Sein Blick wandert zu Josie, die sich gerade das rote Top über den Kopf zieht. Gelangweilt legt er sich hin und verschränkt seine Arme hinter dem Kopf.

»Da es bis jetzt um Kleidung geht, wollen wir heute shoppen gehen, wegen der Party?«,frage ich.

»Wieso shoppen? Hast schon mal in deinem Schrank hinein gesehen?«

Sie zeigt auf meinem Kleiderschrank und schüttelt ungläubig den Kopf. Sie nimmt plötzlich ein Kleid heraus, das in meinem Schrank lang und hob es in die Höhe. Es ist ein blaues, hautenges Cocktailkleid, das meine Mom mir mal gekauft hat. Ich hab es nur einmal getragen und dann nie wieder mehr.

»Zum Beispiel das hier. Dieses Kleid ist so schön.«,schwärmt sie vor sich hin und betrachte das blaue Stoff.

Ich stand auf und ging auf sie zu. Ich sah mir das blaue Kleid an. Damals hab ich es gemocht aber jetzt ist dieses Kleid nicht mehr so wichtig für mich, wie es früher für mich war. Ich weiß noch, wie ich meine Mutter angefleht habe damit ich dieses Kleid bekomme. Zum Geburtstag hat sie es mir dann gekauft und getragen habe ich an einem Auftritt, mit der Schulband.

»Weißt du was, Josie? Du kannst das Kleid haben.«,sage ich und lächle entschlossen.

Sie öffnet den Mund, schließ ihn kurz offen und schloss ihn wieder. Sie sah das Kleid an und dann mich. Sie scheint mit sich zu ringen, ob sie es wirklich annehmen sollte.

»Nein, das... das geht nicht.«

Sie schüttelt den Kopf und drückt mir das Kleid in die Hand. Kopfschüttelnd lege ich das Kleid wieder in ihren Händen.

»Ich will das du das Kleid hast. Ich trage es schon lange nicht mehr und hatte es auch nicht vor. Du kannst es wirklich haben und ich wette, Mason wird es noch mehr den Kopf verdrehen, dich in so einem Kleid zu sehen.«,sage ich lächelnd.

»Rina hat recht. Er wird nicht die Augen von dir nehmen können.«,gibt David mir grinsend recht.

Peinlich berührt wird sie rot aber nimmt dennoch das Kleid an. Sie faltet es zusammen und legt es auf meinem Tisch ab. Dann setzt sie sich seufzend auf das Bett und legt die Hände auf ihrem Gesicht.

»Danke, Rina aber damit das klar ist, ich stehe nicht auf Mason. Ich kann ihn nicht mal leiden. Nur weil er gut aussieht, ein süßes Lächeln hat, wunderschöne Augen in denen ich mich verliere...«,schwärmt sie vor sich hin und schüttelt dann ihren Kopf, um diese Gedanken, die sie laut ausgesprochen hat, zu verbannen.

»Nein, nein... Ich stehe nicht auf ihn und Punkt.«

Sie verschränkt die Arme vor ihrer Brust und sieht zu Boden. Wissend sahen David und ich uns an. Wir tragen beide ein Grinsen im Gesicht, denn es war sowas von klar das Josie Gefühle für ihn hat. Ich mein, bemerkt sie diese Blicke nicht, die er ihr zuwirft? Oder diese Nähe, die er bei ihr sucht? Sowas kann sie doch nicht übersehen. Oder?

Mit hochgezogener Augenbraun und verschränkten Armen, sah ich zu Josie, was David auch tat und als hätte sie gewusst das wir sie ansehen sieht sie wieder zu uns. Erst zu David dann zu mir und dann wieder zu ihm, bis sie ergeben seufzt.

»Okay, okay! Hört auf mich so anzusehen! Es ist kompliziert. Ich... ich weiß doch auch nicht! Es verwirrt mich alles. Ich mein, ich mochte ihn wirklich nicht und jetzt... Argh, ich weiß nicht was ich tun oder denken soll.«,stottert sie rum und vergräbt ihr Gesicht wieder in ihren Händen, als würden ihre Hände sie schützen.

Grinsend setze ich mich gegenüber von ihr und berühre sie leicht am Knie, was sie dazu brachte aufzusehen. David legte ein Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Sofort schmiegt sie sich an ihm und seufzt erschöpft.

»Leute, ich weiß wirklich nicht ob ich etwas fühle oder nicht.«,flüstert sie leise.

»Hey.«,ich drücke leicht ihr Knie und lächle ihr aufmunternd zu, als sie mich an sah.

»Es ist okay, wenn du nicht weißt was du fühlst.«

Ich meine es ernst, was ich gesagt habe. Es ist okay, wenn sie nicht weiß was sie fühlt. Sie sieht und merkt das alles vielleicht nicht, aber in anderen Perspektiven schon. Ich -wir alle- sehen das Mason auf sie steht und genauso ist es auch bei ihr. Sie fühlt es, aber sie wird nicht schlau aus ihren Gefühlen.

»Ist es auch so bei Lion, Jacob und dir? Ist dir auch nicht klar, ob du für sie Gefühle hast oder nicht?«,fragt sie mich leise.

Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, also blieb mein Mund offen. Meine Augen waren leicht aufgerissen und starrten in ihre sonst so hell braunen Augen, die jetzt dunkler wirken, durch das Licht. Mein Herz schlug wieder ein kleines bisschen schneller. David sah mich auch interessiert an. Beide sahen mich abwartend an, doch ich weiß nicht was ich sagen sollen.

Oder denken soll...

»Lion, Jacob und... ich?«,frage ich unglaublich nach.

Beide nicken schnell und sehen mich wieder mit großen Augen an, doch das einzige was ich tat, war mich leicht wegzudrehen, meine Hände zusammenzufalten und sie anzustarren.

Ich soll Gefühle für einen von den zwein haben? Oder für... beide? Ist das überhaupt möglich, Gefühle für zwei Menschen haben, die so unterschiedlich sind? Ich soll Gefühle für jemanden entwickeln? Ich bin gerade auf dem guten Weg mich zu verlieben?

Ich kann lieben?

Das ganze schockiert mich gerade zu sehr. Ich hab einfach keine Antwort auf diese Frage, denn ich kann sie mir selbst nicht beantworten. Gefühle für Lion und Jacob? Das würde einiges an meinem Verhalten erklären... Das Herzrasen, der immer höher steigt, der Drang dazu, sie besser kennenzulernen und so weiter.

Aber ist es wirklich möglich beide zu lieben?

Kann ich den überhaupt wirklich lieben? Hat mein Herz noch Kraft dazu, jemanden zu lieben? Wenn ja, sind sie es wert? Von lieben kann man ja noch nicht sprechen, oder?

Oh mein Gott, was wenn ich wirklich Gefühle für beide habe? Was mach ich dann? Ich bin so verwirrt und jetzt verstehe ich Josie. Ich weiß einfach nicht was diese Gefühle zu bedeuten haben. Aber vielleicht, werde ich es ja bald herausfinden, doch für jetzt ist beste Antwort auf ihre Frage nur: „Ich weiß es nicht."

»Fühlst du etwas für einen von ihnen oder für beide?«,fragt David.

»Ich weiß es nicht.«,flüstere ich.

»Fühlst du überhaupt etwas für sie?«,fragt Josie.

»Ich weiß es nicht.«,flüstere ich wieder.

Und damit wurde es still im ganzen Raum. Es war irgendwie erdrückend aber auch nicht. Alle waren irgendwie in Gedanken versunken, sogar David. Es wäre gelogen wenn ich sage, das ich wirklich absolut nichts gefühlt habe. Es ist einfach verwirrend und die Tatsache, das Josie mich gefragt hat, ob es bei mir genauso ist wie bei ist und ob ich Gefühle für sie habe, traf mich.

Andere sehen manchmal das, was du selbst nicht sehen kannst.

»Okay, genug mit dieser deprimierten Stimmung. Wir holen uns jetzt etwas aus der Küche zu essen und sehen dann einen Film an oder wir fangen an eine gemeinsame Serie an.«,schlägt David vor.

»Essen klingt gut.«,antwortet Josie nach einer Weile.

Still sahen wir uns an, bis wir alle, wie auf Knopfdruck, in lautes Gelächter verfielen. Wir lachen weil die Situation so verkorkst und absurd ist. Über unsere Gefühle in aller Frühe zu reden, ohne auch nur ein wenig Zucker im Blut zu haben, ist nicht besonders prickelnd sondern absurd. Für so ein Gespräch brauche ich Zucker, beziehungsweise generell essen.

Oder Alkohol.

Ich hab zwar gesagt, ich trinke kein Alkohol mehr, aber wenn ich die Party heute überstehen will dann brauche ich etwas das mich dicht macht. Das mich nur kurz vergessen lässt und, auch wenn es nur Minuten, höchstens Stunden dauert, mich fliegen lässt. Wenn ich zu viel trinke, dann werde ich sowieso einen blackout haben und den schrecklichen Abend vergessen. Schrecklich, weil ich es bis jetzt nicht geschafft habe zu einer Party zu gehen ohne an Simon zu denken und zusammenzuklappen.

Alles hier ist einfach Absurd.

Mein Lachen stirbt langsam und sicher ab, wie ein Regen, an manchen Tagen, der zuerst heftig auf einen prasselt und dann langsam immer weniger wird bis er unbemerkt aufhört. Als wäre er nie da gewesen.

Sie lachten noch ein wenig, während meines schon verstummt hat. Sekunden später hatten auch sie aufgehört und wischten sich die imaginären Lachtränen weh. Dann erheben wir uns zusammen, verlassen meinen Zimmer und schlendern die Treppe herunter. Das erste was wir tun, ist in die Küche zu gehen, um uns essen zu holen.

Schon beim Betreten der Küche sehe ich meinen Onkel, der auf einem Sessel sitzt und eine Zeitung liest. Überall auf dem Tisch verteilt lagen Tassen mit Kaffee. Als Onkel Zack uns bemerkt hat, hebt er den Blick von dem Papier und lächelt uns alle an.

»Guten Morgen, mein Schatz.«,begrüßt er mich liebevoll.

Ich gehe zu ihm hin, stelle mich hinter ihm und schlinge meine Arme um seine Schulter. Meine Wange drückte leicht an seiner, so das er sich perfekt zu mir drehen konnte und mir einen Kuss auf die wange hauchte.

»Morgen.«,flüstere ich und lasse ihn los.

Nachdem ich ihn los gelassen hatte, setzte ich mich gegenüber von ihm, wo eine Tasse Kaffee lag. Die anderen taten es mir gleich und setzten sich neben mich, oder neben meinem Onkel. Er hat mir einen schwarzen Kaffee gemacht, weswegen ich leicht grinse.

Mein Onkel hat früher immer schwarzen Kaffee für mich gemacht, weil es mich erstens, munter macht und zweitens, weil ich schwarzen Kaffee eigentlich hasse. Er hat das immer gemacht, um mich zu provozieren. Irgendwann hab ich mich an an den Geschmack von bitterem Kaffee gewöhnt und auch genossen. Simon hat es nie gemocht, auch als er sich daran gewöhnt hatte, bevorzugte er Cappuccino mit sehr viel Milch.

Es war wahrscheinlich mehr Milch und Zucker in dem Kaffee, als der Kaffee selbst.

Ich nahm ein Schluck von der schwarzen, bitteren Flüssigkeit. Ich lasse sie ein wenig auf meiner Zunge zergehen und schlucke dann den Kaffee herunter. Die Tasse, die ich mit meinen Händen umfasst habe und Wärme in meinen Fingern leitet, lege ich behutsam auf dem Tisch und sehe wieder zu meinem Onkel.

»Musst du nicht heute arbeiten?«,frage ich ihn.

»Ja... in genau einer Stunde muss ich dort sein. Ich gehe schon mal los, dann kann ich vielleicht früher aufhören.«

Er steht auf, legt die Zeitung auf dem Tisch und trinkt seinen schwarzen Kaffee leer. Die leere Tasse legt er in die Spüle. Mit schnellen Schritte kam er zu mir, drückte mir erneut einen Kuss auf die Wange und schnappt sich gleichzeitig einen Apfel, aus der Obstschale.

»Bis später.«,verabschiedet er sich von mir und den zwein winkt er lächelnd zu, als er die Küche verließ.

Sekunden später in der Stille hören wir die Tür auf und wieder zu gehen. Ein Zeichen dafür das er jetzt weg ist. David steht auf, nimmt seine Tasse mit Kaffee in die Hand und deutet uns auch aufzustehen und ihm zu folgen. Fragend stehen wir auf und nehmen unsere Tassen in die Hand. David fordert uns auf schon ins Wohnzimmer zu gehen und ein Film auszuwählen, während er essen aus dem Kühlschrank und Schränken holt.

Verstehend nicken Josie und ich. Wir folgen seinen Anweisungen und setzen uns auf die Couch, gegenüber von dem schwarzen Fernseher.

»Wie wäre es mit Drei Schritte zu dir?«,fragt Josie mich.

Ich schüttle den Kopf. »Ich hab es schon so oft gesehen und jedes Mal aufs neue geweint. Jetzt in der Früh auch noch zu weinen ist eine schlechte Idee.« Am Ende hin lache ich ein wenig, doch verstumme dann wieder.

Nachdenklich zieht Josie ihre Brauen zusammen und kräuselt leicht die Stirn. Auch ich bin am überlegen. Ich hätte ziemlich Lust auf einen Horrorfilm aber es würde mich immer wieder an Simon erinnern. Denn in Horrorfilmen ist es üblich das jemand stirbt und noch eine Leiche, die zwar nicht echt ist, zu Gesicht zu bekommen, brauche ich definitiv nicht.

Auf einen Liebesfilm habe ich auch keine Lust, denn dann wären wir zurück zum Thema das wir eigentlich vermeiden wollen. Liebe, Gefühle und so weiter... Einen Film der uns zeigt wie schön das Leben in einem Roman und nicht in der echten Welt ist, brauchen wir glaube ich auch nicht.

Vielleicht eine Komödie?

»Deadpool?«,frage ich.

»Rush Hour?«,fragt Josie in der gleichen Sekunde, weswegen wir lachen müssen.

Wir beiden hatten wohl den gleichen Gedankengang. Bloß keine Liebes- oder Horrorfilme. Ich hätte eher gedacht das sie sich für einen Horrorfilm entscheidet aber anscheinend will sie sich nicht in aller Frühe verrecken. Wobei man bedenken sollte, das Horrorfilme eigentlich nicht gruslig sind, besonderen nicht in der Früh.

»Deadpool!«,entscheidet David von der Küche aus.

Gleich darauf kam er auch schon in den Wohnzimmer, mit Chip und Schokolade bewaffnet. Er setzt sich genau zwischen Josie und mich hin und legt dabei die Süßigkeiten auf dem Glastisch, der vor uns lag. Josie nickt mir zu, als ich sie fragend an sehe. Sie verstand sofort. Sie ist einverstanden das wir uns doch Deadpool anschauen.

Ich muss ehrlich sein, ich hab den Film schon mal gesehen. Mit Deacon, dem besten Freund meines toten Bruders. Aber ich liebe den Film, obwohl er so viele Erinnerungen hervorruft. Es sind schöne Erinnerungen aber sie verletzten mich, weil ich weiß das es nie wieder mehr so sein wird.

Nie wieder.

Der Film fängt an, was uns dazu verleitet uns zurück zu lehnen, die Chips und Schokoladen in die Hand zu nehmen und uns zu entspannen.

Lasst den Spaß beginnen.

Fortsetzung folgt...








Ich bin wieder zurück. Wohoooo:)

Na, wie geht es euch?

Wie gefällt euch das Kapitel?

Freut ihr euch schon auf die kommende Party? Glaubt ihr, das etwas auf der Party passieren wird? Wenn ja, was?

Na dann, ich bin ziemlich Mühe weil ich seit sieben Uhr in der Früh am arbeiten war und jetzt ziemlich erledigt bin. Also gehe ich jetzt schlafen.

Ich wünsche euch eine gute Nacht/guten Morgen (falls ihr das in der Früh liest).

Bis dann, meine Caramelitos.❤️

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